Atlantis-Crew verliert bei Außeneinsatz erneut einen Bolzen
13. September 2006, 18:48 Uhr
Die Astronauten der US-Raumfähre Atlantis haben bei ihrem zweiten Außeneinsatz erneut einen Bolzen verloren. Das Metallstück sei bei Montagearbeiten am zweiten Sonnensegel der Internationalen Raumstation ISS verschwunden, teilte die NASA mit. "Da fehlt ein Bolzen auf der Abdeckung", hatte der kanadische Astronaut Steve MacLean rund eine Stunde nach Beginn des Weltraumspaziergangs zum Kontrollzentrum nach Houston gefunkt. "Ich versuche zu sehen, ob irgendetwas hier herum schwebt", sagte er weiter - konnte aber nichts entdecken.
Ein Mitarbeiter des Kontrollzentrums bat Maclean daraufhin, die Abdeckung wieder abzumontieren, um sicher zu gehen, dass der Bolzen sich nicht darunter verstecke.
Dies war jedoch nicht der Fall. "Es gibt keinerlei Anhaltspunkte, dass sich der Bolzen im Rotationssystem der Sonnensegel oder in der ISS befindet", sagte ein NASA-Sprecher. "Wir gehen davon aus, dass er davon geschwebt ist."
Bereits am Dienstag war ein Bolzen verschwunden. Solche schwebenden Teile können Systeme der ISS und der Atlantis theoretisch beschädigen. Ein NASA-Sprecher hatte am Dienstag allerdings gesagt, er gehe davon aus, dass vom ersten verlorenen Bolzen keine Gefahr ausgehe.
Zwei Astronauten der US-Raumfähre Atlantis waren am Mittwoch zum zweiten von drei geplanten Außeneinsätzen gestartet. Dan Burbank aus den USA und der Kanadier Steve MacLean sollten die Arbeiten an dem neuen Ausleger der ISS fortsetzen und das zweite Sonnensegel anbringen. Nach Angaben der NASA handelt es sich bei den Bauarbeiten um die komplexesten Arbeiten seit Bestehen der fast acht Jahre alten Station.
Die zusammen 16 Tonnen schweren neuen Solarflügel sollen die Energieproduktionskapazitäten der Internationalen Raumstation verdoppeln. Letztlich sollen sie ein Viertel der Energie für die fertige Raumstation liefern.
Bericht der AFP
mfg Christian