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  • ca. 12:00 Bundestag debattiert über Raumfahrt: 07. November 2014

Raumfahrt-Politik in Deutschland

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #950 am: 05. Juli 2025, 13:17:32 »
Die ganze Veranstaltung auf youtube:

Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
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Offline dksk

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #951 am: 10. Juli 2025, 09:47:22 »
Anfang dieser Woche fand in Berlin ein Treffen zum Thema Kleinsatellitenproduktion in Würzburg/Bayern statt. Teilnehmer waren u.a. Dorothee Bär (Ministerin); Raymond Mutz Fa. Brose; Klaus Schilling Fa. S4.
Ziel ist es, die Zusammenarbeit der Fa. S4 (Minisatelliten) und Fa. Brose (Automotive mit Werk in Würzburg) bei der Produktion von Kleinsatelliten voranzubringen.
Dazu gibt es mehrere Meldungen in Lokalportalen (meist hinter Bezahlschranke), daher Artikel von Radiogong im Link:

https://www.radiogong.com/aktuelles/news/wuerzburg-satelliten-produktion-bei-brose-offenbar-auf-dem-weg

Brose betreibt ja seit den letzten 15 Jahren vielfältigste (temporäre) Zusammenarbeit mit
Nicht-Automotiv Firmen. Bin mal gespannt…

dksk

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #952 am: 12. Juli 2025, 09:39:01 »
Forschungsministerin Bär nannte bei ihrer Rede im Bundestag Ulf Merbold als ersten Deutschen im All, um zu sagen, das sich Raumfahrt für die Gesellschaft lohnt.

Das wurde dann doch kritisiert, da Sigmund Jähn der erste Deutsche im All war.

https://www.berliner-zeitung.de/news/csu-raumfahrtministerin-dorothe-baer-nennt-nur-ersten-westdeutschen-im-all-nicht-sigmund-jaehn-li.2339680
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #953 am: 31. Juli 2025, 18:13:44 »
Die neue Bundesregierung hat ihre High-Tech-Agenda verabschiedet, da geht es nur um Technologien wie KI und Quanten, die Raumfahrt kommt da nicht vor.  Man hat aber fünf strategische Sektoren benannt, einer davon ist die Luft- und Raumfahrt. Darin heißt es zur Raumfahrt:

Zitat
- Wir entwickeln und stärken Hub-Strukturen, wie den Space Innovation Hub. Dieser dient bereits seit 2025 als Anlaufstelle für die New-Space-Szene und soll für die Umsetzung von innovativen Forschungs- und Entwicklungsprojekten für zivile und militärische Sicherheitsbedarfe bis zur Marktreife gestärkt werden.
- Wir gestalten die ambitionierte Raumfahrtstrategie der Bundesregierung aus, fokussieren dabei auf Anwendungsorientierung und Kommerzialisierung und binden KMU und Start-ups ein. Dabei setzen wir u. a. auf wettbewerbliche Verfahren für die Erforschung, Entwicklung und Beschaffung von Trägersystemen und -diensten, Kleinsatelliten, Technologien für die Erdbeobachtung und Satellitenkommunikation sowie robotischen Systemen für den Einsatz im Orbit und die Exploration und Erforschung planetarer Körper. Um Europa unabhängiger in der Raumfahrt zu machen, bauen wir Deutschlands Engagement bei der Europäischen Weltraumorganisation ESA aus und setzen uns für eine Transformation der ESA ein. Zudem beteiligen wir uns aktiv an der Nutzung der ISS bis 2030 und untersuchen mögliche Nachfolgelösungen, um auch nach 2030 weiterhin für Deutschland Forschung und Entwicklung im Weltraum betreiben zu können.
- Wir setzen uns für die Kontinuität und Weiterentwicklung der operationellen europäischen Satellitenprogramme wie dem Satellitenprogramm für Navigation Galileo ein. Wir wollen effiziente Strukturen und einen gemeinsamen Rahmen für zentrale Infrastrukturen schaffen und die Kosten für die Entwicklung, Anwendung und den Betrieb deutlich senken, u. a. durch ein starkes deutsches Engagement der Bundesregierung für gemeinsame europäische und weltweite Standards.

https://www.bmftr.bund.de/DE/Forschung/HightechAgenda/DossierHightechAgenda/Dossier_HightechAgenda/_documents/7_strategische_forschungsfelder.html

Ich seh da jetzt nichts anderes als bisherige Bekundungen.
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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #954 am: 31. Juli 2025, 19:54:39 »
Oh je. Sprache ist nicht die reale Welt. Das könnte etwas sein, aber auch gut und gerne nichts.

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #955 am: 04. August 2025, 10:43:11 »
Anfang Mai gab es einen Aufruf der Bundesländer Bayern, BW und Bremen, was der Bund beim ESA-Council machen sollte. (Also vor 2 Monaten, so 3 Monate bleiben noch.)
https://www.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/dateien/PDF/250605_3-Laender-Papier_zur_ESA-Ministerratskonferenz_2025.pdf

Ob diese Forderungen vom Bund jetzt im Kabinettsbeschluss eingang fanden, wage ich mal zu bezweifeln.
Das ist dann schon eine andere Sprache (wobei natürlich die Länder erstmal nur Forderungen aufstellen, um ihre eigene Industrie zu fördern).

Neben den Themen Erdbeobachtung, Telekommunikation, Navigation, Trägersysteme, Technologie, Space Safety, Kommerzialisierung, Science und Verteidigung/Souveränität
zitiere ich hier mal den Part Exploration:
Zitat
Explorationsvorhaben sind von entscheidender Bedeutung für die internationale Zusammenarbeit sowie für High-Tech-Beiträge der deutschen Industrie und Forschungsinstitute. Sie schaffen aber auch wertvolle wissenschaftliche Erkenntnisse, verifizieren Technologiedemonstrationen, stimulieren die Nachfrage und bieten dadurch Potenziale für die Kommerzialisierung. Auch die deutsche Non-Space-Industrie profitiert von Fertigungs- und Experimentiermöglichkeiten im All. Deutschland und Europa müssen deshalb ambitioniert in strategische Infrastruktur für künftige Weltraumaktivitäten investieren.
- Leuchtturmprojekte / Demonstratoren (MSR, Artemis / ESM Batch B und Rosalind Franklin, in Fortsetzung von Exomars).
- Einrichtung einer vorlaufenden Technologiephase zur Erhöhung des Reifegrads für Mond- (Artemis ESM) und Mars-Missionen (ESA MSR ERO).
- Signifikante Beteiligung an bisher geplanten Mondprojekten: Lunar-Gateway (HECC, ESPRIT, Lunar I-Hab), Infrastruktur auf dem Mond (Argonaut), proaktive Entwicklung neuer Technologien (Rover).
- Sicherstellung des laufenden Betriebs und der wissenschaftlichen Nutzung der ISS bis 2030.
- Starke Positionierung für die Themen Post-ISS (u. a. Starlab, LEO Cargo Return, Raumkapseln, astronautische Raumfahrt, Forschung und Produktion unter μ-Gravitation) und interplanetare Exploration.
- Positionierung im Zukunftsmarkt In-Space-Logistik.
- Im Falle eines Stopps von Artemis bzw. Lunar-Gateway: Entwicklung von Szenarien und Bereitstellung von Infrastruktur wie z. B. Mondkontrollzentrum für souveräne europäische Explorationsmissionen.

Nach Lage der Dinge wird sich bis November der US-Kongress nicht auf ein FY2026-Budget einigen können, dann müßte die ESA mal selber was machen.

Der Bund plant 2026 mit 550 Mio. im nat. Budget und 1,1 Mrd. für die ESA.
https://www.bmftr.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2025/08/Haushalt2026.html
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Online alepu

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #956 am: 04. August 2025, 11:56:12 »
Solange da nicht wirklich viel massiver investiert wird, bleiben das alles nur schöne Worte!
Aber ich freue mich zumindest, daß es neuerdings wieder zunehmendes Interesse zu geben scheint!

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #957 am: 15. August 2025, 18:40:15 »
Interessanterweise geht aber auch der Bereich Erdbeobachtung, Satellitennavigation und -kommunikation in das neue Ministerium, das bisher im Verkehrsministerium angesiedelt war.

Damit ist Ministerin D. Bär nicht nur für die ESA-Beteiligung, sondern auch für die EU Space Aktivitäten zuständig, die evtl. stark verteidigungslastig werden, aber im Prinzip das BMVg betreffen.

In der Sommerpause gibt es am 23./24.8. in den Ministerien den Tag der offenen Tür. Raumfahrt war da schon immer ein publikumswirksames Thema und somit auch für das BMFTR. Am Samstag sind Alexander Gerst und Ulf Merbold, am Sonntag Suzanna Randall und Insa Thiele-Eich dabei. (überrascht mich etwas, dass die neben den deutsche ESA-Kandidaten Nicola Winter und Amelie Schönenwald noch eine Rolle spielen). Ob astronautische Raumfahrt hierzulande noch eine Perspektive hat, scheint mir fraglich.
https://www.bmftr.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2025/08/tag-offene-t%C3%BCr.html

Das BMFTR und das BMWE verhandeln noch den Orga-Erlass (Zuständigkeit für Innovation u. Startups). Die EU-Aktivitäten (Copernicus/Galileo (- IRIS2 wird nicht genannt)) gehen ja vom Verkehrsministerium ins BMFTR - nicht aber das Thema Wetterprognosen und EUMETSAT.
Damit scheint mir das Thema "Genehmigungsbehörde für kommerzielle Raumfahrt" offen.
https://www.jmwiarda.de/index.php/blog/2025/08/01/zustaendig-vielleicht
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #958 am: 24. August 2025, 21:37:00 »
Bundesministerin Bär meint, es braucht mehr Frauen in der Raumfahrt.

Erinnert mich etwas an Bundesministerin Zypries, die wollte das auch schon.

https://x.com/bmftr_bund/status/1959630449782727134
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Offline proton01

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #959 am: 25. August 2025, 09:22:30 »
Bundesministerin Bär meint, es braucht mehr Frauen in der Raumfahrt.

Am Tag 2 der offenen Tür im #BMFuTuRe boten die Astronautinnen @astrosuzanna und @astro_insa spannende Einblicke in die harte Ausbildung von ESA-Raumfahrern.
Ich hoffe Ministerin Bär weiss dass beide Damen mit der ESA nichts zu tun haben und schon gar nicht dort in Ausbildung sind. Auf den Bildern sieht man ja auch dass Bär ein ESA-Namenschild und ESA-Logo auf der Jacke trägt, die beiden Astronautinnen nicht. Inwieweit ihre bisherige Tätigkeit bei "Die Astronautin" als Ausbildung bei der ESA anerkannt wird weiss ich nicht.

Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #960 am: 25. August 2025, 09:46:40 »
Ich finde es schade, dass es wie gehabt mit symbolischen Forderungen weitergeht, klar, kostet nichts, reiner Textbaustein. Nur damit wird es (überall) nichts.

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Online Nitro

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #961 am: 25. August 2025, 09:56:58 »
Ich hoffe Ministerin Bär weiss dass beide Damen mit der ESA nichts zu tun haben und schon gar nicht dort in Ausbildung sind. Auf den Bildern sieht man ja auch dass Bär ein ESA-Namenschild und EA-Logo auf der Jacke trägt, die beiden Astronautinnen nicht. Inwieweit ihre bisherige Tätigkeit bei "Die Astronautin" als Ausbildung bei der ESA anerkannt wird weiss ich nicht.

Und dabei haben wir aktuell mit Amelie Schoenenwald und Nicola Winter zwei Frauen im ESA Astronautenkorp und mit Rabea Rogge sogar eine Deutsche mit Raumflugerfahrung.
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #962 am: 29. August 2025, 16:42:26 »
Ministertreffen in Toulon - D und FR wollen die europäische Raumfahrt wettbewerbsfähiger und resilienter machen. (was immer das heißt).

https://www.bmftr.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2025/08/dfmr.html
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #963 am: 29. August 2025, 21:40:19 »
Bremens Bürgermeister Bovenschulte kritisiert, dass die Raumfahrtbudgets für 2025 und 2026 nicht steigen, sondern sogar gekürzt werden sollen. Grund sei der Kompetenzkonflikt zwischen Forschungs- und Wirtschaftsministerium.

https://www.mt.de/regionales/niedersachsen/Bovenschulte-kritisiert-Kuerzungen-im-Raumfahrt-Etat-24164488.html
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #964 am: 10. September 2025, 21:04:00 »
Der Bund gibt 230 Mio. € für den Aufbbau einer Satelliten-Testanalge der IABG in Ottobrunn/Taufkirchen.

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/landkreismuenchen/raumfahrtzentrum-es-geht-hoch-hinaus-1.4685477

Die IABG eröffnet in Ottobrunn das Competence Centre Optics (CCO), in dem optische Satellitensysteme zur Erdbeobachtung/Fernaufklärung getestet werden können.
https://www.pressebox.de/pressemitteilung/iabg-industrieanlagen-betriebsgesellschaft-mbh/europas-raumfahrt-gewinnt-an-technologischer-souvernitt/boxid/1264885
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #965 am: 16. September 2025, 09:32:53 »
Das Land NRW und Starlab vereinbaren ein MoU, dass den "Standort NRW als führendes Zentrum für Raumfahrt in Europa profilieren soll und ein innovationsfreundliches Ökosystem schaffen und Wissenschaft, Unternehmen und Start-ups miteinander vernetzen soll".

https://www.wirtschaft.nrw/zukunft-der-europaeischen-raumfahrt-nordrhein-westfalen-und-starlab-space-vereinbaren-strategische
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Online alepu

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #966 am: 16. September 2025, 10:09:09 »
NRW gegen Bayern  ;P

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Offline Schillrich

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #967 am: 16. September 2025, 10:35:42 »
In NRW tut sich da gerade tatsächlich einiges ... "neu", gegenüber den klassischen Raumfahrt-Bundesländern.
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Offline Schillrich

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #968 am: 18. September 2025, 14:00:34 »
Schon Ende August gab es diese Wasserstandsmeldung zu unseren öffentlichen Raumfahrtbudgets bei der Zeit:
https://www.zeit.de/news/2025-08/29/bovenschulte-kritisiert-kuerzungen-im-raumfahrt-etat

Zitat
Zig Millionen Euro weniger für die Raumfahrt geplant

Der Bundeshaushaltsplan sieht nun jedoch deutliche Einsparungen im Bereich der Raumfahrt vor: Für dieses Jahr sind fast 291,7 Millionen Euro für das nationale Weltraumprogramm vorgesehen, im kommenden Jahr noch 282 Millionen Euro. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) soll dieses Jahr mit 642,7 Millionen Euro und im kommenden Jahr mit knapp 550 Millionen Euro unterstützt werden. Auch die Leistungen an die Esa sollen im gleichen Zeitraum von 993 Millionen auf fast 981,9 Millionen Euro zurückgehen.

Hintergrund der Kürzungen sind Konflikte zwischen dem Wirtschaftsministerium und dem Ministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt. «Ich erwarte, dass die Bundesregierung sich schnellstmöglich zusammenrauft und den Haushaltsansatz für die Raumfahrt deutlich erhöht – so, wie es im Koalitionsvertrag vereinbart ist», betonte Bovenschulte. Ein eigenständiger Zugang zum Weltraum sei für die europäische Souveränität und die europäische Sicherheit wichtiger denn je.

Quelle: Zeit

Der Übergang zwischen den Ministerien trennt sich offenbar in Inhalte (ihr macht jetzt Raumfahrt1) und Geldmengen (aber nicht alles Geld geht mit rüber?) ...
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #969 am: 18. September 2025, 20:46:37 »
Schon Ende August gab es diese Wasserstandsmeldung zu unseren öffentlichen Raumfahrtbudgets bei der Zeit:
https://www.zeit.de/news/2025-08/29/bovenschulte-kritisiert-kuerzungen-im-raumfahrt-etat

Diese Wasserstandsmeldung ist aber auch nur ein stilles Gewässer, die Zahlen sind seit Ende Juni bekannt (sh. #947).

Der gestern beschlossene Haushalt 2025 enthält dann noch 400 Mio. Verpflichtungsermächtigungen für die nächsten Jahre. Ich würde mal sagen, auf den Mond kommt man damit nicht.
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Offline failsafe

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #970 am: 18. September 2025, 21:01:39 »
.. Auch die Leistungen an die Esa sollen im gleichen Zeitraum von 993 Millionen auf fast 981,9 Millionen Euro zurückgehen.
Das entspricht einem Rückgang von gerade mal 1,1% - der dazu noch sehr ungleich verteilt sein wird: am Pflichtprogramm der ESA muss man seinen Anteil zahlen, nur beim optionalen Teil des Programms kann man sich herausziehen.

Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #971 am: 18. September 2025, 22:04:20 »
Das finde ich traurig, wie auch bei der Bahn. Kurzsichtiges Handeln aus meiner Sicht. "Gerade mal" 1,1 % - ein Rückgang tut immer weh, die Preise steigen ja auch.

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Offline Schillrich

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #972 am: 20. September 2025, 07:58:01 »
.. Auch die Leistungen an die Esa sollen im gleichen Zeitraum von 993 Millionen auf fast 981,9 Millionen Euro zurückgehen.
Das entspricht einem Rückgang von gerade mal 1,1% - der dazu noch sehr ungleich verteilt sein wird: am Pflichtprogramm der ESA muss man seinen Anteil zahlen, nur beim optionalen Teil des Programms kann man sich herausziehen.

Es ist aber eben auch nicht nur ESA. Das Nationale Programm ginge schon um 3 Prozent zurück. Das forschende DLR (alle Bereiche, alle Programme) bekäme 14% weniger ... da bleibt auf jeden Fall etwas auf der Strecke.
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Offline failsafe

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #973 am: 20. September 2025, 09:58:48 »
@Daniel:
Alle haben sich halt daran gewöhnt, dass es immer nur "aufwärts" geht, Geldmittel, Mitarbeiterzahlen etc. Wenn es keine glaubwürdige "Drohung" gibt, dass auch mal gekürzt wird, würden die Projekte noch mehr Speck ansetzen. (Erst bei solchen Zahlen wie jetzt beim NASA-Science Budget (abrupte 50% Kürzung !) wird es wirklich existenzbedrohend). - Klingt etwas sozialdarwinistisch, ist aber m.E. einer der wenigen wirksamen Mechanismen, um Wildwuchs im Zaum zu halten.

Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #974 am: 20. September 2025, 11:12:07 »
Warum kann der Verkehrsminister nicht einen Teil seines Raumfahrtsetats als "Verkehrsinfrastruktur" über das Sondervermögen finanzieren?

Raketenbau ist Verkehrsinfrastruktur und ist von nationaler Bedeutung zur Reduktion von Abhängigkeiten amerikanischer und chinesischer Hersteller.

Ließe sich alles gut verargumentieren, wenn man nur wollte.
Ich bin gespannt, LOP-G -- sollte das Geld fehlen: warum nicht eine Koproduktion?