Sollte sich AeitschTi wirklich am Farbproblem gestoßen haben?
Er hat sich viel Mühe mit seinen Beiträgen gemacht und auch noch Erklärungen dazu geschrieben.
Seine Beiträge wirkten routiniert - er macht das schon ´ne ganze Weile und kennt sich aus.
Wenn er dann aber ständig belehrt wird, dass ein Mensch die Farben aber nicht so sehen würde,
oder er gar aufgefordert wird: "Du musst aber noch dranschreiben, dass Deine Fotos in Falschfarben sind!",
könnte ihn das verärgert haben.
Denn wenn der Leser "Falschfarben" liest, denkt er doch: "Achso, die sind gefälscht, also gar nicht echt!"
Aber was ist nun falsch - und vor allem: Was ist echt?
Der Mars hat einen heftigen Farbstich in Richtung "schmutzig-beige-rot-braun".
Große Teile der Marsoberfläche sind mit Sand und Staub in dieser Farbe bedeckt.
Stürme verteilen dieses Material nicht nur auf der Oberfläche weiter, sondern tragen feinen Staub auch bis hoch in die dünne Atmosphäre und färben damit den ganzen Himmel ein.
Das Sonnenlicht muss dort durch - somit hat der Mars einen Farbstich.
Die Erde hat auch einen Farbstich, denn unser Himmel ist blau.
Aber wir sehen diesen Farbstich nicht.
Warum nicht?
Wir mögen keine Farbstiche, weil sie uns keine relevanten Informationen liefern, oder gar welche verschleiern.
Für uns sind vielmehr Farb-Unterschiede oder -Veränderungen wichtig.
Deshalb macht unser Sehzentrum im Gehirn einen Weißabgleich - setzt den Farbstich auf Null, um uns mehr Informationen zu liefern.
Wenn wir eine rote Sonnenbrille aufsetzen, sehen wir alles Rot und können anfangs keine anderen Farben wahrnehmen.
Aber nach einer Weile, wenn wir uns an den Farbstich gewöhnt haben, können wir auch wieder andere Farben unterscheiden.
Das Auge sieht Rot, aber es ist nur unser optischer Sensor (quasi die Kamera).
Diese Eingangswerte müssen ja noch interpretiert und kalibriert werden.
Diese Aufgabe erledigt das Sehzentrum im Gehirn.
Warum sollte das auf dem Mars anders sein?
Dieses Bild empfinde ich abstoßend/unecht - denn es hat einen Farbstich:
Gertrud sagt aber: Das ist das Echte. Das ist in Echtfarben. So würde es ein Mensch auf dem Mars sehen.
Ich bezweifle das.
Das sieht vielleicht das Auge ohne Hirn.
Das sind doch nur Rohdaten von einem Kamera-Sensor, die aber noch interpretiert werden müssen.
"Echtfarben" trifft das jedoch nicht - es sind vielmehr "nicht interpretierte Sensordaten".
Also habe ich sie mal interpretiert und den Farbstich herausgenommen:
Plötzlich werden viel mehr Details sichtbar und man kann unterschiedliche Materialien erkennen.
Das sind doch die Dinge, die für uns wichtig sind!
Wahrscheinlich würde das auch ein Mensch auf dem Mars so sehen,
nachdem sich seine Augen an den Farbstich gewöhnt haben.
Auch die NASA veröffentlicht bearbeitete Bilder.
Auch die
HiRISE Bilder vom Mars Reconnaissance Orbiter sind vom Farbstich befreit.
Was soll daran unecht oder falschfarben sein?
Warum sollten wir ständig Echtheitszertifikate für einen Farbstich ausstellen?
- Für nichtinterpretierte Sensor-Rohdaten - also halbfertige Fotos.
Warum sollten wir ausgerechnet bei den Mars Fotos eine Ausnahme machen?
Wo wir doch sonst immer einen Weißabgleich machen.
Jede Kamera macht diesen Weißabgleich - die reinen Sensordaten kriegen wir gewöhnlich gar nicht zu sehen.
Ich finde es nicht gut, an jedes Bild "Echtfarben" oder "Falschfarben" dran zu schreiben.
Interessant: Das Bild hat jeweils rechts und links einen schmalen weißen Rand.
Auf dem
Originalbild haben selbst diese Ränder den Farbstich.
Das soll "echt" sein?