Zunächst mal muss man sich klar werden, dass wenn ein LON initiiert wird, der Orbiter derart beschädigt ist, dass er bei der Landung zerstört würde und deswegen nicht landen kann.
In so einer Situation machten es keinen Sinn ein solches Kabel zu benutzen, der Orbiter würde ja ohnehin zerstört.
Bei den ISS Flügen würde man, wenn man feststellt, das der Orbiter nicht landen kann, die ISS ansteuern, bzw. dort bleiben.
Dort ist die Crew zunächst mal in Sicherheit und es ist keinen akute Notsituation mehr.
In der Zeit in der die Crew auf das LON Shuttle wartet, könnte man am gestrandeten Orbiter Reparaturen vornehmen. Weil man damit keine Erfahrung hat, würde man gegebenenfalls den reparierten Orbiter einen autonomen Landeversuch machen lassen und zur Sicherheit die Crew mit dem LON Orbiter nach Hause bringen. Für solch ein Szenario ist das Kabel gedacht.
Bei STS-125 ist das anders, aufgrund der begrenzten Ressourcen des Orbiter und der Nichterreichbarkeit der ISS muss ja eine Rettungsaktion schnellstmöglich beginnen und die Crew muss innerhalb kurzer Zeit abgeholt werden. Ein Reparaturversuch ist zeitlich nicht drin.
Das Starten der LON Mission ändert ja dann nichts daran, das der Orbiter eine Beschädigung hat und dann macht ein Landeversuch auch keinen Sinn.
Der Orbiter kann völlig autonom fliegen, zum Start und im Orbit braucht man für einen nominal verlaufenden Flug keine Crew. Auch das Reentry geht automatisch.
Das Kabel stellt daher keine Fernsteuerung dar.
Das Kabel dient nur dazu bei der eigentlichen Landung Schalter elektromechanisch zu betätigen, die nicht automatisiert sind, d.h. die normalerweise die Crew bedien muss (z.B. Fahrwerk oder Air Data Probes).
Gruß,
KSC