Tja, da spielen so viele Faktoren mit...
Trotz internationaler Zusammenarbeit kann/muss man die ISS noch immer in das "russische" und "amerikanische" Segment teilen, da sie spezifische Eigenschaften haben. Gut, die beiden Bezeichnungen hinken, gemeint ist ein "Schnitt" zwischen Sarja und PMA-1.
Rein technisch könnte man dort quasi jederzeit koppeln und der russische Teil wäre in der Lage, autonom weiterzufliegen und wie gewohnt über Progress/Sojus versorgt zu werden. Auch ein weiterer Ausbau mit dem MLM oder anderen Modulen ist möglich. Dies war auch immer ein Hauptziel der Russen beim Bau der ISS. Nüchtern betrachtet haben die Module der Russen allerdings momentan (neben den grandiosen Flugeigenschaften) aber im Wesentlichen nur Wohn- und Lagerfunktion. Der Sinn einer solchen Station ist also mehr als dürftig.
Der amerikanische Teil bietet die meisten Forschungsmöglichkeiten, bindet einen Großteil des internationalen Kapitals und auch den Großteil des internationalen Interesses. Dummerweise ist dieser Teil ohne die Russen nicht in der Lage, im Orbit zu manövrieren. Und mit der Einstellung des Shuttle ist dazu auf absehbare Zeit keine (sinnvolle) Versorgung mehr möglich.
Das Problem ist, dass die Amis sich aus dem ISS-Programm zurückziehen wollen, um sich auf neue Programme zu konzentrieren (ARES / Mars). Und es ist eher unwahrscheinlich, dass der Ami seine Module, die für den Betrieb der ISS ebenfalls unerlässlich sind, an andere Nationen verkaufen wird bzw diese Nationen überhaupt finanziell in der Lage sind, die Sachen zu kaufen und zu unterhalten.
Und alle technischen Umbauten, die nötig wären, um da irgendeine sinnvolle Zwischenlösung zu finden, dürften vom Aufwand dem Bau einer neuen Station gleichkommen. Damit schauen nun mal alle ISS-Partner außer dem Russen in die Röhre, wenn der Ami "die Lust verliert"...
Gruß,
MSSpace...