Hallo Klakow
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Was ja wohl auch gehen müsste, ist die Bahn beim ersten Bremsmanöver so zu legen das dass Schiff nicht wie bei einem Swingbay beschleunigt wird, sondern geschindigkeit verliert.
Ich vermute mal das man dazu wohl die Bahn solegen muss das man den Mars ohne Bremsung vor seiner Umlaufbahnrichtung umläuft und nicht von hinten?
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Das läuft etwas anders ab ... und funktioniert hier grundsätzlich nicht (wenn ich das Ziel richtig verstanden habe, sich gegenüber dem Mars so abzubremsen).
Man kann by Fly-Bys abbremsen, u.a. Messenger hat das mehrfach auf dem Weg ins innere Sonnensystem an Venus, Erde und Merkur gemacht. Dazu fliegt man aber nicht vor dem Planeten vorbei. Einfach betrachtet passiert man den Planeten immer noch "von hinten".
Das ist ein wenig die "falsche Sicht", da man die Vorbeifluggeometrie im bewegten Bezugssystem des Planeten um die Sonne betrachten muss. Also obwohl es von außen und statisch betrachtet "von hinten" am Planeten vorbei geht, kann man da Trajektorien fliegen, in denen die Sonde Impuls verliert,
in Bezug auf die Sonne.Was so aber nicht geht: mit einem Flyby am Mars sich
gegenüber dem Mars selbst abbremsen. Man verlässt den Mars (aus Sicht des Mars') mit derselben Geschwindigkeit mit der man angekommen ist, nur in eine andere Richtung. Aber, da der Mars eben nicht ruht, hat man durch die kostenlose Richtungsänderung den eigenen Zustand gegenüber der Sonne verändert (also Drehimpuls gewonnen oder verloren). Wichtig ist also nicht "vor" oder "hinter" dem Planeten vorbeizufliegen, sondern in welche Richtung aus Sicht der Sonne der Geschwindigkeitsvektor umgelenkt wird.
Überhaut ist das "hinten" und "vorne" dieser Bewegungen nicht eindeutig. Je nach Bezugssystem (in der Sonne ruhend, in der Sonne mit dem Mars rotierend, im Mars mitbewegt, ...) sieht dieselbe Bahn plötzlich ganz anders aus. Klassisches Beispiel ist die Transferellipse zum Mond bei Apollo, die oft als 8 dargestellt wird. Daraus ergibt sich dann auch schnell, ob der Zielorbit normalerweise retrograd am Ziel ist.