Hallo mic,
das hängt stark von der Massenverteilung des Objekts ab. Das Gravitationsfeld der Erde ist kugelsymmetrisch und weist einen Gradienten auf, was zusammen mit den Fliehkräften auf de Umaufbahn dazu führt, dass sich längliche* Objekte allgemein aufrichten wollen. Grob muss das auch für die ISS gelten. Wobei man sie schon so designt haben wird, dass sie "im Mittel" in ihrer Vorzugslage bleibt, bzw. bei Störungen um diese pendelt.
Zum anderen stören auch die Astronauten selbst die Lage. Sie müssen sich ja ständig irgendwo abstoßen/bremsen, wodurch sie der Struktur der ISS mal hier, mal da, einen Impuls geben, der wieder ausgeglichen werden muss. Dazu kommen bewegte Experimente, Pumpkreisläufe von Flüssigkeiten und Luft, sogar das Atmen der Besatzung geht in die Impulsbilanz ein.
Weitere äußere Momente kommen noch von Buckeln und Schlaglöchern im Gravitationsfeld, vom zerrenden Mond, von der bremsenden Atmosphäre, von der Sonne ...
Das Ganze zeigt sich auch bei Dockingmanövern: die ISS wird kurz davor in den "free drift" versetzt, Störungen werden also nicht mehr kompensiert. Umgekehrt heißt das, dass sie sonst immer regelt/steuert.
*bezieht sich nicht allein auf die optische Erscheinung, sondern auf die Massenverteilung