Ich kann Euren Frust gut verstehen. Aber da ich ähnliche Probleme aus anderen Projekten kenne, möchte ich folgendes zu bedenken geben:
Der letztendliche Nachweis, daß eine Konstruktion (oder Änderung) so funktioniert, wie man sich das vorstellt, ist nun mal der praktische Test. Schwierig wird's, wenn ein Test nicht möglich ist, weil es keine Einrichtung gibt, in oder mit der solch ein Test gemacht werden könnte. Und das ist beim Shuttle-Tank nun mal leider der Fall. Ob die Änderungen wirksam sind, kann man eben nur im Flug feststellen.
Kann man aber nicht testen, versucht man mit Experimenten und mathematischen Analysen nachzuweisen, daß die Änderung funktioniert und alle Anforderungen erfüllt. Liegen die Ergebnisse dann vor, kommen die Bedenkenträger, sprich: Manager, die natürlich auch von noch weiter oben unter Druck stehen: "Habt Ihr denn auch dies und jenes bedacht? Und was passiert, wenn diese oder jene Annahme in Euren Analysen doch nicht zutrifft? Oder wenn dieser oder jener Parameter nun doch etwas anders ist? Bitte analysiert das mal neu, und macht noch diesen und jenen Test!"
Und das kostet dann Zeit. Und am Ende weiß man dann trotzdem nicht, ob die Ergebnisse der Analysen nun die Realität wirklich abbilden.
In genau dieser Zwickmühle steckt jetzt die NASA. Ob die vorgenommenen Änderungen nun endlich das Problem des abfallenden Schaumstoffs beseitigen, kann und wird erst der Flug zeigen.
Auch ich bin der Meinung, daß man schon vor Monaten hätte fliegen können, aber - siehe oben. Drücken wir also die Daumen, daß alles klappt.
Und dazu biete ich gleich wieder eine Wette an: wetten, daß es diesmal während des Flugs keine Live-Bilder von Kameras auf dem Tank gibt? Höchstens zeitverzögert und/oder hinterher.
Gruß
Roger50