Ich möchte den ganzen mal eine fassbare Größe geben.
Die Erde hat einen Umfang von 40.000 km. Teilt man das durch 24 Stunden , so kommt man auf eine Oberflächengeschwindigkeit von 1666,67km/h.
Da die Kopfstation sich im Orbit geostationär mitbewegen muß, hat sie ebenfalls einen 24 Stunden Umlauf.
100.000km Seil + 6366km Erdradius = 106366km Bahnradius
1063666 * 2 * PI = 668317km Bahnumfang
Der Bahnumfang / 24 Stunden = 27846km/h
Das bedeutet, ich muß von 1666,67 km/h auf 27846km/h beschleunigen, um das System nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Auf dem Rückweg muß ich natürlich um den gleichen Betrag abbremsen.
Mit Schwingungen habe ich nicht von den Schwingungen eines Pendels gesprochen, sondern von den harmonischen Schwingungen einer Gitarrensaite. Diese Wellen setzen sich nach unten und oben fort. Sie werden sogar am Boden und an der Kopfstation reflektiert und führen zu enormen Zugkräften. Das System hat eine eigene Resonanzfrequenz, und in der, bzw. deren Oberwellen wird es schwingen.
Ursache dieser Schwingungen wird jede Art mechanischer Erschütterungen sein, denen dieses Seil ausgesetzt ist. Der Fahrkorb wird dabei genau so für Schwingungen sorgen, wie das Wetter (lokale Winde, Scherwinde, Wirbel, Böhen etc. ).
Eine Vorspannung des Seiles hat den gleichen Effekt, wie das Stimmen einer Gitarre. Damit verändert sich die Resonanzfrequenz.
Dabei habe ich noch gar nicht von Meteoriteneinschlägen oder Einschlägen von Weltraumtrümmern gesprochen.
Die Schingung wird keine laufende Welle sein. Wie sollte diese auch dabei entstehen?
Dadurch dass ein Fahrzeug mit konstanter geschwindigkeit am Seil hoch fährt, wird ein konstanter Druck auf das Seil ausgeübt, welcher erst nach lässt, wenn das dadurch in Umlaufrichtung beschleunigte Fahrzeug an der geostationären Orbitalstation ankommt.
Für diesen Weg benötigt so ein Fahrzeug mehrere Tage (bei ca. 500km/h rund 4Tage). Man kann sich also die Kraft vorstellen, mit der das Fahrzeug das Seil in tangentialer Richtung beschleunigt .. es ist durchaus zu vernachlässigen.
Diese 4Tage sind dann auch die anregende Frequenz eienr STEHENDEN WELLE. Der Vergleich mit der Gittarenseite passt da ser gut, da das Seil so auch am Boden und im geostationären Orbit "festgemacht" ist, schwingt das Seil stehend zwischen diesen Punkten.
Wenn das Seil insgesamt also keine Eigenfrequenz in dieser Größenordnung hat, haben Schwingungseffekte aufgrund der Fahrzeuge keinen Einfluss. Hätten sie es doch, dann muss "einfach" die Aufstiegsgeschwindigkeit der fahrzeuge verändert werden.
Von diesen Standpunkten aus sehe ich so ein Seil recht unproblematisch, auch hinsichtlich der tektonischen Aktivitäten.
Das Seil muss noch nicht mal exakt am Äquator mintiert sein. Sogar eine leichte Auslenkung ist akzeptabel, da das ganze System flexibel ist/sein muss.
Zur Stabilität:
Man darf sich ein solches System nicht wirklich wie ein einzelnes Seil vorstellen (auch wenn dieses Wording hier gebraucht wird) .. das wird ein ganzes system sein, ggf, auch verflochten und von außen von einem optisch unendlich hohen Gebäude kaum zu unterscheiden sein.
Insofern ist es nicht so, dass da "einfach" jemand mit der Schere rangehen muss, um eine Multimilliarden-Dollareinlage zu zerstören.
Da wird es schon "etwas" mehr benötigen.