Militärische Raketen- und Raumfahrtneuigkeiten

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McFire

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Re: Militärische Raketen- und Raumfahrtneuigkeiten
« Antwort #1050 am: 05. August 2014, 17:36:45 »
Vlt. sollten die Russen mal kurz auf die von der USA "vergessenen" Atomsprengkörper in Deutschland zeigen.

Jura

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Re: Militärische Raketen- und Raumfahrtneuigkeiten
« Antwort #1051 am: 07. August 2014, 08:43:53 »
Neue ballistische Rakete

Die russische militärische Industrie entwickelt eine Interkontinentalrakete die alle weltweite Raketenabwehrsysteme überwinden wird. Nach den Worten Yuri Borisov, stellvertretender Verteidigungsminister, kann die Rakete alle Hindernisse und absolut jedes Raketenabwehrsystem überwinden. Zu dieser Entwicklung gibt es keine analoge amerikanische Systeme. Die Reichweite ist so gross, dass es möglich sein wird über den Südpol anzugreifen und die hohe Anzahl von Sprengköpfen kann verschiedene Systeme der Raketenabwehr überwinden.


http://esoreiter.ru/index.php?id=0614/rossija_otvetit_neujazvimoj_raketoj_na_globalnyj_udar_ssha.htm&dat=news&list=06.2014

Offline Ruhri

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Re: Militärische Raketen- und Raumfahrtneuigkeiten
« Antwort #1052 am: 07. August 2014, 08:56:53 »
Das ist ein Projekt, das sich ebenso kostspielig wie sinnlos anhört. Wozu braucht die russische Föderation denn so eine Monsterrakete?

Offline proton01

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Re: Militärische Raketen- und Raumfahrtneuigkeiten
« Antwort #1053 am: 07. August 2014, 09:52:14 »
Das ist ein Projekt, das sich ebenso kostspielig wie sinnlos anhört. Wozu braucht die russische Föderation denn so eine Monsterrakete?

Da kann es theoretisch mehrere Gründe geben:
  • Russland fühlt sich so bedroht daß man glaubt man muss sich gegen Angreifer besser verteidigen können
  • Der Kommunismus will nach der Weltherrschaft greifen
  • Ein neues Projekt wird als Rechtfertigung gebraucht, der militärischen Industrie Geld zuzuschieben zum Teamerhalt

Für Gründe 1 und 2 muss man eine solche Rakete für technisch machbar halten, für 3 nicht unbedingt. In der Meldung von Jura wird ja von "angreifen" gesprochen, das würde zu 2 passen.

Es wird in jedem Fall viel kosten. Ob es wirklich so fehlerfrei funktioniert muss man testen, dazu muss dann aber die gegnerische Abwehr simuliert werden. Wo soll das gehen? In Sibirien oder Kamschatka? Und ist sowas überhaupt nach geltenden Verträgen erlaubt, oder nimmt man einen Verstoß bewusst in Kauf?

Martin

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Re: Militärische Raketen- und Raumfahrtneuigkeiten
« Antwort #1054 am: 07. August 2014, 09:59:32 »
Neue ballistische Rakete

Die russische militärische Industrie entwickelt eine Interkontinentalrakete die alle weltweite Raketenabwehrsysteme überwinden wird. Nach den Worten Yuri Borisov, stellvertretender Verteidigungsminister, kann die Rakete alle Hindernisse und absolut jedes Raketenabwehrsystem überwinden. Zu dieser Entwicklung gibt es keine analoge amerikanische Systeme. Die Reichweite ist so gross, dass es möglich sein wird über den Südpol anzugreifen und die hohe Anzahl von Sprengköpfen kann verschiedene Systeme der Raketenabwehr überwinden.


Das ist die von Makejew entwickelte neue Fluessigtreibstoff ICBM Sarmat, von der hier schon oefters berichtet wurde.

Zitat
Das ist ein Projekt, das sich ebenso kostspielig wie sinnlos anhört. Wozu braucht die russische Föderation denn so eine Monsterrakete?

Sarmat soll in etwa so schwer sein wie die UR-100NU, also kein Monster vergleichbar der R-36M. Bei diesen Projekten geht es einfach um Beschaeftigungsmassnahmen fuer russische Entwicklungsbueros. Die leisten erstklassige Lobby-Arbeit, um dem russischen Steuerzahler Geld aus der Tasche zu ziehen fuer Systeme die Niemand braucht. Ich wette, jedesmal wenn man in den USA wieder einen NMD Test durchfuehrt, knallen bei MITT & Co die Sektkorken. Unter dem Gesichtspunkt verkaufen die schon seit 20 Jahren ihre Systeme. Schon die Topol-M sollte laut MITT in der Lage sein, jedes denkbare zukeuftige ABM System zu ueberwinden. Und dann kam die RS-24 auf die Antwort auf NMD. Und dann die RS-26. Und dann Sarmat. Und es gibt wohl noch einige Projekte in der Entwicklung. 

Dazu passend: Makejew hat einen neuen MARV (manovrierfaehigen Sprengkopf) vorgestellt. Auch zur Ueberwindung von Raketenabwehrsystemen.


http://russianforces.org/blog/2014/08/marv_is_back.shtml

Offline Ruhri

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Re: Militärische Raketen- und Raumfahrtneuigkeiten
« Antwort #1055 am: 07. August 2014, 10:59:25 »
Da kann es theoretisch mehrere Gründe geben:
  • Russland fühlt sich so bedroht daß man glaubt man muss sich gegen Angreifer besser verteidigen können
  • Der Kommunismus will nach der Weltherrschaft greifen
  • Ein neues Projekt wird als Rechtfertigung gebraucht, der militärischen Industrie Geld zuzuschieben zum Teamerhalt

Für Gründe 1 und 2 muss man eine solche Rakete für technisch machbar halten, für 3 nicht unbedingt. In der Meldung von Jura wird ja von "angreifen" gesprochen, das würde zu 2 passen.

Es wird in jedem Fall viel kosten. Ob es wirklich so fehlerfrei funktioniert muss man testen, dazu muss dann aber die gegnerische Abwehr simuliert werden. Wo soll das gehen? In Sibirien oder Kamschatka? Und ist sowas überhaupt nach geltenden Verträgen erlaubt, oder nimmt man einen Verstoß bewusst in Kauf?

Gut gesagt, proton01! Dazu meine Anmerkungen:

  • Welche Bedrohung erfordert es denn, die Welt noch schneller und sicherer zerstören zu können als mit heutigen Waffensystemen?
  • Ist der Kommunismus denn wieder da? Sind russische Oligarchen Kommunisten? ::)
  • Konnte die russische Industrie Lobbyarbeit zwecks Erlangung von Steuergeldern schon immer, oder hat sie das erst lernen müssen, z.B. von den Amerikanern?

[...]

Sarmat soll in etwa so schwer sein wie die UR-100NU, also kein Monster vergleichbar der R-36M. Bei diesen Projekten geht es einfach um Beschaeftigungsmassnahmen fuer russische Entwicklungsbueros. Die leisten erstklassige Lobby-Arbeit, um dem russischen Steuerzahler Geld aus der Tasche zu ziehen fuer Systeme die Niemand braucht. Ich wette, jedesmal wenn man in den USA wieder einen NMD Test durchfuehrt, knallen bei MITT & Co die Sektkorken. Unter dem Gesichtspunkt verkaufen die schon seit 20 Jahren ihre Systeme. Schon die Topol-M sollte laut MITT in der Lage sein, jedes denkbare zukeuftige ABM System zu ueberwinden. Und dann kam die RS-24 auf die Antwort auf NMD. Und dann die RS-26. Und dann Sarmat. Und es gibt wohl noch einige Projekte in der Entwicklung. 

[...]

Mit "Monsterrakete" hatte ich übrigens mehr die Kosten als die Größe gemeint. Als Trägersysteme für suborbital fliegende Sprengköpfe sind diese Raketen naturgemäß immer kleiner als Satellitenträger. Für derartige Flugbahnen müssten sie natürlich trotzdem relativ groß und somit teurer sein, und es reicht naturgemäß nicht, eine oder zwei davon in Bereitschaft zu halten.

Die russische Politik sollte vor Auftragsvergabe auf jeden Fall bedenken, dass die Amerikaner das zum Anlass nehmen würden, vergleichbare Trägersysteme zu entwickeln. US-Firmen können bekanntlich auch Lobbyarbeit.  ::)

Offline proton01

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Re: Militärische Raketen- und Raumfahrtneuigkeiten
« Antwort #1056 am: 07. August 2014, 11:21:39 »
Wenn wir mal die politischen Beweggründe außer acht lassen: damit eine ICBM von Russland über den Südpol bis nach USA fliegen kann muss quasi orbitale Geschwindigkeit erreicht werden. Mit einer etwas kleineren Nutzlast ist man dann im Orbit. Außerdem fehlt bei Start direkt nach Süden der Beitrag der Erdrotation, der käme beim Start nach Osten dazu, vielleicht reicht das schon um einen LEO zu erreichen.

Aber: bei sehr flachem Anflug über große Distanz leidet die Zielgenauigkeit, außer man kann sehr gut im Endanflug nachjustieren.

Ad 1:  es reicht die gefühlte Bedrohung, ob die tatsächlich so existiert ist meist nicht klar. Aber wem alles kann man solch eine Bedrohung von Russland zutrauen? Diese Fähigkeit hat nicht jeder Staat.

Ad 2:  das war nicht ganz ernst gemeint und ist wohl eher für hartgesottene Idealisten.

Ad 3:  ist wohl gegeben. Es gibt sicher gute Lobbyarbeit in Russland, aber auf eine andere Art und Weise als in USA. Der militärisch-industrielle Komplex in Ru. ist nicht derart eine Privatindustrie wie in USA.
« Letzte Änderung: 08. August 2014, 01:36:34 von proton01 »

Jura

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Re: Militärische Raketen- und Raumfahrtneuigkeiten
« Antwort #1057 am: 11. August 2014, 15:18:50 »
Service für Satan Raketen

Trotz der sehr angespannten Lage zwischen den beiden Ländern, haben die Ukrainische Fachleute zumindest noch vor 4 Wochen die strategischen Satan RS-20 Raketen in Russland gewartet. Nach Expertenschätzung zahlt Russland für die Wartung der etwa 75 Satan Raketen (Stand 2008) 10 Millionen $ jährlich. Satan wurde 1973 bei Jangel entwickelt, Einführung in die sowjetischen Armee efolgte 1975. In der russischen Armee bleibt die Rakete noch bis 2022.



http://izvestia.ru/news/572635#ixzz353E0n54X

Offline proton01

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Re: Militärische Raketen- und Raumfahrtneuigkeiten
« Antwort #1058 am: 11. August 2014, 15:31:44 »
Service für Satan Raketen
 Nach Expertenschätzung zahlt Russland für die Wartung der etwa 75 Satan Raketen (Stand 2008) 10 Millionen $ jährlich... In der russischen Armee bleibt die Rakete noch bis 2022.

Bedeutet dies daß jedes Jahr ukrainische Spezialisten von Yuzhnoye in Russland solche Wartungen durchführen müssen? Können das nicht auch Spezialisten der Russ. Strategischen Streitkräfte (oder wie die jetzt genau heißen) durchführen?
Umfass die Wartung auch die Raumfahrtversion Dnepr?

10 Mio$: bezahlt Russland an die Ukraine in Dollar ? Gibt es da eine Wechselkurs-Absicherung (gegen Kursverfall)?

Jura

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Re: Militärische Raketen- und Raumfahrtneuigkeiten
« Antwort #1059 am: 11. August 2014, 15:57:28 »
Ja, die Wartungen finden regelmässig statt, die sind absolut notwendig. Russland hat dafür keine Facheute, der beste service ist doch immer beim Hersteller. Alternative wäre eine Ausbildung von Leuten bei Juschnoje. Zahlungsmodalitäten sind mir nicht bekanntt, das ist aber der wenigste Problem.

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Offline HausD

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Re: Militärische Raketen- und Raumfahrtneuigkeiten
« Antwort #1060 am: 13. August 2014, 08:53:39 »
Raketenabwehrtests in China

Nach Xinhua :
... erfuhren Reporter am 23. Juli 2014 aus dem Ministerium für Nationale Verteidigung, dem Information Office, dass China auf seinem Hoheitsgebiet seine erste landgestützte Raketentechnik testete, um das gewünschte Ziel zu erreichen.




Unter diesem Bild steht: (Is considered to be January 27, 2013 Chinese territory ground-based midcourse missile
interception technology test picture
.)                                     Quelle: mil.huanqiu.com

Gruß, HausD

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Offline Schillrich

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Re: Militärische Raketen- und Raumfahrtneuigkeiten
« Antwort #1061 am: 20. August 2014, 08:53:56 »
Guten Morgen,

http://spacenews.com/article/military-space/41609syring-answers-critics-in-address-to-missile-defense-conference

die amerikanische MDA (Missile Defense Agency) möchte mit 7 Testflügen gegen ICBM-Ziele bis 2024 das Programm gegen Kritik "verteidigen".
Bei den letzten Testflügen hätten die Zielkörper "fast ICBM-Geschwindigkeit erreicht". Als Grund für die letzten Fehlschläge nennt man eine überhastete Entwicklung und Beschaffung. Gleichzeitig sieht man überhöhte/unrealistische Erwartungen bei Politik und Strategie. Die daraus abgeleitete (grundsätzliche) Kritik sei der technischen Sachlage oft nicht gerecht geworden. Die Kritik, dass man die Parameter der Testflüge auf "Sieg" trimmt, wird auch zurückgewiesen

Es gibt offenbar auch Kritik am "hit-to-kill"-Konzept. Man hätte damit aber eine Abfangquote von 80% in den Szenarien. Ohne die ersten Flüge einzurechnen, wäre die Quote sogar noch höher*.

Man konzentriert sich jetzt auf bessere Zielerkennung, ein neues Langstreckenradar und ein neues Design des kill-Vehikels. Bei den Tests wird es wohl weitere "nicht-abfangende" Testflüge geben, also ohne Ziel.



*Hier habe ich ein Problem. Das sieht nach Zahlentrickserei aus. Offenbar entsprechen alle Tests bisher noch nicht einem echten Einsatzszenario. Dann sind die "records show an 80 percent chance of success on all intercept tests across the agency’s portfolio" auch nur für diese eingeschränkten Szenarien gültig. Offenbar rechnet man da auch die anderen Abfangsysteme mit ein, und "spielt" die Zahl auf die großen Abfangraketen über.
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Offline Schillrich

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Re: Militärische Raketen- und Raumfahrtneuigkeiten
« Antwort #1062 am: 26. August 2014, 07:21:02 »
Ein zweiter Testflug des "Advanced Hypersonic Weapon"-Programms von Kodiak (Alaska) nach Hawaii ist fehlgeschlagen. Die Rakete hatte eine Anomalie und hat sich selbst zerstört. Der Flug-/Gleitkörper konnte gar nicht getestet werden.

http://spacenews.com/article/military-space/41667us-hypersonic-weapon-test-ends-in-failure

Nach dem Start sollte sich der Gleitkörper in großer Höhe trennen, steil in die Atmosphäre eintauchen und dann einen Gleitflug/Wellenritt in der Hochatmosphäre zum Ziel durchführen.
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Offline klink

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Re: Militärische Raketen- und Raumfahrtneuigkeiten
« Antwort #1063 am: 31. August 2014, 01:36:14 »
Zitat
So hat der Konzern Piwdenmasch, dessen Zentrale in Dnipropetrowsk liegt, Moskau ein fünftägiges Ultimatum gesetzt, wie ukrainische Medien berichten. Moskau solle innerhalb von fünf Tagen alle russischen Söldner abziehen und die Städte freigeben, so wird berichtet. Ansonsten werde man die Zugangscodes für die russischen Atomwaffen an die Nato und die USA übergeben. Der Konzern sei im Besitz von 85 Prozent der Zugangscodes.

http://www.heise.de/tp/artikel/42/42648/1.html

Wie realistisch ist es, dass die Ukraine diese Informationen wirklich hat?

Martin

  • Gast
Re: Militärische Raketen- und Raumfahrtneuigkeiten
« Antwort #1064 am: 31. August 2014, 08:51:06 »
Service für Satan Raketen
 Nach Expertenschätzung zahlt Russland für die Wartung der etwa 75 Satan Raketen (Stand 2008) 10 Millionen $ jährlich... In der russischen Armee bleibt die Rakete noch bis 2022.

Bedeutet dies daß jedes Jahr ukrainische Spezialisten von Yuzhnoye in Russland solche Wartungen durchführen müssen? Können das nicht auch Spezialisten der Russ. Strategischen Streitkräfte (oder wie die jetzt genau heißen) durchführen?
Umfass die Wartung auch die Raumfahrtversion Dnepr?

10 Mio$: bezahlt Russland an die Ukraine in Dollar ? Gibt es da eine Wechselkurs-Absicherung (gegen Kursverfall)?

Wie Jura schon sagte, fuehren Techniker von Juschnoe diese Wartungen aus. Dazu gibt es offizielle Vertraege zwischen Russland und der Ukraine. Das Problem koennte nicht nur das Fachwissen sein, sondern auch technischer Natur. Um die Zuverlaessigkeit der Raketen nachuzweisen, werden sicherlich bestaendig Kompenoenten der stationierten Raketen getestet. Ich vermute mal, dass die entsprechenden Testeinrichtungen beim Hersteller stehen. Hinzu kommen natuerlich auch Ersatzteile. Selbst wenn diese raltiv billig pro Stueck waeren, die Errichtung neuer Produktionsanlagen in Russland waeren es sicherlich nicht. Patentprobleme koennte das naechste Ding sein, die R-36M2 ist eine ukrainische Entwicklung (interessanterweise auch die Triebwerke). Wenn Juschnoe daran die Rechte haelt, kann Russland die also nicht einfach drauflos produzieren.


Laut einen russischen Medienbericht sollen RS-26 auch in Vypolzovo stationiert werden. Anders als in Irkustsk, fuer welches die Stationierung offiziell bestaetigt wurde, wurden fuer Vypolzovo keine Modernisierungsarbeiten beobachtet. Also bis jetzt nur Geruecht.

http://russianforces.org/

Die ersten beiden silogesteutzten RS-24 wurden in Koselsk stationiert. Ein Silo-Regiment wird aus 10 Silos bestehen, im Gegensatz zu 9 TELs fuer die mobile Variante. Die Stationierung verlaueft damit langsamer als geplant, die ersten Raketen sollten urpsruenglich 2013 in Kozelsk ihren Dienst antreten.

http://russianforces.org/blog/2014/08/first_two_rs-24_yars_installed.shtml



Der Testplan fuer die Bulawa wurde geaendert, demnach werden dieses Jahr noch zwei Raketen von der Juri Dolgurukij getestet. Urspruenglich sollte dies die Wladimir Monomach als Qulifizierungsschuesse fuer das neue U-Boot ausfuehren. Moeglichwerweise gibt es immer noch Zweifel an der Zuverlaessigkeit der Rakete, da die Juri Dolgurkij schon qualifiziert zu sein scheint deutet das mehr auf Tests der Rakete an sich hin.

http://russianforces.org/blog/2014/08/changes_in_the_2014_bulava_lau.shtml



Russland modernisiert auch das Neman-P Radar in Sary Shagan, welche die Pilotanlage fuer das Raketenabwehrradar des A-135 Systems um Moskau ist.Das Radar wird derzeit hauptsaechlich fuer die Ueberwachung von Testfluegen von neuen Wiedereintrittskoepfen genutzt, welche von Kapustin Jar gestartet warden.

http://russianforces.org/blog/2014/08/russia_to_upgrade_neman-p_rada.shtml



Ebenfalls gibt es neue Informationen zum neuen Hypersonc Wiedereintritssprojekt Russlands. Dieser neue Sprengkopf soll wohl offenbar auf UR-100NUTTH Raketen stationiert bzw weiter geteset werden. Ein Silo und ein Kommandozentrum in Dombarowsky werden dazu gerade aufwendig modernisiert. Bei den UR-100NUTTH, welche bis etwa Mitter der 1980er Jahre produziert wurden, handelt es sich vermutlich um einige der 30 Raketen, welche trocken von der Ukraine vor einigen Jahren gekauft wurden. Diese waren nie stationiert, sollten dahr noch ziemlich frisch sein.

http://russianforces.org/blog/2014/08/russian_hypersonic_vehicle_-_m.shtml


Modernisierungsarbeiten an einem Silo bei Dombarowski.



Offline proton01

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Re: Militärische Raketen- und Raumfahrtneuigkeiten
« Antwort #1065 am: 31. August 2014, 12:02:39 »
Wie Jura schon sagte, fuehren Techniker von Juschnoe diese Wartungen aus. Dazu gibt es offizielle Vertraege zwischen Russland und der Ukraine. Das Problem koennte nicht nur das Fachwissen sein, sondern auch technischer Natur. Um die Zuverlaessigkeit der Raketen nachzuweisen, werden sicherlich bestaendig Kompenoenten der stationierten Raketen getestet. Ich vermute mal, dass die entsprechenden Testeinrichtungen beim Hersteller stehen. Hinzu kommen natuerlich auch Ersatzteile. Selbst wenn diese relativ billig pro Stueck waeren, die Errichtung neuer Produktionsanlagen in Russland waeren es sicherlich nicht. Patentprobleme koennte das naechste Ding sein, die R-36M2 ist eine ukrainische Entwicklung (interessanterweise auch die Triebwerke). Wenn Juschnoe daran die Rechte haelt, kann Russland die also nicht einfach drauflos produzieren.

Die Unterstufentriebwerke RD-274 wurden von Energomash entwickelt werden aber jetzt von Yuzhnoye produziert. Die Oberstufen-Triebwerke der R-36M2, das RD-0256, wird in Russland in Voronezh produziert soweit ich weiß.
Und daß sich Russland um Patentrechte der Ukraine kümmert würde ich momentan nicht wirklich erwarten.

Martin

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Re: Militärische Raketen- und Raumfahrtneuigkeiten
« Antwort #1066 am: 31. August 2014, 12:55:10 »
Die Unterstufentriebwerke RD-274 wurden von Energomash entwickelt werden aber jetzt von Yuzhnoye produziert. Die Oberstufen-Triebwerke der R-36M2, das RD-0256, wird in Russland in Voronezh produziert soweit ich weiß.
Und daß sich Russland um Patentrechte der Ukraine kümmert würde ich momentan nicht wirklich erwarten.

Ja, Du hast recht, da habe ich mir was eingebildet. Die Sache war die, das Jangel fuer die zweite Stufe der R-36M die traditionelle Partnerschaft mit Energomasch in Moskau aufgegeben hat (weil dieses ziemlich ausgelastet war), und sich an KBKhA in Woronesch gewendet hat. Ich habe das ganze dan gleich ganz in die Ukraine verlegt, was natuerlich nicht richtig ist.

Offline proton01

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  • 1950
Re: Militärische Raketen- und Raumfahrtneuigkeiten
« Antwort #1067 am: 31. August 2014, 13:08:34 »
Kein Problem.

Was mich viel mehr wundert ist daß angeblich das russische Militär die nötigen Stanldardwartungen nicht unabhängig vom Hersteller in der Ukraine durchführen kann.

GerdW

  • Gast
Re: Militärische Raketen- und Raumfahrtneuigkeiten
« Antwort #1068 am: 31. August 2014, 19:08:02 »
Das russische Verteidigungsministerium will ab 2016 keine Starts mit der Rockot mehr durchführen. 3 militärische Starts
mit der Rockot sind für 2015 und einer für 2016 noch geplant. Danach sollen stattdessen die Sojus 2.1W und Angara 1.2 verwenden werden. So will man unabhängig von Importen aus dem Ausland werden.
Nach ITAR-TASS wurde das Steuerungssystem der Rockot in Charkiw (Ukraine) entwickelt.

http://itar-tass.com/politika/1402440

>Ob das jetzt nur die Rockot mit ihrer speziellen die Oberstufe Breeze-KM oder auch die UR-100N und Strela betrifft, habe ich nicht rausgefunden.

>Das deutsch-russische Joint Venture "Eurockot" verwendet ebenfalls die Rockot. Dort sind aktuell 3 Starts mit
Sentinel-Satelliten geplant.
2015: Sentinel 3A,  2016: Sentinel 2B,  Ende 2016/Anfang 2017: Sentinel 5P
Mal schauen wie es da weiter geht.

tonthomas

  • Gast
Re: Militärische Raketen- und Raumfahrtneuigkeiten
« Antwort #1069 am: 04. September 2014, 19:43:44 »
Ein zweiter Testflug des "Advanced Hypersonic Weapon"-Programms von Kodiak (Alaska) nach Hawaii ist fehlgeschlagen. Die Rakete hatte eine Anomalie und hat sich selbst zerstört. Der Flug-/Gleitkörper konnte gar nicht getestet werden....
Luftaufnahmen vom Pad danach:

ws

Gruß   Pirx

tobi

  • Gast
Re: Militärische Raketen- und Raumfahrtneuigkeiten
« Antwort #1070 am: 04. September 2014, 20:38:29 »
Eine Analyse des fehlgeschlagenen chinesischen Waffentestes:
http://lewis.armscontrolwonk.com/archive/7443/crashing-glider-hidden-hotspring

Offline Hegen

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  • 335
Re: Militärische Raketen- und Raumfahrtneuigkeiten
« Antwort #1071 am: 04. September 2014, 21:17:31 »
Ein zweiter Testflug des "Advanced Hypersonic Weapon"-Programms von Kodiak (Alaska) nach Hawaii ist fehlgeschlagen. Die Rakete hatte eine Anomalie und hat sich selbst zerstört. Der Flug-/Gleitkörper konnte gar nicht getestet werden.

http://spacenews.com/article/military-space/41667us-hypersonic-weapon-test-ends-in-failure

Nach dem Start sollte sich der Gleitkörper in großer Höhe trennen, steil in die Atmosphäre eintauchen und dann einen Gleitflug/Wellenritt in der Hochatmosphäre zum Ziel durchführen.

Hier noch ein Video dazu

Gruß Hegen
Hegen

*

Offline Schillrich

  • Raumcon Berater
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  • 19584
Re: Militärische Raketen- und Raumfahrtneuigkeiten
« Antwort #1072 am: 05. September 2014, 07:17:58 »
Interessant. Demnach gab es die Anomalie ja direkt nach dem Start ... samt beschädigter Startrampe jetzt.
Dumm für die Tester, dass sie gar nicht erst zum Testen kamen ...
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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Offline TWiX

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Re: Militärische Raketen- und Raumfahrtneuigkeiten
« Antwort #1073 am: 06. September 2014, 00:11:17 »
Moin,

China hat heute seinen vierten Satellitenstart des Jahres durchgeführt.
[...]
Beim ersten Satelliten, ChuangXin I-04, handelt es sich um einen "store-and-dump" Satelliten, der also Nachrichten empfängt, speichert und an anderer Stlle später wieder zur Erde zurücksendet.
[...]
Soweit ich weiß, benutzt man solche Satelliten fast ausschließlich, um mit U-Booten zu kommunizieren, die die meiste Zeit getaucht sind, was im Prinzip nur auf Atom-U-Boote zutrifft. Demnach baut sich China ein Netzwerk auf, um global mit patroullierenden U-Booten zu kommunizieren. Diese Abschreckungspatroullien machen aber eigentlich nur Sinn, wenn man auch über einige ICBMs für seine U-Boote verfügt...
Aktuelle Meldungen aus Raumfahrt und Astronomie: www.raumfahrer.net

Martin

  • Gast
Re: Militärische Raketen- und Raumfahrtneuigkeiten
« Antwort #1074 am: 06. September 2014, 07:24:25 »

Soweit ich weiß, benutzt man solche Satelliten fast ausschließlich, um mit U-Booten zu kommunizieren, die die meiste Zeit getaucht sind, was im Prinzip nur auf Atom-U-Boote zutrifft.

Hallo,

mit getauchten U-Booten - jain. Der Grund ist, das nur langwellige Radiowellen (LF, VLF, ELF) genug Eindringtiefe in Wasser besitzen. Transmitter fuer solche Systeme stehen entweder an Land bzw es werden Flugzeuge mit Schleppantennen eingesetzt. Um kurzwelligere Nachrichten zu empfangen, muessen die U-Boote entweder Antennen ausfahren oder ganz auftauchen. Dann koennen sie Satelliten empfangen.

In der sowjetischen Marine wurde langwellige Nachrichten jedoch verwendet, um U-Boote zur Oberflaeche zu lotsen, damit sie kurzwellige Nachrichten empfangen konnten. In den USA setzte man mehr auf weltweit errichtete  landgestuetzte Transmitter sowie das luftgestuetzte TACAMO System mit Schleppantennen.

(Interessant hier: der erste Vorschlag fuer ein ELF System fuer die US Navy sah eine gegen Kernwaffen gehaertete Antennenanlage mit 10.000km Antennenlaenge und 800MW Sendeleistung in Wisconsin vor [Sanguine] - wurde nicht errichtet).

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