Ich lese gerade im LCROSS-Blog, wo (etwas spät) jetzt der gesamte Flugverlauf nach und nach zusammengefasst wird.
Das hier ist uns entgangen:
Es gab nach dem Start ein Temperaturproblem an 2 RCS-Triebwerken, welche zu kalt wurden. An den Flugtagen (Flightdays, FD) 5 und 6 wurden die Triebwerke immer manuell bei Bedarf gezündet, um die Temperatur über 7°C zu halten. An FD 6 wurden neue Prozeduren hoch geladen und die Sonde hat diese Manöver autonom durchgeführt. Am Ende wurde eine neue Lage zur Sonne berechnet, welche die Temperatur der Triebwerke im Rahmen hält.
Jeden Tag gab es aber weiterhin kurze Schübe zur Lagekontrolle, da die CENTAUR kontinuierlich Resttreibstoff verloren hat. Als die Häufigkeit der Korrekturen weniger wurde, kühlten die Triebwerke auch eher aus.
Für die Cold-Side-Bakeout (CSB)-Manöver galten folgende Nebenbedingungen: man konnte so eine Stunde auf Batteriebasis fliegen, aus thermischen Gesichtspunkten konnte man zwei Stunden diese Lage sicher beibehalten, da der warme "Elektronikteil" der Sonde so in der Sonne war. Während eines CSB ist der Sternensensor ausgefallen, wahrscheinlich durch Reflexionen des sublimierenden und resublimierenden Eis von der CENTAUR in seiner Umgebung. Außerdem war der Impuls des ausgasenden Eises 3mal höher als erwartet und länger anhaltend, was dafür spricht, dass die CENTAUR sehr viel Eis getragen hat. In dieser Lage sind einige Triebwerke zu stark ausgekühlt und wurden durch 70 autonome Zündungen "warm gehalten".