Hallo,
der Skycrane soll nach dem Absetzen von Curiosity in einem Winkel von 45 Grad aufsteigen und anschließend in einigen hundert Metern Entfernung unkontrolliert - also "hart" - auf der Marsoberfläche aufschlagen. Dieses Manöver wird er wahrscheinlich nicht unbeschadet überstehen.
@Terminus : Nimm mal eine handelsübliche Fotokamera und lass sie ( auf der Erde ) aus z.B. zwei Metern Höhe auf den Boden fallen! Ich hoffe, Du hast noch Garantie auf Deine Kamera...
Wenn der Skycrane mit einer zusätzlichen Kamera ausgestattet worden wäre, so müssten die aufzunehmenden Bilder aus diesem Grund innerhalb eines extrem kurzen Zeitraumes ( also noch vor dem Aufschlag ) an die Marsorbiter ( oder vielleicht könnte wirklich Curiosity als "Speichermedium" genutzt werden ) übermittelt werden, denn niemand könnte garantieren, dass das nach der geplanten "Bruchlandung" des Skycrane noch möglich wäre.
Allerdings sind die Orbiter zu diesem Zeitpunkt damit beschäftigt, die Telemetriedaten von Curiosity zu empfangen und an das Kontrollzentrum in Pasadena weiterzuleiten. Die entsprechenden Daten werden zu diesem Zeitpunkt meines Wissens nach direkt von Curiositys Kommunikationsanlage abgestrahlt und nicht vom Skycrane. Außerdem sollen die Orbiter zu diesem Zeitpunkt wohl wahrscheinlich auch Bilder der Landung bzw. der Landezone anfertigen.
Und ganz allgemein : Welchen Nutzen sollten die Bilder einer Skycrane-Kamera haben. Die MARDI-Kamera fertigt während der Landung mehrere hundert Bilder von dem Landegebiet an. Um deren Qualität zu übertreffen, müsste die Skycrane-Kamera über eine sehr hohe Auflösung verfügen und wäre dann auch entsprechend teuer. Je höher die Auflösung ist, desto größer ist dabei aber auch die Datenmengen, welche in einem extrem kurzen Zeitfenster zu transferieren wäre.
Außerdem : Dabei geht es nicht nur um die Entwicklung und Herstellung der Kamera und der dazugehörigen Elektronik, des Computers, der Funkanlage usw., sondern auch um die dazugehörigen ausführlichen Tests. All das lässt sich selbst mit dem Gewinn eines Lotto-Jackpots nicht bezahlen.
Eine Sinn würde das Ganze wirklich nur dann ergeben, wenn der Skycrane "weich" landet und auch anschließend noch voll funktionsfähig ist. So ein Konzept hätte aber die Gesamtkosten der Mission nochmals gewaltig in die Höhe getrieben und außerdem diverse Wissenschaftler auf den Plan gerufen, welche bei dieser Gelegenheit gefordert hätten, den Skycrane zusätzlich mit weiteren Instrumenten auszurüsten ( Wetterstation, Seismometer, .... ). Frei nach dem Motto : Wenn wir schon einen zusätzlichen Lander haben, dann aber bitte einen richtigen!
Und außerdem : Das gesamte Landekonzept ist bereits auch ohne diese zusätzlichen technischen "Zugaben" kompliziert genug. Ich persönlich bin einfach nur froh, wenn Curiosity sicher landet und anschließend für eine möglichst lange Zeit Daten und Bilder übermittelt...
Zu einer eventuellen Untersuchung des Skycrane durch Curiosity : Das wird wohl davon abhängen, wo genau dieses Teil niedergeht und ob es sich dabei auf der geplanten "Forschungsroute" des Rovers befindet. Diese Route wird allerdings erst nach der erfolgreichen Landung im Detail festgelegt werden.
Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko