Ich wollte nicht sagen, daß Sojus nicht wassern kann. Aber bei Abort haben sie nur Land. Und als Standardlandung haben sie sich nach Abwägung von Vor- und Nachteilen auch für Land entschieden.
Ja, richtig. Ich dachte aber auch an eine Notlandung, die einem keine Zeit zum Kreisen lässt. In so einem Fall kann man praktisch überall herunter kommen, über Land wie über Wasser. Eine Kapsel sollte also immer in der Lage sein, auch mit dem "falschen" Landegebiet auszukommen. Ich vermute allerdings, dass eine Landung auf Land mit Mercury, Gemini oder Apollo alles andere als ein Spaß gewesen wäre.
Volle Zustimmung. Aber die ersten Landungen werden wohl im Wasser sein. Es kommt ein bißchen aufs Timing an. Wenn sie sofort die Fracht-Dragon umstellen, können sie Landlandungen mit Fracht-Dragon üben, falls die NASA zustimmt. Wenn es bis zu bemannten Flügen noch lange dauert, haben sie vielleicht auch Zeit genug, mit Helikopterabwürfen weiche Landungen zu üben und die Sicherheit nachzuweisen. Wenn jetzt aber plötzlich maximale Beschleunigung gefordert wird, dann werden die ersten Landungen wohl im Wasser stattfinden.
Richtig, das hängt vom Timing ab, und zurzeit ist Dragon eine Wasserungskapsel. Das kann sie, und prinzipiell haben die USA mit so etwas auch die meiste Erfahrung. (Es gab zwar mehr Landungen auf Landebahnen, aber die Eigenschaften eines Space Shuttles wird eine Kapsel niemals haben.)
Ich denke, dass die ersten Landungen auch auf dem Land erfolgen könnten. Ich hab den Optimismus, dass wir die bemannte Dragon eher fliegen sehen als wir aktuell denken. Musk betont ja in seinem letzten Tweet, dass er KEIN Mockup vorstellt, sondern Flughardware (evt. schon mit Lebenserhaltungssystem?). Warum sollten sie unbedingt beim Launch-Pad-Abort-Test im Wasser landen, wenn sie auf Land landen wollen? Gab es nicht mal eine Grafik des SpaceX-Abort-Test wo die Kapsel auf dem Strand landete? Durch ihren großen Fortschritt (bestimmt schon viel in Computersimulationen durchgetestet) mit dem Grasshopper, denke ich, dass sie auch einen mit Superdraco gestützte Start- und Landung mit einer Kapsel auf Land hinbekommen. Damit wäre die Kapsel nicht durch Salzwasser verunreinigt. Wenn dies bei dem Abort-Test klappt, dann könnten sie die vollausgestattete (fast unbenutzte) Kapsel wiederum für den In-Flight-Abort-Test wiederverwenden.
Auch den bemannten Flug könnte SpaceX vorziehen. Warum müssen sie die hohen Sicherheitsstandarts bis zum 1. Flug erfüllen? Wenn die beiden Abort-Tests klappen, könnte sie für die PRIVATE Firma schon als flugfähig gelten. Oder hatte sich die NASA bei STS-1 auch soviel Standarts auferlegt? Oder die Sowjetunion mit Gagarins Flug? Oder Charles Lindbergh bei seinem Flug über den Atlantik? Es könnte sich ja ein freiwilliger SpaceX-Mitarbeiter in die Kapsel setzen (Ruhm für erste Erdumrundung einer Privatperson in einem privaten Raumschiff). Fertige Bordsysteme (nur zwingend: Lebenserhaltungssysteme) sind ja auch nicht zwingend notwendig. Die Steuerfähigkeit (von der Erde aus) hat die Kapsel schon bei ihren Flügen zur ISS bewiesen. Und Gagarins Flug war auch nahezu ferngesteuert.
Nach vier Flügen war das Shuttle dienstbereit. Warum nicht auch diese neuen "boldest test flights in history" durch eine private Firma um die NASA von der Flugfähigkeit zu überzeugen?
Nun lass mal nicht die Gäule mit dir durchgehen! Wer sagt denn, dass diese neue Flughardware bereits über Lebenserhaltung verfügt? Wenn man zu vieles neues gleichzeitig testen will, ist die Gefahr viel zu groß, dass tatsächlich irgendetwas schief geht, und das zumindest konnte man zuletzt bei SpaceX beobachten: Man tastet sich bei neuen Dingen vorsichtig heran. Zuletzt hat man beispielsweise versucht, die Erststufe abzubremsen und mit einer weiteren Bremsung sanft ins Wasser eintauchen zu lassen. Wäre man so vorgegangen wie du es gerne hättest, hätte eine Landung auf einer Betonpiste sein müssen - war es aber nicht.