So langsam kristallisiert sich mehr raus:
LCROSS hat 140kg seines Treibstoffs verbrannt. Man ist jetzt an der "Grenze" bzgl. des Treibstoffs für einen nominale Durchführung der Mission und schätzt noch etwa 9-18kg Extratreibstoff für ungeplante Manöver zu haben. Man wird sich jetzt auf das Wichtigste konzentrieren.
Zur Ursache, warum die Daten der Sternensensoren zu dieser Manöveraktivität geführt haben, heißt es: Die Daten der Sternensensoren sind stark rauschbehaftet verglichen mit der IRU, und zwar auch noch stärker als erwartet. Durch die unsauberen Daten wurde das Lagekontrollsystem häufig angeregt. Da das Ganze außerhalb eines Kommunikationsfensters geschehen ist, hat man es erst spät gemerkt.
Die Schwellwerte für die Automatik wurden jetzt geändert, so dass nicht so einfach/schnell/direkt mit Triebwerkszündungen begonnen wird. Sollte sich so ein Fehler nochmals ankündigen, würde die Sonde wohl in eine Free-Drift-Lage gehen.
Tja, ich sehe da schon Designproblem. Wenn man sich auf die Sternensensoren nicht verlassen kann und das erst jetzt feststellt, dann könnte das auf fehlende Test hinweisen. Und wenn man (wie heute üblich) keinen dauerhaften Kontakt hat, dann muss die Bordsoftware ausgefeilt sein, um nicht durch blinden Automatismus vom Regen in die Traufe zu kommen.
Gut, LCROSS ist eine billige Mission (of opportunity) mit kurzer Dauer und kurzer Vorbereitung. Beides regt auch ein wenig zum "Zocken" an.