N'abend,
Klar, ein einheitliches Kopplungssystem für alles wäre natürlich optimal, aber da wird wohl noch eine Menge Wasser die Moskwa und den Potomac runterfließen müssen, bis das realisiert wird. Leider!
Sinn würde es ja sowieso erst für die Zeit nach der ISS machen, denn die ist ja nun schon da und muß versorgt werden. Und da sind wir bei der Ursache für die verschiedenen Systeme - es hat sich einfach historisch so entwickelt. :-?
Das russische System wird ja schon seit den 70er Jahren eingesetzt, und wie wir ja wissen, entwickeln die Russen nur dann ein neues System, wenn sich das alte nicht bewährt hat oder es einfach nicht länger Sinn macht. Sonst hätten wir heute auch keine Sojus-Kapseln mehr.
Bis in die 90er Jahre
Und als sie sich dann daranmachten, die Module für die MIR-2 Station zu konstruieren, kam natürlich auch wieder das bewährten Kopplungs-System zum Einsatz. Hatte ja zusätzlich den Vorteil, daß die Amis mit ihrem Shuttle und ihrem Dockingadapter nicht heimlich an die MIR-2 anlegen konnten
(bin sicher, daß die Chinesen deshalb ebenfalls ein Docking-System verwenden werden, daß mit keinem anderen zusammenpaßt...
)
Es konnte damals (um 1990) ja noch keiner ahnen, daß die MIR-2 Module mal in einer Station namens ISS Verwendung finden würden.
Und als dann die politische Entscheidung fiel, MIR-2 und FREEDOM zu verheiraten, baute man nur an der Schnittstelle beider Teilstationen ein gemeisames System (APAS) ein. Jetzt noch die bereits angefangenen Module überall damit zu versehen, hätte einer kompletten Neukonstruktion entsprochen und wäre viel zu teuer gewesen.
Zumals m.W. durch die APAS-Mechanismen keine Flüssigkeiten (Treibstoffe, Wasser) oder Gase (Luft) hindurchgeleitet werden können. Also hätten die Russen auch ihre Versorgungsraumschiffe neu konstruieren müssen.
Tscha, bei der TISS (Truly InternationalSpace Station) kann man diese Uralt-Fehler dann vermeiden
jakda
Ist nicht auch ein Vorteil bei den russischen (männlichen), das der axiale Winkel (Verdrehung auf der Achse) egal ist - also hauptsache man trifft ?
Ja, sogar ein großer. Mann muß auch nicht auf den Millimeter genau auf der Achse liegen, mehr als 30 cm seitliche Abweichung sind erlaubt. Und da Progress/Sojus ja automatisch ankoppeln, sind solche Freiräume auch nötig. Ist sowieso eine tolle Leistung, automatisch so exakt zu fliegen.
Solche Abweichungen wie genannt erlaubt APAS nicht. Da liegt die Toleranz unter 10cm (?), aber da ja beim Shuttle alle Dockings per Hand geflogen werden, ist das okay.
knt
Zumal auch neuentwicklungen wie ATV und Parom mit Aktiv/Passive Kopplung geplant o. gebaut werden!
Ich kann nur für ATV sprechen. Da ATV entwickelt wird, um Service-Leistungen für die ISS zu erbringen, zu denen Transfer von Treibstoffen, Luft und Wasser gehören, sowie - sehr wichtig - das Anheben der Bahn, kam nur eine Kopplung mit ZWESDA infrage. Also auch nur die Verwendung des russischen Docking-Systems. Grund: siehe oben.
Tja, Ursache ist also auch historisch. Mit allen Vor-und Nachteilen.
Gruß
roger50