Dunkle Energie

  • 210 Antworten
  • 90165 Aufrufe

Beverly

  • Gast
Dunkle Energie
« am: 11. Juni 2004, 10:33:02 »
Schon Einstein hatte Probleme, die Ausdehnung des Universums zu erklären. Wenn es nach der Schwerkraft ginge, würden die Galaxien entweder statisch umeinander kreisen oder ineinander zusammenstürzen. Weil dem nicht so ist, führte Einstein eine "kosmische Konstante" ein, wegen der sich das Weltall ausdehnt.
Diese an sich willkürliche und daher methodologisch unschöne kosmische Konstante liess sich aus der Kosmologie nicht entfernen. Das Universum dehnt sich nämlich nicht nur aus, seine Ausdehnung scheint sich sogar zu beschleunigen. Dafür verantwortlich gemacht wird eine so genannte "Dunkle Energie", welche die Galaxien immer weiter auseinander treibt.

Das Entscheidende und für ferne Nachfahren von uns Problematische ist: die Stärke der Dunklen Energie scheint zuzunehmen. In einigen Milliarden Jahren wird sie so stark werden, dass alle materiellen Objekte - Planeten, Häuser, Menschen, Atome - in einem "Big Ripe" zerreisst.
Bis dahin müssen intelligente Wesen entweder das ungastlich gewordene Universum verlassen haben oder einen Weg gefunden haben, die Dunkle Energie zu stoppen.
« Letzte Änderung: 16. Juni 2009, 23:42:22 von Kreuzberga »

Beverly

  • Gast
Re: Dunkle Energie
« Antwort #1 am: 11. Juni 2004, 10:37:03 »
auf http://www.astro.uni-bonn.de/~dfischer/news/900.html

Unabhängige Methode, einfache (?) Physik: Galaxienhaufen-Distanzen stützen Dunkle Energie

Wieder hat eine unabhängige Methode bestätigt, daß sich die Expansion des Universums erst verlangsamte und seit etwa 6 Mrd. Jahren wieder beschleunigt, angetrieben durch die immer noch weitgehend rätselhafte »Dunkle Energie«: Diesmal sind es relativ direkte Entfernungsbestimmungen von 26 Galaxienhaufen, die im Vergleich mit den gemessenen Rotverschiebungen die Änderung der Expansionsrate aufzeigen. In die Analyse geht die Annahme ein, daß in allen großen Haufen das Verhältnis von Dunkler Materie und - im Röntgenbereich strahlendem - heißem Gas dasselbe ist; der Rest der Rechnung ist vergleichsweise einfach. Kombiniert mit WMAP-Daten bestätigt sich einmal mehr das Standardbild der modernen Kosmologie, nach dem die Dunkle Energie rund 75% des Kosmos ausmacht, die Dunkle Materie 21% und die normale 4%. [30.5.2004]

Beverly

  • Gast
Re: Dunkle Energie
« Antwort #2 am: 11. Juni 2004, 10:46:30 »
auf http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=228001

Forscher: Dunkle Energie könnte Materie auseinanderreißen

Neues Modell gibt Universum noch eine Lebenszeit von etwa 20 Milliarden Jahren

In dem von Astrophysikern des Dartmouth College und des California Institute of Technology in den USA entworfenen Kosmologiemodell geht es stürmisch zu: So wird unsere Milchstrasse 60 Millionen Jahre vor dem Ende des Kosmos durch die der Schwerkraft entgegenwirkende Dunkle Energie auseinandergerissen werden. Drei Monate vor dem Endpunkt erwischt es dann unser Sonnensystem, und auch die Erde explodiert. Sekundenbruchteile vor dem Ende des Kosmos werden dann selbst Atome zerrissen. Darüber berichten die Forscher im Fachblatt Physical Review Letters (Band 91 Artikel 071301).

Ob eine bisher unbekannte, von Astrophysikern auf den Namen "Dunkle Energie" getaufte Kraft die Massen des Universums trotz ihrer gegenseitigen Anziehungskraft auseinander treibt, ist schon seit mehreren Jahren eine der am hitzigsten diskutierten Fragen der modernen Kosmologie. Die Dunkle Energie soll so erklären, wieso sich nach Untersuchungen ferner Sterne die Ausdehnung unseres Universums beschleunigt. Je nach Art der Dunklen Energie ? genauer gesagt dem Verhältnis von Druck und Energie - wird das Universum in verschiedenen Zuständen sein Ende finden.

Robert Caldwell und seine Kollegen haben nun die Palette der bisher aufgestellten Modelle um ein weiteres Szenario erweitert. Dabei nehmen sie an, dass der von der Dunklen Energie auf Massen ausgeübte Druck trotz der beschleunigten Ausdehnung des Universums nicht ab-, sondern vielmehr zunimmt. Diese Voraussetzungen führen zu den wahrlich apokalyptischen Vorgängen gegen Ende des Universums.

Anderen Modellen nach, die zum Teil bereits auf Einstein zurückgehen, könnte der Endzustand des Universums allerdings auch weniger spektakulär aussehen. Welches dieser verschiedenen Modelle sich als richtig erweisen wird, und ob Dunkle Energie überhaupt existiert - diese und weitere Fragen könnten womöglich durch immer genauere Untersuchungen der kosmischen Hintergrundstrahlung und von Supernova-Ausbrüchen beantwortet werden. Bis es soweit ist, werden wohl noch viele weitere Modelle der Dunklen Energie diskutiert werden.

Stefan Maier
« Letzte Änderung: 11. Juni 2004, 10:47:25 von Beverly »

hesaenger

  • Gast
Re: Dunkle Energie
« Antwort #3 am: 11. Juni 2004, 14:21:18 »
Zitat
auf http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=228001

Anderen Modellen nach, die zum Teil bereits auf Einstein zurückgehen, könnte der Endzustand des Universums allerdings auch weniger spektakulär aussehen. Welches dieser verschiedenen Modelle sich als richtig erweisen wird, und ob Dunkle Energie überhaupt existiert - diese und weitere Fragen könnten womöglich durch immer genauere Untersuchungen der kosmischen Hintergrundstrahlung und von Supernova-Ausbrüchen beantwortet werden. Bis es soweit ist, werden wohl noch viele weitere Modelle der Dunklen Energie diskutiert werden.


Dunkle oder vielleicht besser Negative Energie lässt sich aus Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie ableiten,  ist Beispielsweise die Erklärung für den Bereich eines Wurmloches in dem sich Massen abstoßen. Eine weitere Erklärung bietet die Heisenbergsche Unschärferelation der Quantenmechanik. Diese beschreibt eine schwankende Energiedichte beliebiger Felder mit einer Gesamtenergie aber gleich Null und folgert daraus zeitweise Zustände Negativer Energie. Im experimentellen Maßstab wird sie heute über den Casimir – Effekt nachgewiesen. Alleine ingenieurtechnische Nutzanwendungen sind heute noch nicht einmal wirklich vorstellbar. Also werden vorläufig Raketen noch ihren eigenen Treibstoff mitnehmen müssen ;-(

Beverly

  • Gast
Re: Dunkle Energie
« Antwort #4 am: 01. Juli 2004, 22:24:16 »
Von der Entwicklung der Dunklen Energie hängt die Zukunft des Universums ab. Es gibt drei Möglichkeiten:

1. sie nimmt im Laufe der Zeit ab, dann wird das Universum unter dem Zug der Schwerkraft seiner Himmelskörper wieder in sich zusammenfallen

2. sie bleibt konstant, dann wird das Universum so bleiben, wie es ist

3. sie nimmt zu und wird irgendwann nicht nur Galaxien und Sterne, sonderns selbst Menschen und Atome auseinanderreissen

Wissenschaftler wollen nun herausgefunden haben, dass die Dunkle Energie konstant bleibt. D. h. sie konnten im Rahmen ihrer Messgenauigkeit keine Veränderungen nachweisen. Damit ist ein Weltuntergang wegen zu grosser oder verschwindender Dunkler Energie auf die Zeit in frühestens 50 Milliarden Jahren verschoben.

Siehe http://www.wissenschaft.de/wissen/news/242371.html

Beverly

  • Gast
Re: Dunkle Energie
« Antwort #5 am: 11. August 2004, 11:54:10 »
Dem Artikel auf

http://www.astro.uni-bonn.de/~dfischer/news/850.html#849c

zufolge war die Dunkle Energie immer konstant und wird es immer bleiben. Sie bewirkt auch in Zukunft eine massvolle Expansion des Universums und der Weltuntergang durch einen "big ripe" findet nicht statt.

Da steht:

=====================================================

Keine Anzeichen für Zeitvariabilität der »Dunklen Energie«

Welche Physik steckt hinter der so genannten Dunklen Energie, die den Kosmos beschleunigt expandieren läßt und dessen Gesamtdichte zu 3/4 bestimmt - und handelt es sich um eine Konstante (im Sinne der Kosmologischen Konstanten Einsteins) oder verändert sie sich mit der Zeit? Zumindest der zweite Teil der Frage kann jetzt durch die Beobachtung sehr ferner Supernovae des Typs Ia mit dem HST etwa doppelt so genau beantwortet werden, wie es noch vor Kurzem möglich war (vgl. Artikel 686): Es gibt auch weiterhin keinerlei Anzeichen, daß die DE seit dem Urknall ab- oder zugenommen hat. Damit ist die maßvolle Expansion des Kosmos für alle Zeiten sein wahrscheinlichstes Schicksal, doch beweisen läßt es sich nicht: So lange die Physik hinter der DE nicht verstanden ist, und dabei helfen die neuen Erkenntnisse nur wenig, läßt sich eine subtile Zeitvariabilität, die irgendwann doch Bedeutung erlangt, nicht ausschließen.

Zur Zeit sagen die Daten jedoch: Weder wird es - in den nächsten 30 Mrd. Jahren jedenfalls - zu einem »Big Rip« kommen, bei dem eine immer weiter wachsene DE irgendwann alle Materie zerfetzt (zumindest theoretisch lassen sich solche Weltmodelle erdenken), noch wird die DE irgendwann ihr Vorzeichen ändern und das All kollabieren lassen. Diese Aussage basiert auf der präzisen Photometrie von insgesamt 42 Supernovae (darunter 6 der 7 mit den größten bekannten Rotverschiebungen), die im Rahmen eines der großen HST-Programme gefunden wurden - für signifikantere Aussagen wäre allerdings die Photometrie tausender ferner SNe vonnöten, wie sie nur ein Spezialsatellit liefern könnte. Und dieses Projekt (siehe Artikel 774) ist im NASA-Haushaltsentwurf 2005 auf unbestimmte Zeit verschoben worden, weil man damit nicht zum Mond fliegen kann. Was ja neuerdings der Sinn aller Weltraumforschung sein soll ... [24.2.2004]
===============================================

Der "big ripe" ist somit allenfalls ein Thema für Science Fiction  :)

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Dunkle Energie
« Antwort #6 am: 18. Juni 2008, 06:47:51 »
Moin,

öfter mal was Neues!

Vor zehn Jahren stellte sich heraus, dass das All immer schneller expandiert: Um dieses Phänomen zu erklären, "erfand" man die dunkle Energie - der Physiker David Whiltshire hat eine andere Erklärung.

Diese Spekulation muss nun aber möglicherweise ganz neu betrachtet werden. Eine Reihe von Physikern, unter ihnen David Wiltshire, behauptet, durch eine neue Theorie ohne dunkle Energie auszukommen - indem sie komplexere Modelle des Universums vorschlagen.

"Im Grunde datieren die gängigen Lehrmeinungen über die Struktur des Universums ja noch aus den 1920er-Jahren", sagt David Wiltshire im Gespräch mit dem Standard. Man müsse sich aber unter anderem von der Vorstellung lösen, dass das Universum überall ungefähr gleich aussehe, so der Neuseeländer, der dieser Tage an der Uni Wien zu Gast ist.

In manchen Gegenden des Weltalls - so auch bei uns - befinden sich, relativ dicht gedrängt, viele Galaxien nebeneinander, zwischen denen große Gravitationskräfte wirken. Da nach Einsteins Relativitätstheorie die Gravitation den Raum verzerrt, werde das Universum in unserem gravitations-dominierten Galaxienhaufen anders wahrgenommen werden als in "leeren" Gegenden. Auch die Zeit vergeht nach Einstein und Wiltshire im Gravitationsfeld der Galaxien anders, nämlich langsamer. Weiter gedacht: "Unser Universum ist nicht in jedem Bereich gleich alt, so Wiltshire.


Und auch die Expansion des Universums werde deshalb nur scheinbar schneller. Befände sich ein Beobachter im leeren Raum zwischen den Galaxienhaufen, würde er eine Verlangsamung der Ausdehnung messen. Die Hypothese der dunklen Energie ist damit nicht mehr notwendig.

"Ob man damit wirklich die gesamte dunkle Energie wegargumentieren kann, ist noch umstritten", meint Herbert Balasin, Theoretischer Physiker an der TU Wien. Jedenfalls aber handelt es sich um einen echten Paukenschlag. Sollte Wiltshire recht behalten, muss wohl einiges in der Astrophysik neu überdacht werden.

(wörtlich zitiert aus http://derstandard.at/ - Artikel:  (Florian Aigner, Klaus Taschwer/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17. 6. 2008)

Jerry

*

Offline Nakova

  • ***
  • 221
Re: Dunkle Energie
« Antwort #7 am: 18. Juni 2008, 08:40:34 »
Wirklich eine sehr interessante Theorie...
Ich bin gespannt wie diese weiter entwickelt wird!
...
Als er die Himmel bereitete, war ich da; als er einen Kreis [hebr. "chug" was zudem Kugel bedeutet] über der Fläche der Wassertiefe festsetzte ... (im 10 Jahrhunderd v.Chr. von Salomo verfasst)

Kreuzberga

  • Gast
Re: Dunkle Energie
« Antwort #8 am: 18. Juni 2008, 18:06:19 »
Die Argumentation, die auf das unterschiedliche "Alter" verschiedener lokaler Zonen abzielt, kann ich noch nachvollziehen.

Aber wieso wird daraus gefolgert, dass von "älteren" Raumzeitkoordinaten, von einer Position fernab aller großer Materieansammlungen aus betrachtet, das Universum sich wieder zusammenziehen müsste?

Warum würde es nicht einfach als langsamere Ausdehnung wahrgenommen?

Auch verstehe ich nicht ganz, was für eine Rolle das "Alter" eines bestimmten Raumzeitabschnittes spielen sollte.

Gibt es irgendwo ein Paper mit einer mathematischen Argumentation?  
-edit-

Gefunden: Phys. Rev. Lett. 99, 251101 (2007), Received 6 September 2007; published 20 December 2007  - werde mir das nächste Woche mal in der Uni näher angucken.
« Letzte Änderung: 18. Juni 2008, 18:15:02 von Kreuzberga »

Kreuzberga

  • Gast
Re: Dunkle Energie
« Antwort #9 am: 19. Juni 2008, 09:24:10 »
Habe noch einen öffentlichen Essay vom CERN, Abteilung Theoretische Physik gefunden, der von einem ähnlichen Ansatz ausgeht wie oben.

http://arxiv.org/PS_cache/astro-ph/pdf/0605/0605632v1.pdf

Auch hier spielt die wachsende Inhomogenität der Masseverteilung im Universum die entscheidende Rolle. So gehen die Autoren davon aus, dass sich die durchschnittliche Expansionsrate des Universums beschleunigen kann, obwohl es lokale Zonen gibt, in denen die Ausdehnung gebremst wird. Nach dieser Theorie sind die lokalen Gravitationskollapse sogar für die Gesamtbeschleunigung verantwortlich. Auch hier kommt man also ohne "Dunkle Energie" aus.  

Macht insofern Sinn, da es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen dem wachsenden Grad der Inhomogenität und der Beschleunigung der Ausdehnung zu geben scheint.

Experimentell überprüfen lassen sich beide Ansätze allerdings derzeit nicht.
« Letzte Änderung: 19. Juni 2008, 09:35:45 von Kreuzberga »

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Dunkle Energie
« Antwort #10 am: 19. Juni 2008, 11:17:17 »
Tach,

an dieser neuen Überlegung sieht man aber, dass wir über unser Weltall eigentlich garnichts wissen.

Nur wenn dem so sein sollte, dann stellt sich doch die Frage: Wie sieht die Verteilung von Materie aus?

Jerry

PS: Ich bin mehrfach gerügt worden, dieweil ich am Tage und abends *Moin* zur Begrüssung schreibe. Auf vielfachen Wunsch dieses einen Mitgliedes gelobe ich Besserung und werde die Begrüssung der Tageszeit entsprechend aktualisieren. (Hoffentlich denke ich auch immer daran!)

Kreuzberga

  • Gast
Re: Dunkle Energie
« Antwort #11 am: 19. Juni 2008, 11:35:50 »
Zitat

an dieser neuen Überlegung sieht man aber, dass wir über unser Weltall eigentlich garnichts wissen.
 

Seh ich auch so, wenn auch die Argumente der beiden Papers nicht ganz von der Hand zu weisen sind (muss aber nochmal genauer drübergucken). Bisher habe ich es so verstanden, dass das CERN-Paper versucht, die beschleunigte Ausdehnung in Korrelation mit wachsender Inhomogenität zu erklären. Dagegen kommt das von Jerry eingebrachte Paper zu der Erkenntnis, dass es sich nur um eine "scheinbare" beschleunigte Ausdehnung handelt.
Dass wir dem Schein erliegen, und so eine sich beschleunigende Ausdehnung annehmen, hängt hier ebenfalls mit der wachsenden Inhomogenität zusammen.

Was die Struktur betrifft: In beiden Modellen wird von der Existenz einer Struktur von großen Voids (Leeren) und starken Materiekonzentrationen ausgegangen. Das wird dann natürlich nicht genau an die tatsächlich beobachteten Galaxien-Superhaufen angepasst, aber immerhin so Pi mal Daumen.

Jedefalls ist das (mathematisch) so beschriebene Universum wesentlich realistischer als die Annahme eines homogenen Staub-Universum (Friedman-Robertson-Walker-Modell).

P.S. Schade, dass du dein konsequentes "Moin" aufgibts, Jerry. Ich fand es ganz lustig und brauche ehrlich gesagt auch niemanden, der mich mit seiner Begrüßung an die Tages- oder Nachtzeit erinnert. Ein durchgängiges "Moin" hat eben ein bißchen was Subversives...  Man wehrt sich gegen die Herrschaft der modernen Zeiteinteilung... ;)
« Letzte Änderung: 19. Juni 2008, 11:36:47 von Kreuzberga »

*

Offline fl67

  • *****
  • 2591
Re: Dunkle Energie
« Antwort #12 am: 19. Juni 2008, 13:40:20 »
<OT>
Zitat
PS: Ich bin mehrfach gerügt worden, dieweil ich am Tage und abends *Moin* zur Begrüssung schreibe.
"Moin" heißt ja auch nicht "Guten Morgen", sondern kann zu jeder Tageszeit benutzt werden. Nordlichter wissen das... ;)  --> http://de.wikipedia.org/wiki/Moin
</OT>

*

Offline -eumel-

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 15218
Re: Dunkle Energie
« Antwort #13 am: 19. Juni 2008, 17:12:02 »
Jerry ist nur echt mit "Moin"! 8-)

Corsar

  • Gast
Re: Dunkle Energie
« Antwort #14 am: 19. Juni 2008, 19:24:29 »
Bonjour, >> Senior-Moderator: Das würde ja bedeuten, dass Du auch bei persönlicher Begrüssung das von uns geliebte <moin> austauschst; tu´s nicht.

Wenn ich diese Beiträge jetzt lese, dann stellt sich mir die Frage wie die Wissenschaftler eigentlich das Universum interpretieren; als <flach> oder <rund>? Dieses vorab zu klären ist doch sicher mit entscheidend bei der Klärung nach der Materieverteilung und der gesamten Energiedichte. Jac  
« Letzte Änderung: 19. Juni 2008, 19:24:54 von Corsar »

*

Online Schillrich

  • Raumcon Berater
  • *****
  • 19601
Re: Dunkle Energie
« Antwort #15 am: 20. Juni 2008, 13:12:04 »
Da erinnere ich mich doch an einen Beitrag:

Das Thema mit den 'unterschiedlichen Wahrnehmungen' der Expansion hatten wir schon mal im 'Dunkle-Materie'-Thread:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=607.msg6300#msg6300
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Kreuzberga

  • Gast
Re: Dunkle Energie
« Antwort #16 am: 21. Juni 2008, 04:10:14 »
Ja, auch damals wurde sich auf den Artikel "Exact Solution to the Averaging Problem in Cosmology" von David Wiltshire bezogen (PRL 99, 251101 (2007)). Habe mir den mal besorgt, werde aber vor Ende nächster Woche leider nicht zum Lesen kommen.

Hier nur mal kurz ein Zitat aus dem Fazit:

Zitat
Thus the tracker solution can be used as a very reliable
approximation all the way back to the epoch of reionization.
It is effectively the simplest viable generalization of
the Einstein–de Sitter and Friedmann models, which incorporates
backreaction, and is potentially of great utility.
Detailed cosmological parameter fits are presented elsewhere
[12] and demonstrate that the present fractal bubble
model [5] is at the very least a serious contender for
quantitatively solving the problem of dark energy purely
within general relativity
. The analytic solution presented
here, and its simple tracker limit, should therefore provide
the basis for many future cosmological tests.
(Herv. von mir)

Schon ganz interessant, oder? :) Jetzt nur noch den Rest verstehen! ;)   Wie der Wiltshire sich die "zukünftigen kosmologischen Tests" vorstellt, würde ich gerade am liebsten wissen...
« Letzte Änderung: 21. Juni 2008, 04:14:38 von Kreuzberga »

Kreuzberga

  • Gast
Re: Dunkle Energie
« Antwort #17 am: 28. Juni 2008, 20:35:52 »
Ab dem Jahr 2011 wird die Dark Energy Survey (DES) Kamera in Chile ihren Betrieb aufnehmen.

Ziel ist es ca. 300 Millionen Galaxien mit Hilfe des 4-m-Blanco-Teleskops zu kartieren. Man erhofft sich, auf diese Weise die Auswirkungen der Dunklen Energie wesentlich genauer messen zu können.

Ob die Beobachtungen in Bezug auf die oben angesprochene Argumentation klärend sein werden, kann ich noch nicht sagen.

Die Kamera wird jedenfalls 500 Megapixel und einen Durchmesser von einem Meter haben. So eine hätt ich auch gern! ;)

http://www.darkenergysurvey.org/
« Letzte Änderung: 28. Juni 2008, 20:38:34 von Kreuzberga »

rolli

  • Gast
Re: Dunkle Energie
« Antwort #18 am: 31. Juli 2008, 09:11:01 »
Noch ne neue Meldung:

Es gibt sie scheinbar schon, die dunkle Macht... äh Energie:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,druck-569125,00.html

 ::)

Hofi

  • Gast
Re: Dunkle Energie
« Antwort #19 am: 10. Dezember 2008, 17:49:20 »
Hi!

Die NASA hat am Dienstag Dec. 16 at 1 p.m. EST eine Media teleconference über die Ergebnisse der Forschung über Dunkle Energie durch Chandra.
Dabei sein werden:
Zitat
-- Alexey Vikhlinin, astrophysicist, Smithsonian Astrophysical
Observatory, Cambridge, Mass.
-- William Forman, astrophysicist, Smithsonian Astrophysical
Observatory
-- David Spergel, theoretical astrophysicist, Princeton University
http://www.nasa.gov/home/hqnews/2008/dec/HQ_M08-249_Chandra_telecon.html
« Letzte Änderung: 10. Dezember 2008, 17:50:14 von Hofi »

Hofi

  • Gast
Re: Dunkle Energie
« Antwort #20 am: 17. Dezember 2008, 11:44:03 »
Hi!

Chandra hat ein neues Release von Abel 85.
http://chandra.harvard.edu/photo/2008/darkenergy/

Auch eine Illustration zur Ursuppen ... ist dabei:
https://images.raumfahrer.net/up036825.jpg

*

Online Schillrich

  • Raumcon Berater
  • *****
  • 19601
Re: Dunkle Energie
« Antwort #21 am: 23. Dezember 2008, 07:16:23 »
Könnte die beschleunigte Expansion eine Illusion sein?

Quelle: http://www.jpl.nasa.gov/news/features.cfm?feature=1988

Zusammenfassung:
  • Durch den Vergleich der Helligkeiten naher und ferner Super Novae hat man auf eine beschleunigte Expansion geschlossen. Ferne Super Novae erscheinen dunkler (lichtschwächer) als sie es bei den vorausgesagten Entfernungen aus Modellen mit konstanter oder verlangsamter Expansion sein sollten. Daraus schließt man auf eine größere Entfernung und damit eine beschleunigte Expansion bei einem 13,7*109 Jahre alten Universum.
  • Am JPL diskutiert man die Idee, dass weite leere Bereich im Kosmos diesen optischen Effekt hervorrufen könnten. Licht ferner Sterne könnte bei der Passage dieser großen Bereiche so verfälscht werden, dass wir den Eindruck größerer Entfernung erhalten. Diese Bereiche sollen wie konkave Streulinsen wirken.
  • Je nach Verteilung und Häufigkeit dieser leeren Räume könnte man so einen guten Teil der beschleunigten Expansion "wegerklären".
Meine Meinung
  • Leider schweigt sich die Quelle darüber aus, welcher Vorgang das Licht so verfälschen soll. Ich kann dem in der Argumentation nicht folgen.
  • Man hat Supernovae in alle Himmelsrichtung beobachtet und diesen Effekt der Expansion an ihnen festgestellt. Um dieses globale Messergebnis mit den leeren Bereichen erklären zu können, muss man Annahmen über deren Verteilung und Häufigkeit im All machen. Sie müssten uns dann in alle Richtungen umgeben und im Mittel gleich verteilt und gleich groß sein, um auf das Licht aus allen Richtungen den selben Effekt auszuüben.

Gibt es dazu Ergebnisse?
[/list]
« Letzte Änderung: 23. Dezember 2008, 07:18:45 von Schillrich »
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Kreuzberga

  • Gast
Re: Dunkle Energie
« Antwort #22 am: 24. Dezember 2008, 14:01:07 »
Hallo Daniel,

der Artikel verwundert mich auch ein wenig. Insbesondere da eine Woche zuvor Arbeiten mit Chandra veröffentlicht wurden, die die Existenz von Dunkler Energie unabhängig von der Supernovae-Methode bestätigen konnten.

Man beobachtete in diesem Fall die Entwicklung von Galaxien-Superclustern über einen Zeitraum von mehreren Milliarden Jahren hinweg, indem man ältere und jüngere Cluster verglich. Die These dabei war, dass Dunkle Energie das Wachstum dieser Cluster behindern müsste, da es durch die beschleunigte Expansion immer schwerer wird, zusätzliche Masse in den Cluster einzubinden.

Die Ergebnisse stimmen wohl relativ gut mit denjenigen überein, die man vor allem durch die Beobachtung von SNs in den vergangenen 10 Jahren erhielt.

Siehe hier: http://www.nasa.gov/home/hqnews/2008/dec/HQ_08329_DARK_ENERGY.html

Theoretische Ansätze, die auf verschiedene Weise begründen, Dunkle Energie sei eine "Illusion", also dem Fakt geschuldet, dass wir das Universum nur aus unserem Sonnensystem heraus beobachten können und daher unwissentlich Beobachtungsfehler welcher Art auch immer auftreten können, gibt es ja schon seit der Begriff Dunkle Energie aufkam. Im Moment scheint meiner Einschätzung nach mehr auf die tatsächliche Existenz einer Dunklen Energie hinzudeuten, als auf einen Beobachtungsfehler.

Warum es aber zu einer beschleunigten Expansion kommt, bzw. worum es sich bei der Dunklen Energie handelt, weiß bis heute allerdings immer noch niemand.  



P.S. Auch wenn wir nicht wissen, ob die Galaxis inmitten einer relativen Leere im Universum liegt! Frohe, schneelose Weihnachten!   ;)
« Letzte Änderung: 24. Dezember 2008, 14:11:22 von Kreuzberga »

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Dunkle Energie
« Antwort #23 am: 10. Juni 2009, 03:30:55 »
Moin,

Beverly hat geschrieben: Forscher: Dunkle Energie könnte Materie auseinanderreißen

Neues Modell gibt Universum noch eine Lebenszeit von etwa 20 Milliarden Jahren


Jetzt meinen Fachleute, dass in 40 Mrd. Jahren sich das gesamte Universum ausgelöscht hat und nichts mehr existiert. Aber trotz der beschleunigten Expansion jetzt schon, werden erst 1 Mrd. vor dem *Aus* die Galxien auseinandergerissen sein, dann innerhalb von 100.00 Jahren die Sonnen, die Planeten und zuletzt innerhalb von nicht einmal 10.000 Jahren die Atome.

Schön zu wissen; denn bis dahin haben wir ja noch etwas Zeit.

Jerry

*

Online Schillrich

  • Raumcon Berater
  • *****
  • 19601
Re: Dunkle Energie
« Antwort #24 am: 12. Juni 2009, 22:11:15 »
Hallo,

bedeutet das, dass durch die beschleunigte Expansion doch eines Tages gebundene Systeme (Galaxien --> Planetensysteme --> Körper --> Moleküle --> Atome) erfasst und zerrissen werden? Bisher spüren wir auf diesen Skalen ja nichts von der Expansion, das heißt die bindende Kraft ist stärker als die durch eine unbekannte Energie angetriebene Expansion.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)