Umfrage

Zu welcher Lösung wird die ESA im November gelangen?

Mission wird eingestellt, der Rover kommt ins Museum.
4 (25%)
Mission wird von der ESA komplett realisiert, in dem man noch einen Lander entwickelt und eine Trägerrakete einsetzt.
0 (0%)
Mission wird mit Roskosmos wieder ins Leben gerufen, weil sich die politischen Verhältnisse geändert haben.
2 (12.5%)
Mission wird in Kooperation mit der NASA realisiert, die NASA liefert den Lander und die Trägerrakete, Europa bezahlt dafür einen Fixpreis
6 (37.5%)
Mission wird doch irgendwie ins Mars Sample Return Projekt einbezogen, wo die ESA einen Rover beisteuern sollte, jedoch mit anderen Aufgaben (Proben einsammeln).
4 (25%)
Mission wird bei einem Startup beauftragt, das wegen geringer Erfolgswahrscheinlichkeit scheitert.
0 (0%)
irgendwas anderes
0 (0%)

Stimmen insgesamt: 14

Umfrage geschlossen: 06. Juli 2022, 22:05:29

ExoMars-Rover Rosalind Franklin

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rolli

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ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« am: 18. Januar 2007, 13:04:52 »
Start verschiebt sich um zwei Jahre:

Zitat
ESA-ROVER
Mars-Mission verschiebt sich auf 2013
Wegen Geldmangel und technischer Probleme muss die Esa den geplanten Flug zum Roten Planeten um zwei Jahre auf 2013 verschieben. Die Europäer wollen dann mit einem eigenen Rover nach Spuren von Leben suchen und bemannte Missionen vorbereiten.

"Der ursprünglich für 2011 geplante große Sprung musste um zwei Jahre verschoben werden, weil diese Mars-Mission technisch sehr kompliziert ist und weil Gelder fehlen", sagte Jean-Jacques Dordain, Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation Esa, gestern in Paris. Für die Entwicklung des Rovers "Exomars" wurden bereits 650 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Die europäische Antwort auf die sehr erfolgreichen und nach wie vor funktionstüchtigen Nasa-Rover "Spirit" und "Opportunity" soll die Oberfläche des Roten Planeten erkunden und nach Spuren von Leben suchen, berichtete Dordain. "Exomars" ist ein wichtiges Kernelement des Aurora-Programms der Esa, das außer bemannten Flügen zum Mond die Landung von Astronauten auf dem Mars im Jahr 2030 ins Auge fasst.

Eine Entscheidung über den Fortgang und den Umfang des Projekts mit dem 200-Kilogramm-Rover will die Esa im April oder Mai 2007 treffen. "Ich bin nicht sicher, dass es heute eine Lösung für alle gewünschten Instrumente an Bord gibt", sagte Dordain. Eine russische Sojus-Trägerrakete soll den Rover zum Mars fliegen.

"Exomars" wird zur Energieerzeugung Solarzellen benutzen. Der Rover soll nach derzeitigem Planungsstand mehrere Kilometer auf dem Mars zurücklegen. Mithilfe optischer Sensoren und einer integrierten Steuersoftware soll "Exomars" sich autonom bewegen können. Die Esa will den Rover unter anderem mit einem Bohrsystem ausrüsten und weiteren wissenschaftlichen Instrumenten, mit denen das Gefährt Materialproben aufnehmen und analysieren kann. Bei der Landung setzen die Esa-Wissenschaftler voraussichtlich auf die gleichen Techniken, die auch ihre Nasa-Kollegen bei "Spirit" und "Opportunity" genutzt haben: Bremsfallschirme und Airbags, die sich vor dem Aufprall aufblasen.

Dordain erwartet, dass die Esa sich künftig erweitern wird. "Es ist klar, dass wir in fünf Jahren 22 oder 23 Mitglieder haben werden", erklärte er. Von 10 Ländern gegründet, ist der Kreis der Mitgliedsländer bereits auf gegenwärtig 17 angewachsen. Immer mehr Länder in der Organisation zu haben, "ist eine gute Nachricht", sagte der Esa-Chef. Doch bringe dies auch Umstellungsprobleme auf der Ebene der Entscheidungsprozesse.

Quelle:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,druck-460527,00.html
« Letzte Änderung: 25. Juni 2022, 08:52:26 von RonB »

tobi453

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #1 am: 20. Februar 2007, 11:39:02 »
Der ESA-Rover Exo-Mars könnte zusammen mit einem Orbiter gestartet werden. Zuerst wollte man bei der Kommunikation mit dem Rover von der Erde aus NASA-Orbiter nutzen, die um den Mars kreisen. Allerdings ist nun nicht mehr klar, ob in der fraglichen Zeitspanne (um 2013/2014) ein Nasa-Orbiter zur Verfügung stehen wird, weshalb man nun doch einen eigenen Orbiter mitschicken will. Dies würde gleichzeitig einen Umstieg von einer Soyuz auf eine Ariane 5 bedeuten, weil die Masse von Orbiter + Rover zu groß für eine Soyuz ist.
Eine endgültige Entscheidung soll im Mai getroffen werden.

Quelle:
http://www.flightglobal.com/articles/2007/02/20/212178/exomars-could-get-orbiter.html

Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #2 am: 20. Februar 2007, 13:56:37 »
Will man den neu entwickeln oder greift man auf die Mars/Venus-Express-Plattform zurück? Prinzipiell könnte man die ja als "Bus" benutzen und "einfach" neu instrumentieren.

Mir kommt noch eine andere Überlegung: Wäre es bei weiterhin exzessiver Erforschung des Mars vielleicht sinnvoll (oder überhaupt möglich) einen ganzen Cluster kleinerer Satelliten (3-5) im Marsorbit zu platzieren, die nur als Kommunikationsrelais dienen? Idelaerweise so platziert, daß sie sich immer untereinander im Blick haben und immer mindestens ein Satellit in Richtung Erde funken kann. Dann hätte man quasi Dauerfunkkontakt zum Mars.
« Letzte Änderung: 20. Februar 2007, 19:29:03 von Marauder »

Wisi

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #3 am: 20. Februar 2007, 16:44:54 »
Zitat
Dann hätte man quasi Dauerfunkkontakt zum Mars.

Könnte man schon machen, würde aber nicht wirklich etwas bringen. Dauerfunkkontakt zum Mars ist eh nur dann relevant wenn bemannte Missionen dorthin geschickt werden und das ist in absehbarer Zeit sicher nicht der Fall... Auf jeden fall nicht bevor die lebensdauer der Kleinsatelliten abgelaufen ist...

Für unbemannte Missionen bringt Dauerkonakt eh nichts, da eine Echtzeitübertragung wegen der Zeitverzögerung gar nicht möglich ist.

Sebastian_K.

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #4 am: 20. Februar 2007, 23:15:04 »
Vielleicht so eine Art Gps-System für die kleinen  Roboter das wäre doch was.
Man könnte so auch von der Erde aus immer die Positionen bestimmen, Ressorcen für Postionsbestimmung auf einzelnen Geräten sparen bzw. sogar durch ein geschlossenes Sattelliten-Netz verlorengegangene Robbys bzw. Sattelliten wiederfinden. Hm, wer zahlst? ;-)

Gruß
Sebastian
« Letzte Änderung: 20. Februar 2007, 23:16:03 von Sebastian_K. »

Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #5 am: 21. Februar 2007, 09:39:15 »
Der Dauerkontakt wäre auch eher ein Nebenprodukt, vor allem wäre man so nicht auf noch funktionierende Marsorbiter angewiesen. Die Kommunikation würde ausfallsicherer. Aber wahrscheinlich ist das eher eine fixe Idee von mir. ;)

tobi453

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #6 am: 10. April 2007, 22:56:33 »
Gefunden auf der ESA-Seite:

Zitat
ExoMars: Auf der Suche nach Lebensspuren
 
5 April 2007

Die Europäer bereiten für 2013 den Start ihrer anspruchsvollen ExoMars-Expedition zum Roten Planeten vor. Herzstück der komplexen ESA-Mission ist ein eigenständig agierender Rover mit einem Labor, der auf dem Mars nach Spuren von Leben suchen soll. Drei Missionsszenarien stehen zur Diskussion.
 
ExoMars ist die erste Flaggschiff-Mission im Rahmen des Aurora-Langzeitprogramms der Europäischen Weltraumorganisation zur Erkundung des Sonnensystems. Zugleich ist sie die erste ESA-Mission, die den Einsatz eines ferngesteuerten Rovers vorsieht.

Der ursprünglich für 2011 geplante Start wurde auf 2013 verschoben, damit den beteiligten Industrie- und Forschungspartnern mehr Zeit für die Entwicklung der benötigten Schlüsseltechnologien zur Verfügung steht. „Gerade die Roverentwicklung ist keine leichte Aufgabe“, berichtet Flugdirektor Michael McKay vom Europäischen Satellitenkontrollzentrum ESA/ESOC in Darmstadt und zählt einige Herausforderungen auf: „Unser Rover soll mit einem Leichtbau-Bohrsystem zur Probenentnahme auf dem Mars ausgerüstet sein. Und er soll mobiler sein, als die Rover der amerikanischen Kollegen, das heißt eigenständig agieren und navigieren.“
Bei der entsprechenden Technologie- und Softwareentwicklung betreten die Europäer zum Teil echtes Neuland. Sowohl die Airbags als auch die Lageregelungs- und Steuersysteme für die sichere Landung des schweren Rovers auf dem Roten Planeten erfordern ausreichend Entwicklungszeit.

Mobiles Forschungslabor Pasteur
 
Für ihre Rover-Premiere haben sich die Europäer einiges vorgenommen: Der 120 bis 180 Kilogramm schwere ExoMars-Rover soll während des sechsmonatigen Betriebs auf dem Mars mehrere Kilometer zurücklegen, an unterschiedlichen Punkten Bodenproben nehmen, diese vor Ort untersuchen und die Analyseergebnisse zur Erde übermitteln. Zu diesem Zweck ist das ESA-Mobil mit einem Paket wissenschaftlicher Instrumente ausgestattet, das nach dem legendären französischen Mikrobiologen Louis Pasteur benannt ist.

Pasteur soll Gesteins- und Bodenproben vor allem biochemisch analysieren, um herauszufinden, ob es auf dem Mars Leben gab oder möglicherweise sogar noch gibt. Da die Marsoberfläche einem tödlichen Dauerbombardement durch UV- und kosmische Strahlung ausgesetzt ist, erscheint die Suche nach Lebensspuren vor allem im marsianischen Untergrund sinnvoll. Pasteur kann mit seinem Bohrsystem Bodenproben aus einer Tiefe von bis zu zwei Metern entnehmen.

Neben der Suche nach Leben soll der weitgehend autonom navigierende Rover mögliche Wasservorkommen unter der Oberfläche erkunden. Außerdem sollen potenzielle Risiken und Gefahren ermittelt werden, die Umwelt und Oberfläche des Roten Planeten für künftige bemannte Missionen bergen könnten.

ExoMars: Drei Missions-Szenarien
 
Derzeit stehen für ExoMars drei mögliche Missions-Szenarien zur Diskussion. Die einfachste und kostengünstigste Lösung ist die so genannte Basismission: Ein Sojus-Fregat-Träger bringt den Lander mit dem Rover zum Mars. „Bei diesem Szenario wären wir bei der Kommunikation allerdings total abhängig von einem amerikanischen Marsorbiter“, erzählt Michael McKay. Der gesamte Funk- und Datenverkehr zwischen dem Rover und der Erde müsste dann über den 2005 gestarteten Mars Reconnaissance Orbiter der NASA laufen, der zu diesem Zeitpunkt – 2014 – bereits neun Jahre im All hinter sich hätte.

Das zweite Szenario sieht ergänzend zur Basismission einen ESA-Marsorbiter vor, der mit einer zweiten Sojus-Fregat auf den Weg gebracht werden müsste. Der Orbiter würde zur Abwicklung des Funkverkehrs und der Datenübermittlung zwischen Rover und Erde dienen und ExoMars damit zu einer wirklich unabhängigen europäischen Mission machen.

Die dritte und zugleich umfassendste Option schließlich wäre der Start mit der Schwerlastrakete Ariane 5, mit der sowohl ein Orbiter als auch ein Lander nebst Rover zum Mars entsandt werden könnten. Der Orbiter würde als Kommunikationsrelais von und zur Erde dienen. Er hätte darüber hinaus aber auch wissenschaftliche Instrumente an Bord.

„Die Arbeit der Orbiter- und Rover-Instrumente würde aufeinander abgestimmt werden, sodass wir die Beobachtungen aus der Umlaufbahn präzise mit den Messungen des Rovers am Boden korrelieren könnten. Auf diese Weise würden wir ein Optimum an erstklassigen wissenschaftlichen Ergebnissen erzielen“, erläutert Michael McKay sein favorisiertes Szenario. „Außerdem stünden für die Pasteur-Instrumente des Rovers 12 bis 16 Kilogramm Nutzlast zur Verfügung. Bei der Basismission dagegen müssten wir uns auf 8 Kilogramm beschränken. Dann würde ein großer Teil der Komplementärforschung wegfallen.“

Aktueller Stand der Mission
 
Derzeit läuft die „vorbereitende Designphase“ zur Entwicklung der ExoMars-Komponenten und der wissenschaftlichen Instrumente mit einer umfassenden Überprüfung des bislang Erreichten. „Nach dieser Bestandsaufnahme wissen wir ganz präzise, was noch fehlt, wo die technischen Herausforderungen liegen, wie die Risiken aussehen und welches Technologieniveau wir bei der Entwicklung bereits ereicht haben“, berichtet Michael McKay.

Im Mai 2007 wird beim so genannten „Implementation Review die gesamte Mission noch einmal aufeinander abgestimmt und alles festgezurrt.
Anfang Juni 2007 stehen dann der Starttermin und das Missionsszenario für ExoMars endgültig fest. „Traum aller Wissenschaftler“, so McKay, „wäre natürlich eine Mission, bei der viele unterschiedliche Instrumente am Boden und im Orbit optimal zusammenwirken und komplementäre Daten liefern.“ Nun gilt es, diesen Traum zu verwirklichen.

Bild:

Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #7 am: 25. April 2007, 22:37:04 »
In der Fliegerrevue wird auf die ESA-Mission EXOMARS eingegangen. Im ersten Teil wird der sicherlich löbliche Anspruch formuliert, besser als die NASA sein zu wollen. Benötigte Schlüsseltechnologien sind noch zu entwickeln und so weiter - klingt alles richtig gut.

Und dann kommt die Praxis mit drei Missions-Szenarien und man fragt sich wieder, ob hier nicht wieder Anspruch und Wirklichkeit sehr weit auseinander gehen. Folgende Varianten werden beschrieben:

1. Variante
Eine Sojus-Fregat bringt den Lander mit dem Rover zum Mars. Ohne die Marsorbiter der NASA (auch MRO wäre 2014 schon 9 Jahre alt) würde nichts funktionieren. Wie war das, wollte Europa nicht etwas besser sein als die NASA über ein Jahrzehnt zuvor?  ;D

2. Variante
siehe Variante 1
Zusätzlich wird mit einer weiteren Sojus-Fregat ein ESA-Marsorbiter gestartet. Scheitert ein Start, so ist die Mission gescheitert, sofern nicht die NASA hilft (und helfen kann).  :(

3. Variante
Dieser Variante gibt man die wenigsten Aussichten auf eine Realisierung, weil sie aus heutiger Sicht, die teuerste wäre.
Europa soll ja auch noch eine Trägerrakete habe, die beide Raumflugkörper mit einem Start und mit mehr Forschungsgeräten zum Mars bringen könnte. Konkret, die Masse der Forschungsgeräte auf dem Rover würde sich verdoppeln.  :)

Leider fehlt wieder mal das Geld und der Mut für unsere Ansprüche. Lieber wieder mal eine Billig-Variante, die wegen fehlendem Geld am Ende unausgereift ist und scheitert. Und eine Europäische Mission wird es dann auch nicht, sondern eine Mission eines der Großen an der wir wieder nur die 2. Geige spielen.  :'(

Hoffentlich sehe ich das nur viel zu schwarz!  :-[

Gruß Ingo

P.S.: Vor diesem Artikel wird auf 5 Seiten auf die zunehmenden Qualitätsprobleme mit den russischen Trägerraketen eingegangen. Dies stimmt einen bei der Variante 2 besonders hoffnungsvoll.
"Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."
Immanuel Kant

ILBUS

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #8 am: 26. April 2007, 00:26:10 »
Die ARIANE bringt doch in LEO mehr Nutzlast als die Sojus oder?

um den Vergleich zu verdeutlichen die Lasten für die selbe Orbits: (Laut Leitenberger )
Zitat
ARIANE:18 t 400 km 51.6 ° (ISS)
Sojus:5000 kg in einen 450 km hohen 52° Orbit.

Warum will man nicht die ARIANE einsetzten? Fehlt es ESA wirklich an einer zusätzlichen Beschleunigerstuffe für eigene Rakete um interplanetare Missionen durchführen zu können?

*

Offline Schillrich

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #9 am: 26. April 2007, 06:57:00 »
Zitat
Warum will man nicht die ARIANE einsetzten? Fehlt es ESA wirklich an einer zusätzlichen Beschleunigerstuffe für eigene Rakete um interplanetare Missionen durchführen zu können?

Hallo Ilbus,

die Ariane wurde doch schon für eine interplanetare Mission eingesetzt: Rosetta. Wahrscheinlich zählt v.a. das Kostenargument. Das Budget für die Marsmission wird anscheinend für einen Start auf der (für diese Mission überdimensionierten) Ariane 5 nicht reichen ...
« Letzte Änderung: 26. April 2007, 09:06:53 von Schillrich »
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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ILBUS

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #10 am: 26. April 2007, 08:24:52 »
Ok das ist wirklich eine Erklärung.

jakda

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #11 am: 13. Juni 2007, 08:23:31 »
NOVOST KOSMONAVTIKI
12.06.2007 / 19:06  
    Die Teilnehmer des europäischen Projektes ExoMars haben am Montag neuen Details des Programmes besprochen. Es besteht die Möglichkeit ROSKOSMOS in das Projekt einzubeziehen, teilt BBC News mit....
.... die Vervollkommnung des Marsfahzeuges hat den Preis stark erhöht. Das 2005 gebilligte Budget für die Erarbeitung des Marsfahzeuges ExoMars von 650 Mio € reicht nicht aus. Es werden mehrere 10 Mio € gefordert....


Grüße
jakda

peter

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #12 am: 13. Juni 2007, 08:39:19 »
fast 1millarden€ ????

Ich bin zwar befürworter der raumfahrt (insbesonder ISS, mondmission..), aber oft frage ich mich für was ich steuern zahle!
Da sollen sie sich lieber das wissen von der NASA kaufen, welche sie für spätere missionen brauchen (eine bemannte marsmission wird ja sowieso nie stattfinden)

Und die Esa sollte man auch hinterfragen, ich weiß so eine mission kostet was, aber im prinzip ist ein solcher rover kein wunderding!

Ich meine würden sie gleich einen gscheiten rover bauen, dan würde ich sogar 10milliarden€ ok finden. Aber das wird nur eine schlechte kopie von den ami rovern

Aber der Esa trau ich ja sowieso keine funtionierende mission zu. Der rover wird die landung eh nicht überstehen.
« Letzte Änderung: 13. Juni 2007, 08:45:08 von peter »

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Offline Schillrich

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #13 am: 13. Juni 2007, 09:10:04 »
Zitat
Ich bin zwar befürworter der raumfahrt (insbesonder ISS, mondmission..), aber oft frage ich mich für was ich steuern zahle!
Da sollen sie sich lieber das wissen von der NASA kaufen, welche sie für spätere missionen brauchen (eine bemannte marsmission wird ja sowieso nie stattfinden)

Guten Morgen,

Wissen kann man nicht kaufen, sondern muss es selbst entwickeln. Nur durch aktive Entwicklung versteht man es und kann es anwenden. Große Firmen der Branche wollen ihre Wissensträger ja auch behalten und können das Wissen nicht einfach auf dem Markt kaufen. Damit sind diese Kosten Investitionen, die langfristig diesen Technologiebereich erhalten.

Edit:
Und noch ein kleiner ironischer "Äpfel-mit-Birnen"-Vergleich:
Dann geben wir auch kein Geld mehr für Hochschulen aus. Das Standardwissen steht in Fachbüchern. Da kann es nachgelesen werden ... wäre auch billiger. ;)
« Letzte Änderung: 13. Juni 2007, 09:37:06 von Schillrich »
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peter

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #14 am: 13. Juni 2007, 12:56:22 »
@schillrich
du hast recht, war ein bischen müde als ich das geschrieben habe.
bin von der nachtschicht (arbeite in einem gusswerk, was auch nicht gerade spaß macht) nachhause gekommen.
Und als ich gelesen habe das ihnen 650millionen€  zu wenig sind.. na du kannst dir eh schon denken was... :D

lg peter

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Offline Schillrich

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  • 19601
Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #15 am: 13. Juni 2007, 13:10:05 »
Hallo Peter,

naja, den Preis habe ich ja nicht verteidigt. Über dessen Höhe kann/darf man streiten. Wissenschaftlich Raumfahrt ist nicht gerade für Kosten-Nutzen-Effektivität bekannt ;).
Mir ging es nur um die Aussage: Wissen kaufen.
« Letzte Änderung: 13. Juni 2007, 13:10:30 von Schillrich »
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tobi453

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #16 am: 07. Juli 2007, 11:45:52 »
Anscheinend könnte ExoMars auf einer russischen Proton gestartet werden, da die Exomarsmission ihr ursprüngliches Budget schon um 50% überschritten hat. Als Gegenleistung für den Protonstart bietet die ESA Russland ihre Bodenstationen für die Bahnverfolgung von Russlands Phobosmission an. Außerdem möchte man von Russland einen Radioisotopengenerator für ExoMars kaufen.


Quelle:
http://www.flightglobal.com/articles/2007/07/01/215304/esa-to-join-russian-phobos-mission.html

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Offline tul

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #17 am: 27. Juli 2007, 05:19:52 »
Das Problem ist, dass auf es Grund der dünnen Atmostphäre wesentlich schwieriger ist auf den Mars zu landen als auf der Erde/Venus/Titan.  Und soviel Erfahrungen mit Marslandungen haben wir nicht. (Möglicherweise hatten wir mit Oppy und Spirit auch nur extrem viel Glück). Mit anderen Worten Exomars ist eine Hochrisiko Mission.  Aus diesem Grund wäre es eigentlich sinnvoll sich 2010 Gedanken um Exomars II für das Jahr 2015 zu machen.

tobi453

  • Gast
Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #18 am: 17. Dezember 2007, 19:08:45 »
Die ESA muss im Jahr 2008 80 Millionen Euro für erste Arbeiten an ExoMars bereitstellen. Dies ist notwendig um den Starttermin einzuhalten. Die endgültigen 1,0 Milliarden Euro des ESA-Anteils sollen dann im November von der ESA-Minsterratskonferenz abgesegnet werden. Hinzu kommen nochmal die Kosten für die Entwicklung der 22 Instrumente, die von den nationalen Raumfahrtagenturen finanziert werden sollen. Allerdings scheint auch hier die ESA einen Teil der Kosten übernehmen zu müssen, weil die nationalen Raumfahrtagenturen nicht in der Lage sind dies alles zu bezahlen. Die KOstenexplosion gegenüber den 650 Millionen Euro der letzten ESA-Ministerratskonferenz sind vor allem auf die Kritik der Wissenschaftler zurückzuführen. Sie waren mit der Größe und den Instrumenten der Rover nicht einverstanden.
Auch die NASA wird ein Instrument beisteuern und ein weiteres Instrument wird in Kooperation mit der NASA entwickelt. Auch eine Kooperation mit Russland gibt es. Russland soll einen Radioisotopengenerator zur Verfügung stellen, da die ESA nicht über entsprechende Fähigkeiten verfügt. Das verkompliziert die Sache zusätzlich, da von Kourou kein nukleares Material gestartet werden kann, weil keine entsprechenden Sicherheitseinrichtungen vorhanden sind. Daher soll eine russische Proton benutzt werden, was zusätzlich noch einen Kostenvorteil bringt.
Die Kosten der Mission liegen zu 40% bei Italien, dass sich als Führungskraft bei Weltraummissionen präsentieren will. Deutschland, Großbritannien und Frankreich tragen zusammen 45% der Kosten.

Quelle:
http://www.space.com/businesstechnology/071217-busmon-exomars.html

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Offline tul

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #19 am: 17. Dezember 2007, 18:52:53 »
Es gibt gute Neuigkeiten. ESA hat 80 Millionen Euro lockergemacht für ExoMars. Das war dringend notwendig um den angepeilten Starttermin 2013 einhalten zu können. Über das endgültige Budget wird nächstes Jahr beraten. Ursprünglich ging man von 650 Millionen Euro aus, allerdings wurde der einfache Entwurf wieder verworfen. Die Kosten für die ESA belaufen sich auf 1,02 Mrd. Euro und dann kommen noch mal Kosten für 22 wissenschaftliche Instrumente dazu. Gesamtpreis beträgt 1,5 Mrd. US-Dollar. Italien trägt 40 Prozent, England, Deutschland und Frankreich zusammen 45 Prozent, der Rest verteilt sich auf kleinere Länder. (NASA stellt ein Instrument komplett und eins mit einem europäischen Partner)
Das ESA 80 Millionen lockergemacht hat ist ein gutes Zeichen, dass die Mission im nächsten Jahr in der Form beschlossen wird.
Scheint so, dass ExoMars Plutonium (aus Russland) als Energiequelle zum erwärmen benutzten wird! Bleibt dann die Frage welche Rakete die Mission benutzten soll. Mit einer Proton könnt ihr 100 Millionen Euro sparen. Anderes Problem ist, da ExoMars radioaktives Material mit rauf bringen soll, müßte man den Ariane 5 Startplatz und Infrastruktur erweitern.

http://www.space.com/businesstechnology/071217-busmon-exomars.html

(Ich habe keinen eigenen ExoMars Punkt gesehen, deswegen habe ich jetzt einen eröffnet)
« Letzte Änderung: 17. Dezember 2007, 18:57:12 von tul »

tobi453

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #20 am: 17. Dezember 2007, 19:34:38 »
Hallo tul,

wir haben bereits einen Thread dazu, nämlich hier:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4183.0

PS: Ich habe nahezu zeitgleich mit dir über dasselbe berichtet. ;)

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Offline tul

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #21 am: 19. Dezember 2007, 00:55:51 »
Angenommen 2013-2014 legt die Sonne einige heftigere Aktivitäten an den Tag. Wenn aber mehr Teilchen auf die Marsatmosphäre treffen, dehnt diese sich aus. Das bedeutet, ihre Dichte nimmt ab. Jetzt ist die Marsatmosphäre aber bereits sehr dünn. Der Effekt müßte sich also ziemlich bemerkbar machen. Nimmt die Dichte aber ab, habt ihr ein Problem wenn ihr ein Lander mit einem Fallschirm landen wollt.
Würde mich mal interessieren ob und wie sich jemand vom ExoMars Team dazu geäußert hat.  ::)

ILBUS

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #22 am: 19. Dezember 2007, 10:49:47 »
Zitat
Wenn aber mehr Teilchen auf die Marsatmosphäre treffen, dehnt diese sich aus

Moin tul, kannst du bitte als erstes den Zusammenhang erläutern. Thx

Yev

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Offline tul

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #23 am: 21. Dezember 2007, 22:00:57 »
Zitat
Zitat
Wenn aber mehr Teilchen auf die Marsatmosphäre treffen, dehnt diese sich aus

Moin tul, kannst du bitte als erstes den Zusammenhang erläutern. Thx

Yev

Weil die obere Atmosphäre dadurch aufgeheizt wird und sich warme Körper ausdehnen? Dadurch können im Fall der Erde Satelliten auf niedrigen Umlaufbahnen abgebremst werden. Wenn aber die Dichte der Atmosphäre bereits sehr gering ist, müßte sich die Ausdehnung der Marsatmosphäre auf die Dichte bezogen sehr deutlich bemerkbar machen, auch in tieferen Schichten.  ::)

ILBUS

  • Gast
Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #24 am: 22. Dezember 2007, 13:56:00 »
Ok, habe dich also doch richtig verstanden. Zwei Momente interessieren mich dabei:

Ist es in dem Ausmasse veränderbar, dass man es berücksichtigen sollte?

Ich dachte, dass der Druck in der Atmosphäre für den Abbremsmanöver wichtig (weniger die Dichte), und der würde bei einer steigender Themperatur, sich ejer erhöhen.

sogar, wenn es tasächlich auf die Dichte ankommen soll, bei einer Ausgedehnter Atmosphäre tritt der Bremsvorgang zu einem früherem Zeitpunkt ein, also wäre die Wirkung vielleicht sogar nicht geringer.

Oder war der Verlust des Polarlanders tatsächlich auf eine starke schwankung der Effekte zurückzuführen?