Auch das wird man est einmal 'etliche' male mit realen Kapseln bei der Rückkehr testen/demonstrieren müssen.
IMHO wird eine Landung so ablaufen, daß man die Super-Dracos in einer Höhe von mehreren 100 m starten wird, aber mit vermindertem Schub, um die Fallgeschwindigkeit stark abzubremsen. Klappt das nicht, gehen die Fallschirme raus. Klappt es, kann man die Landung mittels der Triebwerke fortsetzen.
Allerdings stellt sich die grundsätzliche Frage, warum überhaupt mit Triebwerken landen, wenn man sowieso Fallschirme an Bord hat, ein sehr erprobtes Landesystem. Nur weil man noch genügend Treibstoff an Bord hat? Ist kein Argument. Du schriebst selbst, daß Dragon nicht massebegrenzt ist. Außerdem hat die Kapsel jedesmal eine andere Masse (4-7 Astronauten, unterschiedliche Beiladung), die jedesmal ein anderes Schubprofil (und hohe Intelligenz) des Thrustersystems erfordert. Den Fallschirmen wäre das egal.
Gerade bei einem Landesystem für bemannte Kapseln gilt das KISS-Prinzip, denn nur simpel ist zuverlässig. Und in meinen Augen ist eine Thruster Landung alles andere als simpel.
Gruß
roger50
Da bin ich deutlich anderer Meinung. Die Optionen sehen so aus:
Ich vermute, daß die ersten Landungen im Meer sein werden. Das ist bekannt und sicher. Es hat aber den Nachteil, daß die Bergung teurer und langsamer ist. Spaß macht die Schaukelei auch nicht. Wiederverwendung fordert mindestens eine gründliche Überholung. Deshalb will man davon weg.
Nächster Schritt ist die Landlandung mit Fallschirmen. Sojus macht das zuverlässig. Die Landung ist aber selbst mit erfolgreicher Bremszündung recht hart. Es erfordert auch eine ziemlich große Landefläche, weil man mit Fallschirmen nicht annähernd so gut zielen kann wie mit Triebwerken. Eine Kapsel ist kein Kunstspringer. Dragon könnte aber vielleicht in 5-10m Höhe die Triebwerke für eine weiche Landung zünden. Wenns nicht klappt, überleben die Astronauten dank der Fallschirme. Wenns klappt, wird die Landung wesentlich weicher als Sojus. Allerdings nur, wenn man auf einer halbwegs ebenen Fläche runterkommt, was man nicht garantieren kann. Wiederverwendung möglich, wenn man Glück hat mit der Landefläche.
Wirklich weiche Landung auf einer dafür betonierten Landefläche mit problemloser Wiederverwendung (ja, ich weiß
) geht nur unter voller Triebwerkskontrolle ohne Fallschirme. Die Bodenmannschaft wartet in einem Wagen in ein paar hundert Meter Entfernung, anfangs vielleicht etwas weiter weg. Treibstoff und Triebwerke hat Dragon sowieso für den Abortfall. Die Treibstoffmenge ist für Abort ausgelegt. Wenn kein Abort stattfindet ist reichlich Treibstoff für Orbitmanöver und Landung vorhanden. Dragon hat für den Abort mit Riesenbeschleunigung 8 SuperDraco. Wenn aus jeder Zweiergruppe nur einer funktioniert, ist eine perfekte Landung sichergestellt. Da sich diese Triebwerke mit hypergolem Treibstoff gut für kurze Schübe eignen, kann man ganz leicht erst die Triebwerke testen, bei Fehler eines Triebwerkes auf andere wechseln und dann auch mit mehreren versagenden Triebwerken noch sicher landen. Und wenn alles schiefgeht, gibt es immer noch die schnell auslösenden Fallschirme, die mindestens das Überleben sichern und das mit Hilfsmannschaften direkt daneben. Ich halte diese Methode für extrem sicher.
Nochwas, die SuperDraco sind druckgespeiste hypergole Triebwerke, eine bekannt robuste Technik, die werden sehr selten versagen, das Risiko ist mit Redundanz wirklich verschwindend gering, spätestens wenn Erfahrung mit mehreren Flügen vorliegt.