Hallo,
Dominik der Artikel ist gut. Doch ich denke zur jetzigen Stunde bringt uns alles hätte, wäre, wenn nicht weiter.
Nachdenklich macht mich nur eines an der der ganzen Geschichte: " Wenn man schon kurz nach dem Start gewusst hat, dass etwas schief gelaufen ist, warum hat man dann nicht zumindest versucht festzustellen, was wirklich defekt ist und ob der Schaden nicht doch ernst zu nehmen ist. Zumindest diese Mittel gab es ja. Man hätte sich dann zwar immer noch irren können, das ist ja menschlich, aber man hätte zumindest sich diesen Vorwurf ersparen können.
Hätte man dann festgestellt, dass etwas so schwer beschädigt ist, dann hätte man mindestens 9 Tage Zeit für eine Lösung gehabt - Bei Apollo 13 waren es weit weniger und man hat eine Improvisierte Lösung gefunden.
Die Unmöglichkeit mit dem Treibstoff die ISS zu erreichen lasse ich nicht gelten, das ist in meinen Augen eine faule Ausrede. Denn erstens hätte man hierfür ( als Notreserve ) beim Start sorgen können ( Nachlässigkeit oder zu viel Vertrauen ), dann hätte man notfalls den ganzen verbliebenen Treibstoff für Kurskorrekturen verwenden können um dann notfalls zur ISS Treibstoff für das Shuttle zu bringen, und wenn das dann nicht reicht, hätte man auch die ISS kurzfristig absenken können. Hätte auch das noch nicht ausgereicht, hätte man ein auch im All sicher noch eine Betankungsmöglichkeit finden können. Nur, dass man es erst gar nicht probiert hat, spricht gegen die NASA.
Dass das Shuttle keine Andockmöglichkeit an die ISS hatte, heißt dann aber auch noch nicht, dass es da nicht irgendwie hätte festmachen - für genauere Untersuchungen der Schäden. Die ISS hat einen Greifarm. Und die Astronauten an Bord der Columbia und der ISS sind hochintelligente Profis, die - gerade wenn es ums eigene Leben und das der Kollegen geht - nichts unversucht gelassen hätten. So hätte man zumindest die Versorgung mit Sauerstoff ( aus der ISS ) verlängern können und durch ein Rettungsshuttle einen Versuch unternehmen können. Was dabei herausgekommen wäre, werden wir allerdings nie erfahren.
Deshalb finde ich es wichtiger über die Zukunft zu reden. Gerade da werden dann aber Forderungen laut, die erfüllt werden müssen:
1.) Egal welchen Sinn die Mission erfüllen soll, es muss sichergestellt werden, dass im Notfall die ISS erreicht werden kann und ein Andockvorgang möglich ist. Dazu müsste allerdings auf der ISS eine Andockvorrichtung existieren, die es auch einem Shuttle ohne dem herkömmlichen Andockring erlaubt anzudocken. Außerdem müsste der Treibstoffvorrat daran angepasst werden.
2.) Die Sicherheit steht vor jeder Mission und auch bei scheinbar geringsten Schäden wird eine Inspektion vorgenommen.
3.) Zusätzliche Kameras sind so anzubringen, dass auch das komplette Hitzeschild geprüft werden kann.
4.) Ein Start darf nur dann genehmigt werden, wenn ein anderes Shuttle innerhalb von 24 Std. startklar in Bereitschaft steht und mindestens eine Piloten - Crew zur Verfügung steht.
Damit werden wir dann zwar weitere Unfälle nicht verhindern, und es wäre vermessen zu behaupten, dass wir damit nie mehr mit toten Astronauten rechnen müssten - die Raumfahrt war immer gefährlich und wird es auch bleiben, wie das damals auch die Entdeckungsreisen auf der Erde waren, aber und darauf kommt es an, es gäbe ein Stück mehr Sicherheit und zumindest eine Chance in Zukunft nicht tatenlos zusehen zu müssen, wie ein Shuttle verglüht und auseinander bricht.
Gerade in Hinsicht auf das Alter der Shuttles müssen wir - das kennen wir ja von allen technischen Geräten - damit rechnen, dass sich Fehler und Störfälle häufen. Auch wenn uns die Ingenieure uns immer wieder etwas anderes darstellen wollen. Bei jeder Inspektion und Wartung "menschelt es" - das geht mal gut und mal bitter böse daneben. Jeder Techniker kann mal was übersehen, schlimm wenn es dann Risse im Hitzeschild oder in Treibstoffleitungen sind. Wer alte technische Geräte besitzt, der weiss, dass sich Störfälle auch bei bester Wartung mit zunehmenden Alter häufen - das Gerät selbst ist aber brauchbar und nutzbar. Aber die Sicherheit des Betriebes und der Zuverlässigkeit, als auch die Sicherheit selbst nehmen zunehmend ab.
In sofern sollte man sich nun auch mal dringend die Frage stellen, ob man nicht doch langsam mit dem Bau der Nachfolgegeneration der Shuttles beginnen sollte.
Gruß Roland