Marsflug, Marsbasis

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Offline BadCop

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #975 am: 05. November 2013, 21:39:11 »
Da ich am Tag der Mondlandung gerade mal 9 Monate alt war und somit die Landung nicht wirklich mitbekommen habe hoffe ich doch, dass ich den Tag der ersten bemannten Marslandung noch erlebe.

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Offline Rücksturz

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #976 am: 09. November 2013, 11:22:49 »
11 Monate! Ansonsten dito!!  8)
- vergiss niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt
- erst lesen, dann denken, dann posten
- eingebrachte Artikel sprechen für Dich 
- denke beim Schreiben Deines Beitrages an den Empfänger

Offline AndiJe

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #977 am: 12. November 2013, 12:23:31 »
Nächstes Jahr soll es gleich 3 TV-Shows mit Weltraum-Bezug geben, eine davon vom Mars-One-Projekt:

http://newsfeed.time.com/2013/10/09/new-reality-tv-shows-promise-to-bring-contestants-to-space/

hoffentlich kann man das übers Internet sehen...
Der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben, daher geht's ab sofort in die Krabbelstube!

Braunschweiger

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #978 am: 15. November 2013, 09:08:19 »
Das Prinzip der Atmosphärenbremsung wurde ja schon vielerorts erfolgreich durchgeführt. Wird dies in den aktuellen Plänen (SpaceX etc.) mit einbezogen oder wollen die alle eine herkömliche Einbremsung? Wenn ja, warum?

Führerschein

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #979 am: 15. November 2013, 10:30:11 »
Das Prinzip der Atmosphärenbremsung wurde ja schon vielerorts erfolgreich durchgeführt. Wird dies in den aktuellen Plänen (SpaceX etc.) mit einbezogen oder wollen die alle eine herkömliche Einbremsung? Wenn ja, warum?

SpaceX hat noch keine konkreten Missionspläne vorgelegt. Wir hoffen darauf in den nächsten 1-2 Jahren.

Ich gehe davon aus, daß sie direkt ankommend vom interplanetaren Flug in die Atmosphäre eintreten, ähnlich wie es Curiosity und andere Sonden getan haben. Nur daß das Verhältnis Masse/Hitzeschild-Durchmesser kein ausreichendes Abbremsen ermöglicht, um als nächstes Fallschirme einzusetzen. Es werden dann Triebwerke und reichlich Treibstoff verwendet, um bis zur Landung zu bremsen. Wie gesagt, meine persönliche Spekulation.

Andere Missions-Szenarien gehen davon aus, daß das Rückkehr-Habitat im Orbit bleibt. Die müssen zwangsläufig anders vorgehen und in den Orbit einbremsen. Auch da wäre es im Prinzip möglich, die Atmosphäre zum bremsen zu benutzen.

Offline wulf 21

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #980 am: 16. November 2013, 13:50:44 »
Die müssen zwangsläufig anders vorgehen und in den Orbit einbremsen. Auch da wäre es im Prinzip möglich, die Atmosphäre zum bremsen zu benutzen.

Im Prinzip. Aber ich glaube im Moment wird es nicht ernsthaft in Erwägung gezogen, weil es schwierig und bei bemannten Missionen daher gefährlich ist. Man muss den richtigen Punkt in der Atmosphäre sehr präzise treffen. Etwas zu hoch und man bleibt auf einer Fluchtbahn. Etwas zu niedrig und man tritt endgültig in die Atmossphäre ein. Hinzu kommt, dass man erst einmal ein sehr gutes Modell der Marsatmossphäre bräuchte um den Einfluss von Tageszeit, Jahreszeit, Sonnenaktivität etc genau zu verstehen.

Führerschein

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #981 am: 16. November 2013, 14:22:18 »
Deshalb habe ich ja "im Prinzip" geschrieben.

Aber immerhin gibt es Satelliten im Marsorbit. Da wird es doch auch Daten über atmosphärische Bremsung geben, auch jahreszeitbezogen. Ich weiß nicht genau, was MAVEN macht, aber wird der nicht auch Daten liefern, die da helfen? Und man kann auf sicher planen, also hoch, und für den Rest bei Bedarf Treibstoff einsetzen.

Wenn man es irgendwo machen will, dann am Mars. Atmosphärische Bremsung ist einfach zu attraktiv, um sie auf Dauer zu ignorieren.

runner02

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #982 am: 16. November 2013, 20:06:53 »
Zitat
Etwas zu niedrig und man tritt endgültig in die Atmossphäre ein.

Bei einer Landung wäre das eh wünschenswert?
Allerdings, die ganze thermische Belastung auf einmal ist sicher auch nicht ohne.

Und ein hybrid? Einen Teil macht die Atmosphäre, einen Teil die Triebwerke?

Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #983 am: 17. November 2013, 10:39:09 »
@Braunschweiger: Bin mir jetzt aktuell nicht sicher, ob du tatsächlich die Atmosphärenbremsung (Aerobraking) meinst oder den Atmosphäreneinfang (Aerocapture) wie im Film "2010-Das Jahr in dem wir Kontakt aufnehmen". Ersteres funktioniert ganz gut bei Raumsonden und Satelliten mit einem günstigen Verhältnis zwischen Masse und Oberfläche, benötigt aber auch dann eine sehr komplexe Steuerung, meist mehrere Berührungen mit der Atmosphäre (zumindest wenn interplanetar), um von einer hyperbolischen Kreisbahn auf kreisförmig umzuschwenken und letztlich trotzdem noch einen "initial orbit-injection burn". Bei einer bemannten Version sieht es nicht mehr so günstig aus, was Masse zu Oberfläche engeht. Aerocapturing wurde bisher weder bemannt noch unbemannt durchgeführt, davon ungeachtet, dass es für den Mars so wahnsinnig attraktiv ist. Dieser macht es aber prinzipiell nicht leicht, da seine Atmosphäre relativ dünn ist und man daher (egal welches der beiden Manöver) recht tief gehen muss, was Fehler weniger verzeiht. Letzlich hat SpaceX bei keiner der beiden Methoden Erfahrung.
Schließe mich daher der Meinung von Führerschein an, dass man direkt in die Atmosphäre eintauchen wird (wahrscheinlich nachdem man eine Bremszündung eingeleitet hat), bzw. maximalst einen Skip Reentry versucht. Die Reiseroute dürfte so gewählt sein, dass bei Marsankunft die Differenzgeschwindigkeit zu Mars ohnehin nur 2-3 km/s betragen dürfte.
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

Führerschein

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #984 am: 17. November 2013, 11:03:46 »
Ich erinnere mich an die Diskussion bei Inspiration Mars. Da ist ein wichtiger Punkt der Wiedereintritt in die Erdatmosphäre aus extrem hoher Geschwindigkeit. Da wurde gesagt, daß Skip Reentry und auch direkter Wiedereintritt simuliert wurden. Offenbar vertragen ablative Hitzeschilde, jedenfalls PicaX, die schnelle und harte Methode des direkten Wiedereintritts besser als Skip Reentry.

Bei der Erde ist natürlich die Atmosphäre sehr genau bekannt. Beim Mars wäre es wohl etwas schwieriger. Aber an der Kapazität des Hitzeschildes würde es nicht scheitern, ein aggressives Aerocapture durchzuführen, wenn man eine schwere Nutzlast in den Marsorbit bringen will. Antennen, Sensoren und Solarpaneele dabei schützen, ist eine andere Sache. Sicher viel schwieriger.

Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #985 am: 17. November 2013, 12:27:24 »
Sehe ich ähnlich, nur ein direktes Abbremsen dürfte halt schwierig werden.
Nehmen wir doch tatsächlich die 3 km/s Ankunftsgeschwindigkeit an, da diese nicht nur von Zubrin in den Raum geworfen, sondern auch vom Mars Reconnaissance Orbiter erzielt wurden. Letzterer hat seine Gechwindigkeit durch Bremszündungen lediglich von 3 km/s auf 2 km/s verringert, um dann seine elliptische Umlaufbahn mittels Aerobraking (nebst Korrekturzündungen) auf kreisförmig umzuwandeln. Das dürfte auch bei höherer Masse der Hitzschild mitmachen.
Nur das direkte Eintreten ohne Bremszündung könnte sehr heftig sein.
Zum Vergleich: Der heftigste bemannte Wiedereintritt war bekanntlich Apollo 10, zum Reentry-Zeitpunkt ca. 11 km/s schnell, wobei der Hitzeschild extrem belastet wurde....nur wog die Kapsel etwa 6t. Die kinetische Energie betrug umgerechnet also 3,63E+11 Joule, die in Wärme umgewandelt wurden (die potentielle Energie hier mal noch vernachlässigt). Nur konnte die Wärme in der sehr dichten Erdatmosphäre durch Konvektion sehr viel schneller abgeführt werden.
Ein 50 t Marsraumschiff käme mit 3 km/s an. Das entspricht 2,25E+11 Joule kinetischer Energie und schenkt sich nicht viel. Die Druck auf dem Mars beträgt aber nur 6 mbar, d.h. die Wärme am Hitzschild kann nicht so schnell abgeführt werden und müsste somit vergleichsweise höher sein, als bei Apollo 10.
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

ilbus

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #986 am: 17. November 2013, 13:22:23 »
Mit der Wärmeabfuhrabhängkeit in dem Fall bin ich anderer Meinung.

Je düner die Atmosphäre desto geringer die Bremswirkung und die dem entsrechende Hitzeentwicklung. Bei den ablatieven Hitzeschildern wird die Wärme dadurch gehandhabt, dass die für das Aufschmeltzen und Abtragen der Beschichtung aufgebraucht wird.  Geringere Atmosphärendichte = geringere Hitzeentwicklung = geringere Abtragung der Hitzeschutzschildbeschichtung...Wenn man bei deiner Argumentation bleibt. Das Abkühlen durch Kaltpusten geschieht nur in deutlich geringeren Höhen bei deutlich geringeren Machzahlen und das ist immer noch oft nicht ausreichend genug, daher wird das heis gewordene Schild sobald es nich mehr gebraucht wird, einfach abgesprengt. Sonst überträgt es die Wärme über die Verbidungselemente, Strahlung und die Isolation an die Kapsel verzögert aber denoch spürbar schnell weiter. Eine schöne Sauna wird dan zum Backofen.

Aber ich sehe da noch eine Lucke: Ein Grossteil der Abbremsung mit der signifikanten Hitzeentwicklung beim Wiedereintrit auf der Erde geschieht in sehr großen Höhen, wo der Atmosphärendruck sehr gering ist. Hier sei es anzumerken, das der Bodendruck auf dem Mars der der Erde in 30km höhe entspricht...sehr grob gesprochen. Für die gleiche Bremswirkung wie auf der Erde kann man ohne Gefahr auf dem Mars deutlich tiefer eintauchen. Und 225GJ sind nur etwas mehr als 60% von 363GJ (wenn das kein Spruch de Tages wird ;)). Aus Ingenierustechnischer sicht entspannt sich da so Einiges an den Anforderungen, wenn man dabei an die für die Sicherheitsreserve signifikanten Multiplikatoren und Exponenten denkt.

Führerschein

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #987 am: 17. November 2013, 17:20:27 »
Das Abkühlen durch Kaltpusten geschieht nur in deutlich geringeren Höhen bei deutlich geringeren Machzahlen und das ist immer noch oft nicht ausreichend genug, daher wird das heis gewordene Schild sobald es nich mehr gebraucht wird, einfach abgesprengt. Sonst überträgt es die Wärme über die Verbidungselemente, Strahlung und die Isolation an die Kapsel verzögert aber denoch spürbar schnell weiter. Eine schöne Sauna wird dan zum Backofen.

Die Kapseln bei der Landung auf der Erde sprengen den Hitzeschild nicht ab. Die Marslander machen es, weil sie für die Landung jedes bißchen Gewicht sparen wollen.


Liege ich da falsch?

Wenn ein Marslander zur Erde zurückkehren soll, braucht er den Hitzeschild wieder für die Landung auf der Erde. Absprengen geht dann nicht.

Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #988 am: 17. November 2013, 18:14:20 »
@ Ilbus: Ist denn nicht genau das
Je düner die Atmosphäre desto geringer die Bremswirkung und die dem entsrechende Hitzeentwicklung.
die Krux an der Sache?
Die kinetische Energie muss bis zur Landung komplett abgebaut werden. Wie oder über welchen Zeitraum spielt da erst einmal kaum eine Rolle.
Auszug aus Wiki:
Zitat
Landungen auf dem Mars sind aufgrund der geringen Dichte der Mars-Atmosphäre schwieriger durchzuführen, so dass Landesonden mitunter mit zu hoher Geschwindigkeit auf der Oberfläche aufschlagen und beschädigt werden können. Aus dem gleichen Grund bestehen Begrenzungen in den Landehöhen auf der Marsoberfläche, so können derzeit Sonden nur in Höhen von unter 2 km gelandet werden, womit einige der interessanten Marsregionen nicht erreicht werden können.
Zumindest gilt das für Fallschirm-Landungen. Wenn schon Sonden kaum ausreichen abgebremst werden können, dürfte das bei sehr viel höheren kinetischen Energien noch schwieriger sein. Deswegen muss der Eintritt steiler erfolgen....was die Wärmeentwicklung zeitlich natürlich erheblich beschleunigt.

@ Führerschein: Guter Punkt. Habe ich so auch noch nicht drüber nachgedacht. Und es würde wahrscheinlich kostentechnisch wenig Sinn machen einen Hitzeschild extra für die zurückkehrenden Mars-Forscher in den LEO zu schießen. Vielleicht wäre bei der Rückkehr ein aufblasbarer Schild von Vorteil.
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

Führerschein

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #989 am: 17. November 2013, 18:46:23 »
Die kinetische Energie muss bis zur Landung komplett abgebaut werden. Wie oder über welchen Zeitraum spielt da erst einmal kaum eine Rolle.
Auszug aus Wiki:
Zitat
Landungen auf dem Mars sind aufgrund der geringen Dichte der Mars-Atmosphäre schwieriger durchzuführen, so dass Landesonden mitunter mit zu hoher Geschwindigkeit auf der Oberfläche aufschlagen und beschädigt werden können. Aus dem gleichen Grund bestehen Begrenzungen in den Landehöhen auf der Marsoberfläche, so können derzeit Sonden nur in Höhen von unter 2 km gelandet werden, womit einige der interessanten Marsregionen nicht erreicht werden können.
Zumindest gilt das für Fallschirm-Landungen. Wenn schon Sonden kaum ausreichen abgebremst werden können, dürfte das bei sehr viel höheren kinetischen Energien noch schwieriger sein. Deswegen muss der Eintritt steiler erfolgen....was die Wärmeentwicklung zeitlich natürlich erheblich beschleunigt.

Nein, nicht steiler. Der Weg soll so lange wie möglich durch die Atmosphäre gehen, so daß die größtmögliche Bremswirkung erreicht wird. Wenn der Lander zu langsam wird, geht es nach unten. Er ist dann aber immer noch zu schnell. Leichte Sonden, bis ca. 1t Nutzlast wie Curiosity schaffen es mit Fallschirmen und ein bißchen Triebwerksbremsung am Schluß.

Schwere Lander sind aber noch zu schnell, wenn sie unten ankommen. Fallschirme helfen da nicht, es sei denn, man entwickelt Fallschirme, die bei mehrfacher Schallgeschwindigkeit wirken. Schwierig und auch begrenzt. Deshalb muß statt Fallschirmen dann ein Triebwerk bremsen, ganz ähnlich wie für die Landung der wiederverwendbaren Stufen bei Falcon 9, nur muß das Triebwerk bei viel höheren Geschwindigkeiten einsetzen als auf der Erde, wo die Atmosphäre den Fall stark bremst, auch ohne Fallschirme.

Offline Collins

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #990 am: 17. November 2013, 19:05:41 »
Also, wenn ich das jetzt richtig verstehe ist da nur eine Kombi aus Triebwerk und Hitzeschild die zur gleichen Zeit, wie auch immer, arbeiten.

Collins
Zeige mir einen Helden und ich zeige dir eine Tragödie dazu
Wir sind alle sehr unwissend, aber bei jedem ist es etwas anderes, was er nicht weiß. Albert Einstein.

Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #991 am: 17. November 2013, 19:13:16 »
Ich dachte bisher immer, dass folgende Daumenregel existiert: Je dünner die Atmosphäre, umso steiler der Wiedereintrittswinkel bei großer Masse/Geschwindigkeit, um sich in angemessener Zeit ausreichend abbremsen zu können. Steigt denn ansonsten nicht die Gefahr, dass die hohe Geschwindigkeit nicht entsprechend abgebaut werden kann und die Landeeinheit die Atmosphäre wieder verlässt, analog zu einem zu flachen Eintritt auf der Erde?? Das Resultat wäre ein unkontrollierter Orbit. Nachteilig sind im Gegenzug freilich die dann auftretenden hohen Verzögerungen. Als Beispiel: Die Tochtersonde der Raumsonde Galileo ist vergleichsweise sehr steil in die Jupiteratmosphäre eingetaucht (9°), um die 48 km/s Geschwindigkeit loszuwerden.

Wie heute bereits etwas früher geschrieben.....ich denke, dass ein Abbremsmanöver noch vor dem Wiedereintritt geschehen muss, aber endgültige Klarheit wird man ohnehin erst haben, sobald die Details offen liegen.
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

GG

  • Gast
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #992 am: 17. November 2013, 19:33:27 »
Die Marsatmosphäre ist zu dünn für ein "schnelles" Bremsen. Daher wählt man einen längeren Weg, der aber nicht dazu führen darf, dass man "am anderen Ende" wieder aus der Atmosphäre heraus fliget und dem Gravitationsfeld des Mars entflieht.

Eine Alternative könnten tatsächlich entfaltbare Hitzeschilde sein. Durch die Vergrößerung der Fläche kann man eine bessere Bremswirkung erreichen.

Führerschein

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #993 am: 17. November 2013, 19:40:31 »
Ich habe irgendwo eine Flugbahn für Curiosity gesehen. Die steigt tatsächlich nach einem ersten Minimum wieder an, bevor der Hitzeschild ausreichend gebremst hat. Ich nehme an (nur meine Vermutung) daß das ein Effekt der Oberflächenkrümmung ist und kein aerodynamischer Anstieg.

Curiositsy bremst zuerst mit Hitzeschild. Wenn die Sonde langsam genug ist, wird der Hitzeschild abgeworfen. Ein großer Lander müßte es anders machen. Er hat seinen Hitzeschild oben. Also Bug voran in die Atmosphäre, dann Flip um 180° und Triebwerksbremsung bis zur Landung im Grasshopper Stil. Jedenfalls stelle ich es mir so vor. Rein in die Atmosphäre Triebwerk voran kann ich mir nicht vorstellen. Hitzeschild vor der Düse auch nicht. Ich gehe ja davon aus, daß der Lander die zweite Stufe der Startrakete ist und das Triebwerk schon beim Start von der Erde seine erste Arbeit gemacht hat.

Sicher kann man den Lander auch als reine Nutzlast von der Erde starten. Das könnte Vorteile haben. Dann wären zwei Hitzeschilde möglich und Mars-optimierte Triebwerke. Eines für die Landung auf dem Mars, das abgeworfen wird. Ein zweites auf dem Bug für die Erdlandung im Stil wie im SpaceX-Wiederverwendungs-Video gezeigt. Es würde allerdings bedeuten, daß die zweite Stufe den Einschuss Richtung Mars machen müßte und damit für die Wiederverwendung verloren wäre. Dafür wären Landung und Start auf dem Mars einfacher.

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Offline -eumel-

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #994 am: 18. November 2013, 02:19:17 »
Die Kapseln bei der Landung auf der Erde sprengen den Hitzeschild nicht ab. Die Marslander machen es, weil sie für die Landung jedes bißchen Gewicht sparen wollen.
Liege ich da falsch?
Ja.
Auch bei Landungen auf der Erde wird der Hitzeschild abgesprengt. z.B. Sojus 
Wenn dann der Fallschirm die weitere Bremsung übernimmt, ist der Hitzeschild nicht mehr erforderlich, aber noch voller Energie, die man nicht braucht.
Die thermische Energie, die der Schild aufgenommen hat, will man nicht noch auf die Kapsel übertragen.
Wenn der Schild abgetrennt ist, kann die Kapsel von der kalten Luft gekühlt werden.
Wenn der Schild abgetrennt ist, muss die kinetische Energie dieses massereichen Bauteils nicht auch noch durch den Fallschirm gebremst werden.

Bei der Sojus muss der Hitzeschild auf jeden Fall abgetrennt werden, denn er verdeckt Sensoren zur Entfernungsmessung und die Bremstriebwerke, die kurz vor dem Aufsetzen der Kapsel gezündet werden.

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Offline -eumel-

  • Raumcon Moderator
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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #995 am: 18. November 2013, 03:20:35 »
Je dünner die Atmosphäre, umso steiler der Wiedereintrittswinkel bei großer Masse/Geschwindigkeit, um sich in angemessener Zeit ausreichend abbremsen zu können.

Da liegt der Hase im Pfeffer!
Bei einem steilen Abstieg bleibt nicht genügend Zeit zum Abbremsen.
Die Oberfläche ist sehr schnell erreicht.

ilbus

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #996 am: 18. November 2013, 10:12:30 »
Deswegen denke ich, dass je nach Marsatmosphärenairbracking nicht ohne mehrfachen Eintauchen gewichtsarm vorgegangen werden kann. Z.B erster zum Einschwenken in den hocheliptischen Orbit, einige weitere zum Absenken der Apoapsis und schließlich entweder die Zirkulation oder eben finales Airbarke mit anschließenden Landung.

Ich weis nicht mehr warum ich in dem Fall von einem ablatieven Schild ausgegangen bin. Ich denke, da wird es andere Lösung geben müssen, vor allem wenn das Schild kein Verbrauchsmaterial darstellen darf.

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Offline Klakow

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #997 am: 19. November 2013, 22:07:05 »
Ich denke da gibt es noch eine ganz andere Möglichkeit. Wenn das Ding vor dem Boden das letzte Stück wie beim Grasshoper mit einem Triebwerk abbremsen soll, braucht man ja wohl ausfahr- oder zum Triebwerk runterklappbare Teleskopbeine. Ich denke das man dies vielleicht wie einen Regenschirm gestallten kann, der sich beim ausfahren auseinanderklappt.
man benötigt dann natürlich einen kleineren Hitzeschild an der vorrauffliegenden Spitze. Der "Regenschirm-Hitzeschild" wirkt dann natürlich viel stärker als der Bugschild, wegen der viel größeren Fläche. Unzweifelhaft wird man die bremsbahn aber relativ dich an die Oberfläche annähern müssen. Das wird man dann vielleicht über der Nordhalbkugel machen, weil man dann nach unten mehr Luft, äh CO2 hat.
Wichtig ist ja vor allem nur, das man beim ersten Bremsmanöver soviel Speed verliert, das man vielleicht nach einenm weiteren Tag in einer weiten Bremselipse das nächste mal eintauchen kann.
Was ja wohl auch gehen müsste, ist die Bahn beim ersten Bremsmanöver so zu legen das dass Schiff nicht wie bei einem Swingbay beschleunigt wird, sondern geschindigkeit verliert.
Ich vermute mal das man dazu wohl die Bahn solegen muss das man den Mars ohne Bremsung vor seiner Umlaufbahnrichtung umläuft und nicht von hinten?
Das hätte vermutlich noch einen weiteren positiven Effekt, die Bremsbahn würde wojl gegen dir Drehrichtung der Marstages (oder wie immer man das nennt) laufen. Da seine Gashülle die Bewegung wohl weitgehens mitmacht, bekommt man am Äquator ca. 128m/s zusätzliche Geschwindigkeit des Gases das einen Bremsst.  Das müsste ca. 5% mehr Bremswirkung bedeuten.
Allerdings weis ich nicht ob man sowas Bahntechnisch realisieren kann.
Das Gestell vom "Bremsregenschirm", könnte man vielleicht fast 90° von der Rakete wegstehen lassen um eine möglichst große Fläche zu bekommen. Damit die Konstruktion nicht wegbricht könnte man diese vielleicht mit Carbonseilen längs des Rumpfes weiter vorne abspannen. Das hätte vielleicht auch Vorteile bei der Kraftaufnahme.

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Offline Schillrich

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #998 am: 20. November 2013, 07:45:11 »
Hallo Klakow

...
Was ja wohl auch gehen müsste, ist die Bahn beim ersten Bremsmanöver so zu legen das dass Schiff nicht wie bei einem Swingbay beschleunigt wird, sondern geschindigkeit verliert.
Ich vermute mal das man dazu wohl die Bahn solegen muss das man den Mars ohne Bremsung vor seiner Umlaufbahnrichtung umläuft und nicht von hinten?
...

Das läuft etwas anders ab ... und funktioniert hier grundsätzlich nicht (wenn ich das Ziel richtig verstanden habe, sich gegenüber dem Mars so abzubremsen).

Man kann by Fly-Bys abbremsen, u.a. Messenger hat das mehrfach auf dem Weg ins innere Sonnensystem an Venus, Erde und Merkur gemacht. Dazu fliegt man aber nicht vor dem Planeten vorbei. Einfach betrachtet passiert man den Planeten immer noch "von hinten".
Das ist ein wenig die "falsche Sicht", da man die Vorbeifluggeometrie im bewegten Bezugssystem des Planeten um die Sonne betrachten muss. Also obwohl es von außen und statisch betrachtet "von hinten" am Planeten vorbei geht, kann man da Trajektorien fliegen, in denen die Sonde Impuls verliert, in Bezug auf die Sonne.

Was so aber nicht geht: mit einem Flyby am Mars sich gegenüber dem Mars selbst abbremsen. Man verlässt den Mars (aus Sicht des Mars') mit derselben Geschwindigkeit mit der man angekommen ist, nur in eine andere Richtung. Aber, da der Mars eben nicht ruht, hat man durch die kostenlose Richtungsänderung den eigenen Zustand gegenüber der Sonne verändert (also Drehimpuls gewonnen oder verloren). Wichtig ist also nicht "vor" oder "hinter" dem Planeten vorbeizufliegen, sondern in welche Richtung aus Sicht der Sonne der Geschwindigkeitsvektor umgelenkt wird.

Überhaut ist das "hinten" und "vorne" dieser Bewegungen nicht eindeutig. Je nach Bezugssystem (in der Sonne ruhend, in der Sonne mit dem Mars rotierend, im Mars mitbewegt, ...) sieht dieselbe Bahn plötzlich ganz anders aus. Klassisches Beispiel ist die Transferellipse zum Mond bei Apollo, die oft als 8 dargestellt wird. Daraus ergibt sich dann auch schnell, ob der Zielorbit normalerweise retrograd am Ziel ist.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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Offline odo

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #999 am: 20. November 2013, 16:20:54 »
Infos aus dem neuesten MarsOne-Newsletter, die Spekulation über eine "bedeutende" Ankündigung im Dezember gab es ja schon, bin mal gespannt wie die Sonde wirklich aussehen soll und woher das Geld kommt...
wenn ich bedenke dass MarsOne, Dennis Tito (Mars Inspiration Foundation) und Elon Musk von SpaceX zum Mars wollen, wäre ein gemeinsamer Stufenplan ned schlecht, das würde
auch den Druck auf die NASA und die US-Politik erhöhen. 1. Stufe wäre eine gemeinsame unbemannte Mission mit einer Falcon und evtl. einer unbemannten Dragon (2016? das was MarsOne wohl ankündigen wird). 2. Stufe wäre Titos bemannte Umrundung 2018 (wobei das schon verdammt knapp wird aus jetziger Sicht-allerdings wenn dann geht es nur mit Falcon Heavy+Dragon), naja und dann irgendwann die Landung.

Mars One Newsletter - November 2013....This month saw the successful departure of no less than two missions to Mars! On November the 5th, Indian Space Research Organisation launched a Mars Orbiter Mission (MOM). NASA's MAVEN mission had its lift off on November the 18th.
The first mission that Mars One will send to Mars will be a lander to the Martian surface and a communication satellite. On the lander Mars One will demonstrate some of the technologies for the human mission to Mars. In December 2013, Mars One will announce important new information regarding this first mission. We will keep you updated through our newsletter and Twitter, Facebook and Google+!