Brauchen wir bald einen eigenen Thread für Exomonde?
Das jedenfalls legt ein Paper nahe, das demnächst in den Monthly Notices of the Royal Astronomical Society veröffentlicht werden soll.
Die Autoren von den Universitäten London und Rom stellten sich die Frage, ob mit einer photometrischen Sensitivität, wie sie das Weltraumteleskop Kepler besitzt, Monde um Exoplaneten detektiert werden können.
Sie kommen zu dem Ergebnis, dass Monde um große Gasplaneten bis hinunter zu einer Masse von 0,2 Erdmassen prinzipiell mit Kepler oder einem vergleichbaren System detektierbar wären.
Durch die Anwesenheit eines Mondes komme es zu so genannten
transit-time variations (TTV) und
transit-duration
variations (TDV), also im Fall von Monden zu periodischen Veränderungen der Transitdauer und des Transitzeitpunktes. Diese Veränderungen seien messbar und prinzipiell ließe sich aus ihnen Masse und Orbithöhe eines potentiellen Mondes errechnen, so die Studie.
Interessant ist, dass die habitable Zone für Monde durchaus anders verläuft als für Planeten. Dies liegt an der möglichen Erhitzung des Mondes durch Gezeiten, wodurch auch noch weit entfernt von einer Sonne in Kombination mit einem Treibhauseffekt Temperaturen möglich wären, bei denen Wasser flüssig wäre.
Also, möglichweise entdeckt Kepler bald nicht nur den ersten habitablen, erdähnlichen Exoplaneten, sondern auch den allerersten Exomond. Aber warten wir erst einmal ab, wie das Paper durch den Review-Prozess der MNRAS kommt.
http://fr.arxiv.org/PS_cache/arxiv/pdf/0907/0907.3909v1.pdf