Beteigeuze (α orionis)

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Offline Sensei

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Re: Beteigeuze (α orionis)
« Antwort #150 am: 28. Dezember 2019, 22:28:30 »
https://arxiv.org/pdf/1109.1555.pdf

Forscher vom Argelander Institut für Astronomie in Bonn analysierten die Shockfronten von Beteigeuze und fanden dabei starke Hinweise dafür, dass der Stern seine Roter Riesen Phase erst in jüngster Zeit begonnen hat und diese sich noch nicht einmal voll entwickelt haben dürfte.


Gerade im Lichte  [ ;D ] der neuesten Schlagzeilen dürfte diese Erkenntnis von 2012 noch seine Wichtigkeit haben.

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Offline sven

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Re: Beteigeuze (α orionis)
« Antwort #151 am: 29. Dezember 2019, 00:31:41 »
Dann müssen wir wohl doch noch etwas warten  :-\

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Offline Gertrud

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Re: Beteigeuze (α orionis)
« Antwort #152 am: 30. Dezember 2019, 21:07:23 »
Hallo Zusammen,

ähnliche Dimmereignisse sind auch schon zuvor bei Betelgeuze aufgetreten, und die Helligkeit von Betelgeuze wurde dabei unter die derzeitige Helligkeit reduziert. Es ist unwahrscheinlich, dass es sich um eine bevorstehende Supernova handelt, aber es wurde seit dem Aufkommen der modernen Astronomie noch nie im Vorfeld einer Supernova eines Sterns aus "nächster" Nähe beobachtet.
In deutsch von Jan Hattenbach:
Betelgeuse in historischem Helligkeitsminimum

Es gibt viele Beiträge mit Aufnahmen und Diagramme von dieser Beobachtung.

Updates on the "Fainting" of Betelgeuse
Zitat
Die neuesten Messungen, die am 19.3., 20.2. Und 22.25. Dezember 2019 durchgeführt wurden, sind V = +1.273, +1.294 bzw. +1.286 mag. Dies scheint die geringste Schwäche zu sein, die der Stern gemessen hat, seit photoelektrische Beobachtungen am Stern durchgeführt wurden. Die Ende 1926 / Anfang 1927 von Joel Stebbins (1931: Pub. Washburn Obs., 15, 177) durchgeführte photoelektrische Photometrie zeigt jedoch, dass Betelgeuse auf V ~ + 1,25 mag abnahm.
Es soll weiterhin überprüft werden, ob der Stern den obigen Zeiträumen folgt, dann sollte bald ein Lichtminimum auftreten.
Quelle:
http://astronomerstelegram.org/?read=13365

Das Dimmereignis wird von der ESO mit dem VLT/SPHERE und VLTI/GRAVITY verfolgt.
https://twitter.com/Astro_MiguelM/status/1210367756899627008
 
https://twitter.com/BadAstronomer/status/1209504176452980736
https://twitter.com/emsque/status/1209275216112881669
https://www.forbes.com/sites/startswithabang/2019/12/25/is-betelgeuse-about-to-explode/#7ac1a71647bf

Beste Grüße
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

Re: Beteigeuze (α orionis)
« Antwort #153 am: 02. Januar 2020, 21:58:33 »
Gelöscht da doppelt.

Ich frage mich: gealterter Riesenstern oder doch noch ganz frisch im Stadium?

Mal wieder eine Sache, bei der man gern das ELT haben würde, damit müsste man doch eigentlich richtig gute Details bekommen, oder würde die Helligkeit die Instrumente beschädigen?

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Offline Duncan Idaho

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Re: Beteigeuze (α orionis)
« Antwort #154 am: 07. Januar 2020, 22:48:34 »
Sehr guter Artikel über Beteigeuze.
http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2020/01/07/beteigeuze-verdunkelt-sich-wird-der-stern-zur-supernova/

Der erste Blick wenn ich Orion sehe geht immer nach oben links.  :)
#I NEVER WANT TO HOLD/SCRUB AGAIN. \\//_

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Offline Pham

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Re: Beteigeuze (α orionis)
« Antwort #155 am: 08. Januar 2020, 08:54:03 »
Hallo Zusammen,

ähnliche Dimmereignisse sind auch schon zuvor bei Betelgeuze aufgetreten, und die Helligkeit von Betelgeuze wurde dabei unter die derzeitige Helligkeit reduziert. Es ist unwahrscheinlich, dass es sich um eine bevorstehende Supernova handelt, aber es wurde seit dem Aufkommen der modernen Astronomie noch nie im Vorfeld einer Supernova eines Sterns aus "nächster" Nähe beobachtet.
In deutsch von Jan Hattenbach:
Betelgeuse in historischem Helligkeitsminimum

Es gibt viele Beiträge mit Aufnahmen und Diagramme von dieser Beobachtung.

Updates on the "Fainting" of Betelgeuse
Zitat
Die neuesten Messungen, die am 19.3., 20.2. Und 22.25. Dezember 2019 durchgeführt wurden, sind V = +1.273, +1.294 bzw. +1.286 mag. Dies scheint die geringste Schwäche zu sein, die der Stern gemessen hat, seit photoelektrische Beobachtungen am Stern durchgeführt wurden. Die Ende 1926 / Anfang 1927 von Joel Stebbins (1931: Pub. Washburn Obs., 15, 177) durchgeführte photoelektrische Photometrie zeigt jedoch, dass Betelgeuse auf V ~ + 1,25 mag abnahm.
Es soll weiterhin überprüft werden, ob der Stern den obigen Zeiträumen folgt, dann sollte bald ein Lichtminimum auftreten.
Quelle:
http://astronomerstelegram.org/?read=13365

Das Dimmereignis wird von der ESO mit dem VLT/SPHERE und VLTI/GRAVITY verfolgt.
https://twitter.com/Astro_MiguelM/status/1210367756899627008
 
https://twitter.com/BadAstronomer/status/1209504176452980736
https://twitter.com/emsque/status/1209275216112881669
https://www.forbes.com/sites/startswithabang/2019/12/25/is-betelgeuse-about-to-explode/#7ac1a71647bf

Beste Grüße
Gertrud

"Es soll weiterhin überprüft werden, ob der Stern den obigen Zeiträumen folgt, dann sollte bald ein Lichtminimum auftreten."

Was ich aus den Grafiken heraus lese ist, dass die Zyklen sich recht kurzfristig ändern können (innerhalb von Wochen). Insofern sollte bereits während des Januars wieder eine Helligkeitszunahme zu beobachten sein. Ansonsten fällt Beteigeuze wirklich auf eine historisch einmalige Helligkeitsabnahme ab.
Insofern ist spannend zu erfahren, was "bald" bedeutet.

Sollte die Lichtkurve Beteigeuzes nicht innerhalb des Januars wieder ansteigen sondern weiter abfallen, könnte es doch spannend werden.
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

Re: Beteigeuze (α orionis)
« Antwort #156 am: 08. Januar 2020, 09:47:48 »
Würde sich das dann überhaupt mit dem Wissen um Supernovae vereinbaren lassen?
Ist das Dimmen nur Staub oder eine Änderung der Fusionsprozesse?
Von Außen ist wahrscheinlich nicht messbar, ob schon das Siliziumbrennen läuft?

Re: Beteigeuze (α orionis)
« Antwort #157 am: 08. Januar 2020, 12:48:10 »
Würde sich das dann überhaupt mit dem Wissen um Supernovae vereinbaren lassen?
Ist das Dimmen nur Staub oder eine Änderung der Fusionsprozesse?
Von Außen ist wahrscheinlich nicht messbar, ob schon das Siliziumbrennen läuft?
Ist denn eigentlich sicher in welcher "Brennphase" der Stern gerade ist?

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Offline Klakow

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Re: Beteigeuze (α orionis)
« Antwort #158 am: 08. Januar 2020, 12:51:08 »
Das ist eher ein Pulsieren und das ist gut erklärbar.
Nur geht das immer schneller, den der Stern hat ja immer weniger leichte Atome und bei den schweren wird nur noch wenig Energie frei.
Nach meinem Kenntnisstand verhält er sich so wie es zu erwarten ist.

Re: Beteigeuze (α orionis)
« Antwort #159 am: 09. Januar 2020, 03:26:56 »
Hallo,
Da gibt es hier und sogar historisch sehr viel  zu lesen.
Ich werde mich erstmal informieren, bevor ich weiter poste.

Allerdings habe ich Beteigeuze vor einigen Tagen genau in einer "Sternenklaren Nacht" nur mit dem Auge beobachtet und mir gedacht, dass sie sichtbar schwach und sehr orange-rot geworden ist. Bei uns sieht man zum Glück noch die Farbe der Sterne - oder geht das mit der Farbe nur mir so???

Grüße und GA, SiO2
Alles ist Eins und Eins ist Alles - Wir sind Quarks - Atome - Sternenstaub - Meteoriten - Sterne - die Erde - Leben - System - Sonnen - Galaxien - Cluster - Universum - Alles, Es und Wir erschafft sich selber. Gemeinsam. Und dürfen es dann in aller Pracht bewundern - zum Genießen bleibt keine Zeit..

Offline RomanD

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Re: Beteigeuze (α orionis)
« Antwort #160 am: 09. Januar 2020, 05:32:28 »
Könnte ein Effekt der Seestäbchen im Auge sein:
Die Farbzäpfchen braucht mehr Licht zum Funktionieren als die Zäpfchen für (schwarz-) weiß.
Dementsprechen, müsste beim Dimmen aus einem tiefen Rot eher ein blasses Rot und kurz vor dem (hier eher unwarscheinlichen) Erlischen ein Weiß werden.
Eine so massive Veränderung des Spektrums wäre den Astronomen sicher nicht verborgen geblieben.

Offline R2-D2

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Re: Beteigeuze (α orionis)
« Antwort #161 am: 09. Januar 2020, 08:45:59 »
Könnte ein Effekt der Seestäbchen im Auge sein:
Ich hoffe, dass er nur Sehstäbchen im Auge hat...  ;)

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Offline Pham

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Re: Beteigeuze (α orionis)
« Antwort #162 am: 09. Januar 2020, 08:58:46 »
Beteigeuze ist tatsächlich auch wirklich mit dem Auge erkennbar dunkler geworden als noch letzten Winter. das ist mir auch aufgefallen.

Als neben einem Zusammentreffen von Zyklusminima wird ja auch die Möglich von Staub-/Gaswolken ins Spiel gebracht. Das ist denkbar, halte ich aber für weniger wahrscheinlich.
Sollten es derartige Wolken sein gibt es die Möglichkeit einer interstellaren Wolke, welche vor Beteigeuze vorbei zieht, oder eine von Beteigeuze selbst ausgestoßene Wolke.
Im falle der interstellarten Wolke müssten dann auch erkennbar lichtschwächere Objekte in der sichtbaren, engen Nachbarschaft von Beteigeuze dimmen. Das müssen keine weiteren, weiter weg liegenden Sterne sein, das könnte auch der von Beteigeuze selbst ausgestoßene Nebel sein. Hat man so etwas beobachtet?

Im Fall der von Beteigeuze selbst ausgestoßenen Gase, wäre diese zunächst unter einem optischen Winkel zu unserer Sichtlinie  unterwegs gewesen um dann sich zwischen uns und Beteigeuze zu schieben. Was könnte einen solchen Richtungswechsel bewirken? Müsste man sowas nicht auch spektroskopisch identifizieren können?

Ich halte eine Superposition von lokalen Minimas der Zyklen insofern für wahrscheinlicher, zusammen mit der über die Jahrzehnte / Jahrhunderte Zunahme der Dynamik.
Beteigeuze pulsiert wie ein Herz, dass sich immer mehr anstrengt.
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

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Offline Terminus

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Re: Beteigeuze (α orionis)
« Antwort #163 am: 09. Januar 2020, 22:49:50 »
Beteigeuze pulsiert wie ein Herz, dass sich immer mehr anstrengt.

Schöner Vergleich, finde ich. Fast schon literarisch. :)

Re: Beteigeuze (α orionis)
« Antwort #164 am: 10. Januar 2020, 00:21:56 »
Beteigeuze pulsiert wie ein Herz, dass sich immer mehr anstrengt.

Schöner Vergleich, finde ich. Fast schon literarisch. :)

Genau getroffen,
Die Fusionsschalen arbeiten sich ab und pulsieren dabei. Bei Eisen ist dann Schluss...

Und was das ankommende Licht betrifft, mein Kumpel sagt auch dass alle Sterne gleiche Farbe haben.
Meine Nächsten sagen wiederum: "Der da ist rot und der ist blau - die Wahrnehmung ist schon krass verschieden. Das gab schon gaanz früher Disko. Soviel zu den Farbzäpfchen...
GA
SiO2
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Sol,Earth

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Re: Beteigeuze (α orionis)
« Antwort #165 am: 10. Januar 2020, 08:27:00 »
Die Fusionsschalen arbeiten sich ab und pulsieren dabei. Bei Eisen ist dann Schluss...

Das sind nicht die einzelnen Brennzyklen. Die dauern bis zum Kohlenstoff wesentlich länger, danach werden sie je nach Sternmasse zwar deutlich kürzer aber sind nicht zyklisch. Beteigeuze befindet sich vermutlich an der Grenze zum Kohlenstoff-Brennen. Bereits der auf das Kohlenstoff-Brennen folgende Zyklus läuft nach der Theorie so schnell ab, dass wir nicht schon seit Jahrzehnten dasselbe zyklische Muster beobachten würden. Was genau die Zyklen verursacht ist unklar, möglich sind z.B. konvektive Prozesse in den äußeren ausgedehnten Hüllen des Sterns. Aber da ist tatsächlich vieles noch Spekulation / Theorie.

Offline helbo

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Re: Beteigeuze (α orionis)
« Antwort #166 am: 10. Januar 2020, 08:34:12 »
Hier ist ein sehr schöner Wiki Artikel dazu. Da sieht man, dass es nach dem Kohlenstoffbrennen sehr schnell geht bis alles verbrannt ist, was verbrannt werden kann.

https://de.wikipedia.org/wiki/Schalenbrennen

Re: Beteigeuze (α orionis)
« Antwort #167 am: 10. Januar 2020, 09:46:38 »
Habt ihr euch auch schonmal gefragt wie es möglich ist das eine Sonne einfach so
funktioniert und das über Milliarden von Jahren?
Sie entsteht aus Staubwolken und regelt dann den Brennprozess selbst?  :o
Ich frage mich was da wirklich dahintersteckt.

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Offline Sensei

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Re: Beteigeuze (α orionis)
« Antwort #168 am: 10. Januar 2020, 10:04:17 »
Schon das Kohlenstoffbrennen sollte recht schnell gehen.

Die Natur ist aber nicht so simpel wie in den einfachen Modellen. Und erst recht wird es bei einem Stern wie Beteigeuze kein so schön, zeitlich wie örtlich, geordnetes Schalenbrennen geben sondern es gibt immer Konvektionen, Dichteunterschiede, wiederaufleben eigentlich schon beendeter Fusionsprozesse etc. die das alles durcheinander bringen. Außerdem ist es nicht einfach 'ein' Helium- oder Kohlenstoffbrennen sondern es gibt da verschiedene Arten der Fusion.

Folgende Quelle spricht davon, dass wahrscheinlich das Kohlenstoffbrennen schon begonnen hat und möglicher Weise auch eine Fusion von Sauerstoff,  Silizium und Schwefel statt findet.

https://slate.com/technology/2014/09/betelgeuse-astronomers-give-it-100000-years-before-it-explodes.html

EDIT:
@Captain-S:
Zitat
Ich frage mich was da wirklich dahintersteckt.

Physik steckt dahinter. Fundamentale Physik. ;)

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Online Enki

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Re: Beteigeuze (α orionis)
« Antwort #169 am: 10. Januar 2020, 10:58:27 »
Danke Sensei!  :) Ich habe den Artikel gelesen. Er ist, finde ich, sehr gut und einfach geschrieben. Als Kind/Jugendlicher habe ich "Beteigeuze" für eine meiner Raketenserien verwendet. Ich hatte in der Verwandschaft einen Cousin mit Fernrohr. Damit haben wir, neben dem Mond, den Planeten, Mira ..., natürlich auch "Beteigeuze" beobachtet. Die ca. 100.000 Jahre bis zum großen Knall scheint mir plausibel. Die physikalischen Prozesse in den Sternen sind anscheinend immer noch nicht vollständig verstanden. Aber egal, für richtige Astronomen und Sternenphysiker bietet "Beteigeuze" jetzt einen wichtiges Ereignis, um das Innere von Sternen besser zu begreifen.
Was mich aber wundert ist, dass selbst die Entfernung noch recht ungenau ist (+- 150 Lichtjahre). Dabei ist der Stern "nah" an uns dran, nämlich 640 ± 150 Lichtjahre. Man "eiert" also immer noch!  >:(  Es wird Zeit für neue Fernrohre im All und auf der Erde. Die Parallaxe wartet.
Harvard-Professor Avi Loeb: „Wissenschaft ist keine Glaubenssache, sondern eine Frage von Beweisen. Vor der Zeit zu entscheiden, was wahrscheinlich ist, begrenzt die Möglichkeiten. Es ist wert, Ideen auszusprechen und später die Daten richten zu lassen.“

Sol,Earth

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Re: Beteigeuze (α orionis)
« Antwort #170 am: 10. Januar 2020, 12:47:31 »
@Sensei: Ich wollte auch nicht sagen, dass die verschiedenen Brennphasen allesamt schön sequentiell und gleichmäßig ablaufen. Aber die derzeitigen Fluktuationen sind ziemlich sicher nicht die Folge des Übergange zwischen zwei verschiedenen Brennphasen. Die Schwankungen sind recht zyklisch. Und das gleichmäßig seit Jahrzehnten. Beteigeuze ist so gesehen derzeit in einem "stabilen" Zustand. Die Sonne hat ja auch ihre Zyklen und ist deshalb nicht instabil oder im Übergang zwischen zwei Phasen. Aber ich kann mich auch irren, und sie fliegt uns morgen um die Ohren. Auch wenn das meist unkritisch gesehen wird, aber ein paar kleine Gedanken mache ich mir doch, ob ich das wirklich erleben will. Ist schon recht "nah".  :o 8)

Offline Flandry

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Re: Beteigeuze (α orionis)
« Antwort #171 am: 10. Januar 2020, 13:13:14 »
Auch wenn das meist unkritisch gesehen wird, aber ein paar kleine Gedanken mache ich mir doch, ob ich das wirklich erleben will. Ist schon recht "nah".  :o 8)

Da mache ich mir keine Sorgen. Andererseits bin ich zwiegespalten. Auf der einen Seite ist die Neugier auf eine Supernova, auf der anderen Seite steht das Bedauern, dass der Orion als Konstellation danach "kaputt" ist.

Re: Beteigeuze (α orionis)
« Antwort #172 am: 10. Januar 2020, 14:04:18 »
Hat der Stern eigentlich Planeten und weiß man wie alt er ist?

Re: Beteigeuze (α orionis)
« Antwort #173 am: 10. Januar 2020, 14:58:01 »
- Gab es seit 1987 schon andere Supernova bei denen der Stern schon vor der Explosion bekannt war?
Falls ja, was genau hat man Jahre oder Tage vorher beobachtet.
Oder heißt das nur an Position X war ein Stern der Klasse Y, also nichts über Schwankungen von Größe, Helligkeit oder Spektrum.

- Supernova werden zur Entfernungsbestimmung genutzt, aber das ist ein anderer Typ von SN.
Das heißt die SN wird uns nicht helfen die genaue Entfernung zu bestimmen, oder?
Die Schwankungen für Entfernungsangaben im Weltraum sind teilweise wirklich sehr groß.

Wenn es dazu kommt wird man sicher sehr viel über den Ablauf von SN lernen.
Kaum ein anderer Stern wird so intensiv beobachtet. Außer der Sonne natürlich aber die sollte besser nicht in naher Zukunft explodieren  ;)

Offline R2-D2

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Re: Beteigeuze (α orionis)
« Antwort #174 am: 10. Januar 2020, 16:09:55 »
- Gab es seit 1987 schon andere Supernova bei denen der Stern schon vor der Explosion bekannt war?
Falls ja, was genau hat man Jahre oder Tage vorher beobachtet.
Oder heißt das nur an Position X war ein Stern der Klasse Y, also nichts über Schwankungen von Größe, Helligkeit oder Spektrum.
Einen guten Überblick gibt es in Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Supernovae, oder besser/ausführlicher https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_supernovae
In der Regel hat man bisher Supernovae nur hinterher oder durch Zufall entdeckt. Sehr viele sind auch sehr weit entfernt.

Bei SN1987A, die schon recht nahe ist, hat man 3 Stunden vor der optischen Erscheinung einen Neutrinoausstoss registriert. https://de.wikipedia.org/wiki/SN_1987A

Bei SN2008D hat man durch das Swift-Teleskop eine Vorwarnung im Röntgenbereich bekommen, sodass man auf der Erde nach rund 80min. die SN das erste mal "live" beobachten konnte. https://en.wikipedia.org/wiki/SN_2008D/https://de.wikipedia.org/wiki/SN_2008D

Aber wirklich langfristig erwartet und auch aufgetreten ist bisher wohl noch keine SN.