Moin,
wo kann man im Sonnensystem leben?Diese Frage stellte sich der Biophysiker Abel Mendez von der Universität Puerto Rico und stellte den ersten Versuch einer quantitativen Schätzung bewohnbarer Planeten unseres Sonnensystems in seiner *Quantitative Habitability Theory* (QH Theory) auf dem Jahrestreffen der Sektion für Planetenwissenschaften der AAS in Fajardo, Puerto Rico, vor.
Mit der *QH Theory* will der Wissenschaftler Vergleiche zwischen verschiedenen Klimaszenarien und Planeten erreichen. Grundlage sind zwei biophysikalische Parameter: *H* - die Bewohnbarkeit als Mass für die Qualität des Lebensraums und *M* - die relative Dichte des Lebens.
Mit den beiden Parametern sollen sich Vorhersagen über die Verteilung, die Masse und die Produktivität von Primärproduzenten wie Pflanzen, Phytoplankton und Mikroorganismen machen lassen, er bedenkt auch die Temperatur und die Feuchtigkeit.
Als biophysikalische Basismass schlägt der Wissenschaftler eine *Standard Primary Habitability* (SPH) vor, womit die Bewohnbarkeit der globalen Oberfläche eines Planeten für Primärproduzenten erfasst werden soll. *SPH* zeigt eine obere Grenze für die Bewohnbarkeit. Für die Erde liegt der *SPH* nach seiner Bewertungsmethode bei 0,7 - früher hat der *SPH* schon bei 0,9 gelegen, was nicht gerade eine optimale Bewohnbarkeit in der Jetztzeit aufzeigt.
Die Auswertung dieser Betrachtung zeigt, dass die Bewohnbarkeit unterhalb der Oberfläche des Saturnmondes Enceladus den höchsten Wert gibt, im Vergleich zu Mars, Venus, Europa und Titan.
Mangels genauester Untersuchungen, vorort wäre natürlich optimal, sind die Werte noch nicht sicher, deshalb bleiben Mars und Europa, wenn es um Bewohnbarkeit und Zugänglichkeit geht, die aussichtsreichsten Kandidaten.
UPR Arecibo, NASA Photojournal. Arecibo
Das Bild zeigt den Vergleich des zur Verfügung stehenden potenziell bewohnbaren Raumes auf der Erde, Mars, Europa, Titan und Enceladus. Die grünen Kugeln stellen das Gesamtvolumen der richtigen physischen Umgebung dar.
Jerry