Hallo,
mangels eines Meeresspiegels, welcher auf der Erde als Bezugsniveau für Höhenangaben dient, wurde das "Nullniveau" auf dem Mars in topografischen Modellen früher über den Atmosphärendruck in der Marsatmosphäre definiert. Als Referenzdruck für die "Höhe Null Meter" galt hierbei ein Druck von 6,1 Millibar. Es zeigte sich jedoch, dass sich die Dichte der Marsatmosphäre im Rahmen saisonaler Schwankungen veränderte. Dadurch ergaben sich zwangsläufig auch Ungenauigkeiten in der Definition des Nullniveaus über den Atmosphärendruck.
Um dies zu vermeiden, schlugen die Planetologen einen anderen Weg ein. Entsprechend dem
Geoid bei der Erde wurde für den Mars ein sogenannter Areoid festgelegt. Hierbei handelt es sich um einen imaginären dreidimensionalen Körper, dessen Mittelpunkt mit dem Massezentrum des Mars identisch ist und dessen Oberfläche sich in einer Entfernung von 3.396 Kilometern zu diesem Zentrum befindet. Bei dieser Entfernung befindet sich laut der jetzigen Definition die Höhe "Null".
Diese Grenze wird durch einen Wert konstanter Schwerkraft, der
Äquipotentialfläche, im
Schwerepotential des Mars definiert. Der Begriff Areoid leitet sich von Ares ab, dem Gott des Krieges in der griechischen Mythologie.
@Terminus: Für die MER-Mission ( Spirit und Opportunity ) stellte speziell die Ausdehnung der Landeellipse eines der ausschlaggebenden Probleme dar. In dem Beitrag #605 von Olli ist diese ja erkennbar.
Das Zentrum dieser Landeellipse befindet sich in einer wunderbar ebenen Gegend. Wäre Spirit jedoch am äußersten östlichen oder westlichen Rand der Landeellipse niedergegangen, so wäre der Rover direkt auf dem inneren Kraterwall gelandet, wo der Boden sehr uneben ist. Das gleiche gilt für den unmittelbaren nördlichen Bereich der Ellipse. Dort wäre der Rover auf den südlichen Ausläufern des Zentralgebirges gelandet. Zudem hätte der Untergrund in diesen drei Bereichen über weite Flächen über eine zu starke Neigung verfügt.
Bereits beim zweiten Landing-Site-Workshop im Oktober 2001 kamen die Planer der Mission zu dem Ergebnis, dass der Gale-Krater nur dann auch weiterhin als potentielles Landegebiet in Frage kommt, wenn es gelingen sollte, die Ausdehnung der Landeellipse zu verkleinern...
Zitat : "The size of the landing ellipse is a problem for Gale, because the edges include portions of the crater interior wall. Gale is considered as viable from a safety perspective only if the size of the ellipse can reduced from its current size."
Quelle ( am Ende von "Session 3 ):
http://marsoweb.nas.nasa.gov/landingsites/mer2003/doc/pasadena_01/workshop_report.html ( engl. )
Insgesamt fanden im Vorfeld der MER-Mission übrigens vier solche Landing-Site-Workshops statt. Bei Curiosity waren es dagegen fünf Workshops.
Schöne Grüße aus Hamburg und
bis Freitag in Berlin - Mirko