Die Masse und Zusammensetzung der Planeten ist nicht bekannt.
Außerdem können wir Dicke und Zusammensetzung der Atmosphäre und damit die Oberflächentemperatur nicht.
Nur weil Größe und Umlaufbahn stimmt heißt das noch lange nicht, das der Planet wahrscheinlich einen Ozean hat und belebt ist.
Es stimmt zwar, dass momentan wenig über die Atmosphäre bekannt ist, trotzdem beruft sich der Autor wohl erst einmal auch nur auf Quellen.
Aus Wiki zu Kepler-22b:
In the absence of an atmosphere, its equilibrium temperature (assuming an Earth-like albedo) would be approximately 262 K (−11 °C; 12 °F).
If the atmosphere provides a greenhouse effect similar in magnitude to the one on Earth, it would have an average surface temperature of 295 K (22 °C; 71 °F).
If the atmosphere has a greenhouse effect similar in magnitude to the one on Venus, it would have an average surface temperature of 733 K (460 °C; 860 °F).
Zu den ersten beiden Behauptungen zu Kepler-22b gibt es jeweils einen Publikationslink, woher die dritte kommt ist allerdings unklar. Weiter heißt es:
Kepler-22b, dubbed by scientists as a "waterworld," might be an "ocean-like" planet. It might also be comparable to the water-rich planet GJ 1214 b although Kepler-22b, unlike GJ 1214 b, is in the habitable zone. An Earth-like composition is ruled out to at least 1-sigma uncertainty by radial velocity measurements of the system
1. Er ignoriert die Möglichkeit die Antriebssektion oder die Radiatoren thermisch größtenteils vom Rest des Schiffes zu trennen und stärker zu erwärmen als den Rest.
Das löst aber keines der angesprochenen Probleme, sondern verschiebt sie nur an eine andere Stelle.
2. er geht nirgends darauf ein dass die abgestrahlte Energie direkt proportional abhängig von der Abstrahlfläche ist
Doch, indem er gleich mehrfach auf das Stefan-Boltzmann-Gesetz hinweist und das besagt unter anderem genau deinen Satz
Ich hab keinen schimmer wie er dann auf einmal eine maximal Beschleunigung von 0,1mg aus dem Ärmel schüttelt.
Ich ehrlich gesagt auch nicht..
...weil nicht alle für eine Verifizierung erforderlichen Randbedingungen im dortigen Beispiel stehen
Ob der Carnotsche Wirkungsgrad auch für solche Raumschiffe gilt, hängt IMHO davon ab, wieviel Wärme beim Auftreffen des Antriebsstrahls auf dem Lichtsegel des Raumschiffs frei wird und ob dieses Lichtsegel dann als "Motor" im Carnotschen Sinne zu betrachten ist, oder ob man das nochmal differenziert sehen muss/darf/kann.
Prinzipiell geht es dem Autor mit dem Hinweis auf den Carnotschen Wirkungsgrad doch darum, darauf hinzuweisen, dass alle thermischen Prozesse einen Wirkungsgrad besitzen. Auch ein Lasersegel besitzt so etwas, auch wenn dort der Wirkungsgrad (in dem Fall beschrieben durch die Reflektivität) erst einmal sehr hoch ist. Aber auch hier existieren physikalische Grenzen aufgrund des Wirkungsgrads.
Ich habe dieses Problem der Lasersegel im Thread des Lasersegelkonzepts DE-STAR Anfang des Jahres das Problem bereits einmal angesprochen.
Dort wurden 70GW orbitalgestützte Laserleistung vorgeschlagen, um ein sehr kleines Objekt auf interstellare Reisen zu schicken.....übrigens mit sehr moderater Beschleunigung. Bei "großen" Massen (10t) betrug diese nur noch ca. 2 mg. Dazu habe ich damals geschrieben:
Verlustarme Laserspiegel kommen heutzutage auf etwas über 99,9%.
Selbst wenn man nen entfaltbaren (!) Spiegel mit 99,99% hinbekommen sollte, bleiben von 70GW noch genügend Megawatt (!!) übrig, um dem Spiegel und der Nutzlast thermisch gesehen "ordentlich" einzuheizen. Jedes Staubkorn, jeder Defekt auf einem Spiegel würde zudem innerhalb von Millisekunden verdampfen und weitere Spiegelbereiche schädigen.
Das zweitgenannte Problem (das des verheerenden Ketteneffekts), welches aus meiner Sicht noch schwerer wiegt als das einer limitierten Reflektivität, lässt sich übrigens
ebenfalls auf eine Art "Wirkungsgrad" herunterbrechen, nämlich der der Herstellung, oder mit anderen Worten die Produktionsqualität. Es gibt nun einmal keine perfekt (!) hergestellten Dinge.
Ein einziger mikroskopischer Fehler auf einem Spiegel, der plötzlich nicht mehr mit 99,99% reflektiert, sondern augenblicklich zum superheißen Spot wird (und dahindegradiert bzw. verdampft) würde ausreichen, um eine Kettenreaktion zu starten, die jedes Lasersegel langsam, aber mit absoluter Sicherheit dahinrafft.