In der Fliegerrevue wird auf die ESA-Mission EXOMARS eingegangen. Im ersten Teil wird der sicherlich löbliche Anspruch formuliert, besser als die NASA sein zu wollen. Benötigte Schlüsseltechnologien sind noch zu entwickeln und so weiter - klingt alles richtig gut.
Und dann kommt die Praxis mit drei Missions-Szenarien und man fragt sich wieder, ob hier nicht wieder Anspruch und Wirklichkeit sehr weit auseinander gehen. Folgende Varianten werden beschrieben:
1. Variante
Eine Sojus-Fregat bringt den Lander mit dem Rover zum Mars. Ohne die Marsorbiter der NASA (auch MRO wäre 2014 schon 9 Jahre alt) würde nichts funktionieren. Wie war das, wollte Europa nicht etwas besser sein als die NASA über ein Jahrzehnt zuvor?
2. Variante
siehe Variante 1
Zusätzlich wird mit einer weiteren Sojus-Fregat ein ESA-Marsorbiter gestartet. Scheitert ein Start, so ist die Mission gescheitert, sofern nicht die NASA hilft (und helfen kann).
3. Variante
Dieser Variante gibt man die wenigsten Aussichten auf eine Realisierung, weil sie aus heutiger Sicht, die teuerste wäre.
Europa soll ja auch noch eine Trägerrakete habe, die beide Raumflugkörper mit einem Start und mit mehr Forschungsgeräten zum Mars bringen könnte. Konkret, die Masse der Forschungsgeräte auf dem Rover würde sich verdoppeln.
Leider fehlt wieder mal das Geld und der Mut für unsere Ansprüche. Lieber wieder mal eine Billig-Variante, die wegen fehlendem Geld am Ende unausgereift ist und scheitert. Und eine Europäische Mission wird es dann auch nicht, sondern eine Mission eines der Großen an der wir wieder nur die 2. Geige spielen. :'(
Hoffentlich sehe ich das nur viel zu schwarz!
Gruß Ingo
P.S.: Vor diesem Artikel wird auf 5 Seiten auf die zunehmenden Qualitätsprobleme mit den russischen Trägerraketen eingegangen. Dies stimmt einen bei der Variante 2 besonders hoffnungsvoll.