Space Elevator

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runner02

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Re: Space Elevator
« Antwort #275 am: 29. November 2009, 17:43:55 »
Zitat
Nicht böse sein, daß ich hier Kritik übe,
Kritik kann immer zu einer konstruktiven Diskussion führen, die somit mehr Aspekte ausreichend beleuchtet  ;)


Zitat
Diese Aussage von Dir, unterstellt, dass wir alle Eventualitäten und Risiken ausschließen. Das wird aber nie möglich sein.

Der Forscherdrang des Menschen hat schon Dinge gemacht, die keiner Rational erklären konnte, und die man für Blödsinn hielt. Wie die Idee des Fliegens.

Und wenns halt wirklich ist, dann kappt man das Seil und es fliegt davon in den Weltraum. Das wars dann auch...
Vorteil wars keiner, aber man hat trotzdem daraus gelernt


Man kann zu blauäugig sein, aber es gibt auch sehr viele Leute, die einfach ihr Potential nicht auschöpfen, weil sie an nichts glauben.
Der Fortschritts und Technologieglauben war einfach zu Zeiten der Mondlandungen noch stärker...
Wissen ist begrenzt, Fantasie nicht (Einstein)

Ohne Visionen, ohne neues, stagniert die Welt

Offline Ruhri

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Re: Space Elevator
« Antwort #276 am: 29. November 2009, 18:37:20 »
Die Titanic war niemals "unsinkbar"! Da wurde der Presse lediglich erklärt, dass durch quer laufende Schotts einzelne Sektionen volllaufen könnten und das Schiff trotzdem schwimmfähig bleiben würde. Diese Aussage war völlig korrekt und wurde auch so einigermaßen von den Journalisten verstanden. In den ersten Berichten stand auch nach der betreffenden Erläuterung "praktisch unsinkbar". Das hat sich dann später etwas verselbständigt.

Ein Weltraumlift stellt im Augenblick aber kaum mehr da als eine interessante Theorie, über die man trefflich theoretisieren kann. Von der technischen Realisierung sind wir zurzeit noch dermaßen weit entfernt - sagen wir es einmal so: Kommerzielle Kernfusion schaffen wir vermutlich in einem Drittel der Zeit oder noch weniger, und da wird von einem Zeitraum über 50 Jahre gesprochen.

Re: Space Elevator
« Antwort #277 am: 29. November 2009, 19:24:50 »
Mahlzeit!


Bitte auch mir nicht böse sein, aber was du da lieferst sind nur hohle Sprüche (auch Phrasen dreschen genannt). Natürlich sind es keine Falschaussagen, aber sie sind nur sehr allgemein. Mit ähnlichen Phrasen könnte ich nun gegenhalten, aber was sollte das bringen? In etlichen Filmen mit John Wayne, Clint Eastwood, Charles Bronson und anderen "Superhelden" werden auch fast nur Phrasen gedroschen und können einem manchmal tüchtig auf den Geist gehen.
... Und wenns halt wirklich ist, dann kappt man das Seil und es fliegt davon in den Weltraum. Das wars dann auch...
Wie kommst du darauf, daß ein eventuell über 100.000 km langes, besonders festes Seil sich nach dem Abtrennen von der Erde (egal ob absichtlich oder wegen Defekt) in Luft auflöst? Es bleibt ein eventuell über 100.000 km langes, besonders festes Seil! Es bewegt sich dann als nicht berechenbares Stück Weltraumschrott unkontrolliert eine halbe Ewigkeit um die Erde. Und würde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weitere eventuell vorhandene Aufzüge zerstören.

Hatte ich doch schon mehrmals geschrieben. Auch wird immer behauptet, daß so ein Aufzug preisgünstiger als die bisherige Raketentechnik sei. Aber das ist noch lange nicht belegt und bleibt also nur eine Behauptung. Immerhin würde dieser Aufzug nur am Äquator funktionieren und ist somit nicht für alle Weltraummissionen brauchbar.

So wie ein Höhlenmensch damals nicht in der Lage sein konnte in kurzer Zeit eine Dampfmaschine oder Rechenmaschine zu bauen sind auch wir nicht in der Lage in kurzer Zeit einen Aufzug in den Weltraum zu bauen. Die Forschung an solch einem Aufzug sollte also trotzdem fortgeführt werden, denn mindestens einen Vorteil hat ein solcher Aufzug eventuell schon: Mann könnte in relativ kurzer Zeit sehr viel Material und Personen in einen Orbit bringen. In (hoffentlich) ferner Zukunft könnten dann solche Aufzüge die letzte Rettung der Menschheit darstellen. Aber das führt schon in den Bereich der Science Fiction, denn auch eine zweite Erde müßte bis zu diesem Moment nicht nur gefunden sondern auch erreichbar sein.


Gruß
Peter

runner02

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Re: Space Elevator
« Antwort #278 am: 29. November 2009, 21:01:47 »
Zitat
Von der technischen Realisierung sind wir zurzeit noch dermaßen weit entfernt - sagen wir es einmal so: Kommerzielle Kernfusion schaffen wir vermutlich in einem Drittel der Zeit oder noch weniger, und da wird von einem Zeitraum über 50 Jahre gesprochen.

Ich persönlich glaube ja, dass wie vorher einen funktionierenden Weltraumlift haben werden.

Vor 50 Jahren hieß es schon , wir beherrschen kontrollierte Fusion in 50 Jahren...

->Nyet
Man bräuchte Temperaturen und Drücke wie auf der Sonne, bei zu wenig Druck bräuchte man das vielfache der Temperatur der Sonne...

Zitat
Immerhin würde dieser Aufzug nur am Äquator funktionieren und ist somit nicht für alle Weltraummissionen brauchbar.
Im Gegenteil. Er könnte ja auf eine andere Inklination wechseln... Mit Treibstoff, den man sich beim Aufstieg spart...

GalacticTraveler

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Re: Space Elevator
« Antwort #279 am: 29. November 2009, 22:30:32 »
Vor 50 Jahren hieß es schon , wir beherrschen kontrollierte Fusion in 50 Jahren...

...und Ende der 80er Jahre hieß es, man sei bis 1999 bemannt auf dem Mars.

Ich glaube, man kann so etwas nicht vorhersehen. Die meisten vorhergesagten Entwicklungen finden dann letztendlich nicht oder nur extrem verzögert statt, während die meisten bahnbrechenden Entwicklungen nicht vorhergesagt werden. Meine Vermutung: Irgendwann wird es plötzlich eine ganz andere Entwicklung geben, die wir heute noch gar nicht sehen.

*

Offline Meagan

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Re: Space Elevator
« Antwort #280 am: 30. November 2009, 11:08:32 »
Zitat
Meine Vermutung: Irgendwann wird es plötzlich eine ganz andere Entwicklung geben, die wir heute noch gar nicht sehen.

Das macht für mich Sinn. Schließlich wissen wir heute nicht, was in der Zukunft noch so alles entwickelt wird. Am Anfang des 20. Jahrhunderts war auch noch nicht vorhersehbar, daß einmal Menschen im Linienflug fast alle Plätze der Erde erreichen können.

Statt eines Weltraumaufzuges könnte genauso gut ein Katapult eingesetzt werden das Kapseln in den Weltraum schleudert. So eine Technik wäre vielleicht sogar einfacher zu beherrschen. Je einfacher um so besser.

Was die Kernfusion anbelangt : Die wird auch in 50 Jahren noch nicht beherrschbar sein. Das ist aus meiner Sicht nichts anderes als ein Grab für riesige Mengen an Forschungsgeldern, die anders besser eingesetzt werden könnten. ZB. bei Dessert Tec. Immerhin wird da auch Kernfusionsenergie genutzt. Dafür braucht aber keine hoch komplizierte Anlage gebaut zu werden.

In der Wüste verballern jeden Tag riesige Energiemengen, die wir diringenst als Ablösung für die auf Kohle basierende Energiewirtschaft brauchen. Wann nutzen wir endlich konsequent nachhaltige Energiequellen ?

runner02

  • Gast
Re: Space Elevator
« Antwort #281 am: 30. November 2009, 18:00:08 »
Zitat
Statt eines Weltraumaufzuges könnte genauso gut ein Katapult eingesetzt werden das Kapseln in den Weltraum schleudert. So eine Technik wäre vielleicht sogar einfacher zu beherrschen. Je einfacher um so besser.

Wenn die Kanone oder das Katapult zu wenig befüllt wird, fliegt der Brocken mit 7,5 km / sek auf die Erde (naja, ein bisschen langsamer wegen atmosphärischer Reibung)

Was ist einfacher als ein simples Seil, an dem man hochklettert??
Wenn es die Materialien gibt, die dem Standhalten, sollte es sowohl eine der primitivsten als auch der Effektivsten Konstruktionen sein...

Offline trallala

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Re: Space Elevator
« Antwort #282 am: 30. November 2009, 18:29:43 »
Das Thema Katapult hatten wir doch schonmal. Es geht nicht (ohne sowas fernes wie Trägheitsaufhebung). Man bräuchte eine sehr lange Strecke zum beschleunigen wenn man nicht 100g haben will. Siehe dazu auch die Diskusionen zur SpaceCannon und Magnetbahn als Starthilfe.

runner02

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Re: Space Elevator
« Antwort #283 am: 30. November 2009, 19:08:51 »
Zitat
Das Thema Katapult hatten wir doch schonmal. Es geht nicht (ohne sowas fernes wie Trägheitsaufhebung). Man bräuchte eine sehr lange Strecke zum beschleunigen wenn man nicht 100g haben will. Siehe dazu auch die Diskusionen zur SpaceCannon und Magnetbahn als Starthilfe.

Ausserdem heißt der thread hier auch nicht 'Space Katapult' oder 'warum ein Spaceelevator nicht gut ist und was ist besser'
 ;)  :D

Poldie

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Re: Space Elevator
« Antwort #284 am: 30. November 2009, 22:52:24 »
richtig :-)

Und der Weltraumlift wird kommen !
Und er wird die Raumfahrt revolutionieren

knt

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Re: Space Elevator
« Antwort #285 am: 01. Dezember 2009, 07:56:09 »
Man könnte doch einen Ballon starten, der per Kanone eine Balliste in die Luft ballert. Die Ballista schießt dann einen Pfeil ab der sich in in den Käsemond festhackt. An dem Seil fährt dann eine Gondel empor - in der Tee trinkenden Astrospaziergängern mit Wollstutzen und Filzhüten in Plüschsesseln sitzen und papierraschelnd Zeitung lesen.

...oder man lässt die albernen Ideen aus dem vorherrigen Jahrhundert in den Abenteuerbüchern aus denen sie stammen und konzentriert sich darauf günstige und effektive Raketen zu bauen.

Hmm, die Entscheidung fällt schwer - die Plüschsessel sind natürlich kaum zu schlagen!

ps. sry für das off topic - habe gerade alberne laune... :o

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Offline Meagan

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Re: Space Elevator
« Antwort #286 am: 01. Dezember 2009, 10:34:58 »
Eigentlich war das mit dem Katapult auch nur eine alberne nicht ernst gemeinte Idee von mir. Aber die Idee mit den Plüschsessel finde ich auch gar nicht so schlecht. Wird jedenfalls leichter installierbar sein, als so ein Fakirseil, daß frei baumelnd im Weltraum hängt. Käsemond ! Da ist jedenfalls sichergestellt, daß kein Astro verhungert. Nur etwas eintönig wird die Nahrung schon sein.

Mal ein paar Bemerkungen am Rande. In der Troposphäre der Erde können gewaltige Stürme toben. In 10 km Höhe gibt es Jetstreams. Gewitter können für gewaltige elektrische Entladungen sorgen. Und das werden sie auch tun, wenn man einen Blitzableiter mitten hindurch "hängt". Für ein statisches System sind das schon ganz schöne Probleme.

Das Seil wird wohl 100.000 km lang sein müssen. Also kann man es 2,5 mal um die Erde wickeln. Und das wird es auch tun wenn es abreißt. Was es dabei zerstört ist eigentlich nicht zu kalkulieren.

Durch die verschiedensten Effekte wird das Seil in Schwingungen geraten. Beim Aufstieg gewinnt ein "Fahrzeug nicht nur an Höhe, es behält aber auch seinen Drehimpuls. Also braucht man noch eine Rakete, die es horizontal beschleunigt, damit es nicht gleich die Kopfstation aus dem Orbit zieht. (Drehimpulserhaltung)

Kurz und gut, ich halte das Ding für eine fixe Idee, die so niemals funktioniert.

Das soll aber nicht heißen, daß es keinerlei alternative Methoden zu den Raketen gibt. Wir haben sie bloß noch nicht gefunden.

Offline trallala

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Re: Space Elevator
« Antwort #287 am: 01. Dezember 2009, 12:50:59 »
Das Seil wird wohl 100.000 km lang sein müssen. Also kann man es 2,5 mal um die Erde wickeln. Und das wird es auch tun wenn es abreißt. Was es dabei zerstört ist eigentlich nicht zu kalkulieren.

Wo soll denn dann dein Seil reißen ohne das es dabei kürzer wird? Der oberste Meter?
Wenn das Seil wirklich reisst, dann -im Vergleich zur Gesammtlänge- ganz dicht am Boden. Der obere Teil wird einfach im Weltraum beiben oder vielleicht auch von der Erde wegfliegen. Das Seil wird ja schließlich durch die Fiehkraft straff gespannt. Die unteren Kilometer werden auf die Erde fallen, aber nix von wegen mehrfach um die Erde und globaler Zerstörung ...

Zitat
Durch die verschiedensten Effekte wird das Seil in Schwingungen geraten. Beim Aufstieg gewinnt ein "Fahrzeug nicht nur an Höhe, es behält aber auch seinen Drehimpuls. Also braucht man noch eine Rakete, die es horizontal beschleunigt, damit es nicht gleich die Kopfstation aus dem Orbit zieht. (Drehimpulserhaltung)

Das hatten wir jetzt aber bestimmt schon drei mal das dem nicht so ist... einfach mal weiter oben nachlesen.

GalacticTraveler

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Re: Space Elevator
« Antwort #288 am: 01. Dezember 2009, 13:56:14 »
Das hatten wir jetzt aber bestimmt schon drei mal das dem nicht so ist... einfach mal weiter oben nachlesen.

Aber natürlich ist dem so. Das ist doch einfachste Physik. Drehimpulserhaltung lässt sich derzeit genausowenig ausschalten wie Trägheitsdämpfung bei Katapulten. Und den Drehimpuls bekommt man auch nicht mittels Querkräften durch schrägstehendes Seil, jedenfalls nicht ohne massivste Schwingungen und Zusatzlängskräfte. Das ist Wunschdenken. Wie soll das reell gehen?

Offline trallala

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Re: Space Elevator
« Antwort #289 am: 01. Dezember 2009, 15:07:09 »
Das hatten wir jetzt aber bestimmt schon drei mal das dem nicht so ist
Aber natürlich ist dem so. Das ist doch einfachste Physik. Drehimpulserhaltung lässt sich derzeit genausowenig ausschalten wie Trägheitsdämpfung bei Katapulten. Und den Drehimpuls bekommt man auch nicht mittels Querkräften durch schrägstehendes Seil, jedenfalls nicht ohne massivste Schwingungen und Zusatzlängskräfte. Das ist Wunschdenken. Wie soll das reell gehen?

... einfach mal weiter oben nachlesen.

Auf der zweiten Seite in diesem Thema:
Wenn so eine Transportkapsel auf dem Weg nach oben ist muss sie natürlich auf GEO-Geschwindigkeit beschleunigt werden. Das passiert wegen dem Quadrat in der Fliehkraftformel hauptsächlich auf dem äußeren Teil des "Seils". Dadurch wird das Gegengewicht ein bischen abgebremst und fällt hinter dem Punkt genau über der Verankerung zurück um dann von dem "Seil" wieder "nach vorne" gezogen zu werden also wieder schneller zu werden.

Mein "das dem nicht so ist" war vielleicht zu unpräzise formuliert. Es bezog sich auf den nötigen Ausgleich des Drehimpulses per Raketentriebwerk.

@GalacticTraveler:
Was genau meinst du mit "Querkräften durch schrägstehendes Seil"?

runner02

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Re: Space Elevator
« Antwort #290 am: 01. Dezember 2009, 17:26:51 »
Ein Seil in den Weltraum nimmt den Drehimpuls von der Erde.

Darum dreht sich die Erde auch minimal (messbar) langsamer im Sommer, da die Blätter oben sin und somit ist mehr Masse weg vom Zentrum...

Ist das soviel schwerer zu verstehen als irgedwelche Halbahrheiten??

*

Offline Pham

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Re: Space Elevator
« Antwort #291 am: 01. Dezember 2009, 21:48:17 »
Ein Seil in den Weltraum nimmt den Drehimpuls von der Erde.

Darum dreht sich die Erde auch minimal (messbar) langsamer im Sommer, da die Blätter oben sin und somit ist mehr Masse weg vom Zentrum...

Ist das soviel schwerer zu verstehen als irgedwelche Halbahrheiten??
Du meinst die Winkelgeschwindigkeit .. nicht den Drehimpuls!  ;)
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

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Offline Schillrich

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Re: Space Elevator
« Antwort #292 am: 01. Dezember 2009, 22:09:39 »
Na, das ist schon Drehimpuls. An so einem Seil bis auf den GSO zu "klettern", ist wie das Klettern auf einen hohen Berg, d.h. die Erde "beschleunigt" mich auf die höhere Umlaufgeschwindigkeit da oben mit. Dadurch wird die Erde minimal langsamer rotieren. Wenn ich mich dann vom Seil löse und in einen eigenen Orbit gehe, habe ich diesen Anteil Drehimpuls der Erde "geraubt".
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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GalacticTraveler

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Re: Space Elevator
« Antwort #293 am: 01. Dezember 2009, 23:11:27 »
Na, das ist schon Drehimpuls. An so einem Seil bis auf den GSO zu "klettern", ist wie das Klettern auf einen hohen Berg, d.h. die Erde "beschleunigt" mich auf die höhere Umlaufgeschwindigkeit da oben mit. Dadurch wird die Erde minimal langsamer rotieren. Wenn ich mich dann vom Seil löse und in einen eigenen Orbit gehe, habe ich diesen Anteil Drehimpuls der Erde "geraubt".

Dazu müsste das Seil aber schräg stehen, und damit meine ich, dass es am Ankerpunkt an der Erdoberfläche nicht senkrecht ist. Anders könnte nämlich kein Drehimpuls von der Erde "abgezapft" werden, weil die Kräfte im Seil nur parallel zum Seil wirken können. Und schon geht ein ganzer Haufen Riesenprobleme los: Extreme Zugspannungen, die aufgebracht werden müssen, um mit sehr steilem Seilwinkel Drehimpuls zu übertragen. Das kann nicht gehen, ohne dass man das irgendwie zusätzlich stabilisiert. Und da fallen mir momentan nur Raketen ein. Es mag vielleicht auch anders gehen, aber ohne zusätzliche Stabilisierung, einfach das Seil sich selbst überlassen, geht es nicht. Das widerspricht allen Energie-Erhaltungssätzen und damit jeglicher Standardphysik.

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Offline Schillrich

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Re: Space Elevator
« Antwort #294 am: 02. Dezember 2009, 06:22:05 »
Das "Seil" ist kein Leichtgewicht, sonder hat eher die "Proportionen" eines Turms. Damit brächte es, v.a. zusammen mit einer großen Ankermasse im Orbit eine erhebliche Trägheit und auch Vorspannung mit sich. So leicht driftet es nicht ab, und so leicht verformt es sich auch nicht. Vorspannung führt ja u.a. dazu, dass Querspannungen in ihrer Wirkung verringert werden, das Bauteil steifer wird und es zu weniger Verformung kommt.
« Letzte Änderung: 02. Dezember 2009, 07:56:58 von Schillrich »
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Offline Meagan

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Re: Space Elevator
« Antwort #295 am: 02. Dezember 2009, 10:25:51 »
Ich möchte den ganzen mal eine fassbare Größe geben.

Die Erde hat einen Umfang von 40.000 km. Teilt man das durch 24 Stunden , so kommt man auf eine Oberflächengeschwindigkeit von 1666,67km/h.

Da die Kopfstation sich im Orbit geostationär mitbewegen muß, hat sie ebenfalls einen 24 Stunden Umlauf.

100.000km Seil + 6366km Erdradius = 106366km Bahnradius
1063666 * 2 * PI = 668317km Bahnumfang
Der Bahnumfang / 24 Stunden = 27846km/h

Das bedeutet, ich muß von 1666,67 km/h auf 27846km/h beschleunigen, um das System nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Auf dem Rückweg muß ich natürlich um den gleichen Betrag abbremsen.

Mit Schwingungen habe ich nicht von den Schwingungen eines Pendels gesprochen, sondern von den harmonischen Schwingungen einer Gitarrensaite. Diese Wellen setzen sich nach unten und oben fort. Sie werden sogar am Boden und an der Kopfstation reflektiert und führen zu enormen Zugkräften. Das System hat eine eigene Resonanzfrequenz, und in der, bzw. deren Oberwellen wird es schwingen.

Ursache dieser Schwingungen wird jede Art mechanischer Erschütterungen sein, denen dieses Seil ausgesetzt ist. Der Fahrkorb wird dabei genau so für Schwingungen sorgen, wie das Wetter (lokale Winde, Scherwinde, Wirbel, Böhen etc. ).

Eine Vorspannung des Seiles hat den gleichen Effekt, wie das Stimmen einer Gitarre. Damit verändert sich die Resonanzfrequenz.

Dabei habe ich noch gar nicht von Meteoriteneinschlägen oder Einschlägen von Weltraumtrümmern gesprochen.

*

Offline Schillrich

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Re: Space Elevator
« Antwort #296 am: 02. Dezember 2009, 10:31:38 »
Genauso wie sich eine Gitarrensaite nicht um ein Sandkorn kümmert, ist dem großen, schweren und gespannten Elevator ein "Fahrzeug" egal.
(Wenn wir schon mit Analogien Größenordnungen vergleichen wollen ... ;))

Natürlich ist ein Elevator schwingfähig, natürlich hat er eine Eigenfrequenz, natürlich regt eine fahrende Kabine an, aber das Ganze muss nicht zwangsläufig "zueinander passen" und einen messbaren Effekt erzeugen. Man kann die Parameter auch gezielt so einstellen (Masse, Länge, Spannung, Fahrgeschwindigkeit, Nutzlast, ...), dass sich all diese Effekte eben nicht gravierend oder gar katastrophal ergeben.
\\   //    Grüße
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Offline Pham

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Re: Space Elevator
« Antwort #297 am: 02. Dezember 2009, 14:52:28 »
Ich möchte den ganzen mal eine fassbare Größe geben.

Die Erde hat einen Umfang von 40.000 km. Teilt man das durch 24 Stunden , so kommt man auf eine Oberflächengeschwindigkeit von 1666,67km/h.

Da die Kopfstation sich im Orbit geostationär mitbewegen muß, hat sie ebenfalls einen 24 Stunden Umlauf.

100.000km Seil + 6366km Erdradius = 106366km Bahnradius
1063666 * 2 * PI = 668317km Bahnumfang
Der Bahnumfang / 24 Stunden = 27846km/h

Das bedeutet, ich muß von 1666,67 km/h auf 27846km/h beschleunigen, um das System nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Auf dem Rückweg muß ich natürlich um den gleichen Betrag abbremsen.

Mit Schwingungen habe ich nicht von den Schwingungen eines Pendels gesprochen, sondern von den harmonischen Schwingungen einer Gitarrensaite. Diese Wellen setzen sich nach unten und oben fort. Sie werden sogar am Boden und an der Kopfstation reflektiert und führen zu enormen Zugkräften. Das System hat eine eigene Resonanzfrequenz, und in der, bzw. deren Oberwellen wird es schwingen.

Ursache dieser Schwingungen wird jede Art mechanischer Erschütterungen sein, denen dieses Seil ausgesetzt ist. Der Fahrkorb wird dabei genau so für Schwingungen sorgen, wie das Wetter (lokale Winde, Scherwinde, Wirbel, Böhen etc. ).

Eine Vorspannung des Seiles hat den gleichen Effekt, wie das Stimmen einer Gitarre. Damit verändert sich die Resonanzfrequenz.

Dabei habe ich noch gar nicht von Meteoriteneinschlägen oder Einschlägen von Weltraumtrümmern gesprochen.
Die Schingung wird keine laufende Welle sein. Wie sollte diese auch dabei entstehen?
Dadurch dass ein Fahrzeug mit konstanter geschwindigkeit am Seil hoch fährt, wird ein konstanter Druck auf das Seil ausgeübt, welcher erst nach lässt, wenn das dadurch in Umlaufrichtung beschleunigte Fahrzeug an der geostationären Orbitalstation ankommt.
Für diesen Weg benötigt so ein Fahrzeug mehrere Tage (bei ca. 500km/h rund 4Tage). Man kann sich also die Kraft vorstellen, mit der das Fahrzeug das Seil in tangentialer Richtung beschleunigt .. es ist durchaus zu vernachlässigen.

Diese 4Tage sind dann auch die anregende Frequenz eienr STEHENDEN WELLE. Der Vergleich mit der Gittarenseite passt da ser gut, da das Seil so auch am Boden und im geostationären Orbit "festgemacht" ist, schwingt das Seil stehend zwischen diesen Punkten.
Wenn das Seil insgesamt also keine Eigenfrequenz in dieser Größenordnung hat, haben Schwingungseffekte aufgrund der Fahrzeuge keinen Einfluss. Hätten sie es doch, dann muss "einfach" die Aufstiegsgeschwindigkeit der fahrzeuge verändert werden.


Von diesen Standpunkten aus sehe ich so ein Seil recht unproblematisch, auch hinsichtlich der tektonischen Aktivitäten.
Das Seil muss noch nicht mal exakt am Äquator mintiert sein. Sogar eine leichte Auslenkung ist akzeptabel, da das ganze System flexibel ist/sein muss.

Zur Stabilität:
Man darf sich ein solches System nicht wirklich wie ein einzelnes Seil vorstellen (auch wenn dieses Wording hier gebraucht wird) .. das wird ein ganzes system sein, ggf, auch verflochten und von außen von einem optisch unendlich hohen Gebäude kaum zu unterscheiden sein.
Insofern ist es nicht so, dass da "einfach" jemand mit der Schere rangehen muss, um eine Multimilliarden-Dollareinlage zu zerstören.
Da wird es schon "etwas" mehr benötigen.
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

runner02

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Re: Space Elevator
« Antwort #298 am: 02. Dezember 2009, 15:45:13 »
Nochmal meine Frage, ist irgendwie untergegangen...

 http://www.spaceward.org/elevator-when ,
ich verstehe die Grafik über die Voraussichtliche und tatsächliche Materialstärke nicht ...

Wie ich das interpretiere ist man im Zeitplan hinten(?) Andererseits ist das 11 schon oberhalb der benötigten Materialstärke, also könnte schon gebaut werden (?)

Offline trallala

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Re: Space Elevator
« Antwort #299 am: 02. Dezember 2009, 16:10:53 »
Die Schwingung wird keine laufende Welle sein. Wie sollte diese auch dabei entstehen?
[...]
Diese 4Tage sind dann auch die anregende Frequenz eienr STEHENDEN WELLE. Der Vergleich mit der Gittarenseite passt da ser gut, da das Seil so auch am Boden und im geostationären Orbit "festgemacht" ist, schwingt das Seil stehend zwischen diesen Punkten.
Wenn das Seil insgesamt also keine Eigenfrequenz in dieser Größenordnung hat, haben Schwingungseffekte aufgrund der Fahrzeuge keinen Einfluss. Hätten sie es doch, dann muss "einfach" die Aufstiegsgeschwindigkeit der fahrzeuge verändert werden.

Von diesen Standpunkten aus sehe ich so ein Seil recht unproblematisch, auch hinsichtlich der tektonischen Aktivitäten.

Das Seil wird ganz erheblich schwingen! Es gibt doch noch viel mehr Einflüsse auf das Seil als die langsame kleine Kapsel. Nehmen wir doch zum Beispiel mal den Wind im unteren Bereich. Der wird schön ungregelmäßig und stark pusten und bei der recht ordentlichen Breite des Seils ordentlich Schwingungen anregen. Wind bringt ja selbst Hochhäuser zum schwanken...

Bei der Länge des Seils darf man auch die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Wellen nicht so vernachlässigen wie bei einer Gitarrensaite. Die Wellen laufen da ewig bis sie mal wo ankommen und da können sich schnell mal zwei Wellenberge addieren.
Der Schwingungsaspekt ist meiner Meinung nach also gar nicht unkritisch sondern neben der Zugfestigkeit des Seils eines der Hauptprobleme.