Hallo runner02,
oder man konstruiert die Solarpaneele gleich so, dass sie das zusätzliche Gewicht tragen können...
Aber das ist unwahrscheinlich und auch unlogisch. Phoenix sollte lediglich drei Monate aktiv bleiben. Es war von Anfang an klar, dass der Lander mit dem Beginn des Marswinters nicht mehr genügend Energie gewinnen kann, um während des Winters aktiv zu bleiben.
Wenn man noch einmal eine Lander-Mission in der nördlichen ( oder südlichen ) Polarzone durchführt und das Missionsprofil davon ausgeht, den Lander auch über den Winter hinweg zu betreiben, dann wäre es logisch, eine von der Sonne unabhängige Energiequelle zu verwenden.
Zur aktuellen Situation von Phoenix : Mindestens eines der beiden Solarpaneele ist beschädigt. In welchem Zustand sich das zweite befindet, kann man anhand der aktuellen Bilder nicht wirklich definitiv sagen. Und absolut gar nichts weiß man über den Zustand der Elektronik. Für ein optimales Funktionieren der elektrischen Bauteile benötigten die verwendeten Leiterplatten eine Temperatur von minus 40 Grad Celsius. Zur Aufrechterhaltung dieser Betriebstemperatur wurde Phoenix sogar mit einer eigenen Heizung ausgestattet. Die monatelangen extreme Kälte, so die Einschätzung der Missionsverantwortlichen, hat sehr wahrscheinlich dazu geführt haben, dass die verwendeten Bauteile ihre Elastizität verloren haben und infolge von thermischen Spannungen beschädigt wurden. Sie sind also vermutlich schlicht und einfach zerbrochen. Außerdem dürften die Batterien von Phoenix die Tiefenentladung in Kombination mit den extremen Temperaturen ebenfalls nicht unbeschadet überstanden haben.
Wie bereits geschrieben : Der Lander war von Anfang an nicht darauf ausgelegt, den Marswinter zu überstehen.
Noch etwas : Besonders auffällig an den HiRISE-Aufnahmen ist das Maß der "Verstaubung" von Phoenix und der anderen Teile wie dem Hitzeschild und dem Landefallschirm.
Image Credit : NASA, JPL-Caltech, University of Arizona
Größere Version :
https://images.raumfahrer.net/up023191.jpg Und eine Beschreibung :
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/?IDNumber=pia13158 ( engl. )
Diese Teile wurden von einer Staubschicht überzogen und sind in der aktuellen Aufnahme kaum noch zu sehen. Der Fallschirm ist sogar komplett verschwunden. Eigentlich ist es unwahrscheinlich, dass er vom Wind weggeweht wurde. Dafür sollte der Wind auf dem Mars trotz der teilweise enormen Windgeschwindigkeiten nicht genügend Kraft aufweisen.
Diese Aufnahmen vom 25. Mai bzw. 20. Juli 2008 und vom 7. Mai 2010 weichen in ihren jeweiligen Blickrichtungen auf die Planetenoberfläche und dem Einfallswinkel der Sonnenstrahlung übrigens nur um einem Grad voneinander ab. Die herrschenden Beleuchtungsverhältnisse sind also nahezu identisch.
Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko