Ich frage mich langsam, was all die Entwicklungen von Trägersystemen als Zugang zur ISS noch bringen sollen? Realistisch betrachtet dürften viele Systeme der ISS doch wohl bereits 50% der Lebensdauer hinter sich haben. Da droht also die Situation wie zuletzt auf der Mir, wo die Kosmonauten die meiste Zeit nur noch mit Reparaturen beschäftigt waren. So verkommt Raumfahrt aber irgendwann tatsächlich zum Selbstzweck. Ernsthafte Konzepte, wie die ISS weiterbetrieben werden soll/kann, wenn die ersten Module versagen, sind mir aber nicht bekannt. Ist es überhaupt vorstellbar, ohne das Shuttle komplette Core-Module auszutauschen? Oder auch nur abzuschotten und Ersatz an einem anderen Knoten anzudocken. Falcon 9, Taurus II und ein Vega Space Vehicle können da wohl keine Abhilfe schaffen, bestenfalls die Ersatzteile ranschaffen. Abgesehen von den Entwicklungszeiten derartiger Projekte. Den ersten beiden gebe ich ja noch eine Chance, serienreif zu werden, bevor die ISS im Pazifik versenkt wird. Aber einer VEGA+?! Ich sehe schon jetzt das VEGA Projekt kritisch. Überschreitungen des Zeit- und Kostenrahmens und Konkurrenz zu anderen Projekten mit europäischer Beteiligung (Sojus in Kourou und Rockot). Das man versucht, Raumfahrt Kompetenz zu erhalten, kann ich ja verstehen. Aber eine vernünftige Strategie kann ich dahinter ehrlich nicht entdecken. Bereits die VEGA wurde unter etwas merkwürdigen Umständen vom italienischen zum europäischen Projekt. Ich könnte mir vorstellen, dass sich das mit dem Vega Space Vehicle Projekt, das die Industrie zunächst noch aus eigener Tasche bezahlt, irgendwann wiederholt. Und Trägersysteme ohne geeignete Nutzlasten oder anzufliegende Ziele hatten wir ja schon einige...