Umfrage

Zu welcher Lösung wird die ESA im November gelangen?

Mission wird eingestellt, der Rover kommt ins Museum.
4 (25%)
Mission wird von der ESA komplett realisiert, in dem man noch einen Lander entwickelt und eine Trägerrakete einsetzt.
0 (0%)
Mission wird mit Roskosmos wieder ins Leben gerufen, weil sich die politischen Verhältnisse geändert haben.
2 (12.5%)
Mission wird in Kooperation mit der NASA realisiert, die NASA liefert den Lander und die Trägerrakete, Europa bezahlt dafür einen Fixpreis
6 (37.5%)
Mission wird doch irgendwie ins Mars Sample Return Projekt einbezogen, wo die ESA einen Rover beisteuern sollte, jedoch mit anderen Aufgaben (Proben einsammeln).
4 (25%)
Mission wird bei einem Startup beauftragt, das wegen geringer Erfolgswahrscheinlichkeit scheitert.
0 (0%)
irgendwas anderes
0 (0%)

Stimmen insgesamt: 14

Umfrage geschlossen: 06. Juli 2022, 22:05:29

ExoMars-Rover Rosalind Franklin

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Offline FlyRider

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #650 am: 26. Juli 2019, 17:48:14 »
Nun haben sie dem Rover seine wissenschafltliche Nutzast verpasst. Noch ist es aber ziemlich genau 1 Jahr bis zum Start.


https://www.youtube.com/watch?v=jn0gNtjkPtg

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Offline tomtom

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #651 am: 12. August 2019, 19:26:12 »
Auch ein zweiter Abwurftest des Landemoduls mit Fallschirmen aus 29 km Höhe in Schweden hat nicht funktioniert.

Man will die Probleme bis zum geplanten Startfenster (13.07.-13.08.2020) lösen.

Der Rover wird derzeit von Airbus, Stevenage, UK zusammengebaut und soll bald in Toulouse getestet werden. Der Lander soll Anfang 2020 von Thales in Cannes integiert werden.

http://www.esa.int/Our_Activities/Human_and_Robotic_Exploration/Exploration/ExoMars/ExoMars_parachute_testing_continues
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

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Offline Sensei

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #652 am: 13. August 2019, 10:14:45 »
Da kann man nur die Daumen drücken, dass sie das in dem engen Zeitfenster noch hin bekommen.

Offline vv

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #653 am: 13. August 2019, 10:31:46 »
Könnte es sein, dass der Fallschirm bei der Landesonde Schiaparelli auch zerfetzt wurde. Deswegen war es für die Steuerung fataler Irrtum. Wie ich mich erinnere hat man damals bei Wurftesten gespart. Es war nur Computermodellierung.

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Offline Terminus

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #654 am: 14. August 2019, 07:50:30 »
Könnte es sein, dass der Fallschirm bei der Landesonde Schiaparelli auch zerfetzt wurde. Deswegen war es für die Steuerung fataler Irrtum. ...

Wenn ich mich recht entsinne, wurde der Schirm erst gar nicht ausgelöst. Das werden sie ja wohl auf Basis der aufgezeichneten Telemetrie sicher sagen können.

Wenn der Schirm ausgelöst worden wäre und dann versagt hätte, hätten sie das garantiert auch so gemeldet. Es wäre schließlich weniger peinlich gewesen, als gar nicht erst ausgelöst zu haben.

Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #655 am: 14. August 2019, 09:28:16 »
Doch der Schirm wurde ausgelöst. Die Sättigung der IMU ist ja aufgetreten, weil die Oszillationen unterm Schirm viel stärker als erwartet waren.

Ich denke aber, dass es trotzdem unwahrscheinlich ist, dass auch da der Schirm gerissen ist. Dann wäre ja die Absinkrate schneller als erwartet gewesen und das wäre bei der Untersuchung aufgefallen
"Dragon 2 is designed to be able to land anywhere in the solar system. Red Dragon Mars mission is the first test flight." - Elon Musk

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Offline Terminus

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #656 am: 14. August 2019, 19:24:52 »
Wenn ich mich recht entsinne, wurde der Schirm erst gar nicht ausgelöst. [Blah... blah... ]

Doch der Schirm wurde ausgelöst. Die Sättigung der IMU ist ja aufgetreten, weil die Oszillationen unterm Schirm viel stärker als erwartet waren.

Ach richtig, stimmt ja auch. Dann hab ich natürlich nichts gesagt. :-[

Offline vv

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #657 am: 18. August 2019, 11:00:19 »
Das Video über Teste des Locomotion Systems des Rovers. In 59 s sieht man komisches Heben der mittleren Räder.


https://www.youtube.com/watch?v=BNItE7zjhq8

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Offline Terminus

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #658 am: 18. August 2019, 14:15:03 »
Das Video über Teste des Locomotion Systems des Rovers. In 59 s sieht man komisches Heben der mittleren Räder.

Ja stimmt. Bei dieser ersten Fahrt von der Rampe hängen die mittleren Räder kurz in der Luft. Bei den anderen Fahrten von der Rampe sieht man im Vergleich, dass die mittleren Räder dort den Boden berühren. Warum ist das bei der ersten Fahrt anders?

Meine Vermutung, was da passiert ist: Bei der ersten Fahrt von der Rampe wurde ja als "Challenge" unter die linke Rampe (aus Sicht der Kamera) noch ein "Felsen" gelegt. Die linke Rampe endete also ca. 20-30 cm über dem Sand, während die rechte Rampe direkt auf dem Sand lag.

Als das linke vordere Rad nun seine Rampe verließ, "klappte" es sofort nach unten, oder vielmehr: Es wurde von seinem Höhen-Aktuator sofort so weit ausgefahren, bis das Rad auf dem Sand stand. Dann gerät dieses Rad außer Sicht und man sieht nicht, was es weiter macht. Aber ich vermute, dass der Aktuator das Rad nicht so schnell wieder angezogen hat und der Rover vorne links so hoch stand, dass die mittleren Räder deswegen vorübergehend den Bodenkontakt verloren haben.

Offline vv

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #659 am: 18. August 2019, 21:16:11 »
...

Als das linke vordere Rad nun seine Rampe verließ, "klappte" es sofort nach unten, oder vielmehr: Es wurde von seinem Höhen-Aktuator sofort so weit ausgefahren, bis das Rad auf dem Sand stand. Dann gerät dieses Rad außer Sicht und man sieht nicht, was es weiter macht. Aber ich vermute, dass der Aktuator das Rad nicht so schnell wieder angezogen hat und der Rover vorne links so hoch stand, dass die mittleren Räder deswegen vorübergehend den Bodenkontakt verloren haben.

Es gibt bei Räder keine Höhen-Aktuatoren. Es gibt Radnabenmotor, Lenkantrieb und Wheel-Walking Antrieb. Mit Wheel-Walking Antriebe kann man die Räder des Chassis entfalten. Aber es gibt keine Möglichkeit ein Rad vom Boden hoch ziehen.  Ich habe nochmals eine langsame Wiedergabe angeschaut und vermute, dass das Rad rechts auf die Borte der Rampe aufgefahren.

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Offline Terminus

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #660 am: 19. August 2019, 08:08:42 »
... das linke vordere Rad ... wurde von seinem Höhen-Aktuator sofort so weit ausgefahren ...

Es gibt bei Räder keine Höhen-Aktuatoren ... Wheel-Walking Antrieb. Mit Wheel-Walking Antriebe kann man die Räder des Chassis entfalten. Aber es gibt keine Möglichkeit ein Rad vom Boden hoch ziehen.

Ja okay, mit "Höhen-Aktuator" meinte ich diesen Wheel-Walking-Antrieb. Er zieht das Rad halt nicht nach oben, sondern schwenkt es nach oben. Hauptsache, er kann es überhaupt nach oben bewegen.

Für die Klärung des Abhebens der mittleren Räder ist das eh egal. Man sieht deutlich, dass das linke vordere Rad am Ende der Rampe schlagartig nach unten schwenkt. Wenn es in dieser Stellung stehen bleibt, ist es m.E. kein Wunder, dass die mittleren Räder abheben.

Zitat
  Ich habe nochmals eine langsame Wiedergabe angeschaut und vermute, dass das Rad rechts auf die Borte der Rampe aufgefahren.

Ich hab jetzt keine Zeit mehr, mir das nochmal anzusehen. Muss zur Arbeit. :)

Offline FlyRider

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #661 am: 20. August 2019, 10:31:44 »
Ich würde gerne noch mal zu den Fallschirmen zurückkommen: Warum verwendet man die komplizierte Folge von insgesamt 4 Fallschirmen? Es gibt ja einen 15 m Schirm und einen 35 m Schirm und die jeweiligen "pilot"- Schirme.

Soweit ich weiß, hat man z.B. das MSL trotz deutlich mehr Masse mit nur einem Hauptschirm gelandet. Triebwerke für die Landung braucht man ja trotzdem noch. Nicht, dass es irgendwas an dem Problem mit dem Hauptschirm ändern würde, aber man muss nun natürlich letztlich 4 Schirme dazu bringen, sauber zu funktionieren.

Warum muss das so komiziert sein?

Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #662 am: 21. August 2019, 15:27:51 »
Ich würde gerne noch mal zu den Fallschirmen zurückkommen: Warum verwendet man die komplizierte Folge von insgesamt 4 Fallschirmen? Es gibt ja einen 15 m Schirm und einen 35 m Schirm und die jeweiligen "pilot"- Schirme.

Soweit ich weiß, hat man z.B. das MSL trotz deutlich mehr Masse mit nur einem Hauptschirm gelandet. Triebwerke für die Landung braucht man ja trotzdem noch. Nicht, dass es irgendwas an dem Problem mit dem Hauptschirm ändern würde, aber man muss nun natürlich letztlich 4 Schirme dazu bringen, sauber zu funktionieren.

Warum muss das so komiziert sein?

Michael Khan erklärt es hier:
https://scilogs.spektrum.de/go-for-launch/exomars-fallschirmtest-erneuter-fehlschlag/#comment-46265

aasgeir

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #663 am: 11. September 2019, 18:01:58 »
Es gibt Berichte, dass das Fallschirm-Problem des ExoMars-Landers/Rovers ernsthafter ist als bisher dargestellt und möglicherweise das Startdatum gefährdet (ESA hält sich hier bedeckt):

https://arstechnica.com/science/2019/09/europes-mars-lander-parachute-problems-may-be-worse-than-thought/?utm_source=dlvr.it&utm_medium=twitter

Offline FlyRider

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #664 am: 11. September 2019, 20:27:41 »
So ein M.....  :-[

Wie lange freu ich mich schon auf den ersten europäischen Rover am Mars! Vielleicht kriegen sie's ja noch hin, sonst wieder 2 Jahre warten  :'(

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Offline RonB

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #665 am: 19. September 2019, 16:41:10 »
Jetzt soll wohl die NASA helfen das Fallschirmproblem zu lösen.

https://spacenews.com/esa-turns-to-nasa-to-assist-in-crucial-exomars-parachute-tests/
Es recht zu machen Jedermann ist eine Kunst die keiner kann.

Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #666 am: 20. September 2019, 07:41:45 »
Jetzt soll wohl die NASA helfen das Fallschirmproblem zu lösen.
https://spacenews.com/esa-turns-to-nasa-to-assist-in-crucial-exomars-parachute-tests/
Warum muss man eigentlich das Rad zweimal erfinden?
Das hätte man sich sparen können wenn man gleich bei JPL nachgefragt hätte,
bzw. ihr funktionierendes Fallschirmsystem nutzt, die hatten ja auch Probleme mit dem Schirm.

Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #667 am: 20. September 2019, 07:47:47 »
Nicht die ESA hat die NASA aus dem Projekt geworfen, sondern die NASA hat die ESA im Regen stehen lassen. Ursprünglich hätte man gerne den SkyCrane verwendet.

Und das mehrstufige Fallschirmsystem wird benötigt, weil die Triebwerke der Landeplattform, die stattdessen verwendet wird, nicht genug Power haben. Steht aber auch im Artikel...
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tonthomas

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #668 am: 20. September 2019, 08:09:09 »
....

Und das mehrstufige Fallschirmsystem wird benötigt, weil die Triebwerke der Landeplattform, die stattdessen verwendet wird, nicht genug Power haben. Steht aber auch im Artikel...
Also andere unbemannte Marsmissionen sind imho mit einem Pilotschirm und einem Hauptschirm gelandet. Welchen Vorteil bringt das mehrstufige und aufwändigere System?

Weniger Masse? Höhere Bremswirkung? Weil Roskosmos bzw. der russische Lander es nicht anders kann (wie ich es da aus dem Spacenews-Text lese)? Wie war das beim russischen Lander Mars 6 zum Beispiel?

Randnotiz: Ich habe irgendwo ein pdf rumliegen, in dem USA-seits in Bezug auf ExoMars darauf hin gewiesen wird, dass das Landen auf dem Mars eine schwierige Angelegenheit sei, die gerne Überraschungen präsentiere, und in ihrer Komplexität unterschätzt werde.

Gruß   Pirx

Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #669 am: 20. September 2019, 08:30:52 »
Der Vorteil beim zweistufigen Design ist, das man die Fallschirme seperate auf Über- und Unterschall optimieren kann. Dazu kommt noch, dass nicht nur das mehrstufige System Komplexität bringt, sondern zusätzlich sind auch noch die Fallschirme wohl maximal auf Effizienz getrimmt, haben aber ein komplexes Design (siehe https://scilogs.spektrum.de/go-for-launch/exomars-fallschirmtest-erneuter-fehlschlag/)
Dazu kommt ja auch noch, dass der Hauptfallschirm extrem groß ist. Der Durchmesser liegt bei 35m (MSL: 15m)

Die Begründung, dass das wegen der Landeplattform sein musste, kannte ich vor dem Artikel auch noch nicht. Es dürfte wohl daran liegen, dass die Plattform wohl nur in der Lage ist, eine relativ niedrige Geschwindigkeitsdifferenz abzubauen, sodass die Fallschime mehr leisten müssen, als bei anderen Mars-Missionen. Gut möglich, dass das wiederum an der maximalen Startnutzlast und damit maximal möglichen Menge an Treibstoff für den Lander lag, und daher bei anderen Mars Missionen kein Problem ist
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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #670 am: 20. September 2019, 09:52:44 »
Nicht die ESA hat die NASA aus dem Projekt geworfen, sondern die NASA hat die ESA im Regen stehen lassen. Ursprünglich hätte man gerne den SkyCrane verwendet.
Das ist dann sehr schade wenn man bei schwierigen Missionen nicht zusammenarbeitet.

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Offline Rücksturz

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #671 am: 22. September 2019, 11:45:29 »
"3D-Modell vom ExoMars-Rover-Landeplatz

Wissenschaftler der TU Dortmund haben hochgenaue 3D-Modelle des Landeplatzes erstellt, auf dem der Rover Rosalind Franklin 2021 auf dem Mars landen könnte. Eine Medieninformation der TU Dortmund."



Bildquelle: Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik/TU Dortmund)

Weiter in der Medieninformation der TU Dortmund:
https://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/19092019143046.shtml

Viele Grüße
Rücksturz
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Offline FlyRider

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #672 am: 22. September 2019, 16:34:30 »
Die Landeplattform scheint also vom Antrieb her unterdimensioniert zu sein  :-\

Verstehe ich nicht ganz, denn die Landeplattform ist ja (soweit ich weiß) eine Neukonstruktion. Zumindest wüsste ich nicht, wo Roskosmos diese Plattform - oder eine ähnliche - schon mal verwendet hätte. Kann natürlich sein, dass das Antriebssystem irgendwo schon mal verwendet wurde. Offensichtlich reicht es aber nicht, den relativ kleinen Rover ausreichend abzubremsen, um mit nur einem Fallschirmpaar auszukommen. Relativ klein bezieht sich auf Curiosity (rund 900 kg) und Mars2020 (mit rund einer Tonne). Rosalind Franklin ist ja "nur" ca. 300 kg schwer.

Deshalb die 4 Fallschirme und nun das Schlamassel. Ist nicht als Kritik gedacht, hinterher ist man ja immer schlauer, aber ich frage mich, ob die nun den Plan mit 2020 noch halten können. Ich denke eher nicht. Diese Fallschirme sind eine komplizierte Geschichte, ich kann mich auch erinnern, dass das JPL da lange dran gebastelt hat, die haben damals auch viel Zeit für die Entwicklung gebraucht - erst bei den beiden MERs und dann noch mal bei Curiosity. Aber vielleicht können die uns ja mit ihrer Erfahrung noch retten  :D

P.S. Ich finde es nicht ganz fair, zu sagen, die Amis hätten die ESA einfach im Stich gelassen. Die NASA hat sich letzlich aus Budget- Gründen dazu entschlossen, aus dem Exomars Projekt auszusteigen.

Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #673 am: 22. September 2019, 17:48:14 »
Ich habe wenig Hoffnung das der Rover funktionsfähig auf der Oberfläche ankommt.
Bisher haben es weder ESA noch Russland geschafft eine Sonde auf dem Mars zu landen. Und das waren wieviele Versuche?

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Offline Terminus

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #674 am: 22. September 2019, 17:58:23 »
Die Landeplattform scheint also vom Antrieb her unterdimensioniert zu sein  :-\

Verstehe ich nicht ganz, denn die Landeplattform ist ja (soweit ich weiß) eine Neukonstruktion.

Ich habe stillesWasser so verstanden, dass er vermutet, dass es weniger am Antrieb selbst liegt, als vielmehr an der Treibstoffmenge für den Antrieb. Demnach hat die Startrakete (Proton) nicht genug Nutzlast, ordentlich Treibstoff mitzunehmen, deswegen soll dann wohl das aufwändigere Fallschirmsystem die Geschwindigkeitsdifferenz überbrücken?

Zitat
Diese Fallschirme sind eine komplizierte Geschichte, ich kann mich auch erinnern, dass das JPL da lange dran gebastelt hat, die haben damals auch viel Zeit für die Entwicklung gebraucht - erst bei den beiden MERs und dann noch mal bei Curiosity.

Ja, so habe ich das auch in Erinnerung. Denen sind erstmal Fallschirme zerrissen und sie mussten nachbessern.

Zitat
Aber vielleicht können die uns ja mit ihrer Erfahrung noch retten  :

Na hoffentlich. :-\

Eine interessante Information noch aus dem verlinkten Artikel: Die ESA, die jetzt soviel Mühe in dieses Fallschirmsystem investieren muss, tut das bekanntlich zum erstenmal, und vermutlich auch zum letztenmal, denn in absehbarer Zeit wird es nicht nochmal eine europäische Landemission auf dem Mars geben. Die europäische Fallschirmlandetechnik scheint eine einmalige Entwicklung zu sein (wörtlich "one-off"), die sich vorläufig nicht nochmal auszahlt, da bei zukünftigen Missionen die ESA Instrumente bei NASA-Marslandungen beisteuert und nicht nochmal selbst landet.

Okay, sag niemals nie - eigentlich sollte ja auch der ExoMars-Rover selbst nicht mit europäischer Technik gelandet werden ;) . Andererseits, wenn man das alles einbedenkt, wäre es dann nicht eine Alternative gewesen, mit einer teureren, aber auch stärkeren Rakete zu starten (Ariane?), die Beteiligung der Russen irgendwie anders zu realisieren, somit mehr Treibstoff für die Landeplattform zu haben und mit einem einfacheren Fallschirmsystem auszukommen? Natürlich sind die ESA-Planer auch nicht blöd und werden schon ihre Gründe haben, es gerade SO zu machen, aber man wird ja wohl mal fragen dürfen.