Jango, du machst einen Fehler, du argumentierst mit dem Wissen das man jetzt hat
Rekapitulieren wir noch mal das Problem:
Im Orbit steht das Crew Compartment unter deutlichen Überdruck gegenüber dem umgebenden Vakuum des Weltraums. Ähnlich einem aufgeblasenen Luftballon dehnt sich das Crew Compartment dadurch quasi nach allen Richtungen aus.
Dadurch hat sich der Holraum zwischen Instrumententafel und Fenster ebenfalls ausgedehnt (vergrößert).
Im Orbit ist dieser Knauf nun in den Holraum gelang. Bei der Landung wird die Druckdifferenz aufgehoben und ähnlich dem Ballon, aus dem man die Luft raus lässt, zieht sich das Cockpit dadurch wieder zusammen. Der Knauf wurde dabei zwischen Instrumententafel und Fenster eingeklemmt und zwar nicht nur so, dass man ihn nicht mehr raus bekam, sondern so, dass er zwischen Fenster und Tafel regelrecht eingequetscht war.
Man kann sich sehr gut vorstellen, dass durch die Kraft der Instrumententafel die den Knauf gegen das Fenster drückt, das Fenster beschädigt wird.
Wenn man sich wirklich klar macht wie das vor sich gegangen ist, dann ist es durchaus sogar wahrscheinlich, dass durch diesen “Quetscheffekt” oder durch das Entfernen des Knaufs das Fenster beschädigt wird.
So gesehen ist es eigentlich überraschend, dass tatsächlich kein größerer Schaden entstanden ist.
Wenn das Fenster hätte getauscht werden müssen, dann wäre das eine Sache gewesen, die man am KSC noch nie gemacht hat. Der Zeitbedarf wären mindestens 6 Monate gewesen, STS-129 wäre deswegen von einem anderen Orbiter geflogen worden. Weil dann für Atlantis nur noch eine einzige Mission zu fliegen übrig gewesen wäre, wäre es durchaus plausibel und vernünftig gewesen, sich diesen 6 Monate Arbeitsaufwand zu sparen, auch diesen letzten Flug an einen andern Orbiter zu vergeben und Atlantis außer Dienst zu stellen.
Aus all diesen Gründen halte ich das Problem aus der damaligen Sicht durchaus für richtig eingeordnet.
Gruß,
KSC