Gestern wurde auf der ISS ein neues Knochenforschungsexperiment gestartet.
Weltweit leiden viele tausend Menschen an Osteopenie - verminderter Knochendichte.
Knochen sind lebendes Gewebe und werden somit ständig regeneriert.
Altes Knochengewebe wird abgebaut und neues Knochengewebe gebildet.
Bei gesunden Menschen ist das im Gleichgewicht, um die Leistungsfähigkeit zu erhalten.
Wenn aber mehr Gewebe abgebaut als neugebildet wird, entsteht Osteopenie.
Besonders betroffen sind ältere oder bettlägerige Menschen und Raumfahrer in der Schwerelosigkeit.
Mediziner wollen erforschen, ob man das regulieren, oder zumindest reduzieren kann.
Dazu muss zunächst beobachtet werden, was genau beim Knochenabbau passiert.
Schwerelosigkeits bietet ein beschleunigtes Modell für Knochenverlust.
Dazu dient das Experiment
OsteoOmics, welches im Kibo-Modul der ISS durchgeführt wird.
Wenn das Leben der Knochen aus dem Gleichgewicht gerät, kann das Auswirkungen auf den ganzen Körper haben.
Das Skelett ist ein dynamisches Organ, das sich auf vielen Ebenen auf die menschliche Gesundheit auswirkt.
Im Knochengewebe werden chemische Botenstoffe hergestellt und freigegeben,
die einen Einfluss auf das Immunsystem, Übergewicht, Diabetes, Nierenfunktion, Energiestoffwechsel und Knochenintegrität haben.
Ein besseres Verständnis könnte eine Regulierung ermöglichen und vielen Menschen helfen.
Die Verringerung der Gravitationsbelastung auf das Skelettgewebe beschleunigt Knochenverlust und Fraktur.
Somit sind auch Raumfahrer auf längeren Reisen - wie etwa zum Mars - betroffen.
Andrew Morgan und Jessica Meir arbeiten mit der Life Sciences Glovebox:
Credit: NASA