Terraforming (Mars)

  • 161 Antworten
  • 50460 Aufrufe

Red_Mars

  • Gast
Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #25 am: 08. Januar 2006, 11:39:12 »
 ::)
Nachdem ich beim Thema Sauerstoff, dank Hilfe, ein wenig weiter gekommen bin, stellt sich die Frage, wie es sich mit dem in der Erdatmosphäre zu über 78% vorkommenden Stickstoff verhält.
Gibt es hierzu ebenfalls Experimente (davon gehe ich aus) und wie sehen die Ergebnisse aus?
Natürlich ist dies alles extrem theoretisch. Es wäre jedoch auch zu überlegen, ob bei kleineren Siedlungsprojekten, die ja durchaus in den Schubladen der NASA liegen, die lebensnotwendige Atemluft auch in kleineren Mengen, lediglich für die überkuppelten Wohnbereiche der Bewohner, aus den Resourcen des Mars gewonnen werden können.
Denn ein Transport zum Mars wäre wohl auf Dauer schwer durchzuführen, oder?

Tharsis

ILBUS

  • Gast
Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #26 am: 08. Januar 2006, 12:15:38 »
Die Frage ist die: ob es unbedingt stickstoff sein muss?

Die Tieftaucher verwenden Helium anstatt stickstoff, aus dem grund, dass unter grossen Drucken die Stickstoffverbindungen und Reaktionen zu einer Vergifftung des Körpers führen.

Wahrscheinlich wenn es auf Mars wenn es überhaupt zu Terraforming kommen soll, oder eben in kleinen verkuppelten siedlungen ist es viel sinnvoller auch etwas anderes verwenden als Stickstoff. Ich könnte mir vorstellen, dass es günstiger sein könnte, oder schneller hinzukriegen, ausserdem ich denke dass es wenig sinn machen würde auf den MArs oder in den MArssiedlungen die Erdathmospärendruck aufzubauen, auf dem MArs selber wird es nicht mal gehen, da die Gravitaion dafür zu schwach ist.

Also ich denke bei den geringeren Drücken, die herschen würden ist es viel sinnvoller sogar mehr sauerstoffanteile in die Athmosphäre zu pumpen. Und ich vermutte dass es bei den Drucken eben ein anderer gas als Stickstoff sich besser, als der Sauerstoffverdünner lohnt.

Ich habe gerade meine Phantasie spielen lassen. Selber bin sehr davon abgeneigt es zu denken, dass in meinem Lebenszeitraum auf dem MArs eine Sidlung aufgebaut wird. Noch weniger bin ich überzeugt, dass es in der Nähsten 200 JAhren überhaupt sinn machen würde.

Aber es ist so ne Sache: ich habe schon meine Meinung innerhalb einer woche um 180° gederht gehabt

M.P.

  • Gast
Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #27 am: 17. Dezember 2006, 11:41:11 »
Könnte der Mars der Zukunft so aussehen wie die Erde?
Könnte man ihn terraformieren?
Zitat
die Masse muss erhöht werden (Asteroidengürtel).
Davon habe ich unter den vielen Marsterraforming-Theorien noch nie was gehört. Um die Masse des roten Planeten zu erhöhen, will man die Flugbahnen von Asterioden oder Kometen so manipulieren, das diese den Mars treffen.
Weiter heißt es:
Zitat
Die Manipulation der Flugbahn eines Asteroiden mutet zwar fantastisch an, ist aber wenigstens theoretisch möglich. Ein Asteroid oder Komet mit einem großen Gehalt an flüchtigen Stoffen soll durch eine Manipulation seiner Flugbahn auf den Mars geführt werden und gäbe beim Eintritt in die Mars-Atmosphäre beziehungsweise beim Aufschlag auf die Oberfläche diese Stoffe frei. Dadurch aktivierte er analog den anderen Methoden einen selbstverstärkenden Treibhauseffekt. Zum Test dieser Möglichkeit könnte der marsnahe Mond Phobos dienen, der sich in nur 6.000 km Entfernung um den Mars befindet. Da dieser bei einer Verdichtung der Atmosphäre innerhalb von 100 bis 1.000 Jahren auf dem Planeten aufschlagen würde, ist eine Entfernung dieses Mondes bei einem Terraforming ohnehin notwendig. Der wahrscheinlich hohe Wassergehalt des Mondes würde zusätzlich große Mengen an Wasserdampf in die Atmosphäre bringen. Der dadurch verursachte gewaltige Aufschlag könnte auch zusätzlich unterirdische Wasserreservoirs freisetzen. Die Entfernung des zweiten Marsmondes Deimos beträgt 23.000 km. Dieser würde auch bei einer dichteren Atmosphäre kaum abgebremst und in seinem Orbit bleiben.
Muss die Masse des Mars eigentlich erhöht werden, damit wir ihn besiedeln können?
Es gibt auch Kritiker die Folgendes dazu sagen:
Zitat
Keiner der für das Terraforming theoretisch in Betracht gezogenen Planeten ist überhaupt genügend erforscht, um auch nur halbwegs fundierte Aussagen machen zu können, als Beispiel darf die Wassermenge auf dem Mars gelten: Sie ist vollkommen unbekannt, es kann darüber derzeit lediglich spekuliert werden.
Oder:
Zitat
Dabei bleibt darüber hinaus völlig unklar, ob der Mars die so mobilisierte Atmosphäre überhaupt halten könnte (der Mars hat kein Magnetfeld wie die Erde), oder ob sich nicht zum Beispiel durch das erzwungene Auftauen auch noch die dort verbliebenen Reste des Wassers in den Weltraum verflüchtigen würden, der Planet letztlich durch das so genannte Terraforming noch weniger „bewohnbar“ gemacht werden würde, als er ohnehin schon ist.
QUELLE:  http://de.wikipedia.org/wiki/Terraforming

Wie denkt ihr über dieses Thema?       Werden wir den Mars eines Tages überhaupt besiedeln können?       :-/

M.P.    :)

Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #28 am: 17. Dezember 2006, 12:33:07 »
Hi M.P.,

hierzu kann ich nur die Trilogie "Red Mars", "Green Mars" und "Blue Mars" vom Kim Stanley Robinson empfehlen. Da sind sehr viele Techniken angewandt, den Mars bewohnbar zu machen. Allerdings ist nicht die Rede von der Erhöhung der Gravitation... wozu denn auch? Ich bin mir sicher, dass der Mensch auch in einer Umwelt mit niedriger Gravitation leben kann, wir brauchen doch nicht unbedingt eine zweite Erde, der Aufwand dafür ist meienr Meinung nach auch viel zu hoch.
Aber Terraforming auf dem Mars halte ich schon für sehr gut möglich. Im Buch wird der genetischen Manipulation von Pflanzen ebenfalls eine sehr große Bedeutung zugeschrieben, damit die Arbeit wie auf der Erde erfüllen können. Ebenfalls werden auch Asteroiden in die Atmosphäre gelenkt, um die Atmosphäre zumindest erstmal "dicker" zu machen, damit es auch ausreicht, "draußen" nur mit einer Atemschutzmaske herumzulaufen anstatt im kompletten, dem Vakuum/Unterdruck standhaltendem Anzug rumzulaufen. Selbst Spiegel, die im Weltraum das Sonnenlicht auf die Oberfläche reflektieren oder bündeln, werden getestet. Allerdings will ich den Büchern nicht zu viel vorweg nehmen, wissenschaftlich fundiert sind sie allemal.
Auch das Problem mit der Unsicherheit des vorhandenen Wassers wird nach und nach gelöst, doch ich denke der Name des letzten Buches der Reihe, "Blue Mars", sagt schon einiges aus. Man kann nur spekulieren, das stimmt. Aber viele Spekulationen wurden in dem Buch behandelt und auch mögliche Folgen beschrieben, später spezialisiert sich der Autor natürlich für die für ihn wahrscheinlichste Entwicklung.
Auch die Probleme, die das neue soziale System durch die Besiedelung mit sich bringt, werden dargestellt.

Sorry, dass ich ein wenig Werbung mache, aber über die Ideen, die ich Anfangs im Post geliefert habe, können wir hier gerne weiter diskutieren :)

Die Atmosphäre zu verdicken, halte ich hierbei für das großte Problem. Bestimmt können in Zukunft pflanzen gezüchtet werden, die in einer dünnen CO2-Atmosphäre den Sauerstoff heraus"filtern" können.

Grüße,
Tobias

Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #29 am: 17. Dezember 2006, 14:04:55 »
Zitat
Zitat
Dabei bleibt darüber hinaus völlig unklar, ob der Mars die so mobilisierte Atmosphäre überhaupt halten könnte (der Mars hat kein Magnetfeld wie die Erde), oder ob sich nicht zum Beispiel durch das erzwungene Auftauen auch noch die dort verbliebenen Reste des Wassers in den Weltraum verflüchtigen würden, der Planet letztlich durch das so genannte Terraforming noch weniger „bewohnbar“ gemacht werden würde, als er ohnehin schon ist.
QUELLE:  http://de.wikipedia.org/wiki/Terraforming
Das mit dem Magnetfeld habe ich mir auch schonmal überlegt und bin zu dem Schluß gekommen, daß das Magnetfeld zum Halten der Atmosphäre nicht nötig ist. Die Venus hat nämlich eine sehr dichte Atmosphäre und das ohne ein entsprechend starkes Magnetfeld zu haben (http://de.wikipedia.org/wiki/Venus_%28Planet%29 und dort unter "Innerer Aufbau"). Außerdem ist die Venus bedeutend näher an der Sonne als der Mars. Das bedeutet, daß auch der Sonnenwind stärker ist und somit meiner Meinung nach ein Wegpusten der Atmosphäre eher möglich wäre. Allerdings steht dort auch, daß das geringe Magnetfeld durch die Wechselwirkung des Sonnenwindes mit der Ionosphäre der Venus entsteht. Auf den Mars übertragen hieße das: Keine Atmosphäre ohne Magnetfeld und kein Magnetfeld ohne Atmosphäre. Also ein Teufelskreis.
 >:(
Sollten wir es aber schaffen sehr schnell eine Atmosphäre z. B. aus einer großen Menge CO2 zu erschaffen könnte es aber auch passieren, daß wir eine neue Venus als Ergebnis erhalten. Auch nicht besonders gut als Urlaubsort geeignet...
 :-/
So einen Planeten mit einer für uns lebensnotwendigen Atmosphäre auszustatten ist also ein sehr komplexes Unterfangen. Zur Zeit sind wir noch nicht in der Lage soetwas auch nur in Erwägung zu ziehen, denn wir können ja noch nicht einmal unsere eigene Atmosphäre so gestalten wie wir es uns wünschen. Wir können nur zuschauen und messen und hoffentlich etwas dabei lernen -- für unsere Atmosphäre und für die Atmosphären auf anderen Planeten. Es ist also noch sehr viel Grundlagenforschung nötig.


Gruß
Peter

M.P.

  • Gast
Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #30 am: 17. Dezember 2006, 18:24:56 »
Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten den Mars zu terraformieren:

Weltraum-Spiegel
Eine sehr aufwändige und damit kostspielige Methode, der Marsumwelt die benötigte Energie zuzuführen, wäre die Positionierung mehrerer gigantischer Spiegel in einem Marsorbit. Das reflektierte Sonnenlicht wird auf die vereisten Polregionen gelenkt und diese zum Schmelzen gebracht. Der damit initiierte CO2-Ausstoß in die Atmosphäre würde einen gewünschten Treibhauseffekt auslösen, welcher den Mars weiter erwärmt.

Asteroid
Die Manipulation der Flugbahn eines Asteroiden mutet zwar fantastisch an, ist aber wenigstens theoretisch möglich. Ein Asteroid oder Komet mit einem großen Gehalt an flüchtigen Stoffen soll durch eine Manipulation seiner Flugbahn auf den Mars geführt werden und gäbe beim Eintritt in die Mars-Atmosphäre beziehungsweise beim Aufschlag auf die Oberfläche diese Stoffe frei. Dadurch aktivierte er analog den anderen Methoden einen selbstverstärkenden Treibhauseffekt. Zum Test dieser Möglichkeit könnte der marsnahe Mond Phobos dienen, der sich in nur 6.000 km Entfernung um den Mars befindet. Da dieser bei einer Verdichtung der Atmosphäre innerhalb von 100 bis 1.000 Jahren auf dem Planeten aufschlagen würde, ist eine Entfernung dieses Mondes bei einem Terraforming ohnehin notwendig. Der wahrscheinlich hohe Wassergehalt des Mondes würde zusätzlich große Mengen an Wasserdampf in die Atmosphäre bringen. Der dadurch verursachte gewaltige Aufschlag könnte auch zusätzlich unterirdische Wasserreservoirs freisetzen. Die Entfernung des zweiten Marsmondes Deimos beträgt 23.000 km. Dieser würde auch bei einer dichteren Atmosphäre kaum abgebremst und in seinem Orbit bleiben.

Ruß
Die einfachste Methode, den Mars zu erwärmen, besteht in der Verteilung von Ruß oder anderen lichtabsorbierenden Stoffen über den Eisflächen der Polkappen. Das bewirkt eine Verringerung der Lichtreflexion. Das Resultat ist ein Temperaturanstieg, der das Eis schmelzen lässt.

Mikroben
Zudem könnten recht "früh" während des Terraformens Mikroben, Bakterien von der Erde auf dem Mars angesiedelt werden, die unter niedrigem Druck, mit kaum oder gar keinem Sonnenlicht und ohne Sauerstoff existieren können (in Vulkanen, auf dem Meeresboden oder in Schwefelquellen).

Partielles Terraforming
Durch das Abschmelzen der Polkappen (die sowohl aus Trocken- wie Wassereis bestehen) ließe sich also eine bedeutend dichtere Atmosphäre schaffen, jedoch würde diese fast ausschließlich aus Kohlendioxid bestehen. Von den Vikingsonden ist bekannt, dass das Marsregolith unter dem Einfluss von Kohlendioxid und Wasser große Mengen Sauerstoff freigibt. Das Regolith scheint hier also eine mögliche Sauerstoffquelle darzustellen. Die Frage ist jedoch, ob auch genügend Wasser auf dem Mars vorhanden ist und wie sich dies in die Marsatmospähre freisetzen ließe. Zwar ist Kohlendioxid ein Treibhausgas, aber selbst eine vollständige Freisetzung des gesamten Kohlendioxids in Form von Trockeneis und dem Regolith von 1.000 bis 2.000 mb würde wahrscheinlich nicht ausreichen, die Temperatur um die notwendigen 60 Grad Celsius zu erhöhen. Weitere, effektivere Treibhausgase wie FCKW müssten hier zusätzlich in großen Mengen zugeführt werden um diese Marke dauerhaft zu erreichen und flüssiges Wasser zu ermöglichen. Höhere Luftfeuchtigkeit würde ebenfalls den Treibhauseffekt verstärken. Auch der „Import“ von Asteroiden mit hohem Methan- und Ammoniakanteil könnte treibhauseffektivere Gase zuführen.
Am Ende dieses Prozesses stände ein wärmerer, feuchterer und von einer dichten Kohlendioxidatmospähre umgebener Mars, wie er möglicherweise bereits vor 3,5 bis 4 Milliarden Jahren bestand. Da dieser Prozess rein chemisch in Gang gesetzt werden kann und keinerlei biologische Vorgänge erfordert, ließe sich dies bereits in relativ kurzer Zeit von 100 bis 1.000 Jahren realisieren. Am Ende wären die Voraussetzungen für irdisches Pflanzenwachstum gegeben und ein Aufenthalt von Menschen im Freien wäre (bei Verwendung einer Sauerstoffmaske) möglich.

Vollständiges Terraforming
Für ein komplettes Terraforming müsste der hohe Kohlenstoffdioxidgehalt reduziert werden, was bedeutend längere Zeiträume beanspruchen dürfte. Dies könnte durch Pflanzen soweit reduziert werden, dass es für den Menschen atembar ist. Da Kohlenstoffdioxid jedoch auch zum Treibhauseffekt beiträgt, würde eine Reduzierung auch wieder zu einer Abkühlung führen. Um dies zu verhindern, müssten hier wiederum Treibhausgase eingebracht werden, die diesen Effekt ausgleichen. Aber neben dem Sauerstoff müsste die Atmosphäre auch ein Puffergas in signifikanten Mengen erhalten. Auf der Erde ist dieses Puffergas der Stickstoff, der fast 80 Prozent der Erdatmospähre ausmacht. Der Anteil auf dem Mars müsste allerdings nicht so hoch sein. So hoch wie die Menge Sauerstoff sollte er jedoch sein. Ob genügend Stickstoff auf dem Mars vorhanden ist, ist jedoch fraglich. Neben Stickstoff könnten jedoch auch Argon oder andere Inertgase als Ersatz oder in Kombination dienen.

Quelle:    http://de.wikipedia.org/wiki/Terraforming#Mars

Meine Frage ist nun: Was sagt ihr zu diesen verschiedenen Möglichkeiten?
                                                     Welche haltet ihr für realistisch und welche nicht?


Ich hoffe auf viele Meinungen und Antworten.
M.P.     ;)

Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #31 am: 17. Dezember 2006, 19:35:18 »
Mahlzeit!


Meiner Meinung nach kommt nur das biologische Terraforming in Frage, denn alles andere ist weder heute noch sonstwann finanzierbar. Wir sollten immerhin daran denken, daß es sich um einen ganzen Planeten handelt. Bei mir hier wird gerade ein Tagebaurestloch verfüllt (http://www.geoberg.de/text/mining/04060701.php). Es sah gigantisch aus. Es soll wohl so um die 4,5 Milliarden Euro kosten. Dieses gigantische Loch ist aber im Vergleich zum Mars ein Mückenschiss. Und da haben wir es hier auch noch leicht, da die Transportkosten extrem gering sind (nur wenige Kilometer zwischen Abraumhalden und dem zu verfüllenden Loch). Wie will man denn z. B. Milliarden Tonnen Ruß bis zum Mars transportieren? Und selbst, wenn der Ruß (oder ähnliches Material) auf dem Mars produziert würde: Die Transportkosten wären auch dort nicht finanzierbar. Sollten wir irgendwann mal etwas besseres als den Rückstoßantrieb der heutigen Raketen erfinden könnte natürlich die Sache etwas anders aussehen. Aber billig oder einfach ist es dann trotzdem nicht, denn auch Ruß oder gigantische Spiegel müssen ja trotzdem erstmal hergestellt werden. Auch Kometen oder andere Himmelskörper abzulenken benötigt natürlich Unmengen an Energie, denn was nützen einige hundert Tonnen eines Kometen wenn man einen ganzen Planeten begrünen will.


Gruß
Peter

*

Offline Mary

  • *****
  • 1323
Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #32 am: 17. Dezember 2006, 21:17:06 »
Ich halte so ein Terraforming nicht für sinnvoll. Wenn man davon absieht, dass es derzeit beinahe unmöglich ist, würde es schwerer werden, etwas über das natürliche Klima und so herauszufinden. Und sollte es doch Leben auf dem Mars geben, wobei sich die Wahrscheinlichkeit dazu sich durch den Fund von Wasser am Mars verstärkt hat, würde dieses vermutlich dadurch zerstört werden. Das ist so ähnlich wie bei Ausgrabungen: Wenn man da zu schnell vorgeht und die Funde nach eigenen Vorstellungen restauriert oder zu sehr verändert (Laut meinem Geschichtslehrer hat man das bei der kretisch-minoischen Kultur oder so gemacht), gehen gleichzeitig wichtige Informationen verloren.
Versteht ihr, was ich meine?

marslady

  • Gast
Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #33 am: 20. Dezember 2011, 22:14:08 »
Anbei ein interessanter Artikel,wie sich unsere Wissenschaftler das zukünftige "Terraforming "des Mars vorstellen (Achtung,langer Artikel ) Na,WIR werden es bestimmt nicht mehr erleben !    http://www.marssociety.org/  (Übersetzer anschmeissen !)  Mfg Marslady
« Letzte Änderung: 20. Dezember 2011, 22:23:08 von Kreuzberga »

Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #34 am: 20. Dezember 2011, 23:59:04 »
Nicht wirklich neu, ähnliches hat Zubrin schon vor 15 Jahren in seinem Buch vergeschlagen.  (siehe Orbitale Spiegel, Auftauchen der Polarkappen...)

Nur der Plan Flechten zu nutzen um den Marsboden bzw. das Wasser mit Cyanobakerien anzureichern ist glaub ich neu. (Wobei ich mich irren kann...)

Aber Robinsons Buch ist in der Tat sehr empfehlenswert.  Z.b. hatte ich vorher noch nie von der Idee gehört sogenannte Mo-Holes in die Kruste zu bohren um den Mars aufzuheizen.

http://www.kimstanleyrobinson.info/w/index.php5?title=Mohole


imperialdramon4

  • Gast
Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #35 am: 22. Dezember 2011, 19:43:24 »
http://www.drg-gss.org/typo3/html/index.php?id=74
Hier sind noch einige Informationen über das Terraforming auf dem Mars und anderen Himmelskörpern.

Hendrik

  • Gast
Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #36 am: 22. Dezember 2011, 20:35:24 »
Man kann es drehen und wenden wie man möchte, ohne ein stärkeres Magnetfeld (oder anderem Schutz) wird der Sonnenwind weiterhin die Marsatmosphäre wegfegen. Eis auftauen, damit sich eine Atmosphäre bildet, ist nur eine temporäre Lösung. Schluessendlich sogar eine fatale, wenn man dem Atmosphärenverlust nicht Einhalt gebietet, dann dann gehen die flüchtigen Substanzen mit der Zeit für immer verloren.

Insofern müsste man auf dem Mars einen gigantischen Elektromagneten installieren. Mal abgesehen vom Baufaufwand, eventuell mag jemand mal ausrechnen welcher Anteil der Marsoberfläche mit Solarpanelen bepflanzt werden müsste,  damit man genug Energie für den Betrieb eines Mars-globalen Elektromagnet erhält, damit der Atmosphärenverlust auf ein sinnvolles Maß begrenzt werden kann.

ilbus

  • Gast
Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #37 am: 23. Dezember 2011, 11:18:39 »
@Hendrick bin der gleicher Meinung. Ich denke wenn belebbar, dann unter der Oberfläche in Luftdichten Bauten. An der Oberfläche nur vergleichsweise wenig bis gar keine Bauten und wenn dann mit Kupeln abgedichtet.

runner02

  • Gast
Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #38 am: 23. Dezember 2011, 12:04:49 »
Du musst aber auch folgendes bedenken:

Auf der Venus gibt es auch kein Magnetfeld. Trotzdem hält sie 90bar Atmosphäre.

Durch den Aufprall des Sonnenwinds auf eine planetare Atmosphäre induziert sich selbst ein Magnetfeld, das die Atmosphäre widerrum mehr oder weniger gut schützt.

Ein größeres Problem sollte eher der Wasserstoff sein... Einmal aus Wasser/Methan/etc. gespalten steigt er ganz auf, und die wenigen Teilchen, die der Sonnenwind trot Magnetfeld verblasen kann sind <90% Wasserstoff...
Und einen Planeten kann man ohne Wasser nicht besiedeln... Spurenelemente wie Phosphor kann man importieren, oder auch von Gestein mit sehr schwachem Gehalt gewinnen... Weil man eben nicht viel braucht...



Was auch noch interessant ist: Laut einem Artikel von vor Jahren war der letzte Marsvulkan vor etwa 1-2 Mio Jahren noch aktiv. Geologisch gesehen also gerade mal einen Wimpernschlag.... Dass keiner mehr kommt, ist unwahrscheinlich...
Ausserdem könnte laut einer Simulation das globale Magnetfeld zurückkehren.

http://www.astronews.com/news/artikel/2007/10/0710-029.shtml
http://www.astronews.com/news/artikel/2007/06/0706-002.shtml

Hendrik

  • Gast
Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #39 am: 24. Dezember 2011, 12:39:47 »
>> Ein größeres Problem sollte eher der Wasserstoff sein...
richtig, deshalb gibt es davon inzwischen recht wenig in der Venusatmosphäre. Auch Helium ist nahezu nicht vorhanden. So gesehen ist die Venusatmosphäre ähnlich nutzlos für eine Besiedlung wie die dünne Marsatmosphäre.


runner02

  • Gast
Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #40 am: 24. Dezember 2011, 17:59:59 »
>> Ein größeres Problem sollte eher der Wasserstoff sein...
richtig, deshalb gibt es davon inzwischen recht wenig in der Venusatmosphäre. Auch Helium ist nahezu nicht vorhanden. So gesehen ist die Venusatmosphäre ähnlich nutzlos für eine Besiedlung wie die dünne Marsatmosphäre.

Aber immer noch besser als die Mondatmosphäre ;) Da hätte man wenigstens Sauerstoff zum freischlagen, und ein wenig Wasserstoff in Form von H2S , H2SO4 , Wasserdampf

Hendrik

  • Gast
Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #41 am: 24. Dezember 2011, 21:46:29 »
Sauerstoff scheint mir kein Problem zu sein, dass ist auf den meisten Gesteinskörpern in Form von Oxiden vorhanden, auf dem Mars eben als Eisenoxid.

runner02

  • Gast
Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #42 am: 25. Dezember 2011, 11:04:10 »
Leichter ist es jedenfalls, den Sauerstoff aus Kohlendioxid freizusetzen, als ihn aus Metalloxiden freizuschlagen... Also energetisch gesehen.

Hendrik

  • Gast
Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #43 am: 25. Dezember 2011, 14:12:19 »
Klar, damit wird die Venus natürlich zu einem idealen Ziel für die zukünftige Besiedlung ;)

Wobei das gewinnen des Sauerstoff aus Metalloxiden durchaus sinnvoll sein kann, denn das Metall kann dann weiter verwandt werden.

Ansonsten kann man Wasserstoff noch vom Jupiter heranschaffen.

*

Online -eumel-

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 15220
Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #44 am: 25. Dezember 2011, 20:24:17 »
Man kann keinen Wasserstoff vom Jupiter heranschaffen!

*

Offline noidea

  • *****
  • 2341
Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #45 am: 25. Dezember 2011, 20:32:30 »
Ansonsten kann man Wasserstoff noch vom Jupiter heranschaffen.

Wie bitte soll das gehen? Klar, Jupiter ist eine riesige Kugel aus 70% Wasserstoff. Aber um den zum Mars zu bringen, müsste man erstmal den Wasserrstoff aus der Jupiteratmosphäre in einen Orbit bringen und von dort auf eine Bahn zum Mars (die Fluchtgeschwindigkeit auf Jupiters "Boden", also der Schicht, wo 1 Bar Druck herrscht, beträgt fast 60 km/s). Zuerst müsste man den Wasserstoff in Tanks sammeln, wobei ich nicht weiß, wie. Dann braucht man einen richtig starken Antrieb, um den vom Jupiter zum Mars zu bringen, da Jupiter ein sehr starkes Gravitationsfeld.

Es ist wohl eher eine Technologie, die man erst in einigen Tausend Jahren nutzen wird. Bis dahin wird man dem Mars ohne den Jupiter umwandeln müssen.
MfG
sf4ever

Kommt doch auch mal in den Chat

*

Online -eumel-

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 15220
Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #46 am: 25. Dezember 2011, 20:40:57 »
Es wäre billiger, Wasser von der Erde zum Mars zu bringen, als Wasserstoff vom Jupiter zu holen.
Raumfahrttechnisch ist es unmöglich.

Hendrik

  • Gast
Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #47 am: 25. Dezember 2011, 21:58:08 »
Wie wär's denn mit dem guten alten Weltraumlift? Raumschif im Jupiter Orbit lässt einen Schlauch herunter in die Jupiteratmosphäre?

Sorry, wenn ich hier etwas weit denke, aber allein die Überschrift dieses Themas sagt mir, wir reden über Dinge die noch 1000 Jahre entfernt liegen.

*

Online -eumel-

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 15220
Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #48 am: 26. Dezember 2011, 03:37:55 »
Wie wär's denn mit dem guten alten Weltraumlift?

Wir haben keinen Weltraumlift.
Weder einen alten, noch einen guten! 8)

Wir können nichtmal ein Seil herstellen, welches sein eigenes Gewicht für einen Einsatz eines Liftes im Erdorbit tragen kann.
Geschweige dann einen Schlauch!

Am Jupiter haben alle Werte noch viel größere Dimensionen.
Wasserstoff ist sehr schwierig zu handhaben.
Es hat eine sehr geringe Dichte.
Man bräuchte also einen dicken Schlauch, um überhaupt brauchbare Mengen zu erhalten.
Zum lagern und transportieren muss der Wasserstoff verflüssigt werden.
Dazu müsste er sehr energieaufwändig auf minus 257 °C herabgekühlt werden.
Wasserstoff diffundiert durch feste Materialien (selbst durch massive Stahlwände), ist nur bedingt lagerfähig.

Raumschif im Jupiter Orbit lässt einen Schlauch herunter in die Jupiteratmosphäre?
Dieses Raumschiff müsste sich für einen Weltraumlift im Geostationären Orbit befinden.
Damit herrscht Schwerelosigkeit. Da kann man nicht einfach einen Schlauch herunter lassen!

Ich weiß nicht, wie weit der Geostationäre Orbit vom Jupiter entfernt ist (bei der Erde sind es 36000 km), das Tankschiff müsste aber weit außerhalb der Atmosphäre parken.
Um brauchbare Mengen zu fördern, dürfte der Schlauch nicht zu dünn sein und vor allem viele tausend Kilometer lang!
Den müßte man erstmal von der Erde zum Jupiter schaffen!
In welcher Form? Aufgerollt auf einer Rolle?
Wie groß und schwer würde diese Rolle und das dafür erforderliche Raumschiff sein?

Wieviel Wasser soll denn mit dem Wasserstoff auf dem Mars produziert werden?
Der durchschnittliche Wasserverbrauch in Deutschland beträgt 122 Liter pro Person.
(In Russland 270, in den USA 295 Liter pro Person und Tag!)
Gut, sie müssten sparen und auch Wasser recyclen.
Wie viele Personen sollen denn für wie lange versorgt werden?
Auf jeden Fall bräuchte man größere Mengen und die sind schwer.
Die dafür benötigten Wasserstoff Massen müssten beim Jupiter auf Fluchtgeschwindigkeit beschleunigt werden.
Die Fluchtgeschwindigkeit vom Jupiter beträgt 60 km/s. (von der Erde 11,2 km/s).
Selbst mit unseren riesigen und schweren Raketen schaffen wir nur etwa die Hälfte dieser Geschwindigkeit.
Dafür sind sie aber groß und schwer - eine Ariane 5 z.B. hat ein Startgewicht von 770 Tonnen.
Um vom Jupiter wieder weg zu kommen, bräuchte man eine solche Rakete am Jupiter - sogar noch größer.
Unmöglich, die als Nutzlast von der Erde zu starten, zum Jupiter zu bringen und dort einzubremsen!

Es gibt noch viel mehr Probleme am Jupiter.

Es ist viel einfacher, Wasser von der Erde zum Mars zu bringen, als Wasserstoff vom Jupiter zu holen.
Zumal der Jupiter auch viel weiter vom Mars entfernt ist, als die Erde.

Bis jetzt und bis auf unbestimmte Zeit waren wir nichtmal dazu in der Lage, ein paar Gramm Gesteinsproben von unserem nächsten Nachbar-Planeten für Untersuchungen zur Erde zu bringen - geschweige dann Wasserstoff vom Jupiter zum Mars zu schaffen. :-\

Hendrik

  • Gast
Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #49 am: 26. Dezember 2011, 09:21:40 »
Danke für Deine lange Antwort.

Dann ist der Jupiter erst mal raus. Mit dem Verbrauch hast Du recht, wir brauchen ne Menge. Dann also doch erst mal dafür sogen, dass der Mars ne Atmosphäre bekommt und diese dann nicht einfach weggewindet wird.

Mars Sample Return wurde ja mehr oder weniger auf irgendwann verschoben. Vielleicht geht ja was in den 2030er Jahren.