*ENDEAVOUR*-STS-127 *JEM EF*ELM-ES /Countdown & Start

Es ist halt die Frage, ob sie viel anderes machen können, als das (Dichtung tauschen).
Solange man keine Ursache kennt, kann man auch keinen Fehler beheben. Es ist ziemlich sicher, dass die Ursache bei der Platte liegt.
Man muss sich die Hardware jetzt noch mal gründlich anscheuen und versuchen den Fehler zu finden. Es bringt eigentlich nichts in VAB zurück zugehen, es sei den der Fehler läge am Tank selber, danach sieht es aber nicht aus.
Das Verhalten war heute anders als letztes Mal oder bei STS-119. Man hatte zunächst eine akzeptable Leckrate, wenn auch viel früher als erwartet, dann ging es auf über 4%, damit waren die LCC verletzt und man hat abgebrochen. Maximal waren es heute 6% beim letzten Mal waren es 8%. Wenn man das Vent Valve geschlossen hat, sank die Leckrate. Ein klarer Hinweis darauf, das es die Platte oder das QD ist.
Daneben gab es wohl auch einige Probleme bei der Ventil Steuerung, das soll aber Softwareseitig sein und soll mit dem Leck nichts zu tun haben.

Gruß,
KSC

Ich les gerade wegen des Abbruchs einen Bericht auf t-online....
dort steht

...Die Raumfähre muss vor dem Start mit knapp zwei Millionen Liter Treibstoff betankt werden. Die "Endeavour" ist die erste amerikanischen Mondmission seit einem Jahrzehnt......

Hab ich da was verpasst oder haben die das Ziel geändert ;-)

ne ne ne...die Presse halt

SF

Guten Morgen Endeavour      ...



Grüße
Starlight 

Endeavour, am liebsten hätten wir dich heute nicht mehr auf dem Launch Pad sondern im Orbit gesehen. Schade ...

Wenn das Wasserstofflüftungsleck, wie in der Pressekonferenz beschrieben, etwa Kugelschreiberspitzengröße hat, wieso läßt sich das nicht durch kräftiges Lüften lösen? Der frische Wind in Florida sollte da doch gut helfen. Lediglich die kritische Konzentration von 4% darf nicht überschritten werden. Sind die hohen Konzentrationen in einem isolierten Bereich gemessen worden, oder wo sitzt der betreffende Sensor?

Gruß Rainer

Hallo Rainer,

die 4% sind keine Konzentration, sondern die Leckrate. Ich versteh das so, dass von dem durchfließenden Wasserstoff 4% austreten.

Diese 4% austretender Wasserstoff verdampfen sofort und bilden in Kombination mit der Luft ein Knallgas-Gemisch. Der evtl. auftretende Wind verteilt das Wasserstoffgas lediglich etwas, da jedoch ständig etwas nachströmt, steigt die Konzentration von Knallgas - keine angenehme Situation, wenn die Kerze gezündet wird...

Grüße,
Olli

Zitat von: ad_Astra am 17. Juni 2009, 10:21:25

Nun wird dann also nicht vor Juli gestartet. Zum Glück haben wir zum Ende des Jahres genügend Luft damit nicht noch weitere Missionen dadurch verschoben werden müßen.

Da bin ich nicht sicher.
Ich glaube, wegen dieser Verzögerung muß jetzt schon der nächste Flug (STS-128 Discovery) weiter nach hinten verschoben werden.

Ich meinte aufs Jahr gesehen, die nächste Mission nach STS-128 is ja glaub ich erst Ende des Jahres (November wenn ichs recht im Kopf habe). 

Grüßle, Andi

die 4% sind keine Konzentration, sondern die Leckrate. ...

Das glaube ich nicht, da für die Entzündbarkeit die Konzentration maßgeblich ist, der Sensor sonst also keinen Sinn macht würde. Und wenn die Abschätzung "Kugelschreiberspitzengröße" stimmt, können im Verhältnis zu den 7 Inch Gesamtquerschnitt niemals 4% daneben gehen.

Diese 4% austretender Wasserstoff verdampfen sofort und bilden in Kombination mit der Luft ein Knallgas-Gemisch.

Wenn ich das richtig verstanden habe, geht es doch um die Leitung, die den im Tank bereits verdampften Wasserstoff zur "Abfackelstation" leiten soll, d.h. an der Stelle verdampft nichts neu, oder? Kalt ist es natürlich schon noch arg ....

Das Problem mit dem Knallgas ist schon klar, sonst wäre der Grenzwert, als Warnung vor der Entzündbarkeitsgrenze, nicht so wichtig.

Gruß Rainer

@ad_Astra:
Nö, nicht Ende des Jahres, STS-128 ist NET 07.08.09!

@ astroman:
Richtig es geht um H2 Gas, das schon im Tank entstanden ist.
Streng genommen messen die Sensoren (es sind mehrere) die Konzentration (in ppm, parts per millionm), das kann man in % umrechen. Weil man den Gasfluss kennt, kann man damit aber natürlich sofort die Leckrate bestimmen. Deswegen kann man auch lax von "Leckrate" sprechen, aber nicht in dem Sinne, das 4% des abgeleiteten Wasserstoffs austreten.

Gruß,
KSC

Kurz gesagt: 100% wäre die maximale Anzahl von Wasserstoffteilchen in dieser Gegend. In diesem Falle wurden im Maximum 6% erreicht - die restlichen 94% waren demnach "Luft" :-)

Ja genau. Und und wenn genug Wasserstoff da ist, dann ist das, wie sich Wayne Hale so schön ausdrückt, der „Caboom Case“.

Ab einer Konzentration von 4% reinem Wasserstoff in ganz normaler Luft fehlt der kleinste Funke und es kommt zur Knallgasreaktion. D.h. das ist ein Gemisch das explodiert, nicht "nur verbrennt".
Das ist keine gute Situation neben einem Tank der voller Wasserstoff und Sauerstoff ist.

Gruß,
KSC

Ja genau. Und wenn genug Wasserstoff da ist, dann ist das, wie sich Wayne Hale so schön ausdrückt, der „Caboom Case“.

Genau - und um das zu verhindern, müßte die Konzentration sich doch durch Lüften, d.h. durch Verdünnung mit viel Luft, ausreichend weit absenken lassen, so dass sie unkritisch wird.

Hallo,
schade, dass der Start abegebrochen werden musste und dass dadurch möglicherweise die Durchführung von Missionen gefährdet wird. Aber die NASA hat m.E. die Richtige Entscheidung getroffen, Sicherheit muss vorgehen.

@ad_Astra:
Nö, nicht Ende des Jahres, STS-128 ist NET 07.08.09!

Ich glaube, Andi meinte die nächste Mission nach STS-128, also STS-129.

Hier sieht man im Vordergrund den abgefackelte Wasserstoff der abgesaugt wird als rote Flamme!

rot brennender wasserstoff?
wie das?

Nun wird dann also nicht vor Juli gestartet. Zum Glück haben wir zum Ende des Jahres genügend Luft damit nicht noch weitere Missionen dadurch verschoben werden müßen.

Ich meinte aufs Jahr gesehen, die nächste Mission nach STS-128 is ja glaub ich erst Ende des Jahres (November wenn ichs recht im Kopf habe). 

Sie haben jetzt noch 8 Flüge in 15 Monaten - und nur noch eine Startrampe.
Da ist nicht mehr viel Zeit zum Verschieben!

In diesem Jahr sind noch folgende Flüge geplant:

• Start STS-127 Endeavour am 11.Juli 2009
• Start STS-128 Discovery am 7.August 2009
• Start STS-129 Atlantis am 12. November 2009
  

Blieben für nächstes Jahr 5 Flüge bis September.
Das ist schon verflucht knapp!

STS-127 Endeavour wurde jetzt auf den 11.Juli verschoben.
Heute Nacht hätte fast ein schweres Gewitter den Start (das Betanken) verhindert.
Für Florida ist Gewitterneigung in den Abendstunden im Sommer normal.
Es ist halt warm und viel warmes Wasser drumrum (Golf von Mexiko + Atlantik). Da wird tagsüber viel Wasser verdunstet und es bilden sich hoch aufgetürmte Wolken, die sich oben abkühlen und gegen Abend reif für kräftige Gewitter sind.
Diese Gewitterneigung nimmt im Juli noch weiter zu.
Die Startzeit am 11.Juli ist dann aber abends halb acht -genau zur besten Gewitterzeit.

Ich will ja nicht unken, glaube aber kaum, daß sie im Juli beim ersten Startversuch wegkommen.
Dann wird die Zeit immer knapper, denn das letzte Shuttle soll im September 2010 starten. Danach ist Schluß.

Hi,

ist das denn sicher das in 15 Monaten Schluß ist? Ich dachte immer das definintiv nach 8 Flügen alles vorbei ist. Denn Verzögerungen sind beim Shuttle doch immer drinn. 

Zitat von: KSC am 17. Juni 2009, 14:14:10

@ad_Astra:
Nö, nicht Ende des Jahres, STS-128 ist NET 07.08.09!

Ich glaube, Andi meinte die nächste Mission nach STS-128, also STS-129.

Jepp!
Danke Spacer! 
Selbst unser Papst verliest sich manchmal... 

Grüßle, Andi

So, bin wieder ausgeruht nach der anstrengend Nacht der Berichterstattung  

Die Endeavour hat wirklich ein Eigenleben. Die gestrige Nacht im Zeitraffer. Schaut mal ab 40sec dieses Video an wie sich das alles bewegt  

Übrigens! Zum Zeitpunkt T-0 hätte es sowieso keine Startfreigabe gegeben wettermäßig. Heute sollte es definitiv nicht sein mit dem Start. Wirklich alles hat dagegen gespielt.



Um die Erklärung gleich mitzuliefern, dass müsste durch die Temperaturänderung während des Gewitters entstanden sein. Trotzdem tolles Video wie ich finde!

...Genau - und um das zu verhindern, müßte die Konzentration sich doch durch Lüften, d.h. durch Verdünnung mit viel Luft, ausreichend weit absenken lassen, so dass sie unkritisch wird.

Ist nicht persönlich gemeint, aber du lieferst damit ein hervorragendes Beispiel dafür, was damals bei Challenger und bei Columbia falsch gelaufen ist.
Da gibt es ein Problem und man doktert an den Symptomen rum.
Der einzig richtige Ansatz ist: Da gibt es ein Problem, beheben wir die Ursache!
In diesem Fall ist was undicht, also ist der richtige Ansatz machen wir es dicht.
Falscher Ansatz: Da ist ein Leck, blasen wir einfach das weg, was da durch kommt.

Gruß,
KSC

Wenn es nach mir ginge: Sollte am 11. Juli wieder was mit der GUCP nicht funktionieren (hieße: man hat den Fehler nicht gefunden), sollte man ernsthaft überlegen, STS-128 vorzuziehen und zu schauen, ob es dort geht.

STS-128 vorzuziehen und zu schauen, ob es dort geht.

Da ein ähnliches Problem bereits bei STS-119 aufgetreten ist halte ich es für keine gute Idee den nächsten Stack ranzukarren um es dort auszuprobieren. Das würde uns der Lösung des Problemes nicht näher bringen.

Ich persönlich würde da jetzt noch einen Haufen an Sensoren, Wäremebildkameras, usw. anbringen und dann ein Test-Tanken am Pad machen um einfach mehr Daten zu haben wo exakt das Leck sitzt. Danach könnte man deutlich besser reagieren.

Zitat von: astroman am 17. Juni 2009, 15:08:40

...Genau - und um das zu verhindern, müßte die Konzentration sich doch durch Lüften, d.h. durch Verdünnung mit viel Luft, ausreichend weit absenken lassen, so dass sie unkritisch wird.

Ist nicht persönlich gemeint, aber du lieferst damit ein hervorragendes Beispiel dafür, was damals bei Challenger und bei Columbia falsch gelaufen ist.
Da gibt es ein Problem und man doktert an den Symptomen rum.
Der einzig richtige Ansatz ist: Da gibt es ein Problem, beheben wir die Ursache!
In diesem Fall ist was undicht, also ist der richtige Ansatz machen wir es dicht.
Falscher Ansatz: Da ist ein Leck, blasen wir einfach das weg, was da durch kommt.

Gruß,
KSC

Exakt so sieht es aus! Und es sollte keiner Vergessen: Geht bei einem der nächsten Flüge noch irgend etwas größeres Schief, dann war es das für das Shuttle Programm und die ISS. Und das muss noch nicht einmal ein Totalverlust sein, schon eine Notlandung wegen eines Triebwerksausfalls beim Start würde das Shuttle Programm sofort beenden.

Ist der 11.Juli nun fix der neue Starttermin?

Naja, es ist der NET Termin. Not earlier than heißt das.

Je nach Umfang der kommenden Untersuchungen (mehr Sensoren usw, siehe mein Post oben) kann sich das aber noch länger verzögern!

Sehen wir es mal von der postitiven Seite. Endeavour wäre so oder so heute nicht gestartet, da das Wetter an T-0 aufgrund von Gewitterwolken 'No-Go' war.
Wäre es nen Wetterscrub geworden, dann wären wir unter Umständen am 11. wieder hier gewesen und hätten immer noch eine defekte GCUP. So haben die Ingenieure genug Zeit um mal einen ganz detaillierte Fehleranalyse zu machen.

...und dann ein Test-Tanken am Pad machen...

Nach Columbia macht man nur eine außerplanmäßige Betankung wenn es absolut notwendig ist, da durch die Temperaturschwankungen es möglich ist das sich Isolierschaum lockern kann und möglicherweise beim Start abfällt.