Um das Thema ISS „Deorbiting“ nochmal aufzugreifen, hier ein paar Gedanken und Dokumente dazu:
Um 2016 gab es ja schon mal sehr intensiv motivierte Betrachtungen zum Ende der ISS und daraus ergaben sich auch einige Untersuchungen zur Umsetzung einer Deorbit-Operation. Das Ganze ist dann wieder abgeebbt, als es eine gemeinsame Nutzungsperspektive bis 2024 und im Anschluss auch darüber hinaus von den unterschiedlichen Nutzern erklärt wurde.
Die „alten“ Grundsatzbetrachtungen haben aber weiterhin Gültigkeit, daher habe ich dazu mal was rausgesucht. Aus meiner Sicht gibt es ein Basisdokument von 2017, in dem aus aktueller Sicht, alles Wichtige zusammengestellt ist.
ISS CONTROLLED DEORBIT: CHALLENGES AND SOLUTIONS
Erstellt von einer russisch-amerikanischen Arbeitsgruppe auf Grundlage einer 2011 formulierten Deorbitstrategie-Aufgabenstellung.
Hier werden ein paar Grundbetrachtungen zum ISS Aufbau und Erfahrungen aus dem Deorbit älterer Stationen dargestellt.
Für die Deorbit Einleitung werden Triebwerkskennwerte des ISS Servicemoduls als auch Progress Transporter angenommen. Daraus wird eine Abbremstriebwerksarbeitsmethode abgeleitet, aus der sich ein „. Nominal ISS deorbit plan“ ergibt.
https://www.researchgate.net/profile/Rafail-Murtazin/publication/340902025_ISS_CONTROLLED_DEORBIT_CHALLENGES_AND_SOLUTIONS/links/5ea31f3592851c1a906b1f35/ISS-CONTROLLED-DEORBIT-CHALLENGES-AND-SOLUTIONS.pdfBasierend auf dem o.g. Basisdokument gibt es ein YT Video mit ausgeschmückter Inhaltsdarstellung von Scott Manley.
Interessant wird es dann in den kommenden Jahren, da bei einem verbindlichen Endnutzungstermin auch eine materielle Versorgungs-Sättigung der Station eintreten wird und die Neuforschungsprojekte abebben. Dabei stellt sich die Frage, ob speziell für die Deorbit Operation letzte Experimente installiert werden.
Beispiel „Reentry Breackup Recorder beim ATV
https://en.wikipedia.org/wiki/Reentry_Breakup_RecorderSpannend wird es, wenn scheinbar subjektiv ausgewählte Nutzlasten vorher zur Erde zurückgeführt werden. Neben wichtigen Experimentierergebnissen wird es wohl das eine oder andere Ding geben, was für Überraschung und Diskussion sorgen wird.
Nicht zuletzt gibt es auch aus unterschiedlichen Sichtwinkeln „Devotionalien-Potential“ für ein irdisches Weiterleben einiger Objekte aus der Station, wo eine rein rationale Entscheidung nicht vordergründig zu erkennen sein wird.
Eine Rückführung ausgewählter Stationsgeräte und Material mit einem unbemannten Sojus- Raumschiff a la MS-22 wird wohl auch von russischer Seite zu erwarten sein.
dksk