Tja, sagen wir es einmal so: Bei der dünnen Entschuldigung von Atmosphäre und dem nicht vorhandenen Magnetfeld wird die Marsoberfläche in dermaßen viel Strahlung gebadet, dass etwas pulverisiertes Uran, Plutonium und deren Spaltprodukte auch nicht mehr viel ausmachen würden, zumal in der Zeit, in der die sich bildende Lufthülle ohnehin noch extrem dünn sein würde.
Aber es stören mich trotzdem zwei Dinge an der Vorstellung, die marsianischen Vulkane mit H-Bomben zu beschießen. Zum einen sind diese Vulkane recht gute Kandidaten, um Leben zu finden, da die Bakterien unter der Oberfläche vielleicht Wärme und Mineralien finden könnten. Zum anderen finde ich den ganzen Ansatz schrecklich
technokratisch. Solche Projekte hat man, wie gesagt, auf der Erde ebenfalls geplant, und mit etwas weniger drastischen Mitteln wurden einige davon durchaus umgesetzt (Beispiele:
Aralsee oder
Colorado River). Das lief dann üblicherweise nach dem Motto "Wir haben da eine ganz tolle Idee und wissen genau, was wir tun!" und führte doch mit deprimierender Regelmäßigkeit zum Desaster.
Mal ganz ehrlich: Wer könnte die Vorstellung ertragen, dass in einigen hundert Jahren ein Fremdenführer Touristen zu großen Kratern auf der Marsoberfläche führt und etwa folgendes dazu erläutert:
"Dies sind die Detonationskrater der H-Bomben, mit denen sie anno dazumals die Vulkane aufbrechen wollten, um die Marsoberfläche mit Gasen anzureichern. Keine Ahnung, wie die Menschen damals auf eine so dämliche Idee kommen konnten, denn das hätte sich doch jedes Schulkind ausrechnen können, dass es nicht funktionieren würde. So sind diese Krater nun Zeugnis der menschlichen Dummheit im xx. Jahrhundert.