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MSL Rover Curiosity

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Offline Chewie

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #50 am: 18. November 2008, 10:07:54 »
Genau! Das Geld das jetzt in solche Projekte investiert wird ist gut für die Erholung der Wirtschaft.
"Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen." Niels Bohr

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Offline redmoon

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #51 am: 18. November 2008, 23:14:02 »
Hallo,

das JPL hat heute bekannt gegeben, dass bis zum 25. Januar 2009 ein öffentlicher Wettbewerb zur offiziellen Benennung des Mars Science Laboratory stattfinden wird. Leider, leider sind jedoch nur amerikanische Schüler mit einem Alter zwischen 5 und 18 Jahren stimmberechtigt. Die offizielle Mitteilung darüber findet Ihr hier. Die gute Nachricht für uns dabei ist, dass wohl im April eine weltweite Abstimmung möglich ist und die NASA daraus dann den endgültigen Namen auswählen wird.

Mein erster Gedanke als ich das gerade gelesen habe war :  Eine bessere Möglichkeit, eine eigene Lobby aufzubauen, gibt es doch gar nicht. Ich weiß jetzt nicht genau, an welchem Tag Obama als Präsident vereidigt wird, aber unmittelbar daneben wird veröffentlicht, dass zehntausende oder hunderttausende amerikanischer Schulkinder ( ich glaube, diese Zahlen sind nicht zu hoch gegriffen ) ihre Kreativität und Fantasie in die Namensvergabe eines Mars-Rovers investiert haben. Es wäre ganz, ganz schlechte Publicity für den neuen Präsidenten, all diese Kids - und damit auch deren Eltern -  zu enttäuschen, indem diese Mission gestrichen oder auch nur gekürzt würde. Frei nach dem Motto :  "Die erste Aussage unseres neuen Präsidenten :  No - we can't". Und um das Ganze noch einmal abzusichern, wird 3 Monate später noch einmal die internationale Gemeinschaft der Raumfahrtenthusiasten eingebunden.

Ich denke, dass das eine einfache, aber nichtsdestotrotz echt geniale Idee der NASA-Verantwortlichen war und ich wünsche den Leuten wirklich, dass sie diese Genialität auch bei den zweifelsfrei bevorstehenden Problemen des MSL auf der Oberfläche des Mars an den Tag legen dürfen!!!

Emily Lakdawalla von der Planetary Society hat dazu hier noch einen kurzen Artikel geschrieben. Und darin spricht sie einen sehr interessanten Punkt an. Vielleicht könnte die ESA ja einmal etwas ähnliches mit dem ExoMars veranstalten. Aber was das Thema Public Relation anbelangt, stecken wir in Europa immer noch in den Kinderschuhen - und solange sich das nicht ändert, müssen wir uns auch nicht wundern, wenn Raumfahrtmissionen auf Jahre hinausgeschoben oder im schlimmsten Falle ganz gestrichen werden.

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

Sven11

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #52 am: 19. November 2008, 21:39:11 »
Ich hoffe dann auch, dass sich die US-Studenten/Schüler auch einen guten Namen auswählen. Ich finde Spirit und Opportunity sind gute Namen für zwei Rover. Dann sollte auch einen guten Namen für den Mars Science Labortory Rover ausgewählt werden. (vielleicht Spiritunity ;D)

Hofi

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #53 am: 20. November 2008, 16:34:31 »
Zitat
Ich hoffe dann auch, dass sich die US-Studenten/Schüler auch einen guten Namen auswählen. Ich finde Spirit und Opportunity sind gute Namen für zwei Rover. Dann sollte auch einen guten Namen für den Mars Science Labortory Rover ausgewählt werden. (vielleicht Spiritunity ;D)
Hi!

Ich habe mir das angeschaut. Die Amerikaner machen das ziemlich kompliziert:
Wer unter 14 ist, darf nur via E-Mail (oder so etwas)
Wer zwischen 14 und 18 ist, muss stundenlang Formulare ausfüllen und die Adresse der Eltern und so einen Blödsinn ausfüllen.

Die Namensgebung ist doch gratis, oder?
Warum wird dann so ein Trubel gemacht?

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Offline redmoon

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #54 am: 20. November 2008, 19:12:58 »
Hallo,

bei der Auswahl des potentiellen Landegebietes für das MSL hat das JPL gestern die Namen der letzten vier Kandidaten bekannt gegeben. In alphabetischer Reihenfolge handelt es sich dabei um

1. Den Eberswalde-Krater, wo ein altes Flussdelta in einen ehemaligen See mündet und Tonablagerungen vorhanden sind. Hier könnte man sich das Wissen der Geologen zunutze machen und erfolgversprechend nach Kohlenstoffablagerungen suchen.

2. Den Gale-Krater in der Nähe des Äquators, wo in mehreren Schichten verschiedene Tone und Sulfate abgelagert sind. Im Inneren des Kraters befindet sich ein Berg, den der Rover hinauffahren könnte. So wäre es möglich, die Abfolgen und Übergänge der einzelnen Schichten zu studieren.

3. Den Holden Krater mit Flutablagerungen, möglichen ehemaligen Seen und verschiedenen Arten von Ton. Hier könnte man am Rand eines der Fluttäler entlang fahren und dann in dieses Tal hineinsteuern und dabei die Sedimentschichten untersuchen.

4. Mawrth mit verschiedenen Ablagerungen und mindestens zwei Tonarten. Dabei scheint es sich um einen Flutkanal zu handeln, der in der Nähe des großen Mars-Hochlandes liegt. Hier bestünde die Möglichkeit, die verschiedenen Arten des Tones zu untersuchen und Rückschlüsse über die Bedingungen, die zu seiner Entstehung geführt haben, zu ziehen. Die Tonsignaturen sind hier stärker als an den anderen potentiellen Landestellen. Auch ist es das einzige Gebiet, wo man direkt im zu untersuchenden Gebiet landen könnte und nicht nur in der Nähe.


Credit :  NASA / JPL-Caltech

Alle 4 Orte werden als sehr vielversprechend angesehen, um die verschiedenen Prozesse und die Vergangenheit des Mars und eine eventuelle Möglichkeit mikrobiellen Lebens zu untersuchen, aber leider hat man halt nur einen Rover zur Verfügung. Jetzt sollen mit den Mars-Orbitern weitere Beobachtungen dieser vier Gebiete durchgeführt werden, bevor im Frühjahr ein 4. Landeplatz-Workshop stattfinden wird. Eine endgültige Entscheidung soll dann im Sommer fallen.

Quelle :  http://www.jpl.nasa.gov/news/news.cfm?release=2008-219


Hier noch ein Link zum Programm des 3. MSL Landing SITE Workshop vom 15. - 17. September 2008. Dort könnt Ihr die Präsentationen zu den einzelnen Kandidaten anschauen und herunterladen.
http://marsoweb.nas.nasa.gov/landingsites/msl2009/workshops/3rd_workshop/program.html

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

Matthias1

  • Gast
Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #55 am: 21. November 2008, 16:16:47 »
Hallo,

Diesen August wurden jetzt die Räder an das MSL angebracht.


[size=9]Credit: NASA/JPL-Caltech[/size]


Das Teil ist riesig   ...  :o


... hier mal als Vergleich ein Bild von den MEROs:


[size=9]Credit: NASA/JPL[/size]


Gruß,

Matthias
« Letzte Änderung: 21. November 2008, 16:29:06 von Matthias1 »

Sven11

  • Gast
Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #56 am: 21. November 2008, 19:39:53 »
Dann wird MSL Opportunity wohl nicht besuchen können  :'( . Ich finde es wäre für die Lebenserwartung des Rovers besser, wenn dieser im Gale Crater landen würde, an den anderen drei Landegebiete wird es wohl im Winter sehr kalt werden...

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Offline redmoon

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #57 am: 21. November 2008, 22:00:17 »
Hallo Sven11,

so wie es bis jetzt aussieht, läuft wohl aller auf einen "Zweikampf" zwischen Eberswalde und Holden hinaus, gefolgt von Gale und "relativ abgeschlagen" das Mawrth Vallis. Hier ein Link zum abschließenden Ranking des diesjährigen Landeplatz-Meetings.

http://marsoweb.nas.nasa.gov/landingsites/msl2009/workshops/3rd_workshop/talks/MSL_Wkshp3_vote_chart.pdf

Das Problem beim Gale-Krater ist wohl, dass es keine absolut 100-prozentige Sicherheit gibt, dass die dortigen Bodenschichten wirklich einmal mit Wasser in Kontakt waren ( siehe den 2. Kommentar unten im folgenden Link ) - keine Ahnung, warum dies bei den anderen Plätzen dann gesichert sein sollte...Es heißt doch hier, wenn es im Gale-Krater kein Wasser gab, dann gab es auf dem gesamten Mars kein Wasser, oder bekomme ich da etwas in den falschen Hals?

http://martianchronicles.wordpress.com:80/2008/09/17/potential-msl-site-gale-crater/

Irgendwie bevorzuge ich ebenfalls Holden und Eberswalde, wahrscheinlich weil sie anscheinend so schön dicht beieinander liegen. Gibt es bei dem einen Probleme, dann fahr ich halt zum nächsten...

http://martianchronicles.wordpress.com:80/2008/09/17/potential-msl-site-holden-crate/  und
http://martianchronicles.wordpress.com:80/2008/09/17/potential-msl-site-eberswalde/

Aber Spaß beiseite, ich glaube, dass die Landung im Eberswalde-Krater stattfinden wird. Dort scheint man sich in Bezug auf die ehemaligen Wasservorkommen und die dementsprechenden Erosionen am sichersten zu sein - und das Hauptaugenmerk dieser Mission soll ja schließlich auf den geologischen Bedingungen und Veränderungen des frühzeitlichen Mars liegen.

Die Lage der vier potentiellen Landeplätze befindet sich jedenfalls durchweg innerhalb der Missionsparameter. Dort wird eine Landezone zwischen 45° Nord und 45° Süd angepeilt. Und im Gegensatz zu meiner bisherigen absoluten Lieblingsmission "Phoenix" wird das MSL auch nicht auf die Energie der Sonne angewiesen sein. Die Energieversorgung des Rovers wird mit Hilfe eines Radioisotopengenerators erfolgen. Da die Wetterbedingungen auf dem Mars mittlerweile recht gut bekannt sind ( es gibt ja schließlich sogar eine Art Wetterdienst ), sollte man bei der NASA auch auf die extremen Temperaturen, welche auf dem gesamten Mars herrschen, vorbereitet sein.

Schöne Grüße aus Hamburg, Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

Sven11

  • Gast
Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #58 am: 21. November 2008, 22:39:49 »
Ich habe einmal gelesen, dass im Krater Eberswalde schlechte Landebedinungen herschen, und dass es im Winter bei Holden zu kalt werden koennte. Die sicherste Gegend wäre wohl Gale, obwohl ich dennoch Eberswalde als die interessanteste Gegend halte.

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Offline redmoon

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #59 am: 21. November 2008, 23:07:46 »
Hallo Sven11,

da Eberswalde und Hoden sehr nahe beieinander liegen, wären zumindestens die Klimabedingungen nahezu identisch. Hast Du evtl. noch einen Link zu dem Thema??? Dass Wetterbedingungen in diesen Breiten des Mars bei dieser 2-jährigen Mission ( = 1 vollständiges Marsjahr ) ein Problem darstellen könnten, war mir bisher nicht bewusst. Und ich kann auch nicht so recht daran glauben, dass die Leute bei der NASA diesen Fehler machen würden....

Schöne Grüße aus Hamburg- Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

Hofi

  • Gast
Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #60 am: 22. November 2008, 09:39:33 »
Hi!

Holden und Eberswalde wären sicher eine gute Lösung. Dort in der Nähe waren noch nicht so viele Lander/Rover. Außerdem könnte man wahrscheinlich im Notfall auf den anderen Landeplatz ausweichen.

Warum wurden eigentlich so nah beieinander liegende Stellen ausgesucht? Wäre es nicht sinnvoller, möglichst verschiedene Plätze zu *besuchen* um möglichst viel über den Planeten herauszufinden?

Sven11

  • Gast
Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #61 am: 22. November 2008, 14:33:05 »
Falls der Rover in einem dieser Krater landet, halte ich es für unwahrscheinlich, dass MSL einen dieser Nachbarkrater besucht. Schließlich soll er nur in einem Radius von 20 km arbeiten.

Wenn man jedoch beachtet, dass MER-B schon ca. 15 km Strecke gefahren ist, obwohl er nur für 2 km ausgelegt war wäre es für MSL durchaus denkbar, dass dieser 150 km(oder mehr) weit fahren könnte. Es wäre also möglich, dass er einen Nachbarkrater besucht, jedoch müsste der Rover dafür wärend seiner ganzen Lebendauer weit fahren, bis er diesen Krater erreicht. Also wäre das ziemlich sinnlos, wenn MSL den Krater erreicht und kurze Zeit später stirbt. Die NASA wird ihn also in seinem Landegebiet lassen.

Weiß irgendjemand, wie weit Eberswalde und Holden überhaupt auseinander liegen?
« Letzte Änderung: 22. November 2008, 14:35:05 von Sven11 »

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Offline redmoon

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #62 am: 22. November 2008, 15:29:43 »
Hallo,

auch wenn es auf den ersten Blick den Anschein erweckt, aber ein Ausweichen auf den anderen Landeplatz funktioniert definitiv nicht. Der Holden-Krater liegt bei 26° Süd / 325° Ost und der Eberswalde-Krater bei 24° Süd / 327° Ost. Das macht grob gerechnet eine Distanz von 170 Kilometern. Der Rover soll eine maximale Geschwindigkeit von 200 Metern pro Tag entwickeln können - vorausgesetzt das Gelände ist nicht zu schwer zu passieren und man verzichtet auf wissenschaftliche Aktivitäten. Für die Überwindung der reinen Entfernung zwischen den beiden Kratern wäre das MSL also im günstigsten Falle bereits 850 Tage unterwegs und hätte noch kein bisschen wissenschaftliche Arbeit verrichtet. Allerdings beträgt die vorgesehene Misssionsdauer des MSL nur 1 Marsjahr, also 687 Tage. In dem einen Krater zu landen, festzustellen, dass dort nichts zu analysieren ist und darauf hin zum Nachbarkrater fahren funktioniert also nicht.

Das Landegebiet muss mehrere Kriterien erfüllen. Es darf innerhalb der anzusteuernden Landeellipse von 25 x 20 Kilometern nicht zu felsig sein, nicht zu steile Hänge haben und es darf nicht zu staubig sein. Die Mehrzahl der Geröllbrocken darf eine Größe von 55 Zentimetern nicht überschreiten - sonst kann das MSL nicht mehr zwischen ihnen bzw. über sie hinwegfahren. Auch darf eine bestimmte Windgeschwindigkeit nicht überschritten werden. Dies sind nur einige der Anforderungen der Ingenieure.

Und dann gibt es natürlich noch die Wünsche der Wissenschaftler. Und die schreien praktisch nur ein Wort heraus : WASSER

Das Landegebiet muss sich in der Vergangenheit unter dem Einfluss von Wasser befunden haben. Des weiteren sollten schon jetzt mit Hilfe der verschiedenen Marsorbiter möglichst vielfältige Minerale und Tone nachgewiesen werden. Um so verschiedener werden dann die Stoffe sein, die das MSL 2 Jahre lang intensiv untersuchen kann. Mit anderen Worten, das potentielle Landegebiet soll eine geologisch und geochemisch möglichst interessante und vielfältige Zone sein.

Anfangs waren über 50 potentielle Landegebiete im Gespräch, die diesen Anforderungen mehr oder weniger entsprachen und sich in einem Gebiet von 2650 Kilometern nördlich und südlich des Marsäquators befanden. Zwei weitere, allerdings in dieser "Runde" ausgeschiedene Kandidaten liegen ebenfalls relativ dicht zusammen. Den Miyamoto-Krater bei 3° Süd / 352° Ost und das Southern Meridiani bei 3° Süd / 355° Ost trennen nur knappe 180 Kilometer. Das ist übrigens genau die Gegend, in der gerade Opportunity unterwegs ist.

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

Sven11

  • Gast
Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #63 am: 22. November 2008, 15:50:33 »
Wenn MSL in der Gegend von Opportunity landet(was nicht sein wird), wie groß wäre die Gefahr, dass MSL oder einer seiner Teile(Hitzeschild, Fallschirm...) Opportunity trifft?

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Offline Nitro

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #64 am: 22. November 2008, 15:53:14 »
Unglaublich gering.
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #65 am: 22. November 2008, 16:55:02 »
Noch mal angenommen, MSL trifft auf Opportunity oder eine andere Sonde beim umherfahren, wie groß wäre denn der daraus resultierende wissenschaftliche/techniolgische nutzen?
« Letzte Änderung: 22. November 2008, 16:55:45 von DeepSpace »

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Offline Schillrich

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #66 am: 22. November 2008, 17:23:15 »
Auch unglaublich gering? ;)

Man möchte doch neue Gebiete erkunden ...
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Sven11

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #67 am: 22. November 2008, 17:41:00 »
Man hätte ein wunderschönes Panorama, wo MSL im Mittelpunkt ist, und eine andere Sonde im Hintergrund. Das wäre ein unglaublich schönes Bild.

Natürlich wäre das nur eine kleine Nebensache.

Man könnte auch die Staubablagerung auf der anderen Sonde putzen, insofern man ein Putztuch dabei hat.  ;D

gorgoyle

  • Gast
Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #68 am: 22. November 2008, 18:36:24 »
Zitat
Noch mal angenommen, MSL trifft auf Opportunity oder eine andere Sonde beim umherfahren, wie groß wäre denn der daraus resultierende wissenschaftliche/techniolgische nutzen?

Wäre der ORt des Geschehens der Mond und nicht der Mars, würde ich vorschlagen, daß der MSL den Rover mit dem blockeirten Rad, dann würde ich vorschlagen daß MSL mit (Mars-)Druckluft und Kriechöl traktiert, um nebenbei auch die wiederflottmachen von liegengebliebenen Gerät zu lernen.  Ich hoffe der Rover kriegt ordenlich RechenPower, RAM und Storage, damit man ihm ein wesentlich autonomeres Verhalten einprogrammieren kann.  Mich würde interessieren wieviel RAM und CPU-Cyclen bei Spirit und Opportunity je nach Betriebssituation noch minimal und maximal frei sind. Wenn ich die heutigen Resourcen eines Einsteiger-PCs  bedenke dann ist die Ausstattung der alten Rover mitleidserregend.  Vll kann man den MSL dem IPN (*edit*) anpassen daß der Rover, sollte er irgendwann mal stehenbleiben immer noch als Relay-Station genutzt werden kann.

Sven11

  • Gast
Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #69 am: 22. November 2008, 19:15:09 »
Naja, die MERs haben eine 20 MHz große CPU, 256 MB interner Flashspeicher und 128 MB RAM. Nicht gerade wie ein Power-PC, ich glaube aber auch, dass man aber auch nicht sehr viel Rechenleistung braucht. Schließlich machen sie auf dem Mars keine Bild oder Videobearbeitung, das machen die PCs auf der Erde.

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Offline redmoon

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #70 am: 22. November 2008, 19:22:44 »
Hallo Sven11,

das Mars Science Laboratory ist gerade dabei, die 2-Milliarden-Dollar-Grenze zu überschreiten. Da der ursprüngliche Etat nur 1,6 Milliarden betrug, sind etliche Leute in der US-Politik wirklich nicht sehr begeistert.

Siehe dazu auch hier    http://planetary.org/blog/article/00001689/

Das Ziel des MSL ist es eindeutig, möglichst viele NEUE Daten zu sammeln. Eine erneute Erkundung eines bereits bekannten Gebietes würde nur dann Sinn machen, wenn dort ( z. B. mit verbesserten Instrumenten ) unklare oder zweideutige Analyseergebnisse verfeinert werden könnten.

Extrembeispiel :   Irgendetwas deutet sehr,sehr eindeutig auf ehemaliges oder jetziges Leben hin, kann aber nicht zu 100 Prozent bestätigt werden. Dann würde man eine 2. Sonde an der selben Stelle landen lassen - und ich glaube auch das nur nach sehr reichlichem Überlegen, der Suche nach alternativen Analysemethoden und mit sehr, sehr viel Bauchschmerzen.

Dein Beispiel mit dem Panoramabild war doch bestimmt nicht ernst gemeint, oder? Das wäre wahrscheinlich das teuerste Bild in der Geschichte der Fotografie....
Vor allem, da so etwas durchaus mit Hilfe der Bildbearbeitung möglich ist.


Opportunity at Cape Verde (simulated)
An artist's impression of Opportunity exploring Cape Verde.
Credit: NASA / JPL / Cornell / Texas A & M / Rover model by D. Ellison / simulated view by Astro0

In Groß hier :  http://www.planetary.org/image/Opportunity_CapeVerde3.jpg

Wobei jetzt aber auch erwähnt werden muss, dass das MSL über viel leistungsstärkere Analyseinstrumente verfügen wird, als die beiden momentan auf dem Mars aktiven Rover, aber die gewünschten wirklich neuen Erkenntnisse könnten wohl auch damit nicht an altbekannten Stellen gefunden werden.

Hier geht es zur JPL-Seite, welche sich mit den Instrumenten des MSL auseinandersetzt :  

http://mars.jpl.nasa.gov/msl/mission/sc_instruments.html

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

gorgoyle

  • Gast
Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #71 am: 22. November 2008, 20:12:22 »
Zitat
Naja, die MERs haben eine 20 MHz große CPU, 256 MB interner Flashspeicher und 128 MB RAM. Nicht gerade wie ein Power-PC, ich glaube aber auch, dass man aber auch nicht sehr viel Rechenleistung braucht. Schließlich machen sie auf dem Mars keine Bild oder Videobearbeitung, das machen die PCs auf der Erde.

Weist du wieviel Rechenleistung es erfordert, aus visuellen Daten ein 3D-Modell zu erzeugen und mit einen Algorhytmus 5x in der Sekunde einen den günstigen Weg in "Zielrichtung" zu bestimmen?    Nebenbei noch Satelliten-Kommunikation, Bilder kompremieren, neuen Programm-Code herunterladen, den Rover steuern, etc.

Für das berechnen des 3D-Modells wäre eine Cell-CPU ideal. Für die Wegbestimmungwäre die Software AISeek von Intia ideal.   Dann würde es es im Prinzip reichen, dem Rover eine Ziel-Koordinate bzw. ggf  Wegpunkte mitzuteilen und ggf zusätzliche Informationen wie z.B. der Ort/Verlauf von Spalten und schwer passierbaren Gebieten und der Rover würde flott losrollen, ohne stehenzubleiben um 5min zu überlegen, wie er an einen Stein vorbeifahren kann.  Ich kann diese Einschätzung, das für möglichst weitestgehen autonom agierende Fahrzeuge eine Rechenleistung ausreicht, mit der man nicht einmal vor 10 Jahren zu beeindrucken war, nicht nachvollziehen.

Außerdem habe ich das Argument gebraucht, daß ein so ausgestatteter Rover, sollte er liegen bleiben, noch weiterhin als Relay-Station bzw. Wenn man für 100kg Mehraufwand einen leistungsfähigen Server für das IPN auf dem Mars hinzu gewinnen könnte, wäre das recht und billig.  Der Rover könnte beispielsweise flott Bilder oder  oder aus aufeinanderfolgenden Bilern einen Video-Stream zwecks Kompression erzeugen oder anderen Bildbearbeitungen durchführen, um die zu übermittelnde Datenmenge zu minimieren.  Z.B. aus Satellitenbildern den uninteressanten schwarzen Saum entfernen oder oder oder.   Die Einstellung "Ein 8Bit-Prozessor reicht doch aus Einstellung" ist verbreitet doch für mich nicht nachvollziehbar.  :o

magic_laser

  • Gast
Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #72 am: 22. November 2008, 20:13:16 »
Stimmt die meldung das die Batterien mit 240W/H nun voll geladen sind
nach dem Sturm waren doch die Solarpannels nur eingeschränkt nutzbar

Sven11

  • Gast
Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #73 am: 22. November 2008, 21:26:49 »
Ich hoffe mal, dass die Batterien voll geladen sind. Und daher hoffe ich auch, dass die Nachicht auch stimmt.

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Offline tul

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #74 am: 22. November 2008, 21:46:58 »
Zitat

Weist du wieviel Rechenleistung es erfordert, aus visuellen Daten ein 3D-Modell zu erzeugen und mit einen Algorhytmus 5x in der Sekunde einen den günstigen Weg in "Zielrichtung" zu bestimmen?    Nebenbei noch Satelliten-Kommunikation, Bilder kompremieren, neuen Programm-Code herunterladen, den Rover steuern, etc.

Für das berechnen des 3D-Modells wäre eine Cell-CPU ideal. Für die Wegbestimmungwäre die Software AISeek von Intia ideal.   Dann würde es es im Prinzip reichen, dem Rover eine Ziel-Koordinate bzw. ggf  Wegpunkte mitzuteilen und ggf zusätzliche Informationen wie z.B. der Ort/Verlauf von Spalten und schwer passierbaren Gebieten und der Rover würde flott losrollen, ohne stehenzubleiben um 5min zu überlegen, wie er an einen Stein vorbeifahren kann.  Ich kann diese Einschätzung, das für möglichst weitestgehen autonom agierende Fahrzeuge eine Rechenleistung ausreicht, mit der man nicht einmal vor 10 Jahren zu beeindrucken war, nicht nachvollziehen.


Zum Vergleich, das Aegis Battlemanagement System arbeitet wohl noch mit einer wesentlich schwächeren Rechenleistung. Von der Shuttlesteuerung ganz zu schweigen.
Man sollte hier nicht den Fehler machen, den eigenen PC als Maßstab zu nehmen. Der Computer in den Rovers ist nur für eine Aufgabe spezialisiert.