Weltraummüll

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Offline Hugo

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Re: Weltraummüll
« Antwort #500 am: 15. Februar 2020, 19:33:18 »
Das Amerikanische NORAD weiß noch nichts davon. Dort werden noch immer nur 2 Objekte (METEOR 3-5 und SL-14 R/B) gelistet. Mal schauen, wie lange es dauert, bis hier Objekte zugewiesen werden.

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Offline Sensei

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Re: Weltraummüll
« Antwort #501 am: 15. Februar 2020, 20:07:20 »
:( >:(

Und da sorgt man sich tatsächlich mehr um die vielen LEO-Satelliten in ihrem Selbstreinigenden Orbit während diese ganzen Trümmer in 1000km-1800km Höhe für tausende von Jahren eine Gefahr darstellen?!

McPhönix

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Re: Weltraummüll
« Antwort #502 am: 15. Februar 2020, 21:52:14 »
cfm !

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Offline Sensei

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Re: Weltraummüll
« Antwort #503 am: 15. Februar 2020, 23:10:15 »
??? Wie meinen?

McPhönix

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Re: Weltraummüll
« Antwort #504 am: 16. Februar 2020, 02:27:28 »
Oh, sorry, der olle Funker kam durch  ;D

cfm = confirming

Offline Hugo

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Re: Weltraummüll
« Antwort #505 am: 08. März 2020, 00:42:57 »
Eine weitere Stufe hat sich zerlegt. Die letzte Stufe der Zyklon-3, mit der 1991 ein Meteor 3-Satellit gestartet wurde, zerfiel am 12.02.2020 in 75 Fragmente.

Es gibt mittlerweile ausreichend Daten für eine Grafik:


- Man erkennt wie bis zum 12. Februar regelmäßig TLE-Daten vorhanden waren
- Zwischen dem 12. und dem 24. Februar gab es keine TEL-Daten mehr.
- Ab dem 24. kommen dann die Daten der Trümmer. Aktuell werden 76 TLE-Daten geführt.

Offline Hugo

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Re: Weltraummüll
« Antwort #506 am: 08. März 2020, 13:33:30 »
Auch von der ISS gibt es Weltraummüll. Aktuell sind 7 Bruchstücke erfasst:


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Offline Schillrich

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Re: Weltraummüll
« Antwort #507 am: 13. März 2020, 08:15:56 »
Hier gibt es ggf. den Start einer interessanten Entwicklung/Konsequenz auf dem Markt der Versicherungen:
https://spacenews.com/assure-space-leaves-leo/

Assure Space versichert nicht mehr gegen Kollisionen im LEO. Man schätze das Risiko so hoch ein, dass man es nicht decken kann, bzw. der notwendige Preis für die Kunden viel höher wäre. Man sagt noch, dass leute viel über Müllvermeidung reden, aber keiner etwas tatsächlich/wirkungsvoll tut. Man erwartet, dass noch mehr Versicherer aussteigen werden ...


Das heißt also: reale, nachhaltige Raumfahrt wäre viel teurer als heute auf dem Markt. Dazu fehlt offenbar noch die Akzeptanz, entweder die teure Versicherung zu zahlen oder den Aufwand zur Reinigung zu leisten ...
\\   //    Grüße
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Offline Sensei

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Re: Weltraummüll
« Antwort #508 am: 13. März 2020, 11:14:05 »
Das heißt also: reale, nachhaltige Raumfahrt wäre viel teurer als heute auf dem Markt.

Ach, soo viel mehr kostet es gar nicht.
Die Oberstufe zu entsorgen ist wirklich nicht das große Problem. Für GEO Missionen gehen eben einige % Nutzlast verloren.

Etwas Nutzzeit der Satelliten geht noch für den Deorbit/Friedhofsorbit drauf.

Und zuletzt muss man sich noch überlegen wie man 'verlorene' Satelliten noch entsorgt bekommt..

Re: Weltraummüll
« Antwort #509 am: 13. März 2020, 11:58:21 »
Damit der Versicherungsfall bei bestehenden Versicherungen nicht erst eintritt, sollten Versicherungen in Projekte zur Weltraummüllentsorgung investieren. Vielleicht tun sie es auch bereits.

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Offline Schillrich

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Re: Weltraummüll
« Antwort #510 am: 13. März 2020, 12:39:08 »
Warum sollten sie das? Investieren Versicherungen in die Autoentwicklung, um sicherere Autos zu erhalten?

Die Betreiber von Systemen im Orbit müssen sich darum kümmern, dass kein Problem entsteht. Wenn sie dadurch das Restrisiko reduzieren, kann eine Versicherung das dann abdecken. Wenn sie das nicht schaffen, ist es kein Markt für Versicherer mehr und sie ziehen sich daraus zurück.
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Offline Rücksturz

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Re: Weltraummüll
« Antwort #511 am: 15. März 2020, 21:50:06 »
Nachtrag:

"Aufräumen im All

Die ESA-Mission ClearSpace-1 wird die erste Müllabfuhr im All sein. Die Vorbereitungen dafür sind in vollem Gang. Eine Information der Europäischen Raumfahrtagentur (European Space Agency, ESA)."


ClearSpace-1 mit Vespa (VEga Secondary Payload Adapter) Oberstufe über der Erde - Illustration.
(Bild: ESA)


Weiter in der Pressemeldung der ESA:
https://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/05032020200652.shtml

Viele Grüße
Rücksturz
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Offline RonB

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Re: Weltraummüll
« Antwort #512 am: 24. März 2020, 11:45:02 »
Der am 30.10.2008 mit einer CZ-3B gestartete erste und bisher einzige venezuelanische Kommunikationssatellit Venesat-1 ist seit dem 13. März außer Betrieb. Er taumelt in einer Bahn, die zwischen 50 und 525 km oberhalb der geosynchronen Bahn liegt. Damit ist zwar die Gefahr einer Kollision gebannt, aber eine sogenannte Friedhofsbahn, die 300 bis 500 km oberhalb einer geosynchronen Bahn liegt, wurde nicht erreicht. Es besteht noch die Hoffnung die Satellitentriebwerke erneut zu aktivieren und eine konstante Friedhofsbahn zu erreichen. Ursprünglich war der Betrieb des Satelliten bis 2024 vorgesehen. Da es noch keinen Nachfolgesatelliten gibt wird es wahrscheinlich in Venezuela bis zum Start eines neuen Satelliten (der erst noch gebaut werden muss) zu einer Versorgungslücke kommen.

https://spacenews.com/venezuelas-flagship-communications-satellite-out-of-service-and-tumbling/
Es recht zu machen Jedermann ist eine Kunst die keiner kann.

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Offline Schillrich

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Re: Weltraummüll
« Antwort #513 am: 24. März 2020, 16:00:18 »
Das Problem bei einem exzentrischen Orbit ist, dass die Exzentrizität durch den Solardruck weiter wachsen wird. Das Perigäum wird sinken und bald den GEO wieder kreuzen.

Das Ziel beim Friedhofsorbit über dem GEO ist, diesen so anzufliegen und seine Parameter zu optimieren, dass praktisch keine Exzentrizität mehr da ist. Dann ist auch deren natürliches Wachstum minimal.
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Re: Weltraummüll
« Antwort #514 am: 24. März 2020, 16:55:01 »
Scheinbar hat man da aber wohl ein Problem erkannt und wollte den Satelliten in den Friedhofsorbit bringen.
Hat auf jeden Fall nicht geklappt.

Edit:
So stehts auch als Vermutung in dem oben verlinkten Artikel.
Zitat
AGI’s and ExoAnalytic’s observations suggest VeneSat-1’s operators lost contact with the satellite while attempting to move it into a proper, non-elliptical graveyard orbit.

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Offline RonB

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Re: Weltraummüll
« Antwort #515 am: 28. März 2020, 15:22:54 »
Dank einer auf Kwajalein gebauten neuen Radaranlage können jetzt auch sehr kleine Teile in der Erdumlaufbahn erfasst werden. Die Anzahl der derzeit bekannten 26.000 Objekte wird zukünftig dadurch erheblich ansteigen. Es sollen Teile bis zur Größe einer Murmel erfasst werden können. Die Anlage wurde in den letzten fünf Jahren gebaut und ist jetzt einsatzbereit.

https://spacenews.com/space-fence-surveillance-radar-site-declared-operational/
Es recht zu machen Jedermann ist eine Kunst die keiner kann.

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Offline Sensei

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Re: Weltraummüll
« Antwort #516 am: 28. März 2020, 17:00:22 »
Gute und Wichtige Entwicklung.

Auch wenn ich mich wundere, warum man als Standort für eine Radaranlage ein solches Atoll wählt.

PS:
Space Fence: S-Band Radar der U.S. Space Force für 1.5 Mrd $
https://en.wikipedia.org/wiki/Space_Fence

Re: Weltraummüll
« Antwort #517 am: 28. März 2020, 17:26:05 »
Vielleicht weil es durch die Lage relativ wenige störende Signale gibt.
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Offline Schillrich

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Re: Weltraummüll
« Antwort #518 am: 28. März 2020, 17:57:46 »
Ein anderer Aspekt ist: mit welcher Leistung darf ich in welche Richtung und Elevation abstrahlen? Auf dem Festland kann man da schnell Ausschlüsse/Verbote haben, um andere Systeme nicht zu stören oder gar Menschen zu gefährden.
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Offline Gertrud

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Re: Weltraummüll
« Antwort #519 am: 23. April 2020, 22:36:04 »
Hallo Zusammen,

 die FCC aktualisiert für Satelliten Orbital Debris mit Mitigation Regeln.
Die Federal Communications Commission(FCC) hat heute
seine Satellitenregeln zur Minderung von Trümmern in der Umlaufbahn zum ersten Mal seit mehr als 15 Jahren umfassend aktualisiert.
Es gab signifikante Veränderungen bei den Satellitentechnologien und den Marktbedingungen, insbesondere bei den niedrigen Erdumlaufbahn Region des Weltraums.
Diese Änderungen umfassen die zunehmende Verwendung von kostengünstigeren kleinen Satelliten wie CubeSats sowie Pläne für den Einsatz großer Konstellationen nicht geostationärer Satelliten, Umlaufbahnsysteme, von denen einige Tausende von Satelliten betroffen sind.
Das heute verabschiedete Gesetz aktualisiert die Vorschriften der Kommission, um diesen Änderungen Rechnung zu tragen.
Insbesondere verbessern die neuen Regeln die Spezifität und Klarheit von Regeln, deren Offenlegung Pläne zur Minderung von Trümmern durch Satellitenunternehmen erforderlich ist.
Die neuen Regeln aktualisieren auch den Prozess für die Verlängerung der Laufzeit der Satellitenlizenz für geostationäre Umlaufbahnen.

Das Kollisions- und Unfallrisiko für Satellitenkonstellationen systemweit
Basis; und auf die Forderung nach Manövrierfähigkeit für Raumstationen, die sich oberhalb einer bestimmten Höhe  in der erdnahen Umlaufbahn befinden  und Begrenzung der Umlaufzeit nach der Mission.
Quelle:
https://docs.fcc.gov/public/attachments/DOC-363947A1.pdf

Gruß Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

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Offline Sensei

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Re: Weltraummüll
« Antwort #520 am: 23. April 2020, 23:52:24 »
Da geht wohl leider auf viel in der Übersetzung verloren. :/
Aber, so weit ich es dem Original entnehmen kann, muss man wohl eh auf die Veröffentlichung der tatsächlichen Regeln warten.

Offline MarsMCT

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Re: Weltraummüll
« Antwort #521 am: 24. April 2020, 07:03:01 »
Ein Punkt wird das sichere Deorbit von alten Satelliten sein. Nicht nur, daß für Großkonstellationen Deorbit sichergestellt sein muß, zur Vermeidung von Weltraummüll. Das war sicher ein Grund, die Satelliten auf eine niedrigere Umlaufbahn zu bringen, obwohl die Lizenz für die 1200km Satelliten schon gegeben war.

SpaceX hat für Starlink Auflagen bekommen zum verbrennen der Satelliten, die weit über die bestehenden Regelungen hinausgehen. Nach bestehenden Regeln waren die Starlink-Satelliten in Ordnung. Die FCC hat aber aufgrund der hohen Anzahl gesagt, bestehende Regeln sind nicht gut genug und hat konstruktive Änderungen verlangt, daß die Satelliten komplett in der Atmosphäre verbrennen müssen. Kein Teil darf den Boden erreichen. Dafür mußte das Ionentriebwerk umkonstruiert werden und es wird ein neues Material für die Laser-Spiegel gebraucht. Die Spiegel wären nicht zuverlässig komplett verbrannt.

Solche Regeln werden jetzt sicher offiziell eingeführt.

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Offline Schillrich

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Re: Weltraummüll
« Antwort #522 am: 24. April 2020, 08:33:49 »
Bei SpaceNews gibt es eine Meldung, dass die FCC mit ihren neusten/härteren Anforderungen nochmal einen Rückzieher macht und weitere Studienergebnisse abwartet. Man möchte bei den Anforderungen konsistent mit anderen Behörden/Agenturen (NASA, NOAA, FAA, ...) sein:
https://spacenews.com/fcc-punts-controversial-space-debris-rules-for-extra-study/

Angesprochen sind u.a.:
- Entschädigungsforderung und -sicherung gegenüber den USA
- härtere Zulassungsbestimmungen für Konstellationen, die Kollisionsrisiko höher als 1:1000 haben
- Anforderung, dass die Gefahr der Verletzung und Tötung einer Person am Boden kleiner ist als 1:10000
- Satelliten über 400km Orbithöhe müssen manövrierbar sein

Die derzeitige 25-Jahre-Regel wird als grundsätzlich nicht mehr angemessen bewertet (richtig so! aber dagegen wird die Industrie Sturm laufen ...)
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Re: Weltraummüll
« Antwort #523 am: 10. Mai 2020, 10:27:52 »
Am 8. Mai zwischen 04:02 und 05:51 ist die Fregat vom Spektr-R Start zerbrochen.
Bisher wurden 65 Bruchstücke registriert. Es gibt keinen Hinweis auf eine Kollision.
Der anfänglichen Orbit lag 2011 zwischen 429 und 3702 Kilometern.

https://twitter.com/18SPCS/status/1259200117296386055
Hold on to your dreams !

McPhönix

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Re: Weltraummüll
« Antwort #524 am: 10. Mai 2020, 10:48:18 »
Sind vorher schon diverse Fregats einfach so zerbrochen?
Wenn nicht, was bleibt dann noch außer Kollision? Mit 65 (!) Bruchstücken?
Das einzige wäre Resttreibstoff nicht abgelassen und Tank geborsten oder sowas.