Hallo Freunde!
Ich stelle es mir ausgesprochen problematisch vor, rotierende und nicht rotierende Teile miteinander zu verbinden. Deshalb glaube ich nicht an eine solche Lösung, kann mich aber irren.
Auf einer bemannten Mission gab es bis jetzt noch keine menschentaugliche Zentrifuge. Denn, so einfach, wie es aussieht, ist es nicht. In der Schwerelosigkeit erzeugt eine Zentrifuge, die sich z.B. rechts herum dreht, eine Gegenreaktion, das "Schiff" dreht sich dann entgegengesetzt dazu. Noch dazu kommt, dass eine nicht symmetrisch beladene Zentrifuge anfängt zu taumeln. Jeder hat schon einmal die Waschmaschine, die zu einseitig beladen war, beim Schleudern plötzlich "wandern" sehen.
Außerdem werden die Nächte nicht reichen. Auch auf der Erde lassen die Muskeln bei bettlägerigen Patienten doch sehr schnell nach, so schnell, daß man heute Operationspatienten möglichst aus dem Bett jagt, sobald die Narkose nachlässt.
Hier kann ich aus jüngster Vergangenheit (14Tg.) mitreden. Nach der Narkose , nein! 10-12 Stunden nach der OP, ja! Aber nicht wegen der Knochen, sondern wegen unerwünschter Gewebeneubildung, sog. Verklebungen im OP-Bereich. (Mir geht es aber jeden Tag besser!
)
Eine Zentrifuge zum Training wie von Fabi485 erwähnt, wird wohl das beste sein, wenn man es für nötig hält. Ein entsprechendes Langzeitexperiment mit und ohne Zentrifugentraining wäre sicher sehr aufschlußreich.
Kurz zur bisherigen Rekord-Zeit eines Arztes im All:Der russische Arzt Waleri Poljakow hält den Langzeit-Raumflugrekord mit insgesamt 678 Tagen, 16 Stunden und 32 Minuten, die er bei 2 Flügen im All verbrachte.
Seine "Mars"-Reise begann er mit dem Start auf Sojus TM-18 und schloss sie nach 437 Tagen, 17 Stunden und 58 Minuten (und 4 Sekunden) mit der Rückkehr zur Erde auf Sojus TM-20 ab.
Eine der wichtigsten Aufgaben war es, von sich und den Besatzungsmitgliedern auf der MIR den Einfluss der Schwerelosigkeit auf den Stützapparat, Skeltt, Knochen, Muskeln, unter den vorgegebenen Trainingseinheiten zu untersuchen.
...Zentrifugentraining wäre sicher sehr aufschlußreich.Beim ISS-Experiment, wenn es durchgeführt werden sollte, sehe ich noch keine Zentrifuge, auch keine Kurzarm-Zentrifuge mit "nur" 2,50 m . Eher noch eine Rüttelplatte, mit der nachweisbar bei Liegestudien auf der Erde Erfolge bei der Knochenschwund/Regenerations-Situation erzielt wurden. Doch dazu müsste der Marsteil mit Rüttelplatte von der ISS mit ihren Schwerrelosigkeits- (Mikrogravitations-) Experimenten abgekoppelt sein.
So etwas ähnliches hat es auf der MIR gegeben, doch nicht als "Sportgerät" sondern als Waage zur Körpermasse-Bestimmung in der Schwerelosigkeit.
Gruß HausD