Es muss nicht immer Harald Lesch sein:
Zitat:
Astrophysikerin möchte Rätsel der dunklen Materie im Universum lösenLaura Baudis arbeitet als Lichtenberg-Professorin an der RWTH
Sie sind überall und doch nicht sichtbar: Halos heißen die Kugeln aus dunkler Materie, die unerkannt durch das Universum ziehen. Sie sollen – etwa 500 Millionen Jahre nach dem Urknall – als eine Art „Gravitationskleber“ die Bildung von Sternen und Galaxien unterstützt haben. Seit kurzem ist ihnen Professor Dr. Laura Baudis von Aachen aus auf der Spur. Die renommierte Astrophysikerin arbeitete bereits mehrere Jahre an der Stanford University und an der University of Florida in Gainesville am Nachweis der geheimnisvollen Substanz. Im Rahmen einer Lichtenberg-Professur der VolkswagenStiftung wird sie ihre Forschungen in den nächsten fünf Jahren im Physikalischen-Institut an der RWTH Aachen fortsetzen.
Laura Baudis war von November 2003 bis März 2006 als Assistant Professor of Physics an der University of Florida, Gainesville, tätig. Zuvor arbeitete sie drei Jahre als Postdoc im Physics Department an der Stanford University und ein Jahr als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg. 2005 bekam sie den Early Career Development Award, eine Auszeichnung der National Science Foundation für herausragende junge Wissenschaftler.
Als Bestandteile der dunklen Materie favorisiert Laura Baudis die so genannten WIMPs. Die „Weakly Interacting Massive Particles“, schwach wechselwirkende, massereiche Teilchen, möchte die Astropysikerin mit äußerst sensiblen Detektoren nachweisen. Mit Hilfe von flüssigem Xenon sollen winzige Licht- und Ladungssignale aufgefangen werden, die entstehen, wenn ein WIMP mit einem Xenonatom zusammenstößt. „In Florida haben wir bereits einen Prototyp dafür entwickelt, nun planen wir in Aachen den Bau eines großen Detektors mit einer Tonne Xenon“, erläutert die Astrophysikerin. „Hierfür bietet die RWTH als technische Universität eine hervorragende Infrastruktur.“ Die eigentlichen Feldexperimente finden anschließend in einem Untergrundlabor in Gran Sasso, 100 Kilometer östlich von Rom statt. Verschiedene Forschergruppen aus den USA und Europa betreiben dort im Rahmen einer XENON Kollaboration ein Flüssig-Xenon-Experiment. Der Grund: Die 1.400 Meter dicken Felswände der Abruzzen schirmen die Versuchsanordnungen vor störender kosmischer Strahlung ab.
Neben der Fortsetzung ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit wird Laura Baudis ab dem Wintersemester den Bereich „Astrophysik“ in der Lehre vertreten. Hierbei möchte die Professorin Studierende frühzeitig an die Wissenschaft heranführen. „Ich fände es wünschenswert, wenn Studenten bereits in den ersten Semestern an konkreten Projekten teilnehmen würden. Meine Erfahrung aus den USA zeigt: Die Studierenden sind motivierter, wenn sie von Beginn an in der Forschung mitarbeiten.“ Darüber hinaus plant
die innovative Wissenschaftlerin an ihrem Lehrstuhl spezielle Angebote für Physik-Studentinnen. Im Rahmen eines „Frauen in der Physik“-Programms möchte die zweifache Mutter renommierte Physikerinnen für Vorträge gewinnen, die anschließend über ihre Erfahrungen im Wissenschaftsbetrieb berichten bzw. ihre Lebensmodelle zwischen Familie und Arbeit vorstellen: „Frauen brauchen Vorbilder. Gerade in Deutschland, wo der Anteil von Frauen in technischen Berufen noch recht niedrig ist.“
Zitatende
Quelle:
http://www-zhv.rwth-aachen.de/zentral/dez3_pm2006_baudis.htmOb die Laura Baudis die Lisa Randall wohl kennt?