P.S. zum Thema Trend zu Feststoffboostern. Ich erinnere mich noch gut an einen mehrtägigen Besuch von Brauns 75 in Stuttgart. Er erklärte damals sehr genau wie die Feststoffboosterlösung des Shuttles auf Betreiben US Amerikanischer Rüstungslobby zustande kam. Natürlich kann man auch dies als Verschwörungstheorie abtun. Man sollte es aber auch nicht mit der Naivität übertreiben.
Da glaube ich irgendwie nicht dran. Schon in den 60er Jahren wurde die Titan mit Feststoffboostern verstärkt und es gab Vorarbeiten, auch die Saturn 5 mit Feststoffboostern zu verstärken, um die Nutzlast für das in den 60ern noch geplante Marsprojekt zu erhöhen.
Zudem gab es bereits seit Anfang der 60er Entwicklungsarbeiten für Feststoffgetriebene ICBMs (Poseidon, Minuteman), die ersten feststoffgetreibenen ICBMs wurden ab Mitte der 60er in Dienst gestellt. Die Tecnik von Feststoffboostern mit Stahlhülle (wie beim Shuttle) war Mitte der 70er für ICBMs schon längst überholt, war doch zu dieser Zeit bereits die MX ICBM in Entwicklung, die bereits Boostergehäuse aus Kevlarverstärktem Epoxitharz hatte. technisch haben die Shuttle Booster also nichts zur ICBM Technik beigetragen.
Möglich wäre, das die USAF, die ja einen gewissen Einfluss beim Design des Shuttles hatten, für Feststoffbooster votiert haben. Allerdings gab es auch in der NASA selbst und im Kongress vor allem aus Kostengründen sehr starke Bestrebungen für Feststoffbooser und gegen Flüssigkeitsboooster, wie sie von von Braun bevorzugt wurden. Immerhin sollte der Shuttle für lediglich 5 Milliarden Dollar entwickelt werden, da waren die billig zu entwickelnden Feststoffbooster eine viel bessere Option für die NASA als die treure Entwicklung von Flüssigkeitsboostern.
Zu Ariane 5:
Der Träger ist explizit für einen bemannten Einsatz (Hermes) entwickelt wurden. Das starten von anderen unbemannten Nutzlasten stand beim Entwurf nur an zweiter Stelle. Erst als Hermes Anfang der 90er jahre eingestellt wurde, war klar, das Ariane 5 nur unbemannte Nutzlasten befördern würde. Da war es aber bereits zu spät, um die Konzeption des Trägers noch entscheidend zu verändern.