...Die ersten Aufenthalte nicht-russischer Kosmonauten auf der Mir haben diese Probleme ja schon aufgezeigt, ....
hallo.
gibts da irgendwo mehr informationen ? das thema interessiert mich.
danke
Der erste US-Astronaut an Bord der Mir, Norman Thagard, äußerte nach seiner Rückkehr zur Erde Kritik. Er meinte, er habe sich neben seinen beiden russischen Kollegen "kulturell isoliert" gefühlt. Andere US-Astronauten, die ihm folgten, bestätigten dies nicht.
Umgekehrt ist auch Thagard ins Fettnäpchen getreten. Als er und seine beiden russischen Kollegen mit dem Space-Shuttle zur Erde zurück kehrten, blieben die Kosmonauten entsprechend den russischen Standartprozeduren in ihren Spezialsesseln liegen, um sich heraustragen zu lassen. Thagard dagegen versuchte, wenn auch unsicher, das Shuttle auf den eigenen Beinen zu verlassen. Das nahmen ihm die Russen irgendwie übel, weil er sie somit quasi als "Weicheier" darstellte.
Hervorzuheben ist auch die offene Kritik, die ein anderer US-Astronaut während eines Live-Interviews am technischen Zustand der MIR äußerte, das war natürlich für die Russen ein Affront.
Grundsätzlich stellte sich das Problem, dass die russischen Kosmonauten nur wenig eigene Handlungsfreiheit hatten, und streng nach den Vorgaben der Bodenkontrolle arbeiteten, während die US-Astronauten daran gewöhnt waren, auch autonom zu handeln.
Ich glaube aber, dass diese Probleme heute überwunden sind. Russen, Amerikaner und die anderen internationalen Partner arbeiten an Bord der ISS sehr partnerschaftlich zusammen, und alleine das ist schon ein großer Erfolg des ISS-Programms.