Skylon / SABRE

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Offline noidea

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Re: Skylon / SABRE
« Antwort #225 am: 09. August 2013, 01:43:27 »
Ich muss aber zugeben dass ein Skylon-basiertes Design für einen Raumtransporter allemal besser ist als diese Feststoffsilversterrakete von Ariane 6. Zudem wäre solch ein Vehikel das fortschrittlichste und innovativste der Welt, wäre ein echtes "Space Shuttle" und würde für den Hochtechnologiestandort Europa sprechen. Also von mir aus kann die ESA da mehr Geld geben. ;D
MfG
sf4ever

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tobi

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Re: Skylon / SABRE
« Antwort #226 am: 09. August 2013, 08:07:10 »
Einerseits Ariane 6 und andererseits Skylon. Das macht überhaupt keinen Sinn von einer technologischen Perspektive. Skylon benutzt LH2/LOX und keine Feststoffbooster. Bei ESA HQ scheint man sich mal wieder nicht sicher, in welche Richtung man gehen will.

Aber halt! Es sind ja nur 1 Milionen Euro. Das ganze könnte auch nur Alibigeld sein um die Briten zu besänftigen.

Re: Skylon / SABRE
« Antwort #227 am: 09. August 2013, 12:17:34 »
Schon möglich. Wenn man Skylon ernsthaft voranbringen will sollte das schon eine dreistellige Millionensumme sein.
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

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Offline MX87

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Re: Skylon / SABRE
« Antwort #228 am: 09. August 2013, 13:30:29 »
Ich muss aber zugeben dass ein Skylon-basiertes Design für einen Raumtransporter allemal besser ist als diese Feststoffsilversterrakete von Ariane 6. Zudem wäre solch ein Vehikel das fortschrittlichste und innovativste der Welt, wäre ein echtes "Space Shuttle" und würde für den Hochtechnologiestandort Europa sprechen. Also von mir aus kann die ESA da mehr Geld geben. ;D

Ja sehe ich genauso. Vor allem im Hinblick, dass Ariane 6 technologisch (verwendete Technik, potential des Konzepts / Technik) alles andere als ein Aushängeschild ist. Aber genug zu A6. Skylon wäre ein Wahnsinnskonzept, dass fast alle derzeitigen verfolgten Raumfahrtkonzepte übertreffen würde. Vermutlich liegt die Underdog-Rolle von Skylon auch damit zusammen, dass keiner der großen europäischen Aerospacekonzerne (BAe, Rolls Royce, EADS / Airbus) dahinter steht und somit nur eine eingeschränkte Lobby vorhanden ist. Wir bräuchten einen finanzierungswilligen europäischen Milliardär mit einer Raumfahrtvision, der die Zügel in die Hand nimmt  ;) Da würde ich dann größere Chancen auf eine Verwirklichung sehen, als bei ESA-Almosen ... (mehr sind die 1 Mio ja leider nicht).

Mal nebenbei: Gibt es schon eine Idee wie man das SABRE in der Luft zuerst Testen will? Irgendwo muss man es ja "drunterhängen" und ein extra Testflugzeug bauen würde die Kosten ins immense treiben. Ich würde ja erwarten man nutzt einen Kampfjet dazu, da übliche Triebwerkstestbeds (Boeing 747, Airbus A340) da für eine "Höllenmaschine" wie ein SABRE weniger für geeignet sind.
"Whoopie! Man, that may have been a small one for Neil, but that's a long one for me."

Re: Skylon / SABRE
« Antwort #229 am: 09. August 2013, 14:08:50 »
@Finanzierung: Die wird schon kommen. Wie scho nauf den letzten Seiten beschrieben hat REL ihr Konzept mit Hilfe mehrerer Luft und Raumfahrtexperten (darunter auch vom DLR) verfeinert. Es würde mich wundern, wenn nicht bestimmte Teile der europäischen Luft und Raumfahrtindustrie das Projekt schon längst heimlich beobachten würden.  ;)

Zitat
Das ganze könnte auch nur Alibigeld sein um die Briten zu besänftigen.

Glaube ich weniger, immerhin haben die Briten ja derzeit bei der euopäischen Raumfahrt zu wenig zu melden. (Zumindestens im Vergleich zu den deutschen und Franzosen.)

@Test: Der Precooler Prototyp wurde, soweit ich gelesen habe, mit einem normalen Jettriebwerk einer Viper getestet. Es ist anzunehmen, daß REL bei einem Flugprototypen ein ähnliches vorgefertigtes Gefährt einfach modifizieren wird.
« Letzte Änderung: 09. August 2013, 15:57:13 von Haus Atreides »

tobi

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Re: Skylon / SABRE
« Antwort #230 am: 09. August 2013, 14:19:05 »
Es sit anzunehmen, daß REL bei einem Flugprototypen ein ähnliches vorgeferttgtes Gefährt einfach modifizieren wird.

Halt ich für unwahrscheinlich. Das Triebwerk unterscheidet sich doch stark von allen anderen Triebwerken. Außerdem braucht man 100 Millionen Euro, das deutet doch auf einigen Aufwand hin.

Re: Skylon / SABRE
« Antwort #231 am: 09. August 2013, 16:06:54 »
Hmm.... 100 Millionen.

Das wäre im Prinzip praktisch genau soviel wie die X-34 gekostet hat.

http://en.wikipedia.org/wiki/Orbital_Sciences_X-34

Inflationsbereinigt wäre der Skylon Prototyp möglicherweise billiger.

Aber erstmal muß das Triebwerk Goldstatus erreichen. Vorher sind weitere Spekulationen imo. sinnlos.

Re: Skylon / SABRE
« Antwort #232 am: 16. August 2013, 12:46:03 »
http://eandt.theiet.org/magazine/2013/08/news-analysis.cfm

Der Artikel sagt zwar für viele von uns nichts neues, ist aber imo. eine gute Zusammenfassung der derzeitigen Entwicklung.

Re: Skylon / SABRE
« Antwort #233 am: 20. August 2013, 13:36:26 »
Es gibt ein recht interessantes Mathe Schulprojekt zur Berechnung der Nutzlast usw. von Skylon. Natürlich in englisch, wäre wohl sicher auch für deutschen Schulen interessant.

http://www.stemfortheclassroom.com/2013/07/skylon-payload.html
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Re: Skylon / SABRE
« Antwort #234 am: 09. Oktober 2013, 00:21:07 »
http://forum.nasaspaceflight.com/index.php?topic=30547.msg1105223#msg1105223
http://forum.nasaspaceflight.com/index.php?topic=30547.1455

Neues Infos von einem Vortrag von Alan Bond. Das Wichtigste:

-  Das Triebwerksprojekt ist auf 3,5 Jahre bei Gesamtkosten von 350 Mio Pfund ausgelegt. 85% der Finanzierung ist schon gesichert, das Geld der brit. Regierung miteingeschlossen.
- Sie sind schon in Gesprächen mit Flugzeugrahmenherstellern. (Welche genau sagen sie nicht.) Testflüge sind für 2020, kommeizieller Betrieb für 2023 geplant.
- Der Precooler ist selbst bei einem Druck von 150 Atmosphären noch sehr stabil.
- Ein schweres Unwetter, wie es z.b. häufig in Kourou auftritt, würde keinen Missionsabbruch erfordern.
- Die Operationsreichweite von Skylon D1 beträgt 600 km Höhe.
- Der Hitzeschild, eine Silicon Carbite verstärkte Glasskermaik wurde ursprünglich von der Atomindustrie erfunden, fand aber keinen praktischen Nutzen. Laut Bond ist es aber das ideale Material für Hitzschilde.
- Sabre 4 unterschiedet sich anscheinend sehr von Sabre 4, die Unterschiede sind allerdings Top Secret.
-Skylon D1 wäre im Gegensatz zum alten C1 Design zum Eigentransport (zum Startplatz) fähig, in der Praxis hält das Bond allerdings nicht für erfoderlich.
- Anscheinend wird Rel vo nanderen Lauftfahrtfirmen, welche Null Interesse am Weltraum haben, als Rivale angesehen, wiel sie mit ihnen um qualifiziertes Personal konkurrieren.
- Und anscheinend Skylon das Interesse von einigen Flüssigtriebstoflieferfirmen geweckt, jetzt da die Ariane 6 ja ausschließlich Feststoff verwenden wird.

Alson Bond wird übrigens am 12 Oktober bei den Feierlichkeiten zum 80sten Geburtstag der British Interplanetary Society in Liverpool weitere Fragen beantworten und Statusupdates abgeben.

Re: Skylon / SABRE
« Antwort #235 am: 27. Oktober 2013, 17:26:56 »
http://www.flightglobal.com/blogs/hyperbola/2013/10/reaction-engines-expands-sabre-engine-project-to-finance-full-engine/

Mit etwas Verspätung, neue Infos von  der BIS Veranstaltung. Der User SICA Design hat im NSF Forum ebenfalls eine Details zusammengefasst.

http://forum.nasaspaceflight.com/index.php?topic=30547.msg1108438#msg1108438

Das Wichtigste:
Zitat
2) and 4) SCEPTRE and next programme stage? Without attempting to quote:
SCEPTRE, or the "dissected-rabbit" engine development programme has effectively been dropped. With the increased funding, and providing the last 15% can be secured, the push is now to produce an integrated "real" SABRE engine, ready to be put on a test-stand in 2017!

Die verbesserte Finanzierungslage hat REL ermöglicht die "Versuchskaninchen" Phase zu überspringen. Sie wollen nun bis 2017 ein echtes funktionsfähiges SABRE Triebwerk bauen und testen.  :D

Führerschein

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Re: Skylon / SABRE
« Antwort #236 am: 10. November 2013, 10:06:51 »
Zitat von: Führerschein
Skylon wäre gut, das würde mir gefallen. Aber SpaceX wäre auch damit durchaus konkurrenzfähig. Skylon hat hohe Investitionskosten, selbst wenn man die Entwicklungskosten wieder als verlorenen Zuschuss aus der Kalkulation rausläßt. Und sie müssen ihre Kosten und Leistung erst noch beweisen.

Das ist OT, aber antworte trotzdem darauf.

Wenn Skylon so wie vorgesehen realisierbar ist (was ich bezweifle), dann haben RLV-Konzepte basierend auf alter Raketentechnologie langfristig keine Chance. Das ist einfach zu gut. Extrem kleines Startgewicht, kleine Trockenmasse, vergleichsweise "schwache" Triebwerke und nur zwei davon, Möglichkeit zum Abort in jeder Flugphase, geringe Wiedereintrittstemperatur, geringe g-Kräfte beim Aufstieg (und deshalb kleine Trockenmasse), zudem die Betriebsvorteile die SSTO und horizontaler Start und Landung mit sich bringen.

Skylon wäre ganz klar ein Game-Changer (im Vergleich zu anderen Konzepten mit voller Wiederverwendbarkeit). Ob es sich für die geringen Startraten heutzutage lohnt ist eine andere Frage.

Thema hierher verlegt, weil bei Arianespace OT.

Ich sehe Skylon nicht so klar im Vorteil, das System hat auch Nachteile, selbst Machbarkeit mal einfach vorausgesetzt. Maximale Masse in den LEO 15t ist für interplanetare oder Mond-Missionen etwas wenig. Auch für große Bauvorhaben im Orbit oder weiter weg, wie z.B. Raumstationen im LEO oder L-Punkten. Gut skalierbar ist es auch nicht.

Dagegen muß ein Konzept mit VTVL erstmal das Problem der Pad-Kosten einschließlich Range lösen. Aber die Anforderungen von Skylon an die Start/Landebahn sind auch nicht ohne. Es lohnt sich erst bei hoher Startrate.

Umso interessanter wäre es, zwei verschiedene Systeme in direkter Konkurrenz im Wirkbetrieb zu haben

tobi

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Re: Skylon / SABRE
« Antwort #237 am: 10. November 2013, 10:16:18 »
Das mehrheitlich französische Arianespace soll ein hauptsächlich britisches Konzept verfolgen und fliegen? Bist das klappt, muss politisch aber noch sehr viel passieren. Vor allem, da Großbritannien mit der Ariane derzeit nichts zu tun haben will.

Führerschein

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Re: Skylon / SABRE
« Antwort #238 am: 10. November 2013, 10:29:00 »
Das mehrheitlich französische Arianespace soll ein hauptsächlich britisches Konzept verfolgen und fliegen? Bist das klappt, muss politisch aber noch sehr viel passieren. Vor allem, da Großbritannien mit der Ariane derzeit nichts zu tun haben will.

Hast recht. Ich denke manchmal nicht daran, daß das alles mit Vernunft nichts zu tun hat. Es kam von der Diskussion, ob und wie Europa die Herausforderung von SpaceX annehmen kann. Aber deshalb ein englisches Konzept unterstützen, obwohl es nicht von der britischen Regierung stammt, das geht wohl nicht.

Re: Skylon / SABRE
« Antwort #239 am: 10. November 2013, 13:25:57 »
Ich sehe Skylon nicht so klar im Vorteil, das System hat auch Nachteile, selbst Machbarkeit mal einfach vorausgesetzt. Maximale Masse in den LEO 15t ist für interplanetare oder Mond-Missionen etwas wenig. Auch für große Bauvorhaben im Orbit oder weiter weg, wie z.B. Raumstationen im LEO oder L-Punkten. Gut skalierbar ist es auch nicht.

Dagegen muß ein Konzept mit VTVL erstmal das Problem der Pad-Kosten einschließlich Range lösen. Aber die Anforderungen von Skylon an die Start/Landebahn sind auch nicht ohne. Es lohnt sich erst bei hoher Startrate.

Wenn die Startkosten gering genug sind könnte man mit mehreren Flügen größere Objekte in Einzelmodulen in den Orbit bringen und so gleich noch die Startrate erhöhen. Eine gewisse Obergrenze wird es aber wohl auch da geben, mehr als zwei oder drei Module mit Skylon zu starten dürfte wohl teurer als die Nutzung der Methanrakete von SpaceX werden. MCT könnte sicherlich mit einem Start eine ganze Flotte von Satelliten starten, aber oft wird das wohl nicht vorkommen, da sehe ich logistische Probleme. Für Starts einzelner Satelliten würde Skylon wohl unschlagbar sein, bei größeren Nutzlasten dürfte das auf MCT zutreffen.

Zitat
Umso interessanter wäre es, zwei verschiedene Systeme in direkter Konkurrenz im Wirkbetrieb zu haben

MCT und Skylon haben jeweils ihren eigenen Markt, der sich nicht stark überschneidet. Einen direkten Konkurrenten sehe ich für beide Systeme eigentlich nicht, für alle anderen Anbieter wird es bei dieser Marktlage richtig schwer.
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Re: Skylon / SABRE
« Antwort #240 am: 10. November 2013, 13:27:40 »
Das mehrheitlich französische Arianespace soll ein hauptsächlich britisches Konzept verfolgen und fliegen? Bist das klappt, muss politisch aber noch sehr viel passieren. Vor allem, da Großbritannien mit der Ariane derzeit nichts zu tun haben will.

Wenn Skylon ein ESA-Flieger werden soll, muß das Projekt europäisch werden. Entweder die Briten sehen das ein oder sie müssen es allein stemmen - was sie sicher nicht schaffen.
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Rugoz

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Re: Skylon / SABRE
« Antwort #241 am: 10. November 2013, 13:55:20 »
Zitat von: Führerschein
Auch für große Bauvorhaben im Orbit oder weiter weg, wie z.B. Raumstationen im LEO oder L-Punkten. Gut skalierbar ist es auch nicht.

Die mangelnde Skalierbarkeit nach unten ist ein Problem. Obs nach oben nicht skalierbar ist weiss ich gar nicht. Zu klein ist es meiner Meinung nach nur wenn man extrem optimistisch ist was die zukünftige Entwicklung im Weltraum anbelangt. Wenn du mit Skylons jedes Jahr ein paar hundert Mal fliegts kannst du schon eine Menge Leute/Nutzlast in den Orbit und zurück verfrachten.

Zitat von: tobi
Das mehrheitlich französische Arianespace soll ein hauptsächlich britisches Konzept verfolgen und fliegen? Bist das klappt, muss politisch aber noch sehr viel passieren.

Arianespace fliegt was zur Verfügung steht. Falls es eine realistische Chance gibt, dass Skylon bis 2020-25 realisiert wird, denke ich nicht, dass ESA mit Ariane 6 weitermacht. Es ist ja nicht so, dass Skylon ein rein britisches Projekt bleiben würde.

Wie gesagt, ob sich Skylon lohnt und technisch machbar ist ist eine andere Frage.

Führerschein

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Re: Skylon / SABRE
« Antwort #242 am: 10. November 2013, 14:16:52 »
Skalierbarkeit nach unten sehe ich weniger als Problem. Wenn Skylon so günstig fliegt, wie vorausgesetzt, kann man auch 3-5t Nutzlasten transportieren. Man braucht also nicht unbedingt was kleineres.

Ich sehe aber nur sehr schwer Skalierbarkeit nach oben. Wenn, dann wird es wieder sehr teuer in der Entwicklung und auch bei der Boden-Infrastruktur.

Falcon 9 würde auch mit Wiederverwendbarkeit der 1. Stufe nicht mit Skylon konkurrieren können. Mit wiederverwendbarer zweiter Stufe wird die Nutzlast deutlich kleiner.

Ob Schwerlasten wirklich benötigt werden, ist die große Frage. Für kommerzielle Satelliten im Erdorbit sicher nicht. Für interplanetare Raumfahrt und Raumstationen sicher. Obwohl man vielleicht auch Stationen aus einer größeren Anzahl von Bigelow-Modulen zusammenstellen kann. Mit Trägern in der 50t Klasse oder höher (vollständig und schnell wiederverwendbar) geht es deutlich effizienter.

Offline TWiX

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Re: Skylon / SABRE
« Antwort #243 am: 10. November 2013, 15:48:59 »
Skalierbarkeit nach unten sehe ich weniger als Problem. Wenn Skylon so günstig fliegt, wie vorausgesetzt, kann man auch 3-5t Nutzlasten transportieren. Man braucht also nicht unbedingt was kleineres.

Ich sehe aber nur sehr schwer Skalierbarkeit nach oben. Wenn, dann wird es wieder sehr teuer in der Entwicklung und auch bei der Boden-Infrastruktur.

Falcon 9 würde auch mit Wiederverwendbarkeit der 1. Stufe nicht mit Skylon konkurrieren können. Mit wiederverwendbarer zweiter Stufe wird die Nutzlast deutlich kleiner.

Ob Schwerlasten wirklich benötigt werden, ist die große Frage. Für kommerzielle Satelliten im Erdorbit sicher nicht. Für interplanetare Raumfahrt und Raumstationen sicher. Obwohl man vielleicht auch Stationen aus einer größeren Anzahl von Bigelow-Modulen zusammenstellen kann. Mit Trägern in der 50t Klasse oder höher (vollständig und schnell wiederverwendbar) geht es deutlich effizienter.

Ich bin der Ansicht, dass selbst die noch kleinere Nutzlast des Skylon-Konzepts ausreicht, um alle geforderten Nutzlasten zu transportieren. Natürlich hat auch Wiederverwendbarkeit ihre Tücken, siehe das Space Shuttle. Aber was hat da die Wiederverwendung so teuer gemacht? Dass man unzählige, komplexe Systeme nach jedem Flug inspizieren und aufbereiten musste. Dabei fielen hauptsächlich Personalkosten an. Natürlich wird das bei skylon nicht anders sein und es ist gut möglich, dass der Aufwand für die Inspektion sehr hoch sein wird, aber selbst dann sind die Vorzeichen ganz andere: Zunächst einmal wäre da die Anzahl der Komponenten, die beim Skylon genau 1 beträgt, während das Shuttle insgesamt 3 hatte (ET, SRB, Shuttle). Dann die Startsequenz: auch hier hat der Skylon mit der horizontalen Startbarkeit klare Vorteile, sei es nun, dass es schneller gehen kann oder dass man kein Pad braucht. Das mit dem metallischen Hitzeschiild stellt einen weiteren Pluspunkt dar.
Ich will damit darauf heraus, dass die Startrate eines einzelnen Fahrzeugs selbst im schlechtesten Falle wohl einmal pro Monat starten kann. Und im Endeffekt ist es ja dann egal, wie oft pro Jahr ich wiederverwenden kann, die nötige Manpower muss ich haben und bezahlen.
Man müsste halt komplett umdenken, viel mehr Komponenten im Orbit zusammensetzen und auf Space-Tugs setzten. Und da ist Skylon m.E. weit günstiger als jedes MCT.
P.S.: was mir imo noch durch den Kopf geht, ist die Verwendung als Frachttransporter: ginge es ohne zusätzliche Modifikationen, mit Skylon an Raumstationen anzudocken und Fracht zu entladen, so wie beim Shuttle?
Aktuelle Meldungen aus Raumfahrt und Astronomie: www.raumfahrer.net

Führerschein

  • Gast
Re: Skylon / SABRE
« Antwort #244 am: 10. November 2013, 16:53:19 »
Ich will gar nicht bis ins letzte diskutieren, welches System überlegen wäre, wir können das sowieso nicht wirklich klären. Deshalb würde ich gerne beide fliegen sehen. MCT wird fliegen, wenn SpaceX nicht in den nächsten drei Jahren doch noch zusammenbricht, was ich für unwahrscheinlich halte. Daß Skylon fliegt, hoffe ich. Die beste Chance dafür würde darin bestehen, daß Europa einsteigt, nur leider ist das politisch unwahrscheinlich.

Ich persönlich hoffe dabei, daß Skylon nicht kommt, bevor SpaceX mit Falcon-Starts das Geld für MCT verdient hat, denn SpaceX kann eher nicht auf große Regierungsgelder setzen. Die Chancen dafür stehen aber gut, denn Skylon kommt nicht schnell.

Ich sehe es noch als völlig unklar an, welches System mehr Service oder weniger Kosten bedeutet. Eine Rakete ist wesentlich einfacher aufgebaut und kann deshalb meiner Meinung nach auch mit wesentlich weniger Service auskommen. Viel billiger im Bau ist sie sowieso. Die erste Stufe braucht keinen Hitzeschild, nur die wesentlich kleinere zweite Stufe.

In einem Fall müssen die zwei Stufen auf der Erde wieder zusammengefügt werden, im anderen müssen wesentlich mehr Komponenten im Orbit zusammengeführt werden.

Ich würde zustimmen, daß es nicht unbedingt ein riesiger Schwerlastträger sein muß. Schätzungsweise braucht man aber mindestens 30t und mehr Volumen, als Skylon bieten wird, um ausreichend große Komponenten zu starten, die sich ohne Montage, nur per Koppelung und/oder tanken zu dem benötigten Gerät zusammenfügen lassen.

Wenn Skylon kommt und SpaceX weiter im Satellitenmarkt konkurrenzfähig sein will, wird man eine kleinere wiederverwendbare Rakete bauen müssen, um in der Klasse bis 10-15t konkurrenzfähig zu sein.

Rugoz

  • Gast
Re: Skylon / SABRE
« Antwort #245 am: 12. November 2013, 07:15:11 »
Zitat von: Führerschein
Ich will gar nicht bis ins letzte diskutieren, welches System überlegen wäre, wir können das sowieso nicht wirklich klären.

Ich habe Skylon ja auch nicht mit MCT verglichen (über das wissen wir ja überhaupt nichts), sondern general mit TSTO Studien.

Zitat von: Führerschein
Ich persönlich hoffe dabei, daß Skylon nicht kommt, bevor SpaceX mit Falcon-Starts das Geld für MCT verdient hat, denn SpaceX kann eher nicht auf große Regierungsgelder setzen.

Mit Falcon-Starts kann man nicht so viel Geld verdienen. SpaceX hat schon 3600 Mitarbeiter, 600 oder mehr kommen sicher noch dazu. Damit nähert es sich langsam dem Industriestandard an, auch in den Kosten. Wenn schon muss NASA MCT finanzieren, was ich momentan für eher unwahrscheinlich halte.

Zitat von: Führerschein
Eine Rakete ist wesentlich einfacher aufgebaut und kann deshalb meiner Meinung nach auch mit wesentlich weniger Service auskommen.

Raketen müssen sehr viel aushalten, vor allem bei Staging. Skylon ist in dieser Hinsicht harmloser. Natürlich sind die Anforderungen and das "thermal management" höher mit Skylon (Mach 5 Flug und Wiedereintritt).

Zitat von: Führerschein
Ich würde zustimmen, daß es nicht unbedingt ein riesiger Schwerlastträger sein muß. Schätzungsweise braucht man aber mindestens 30t und mehr Volumen, als Skylon bieten wird, um ausreichend große Komponenten zu starten, die sich ohne Montage, nur per Koppelung und/oder tanken zu dem benötigten Gerät zusammenfügen lassen.

Die ISS wurde mit dem Shuttle zusammengesetzt. Einzelne Module waren zwar etwas schwerer als 15t, aber wenn man Ausrüstung separat raufbringt dürfte es wohl ausreichen. Skylon hat ausserdem die Möglichkeit zum suborbital deployment, damit dürfte man 20-25t Nutzlasten in den LEO bugsieren können.

Wenn du auf dem Mars landen willst reicht es natürlich nicht, aber ich halte all diese grossen Marskolonie-Träume für Humbug (höchstens eine Mikrokolonie a la Mars One). Tourismus ins LEO ist für mich ein potentiell realistischer Markt in den nächsten 50 Jahren. Der Hauptanteil der Flüge dürfte dann auf die Lieferung von Touristen/Versorgungsgüter in den LEO fallen.

Führerschein

  • Gast
Re: Skylon / SABRE
« Antwort #246 am: 12. November 2013, 09:10:20 »

Mit Falcon-Starts kann man nicht so viel Geld verdienen. SpaceX hat schon 3600 Mitarbeiter, 600 oder mehr kommen sicher noch dazu. Damit nähert es sich langsam dem Industriestandard an, auch in den Kosten. Wenn schon muss NASA MCT finanzieren, was ich momentan für eher unwahrscheinlich halte.

Sie sind noch sehr, sehr weit entfernt vom Industriestandard. Man darf beim Vergleich nicht vergessen, daß sie fast alles selbst produzieren. Sie haben inzwischen etwas mehr Personal als ULA. Aber ULA baut keine Raketen, die kriegen sie komplett zugeliefert, sie integrieren und starten nur. Entwickeln tun sie auch nur ganz begrenzt. Der Personalstand enthält auch schon das Entwicklungspersonal für MCT, also einen sehr hohen Bestandteil der Kosten dafür. SpaceX geht offensichtlich davon aus, daß sie die Finanzierung stemmen können und ich tendiere dazu, ihnen zu glauben.


Die ISS wurde mit dem Shuttle zusammengesetzt. Einzelne Module waren zwar etwas schwerer als 15t, aber wenn man Ausrüstung separat raufbringt dürfte es wohl ausreichen. Skylon hat ausserdem die Möglichkeit zum suborbital deployment, damit dürfte man 20-25t Nutzlasten in den LEO bugsieren können.

Suborbital klingt interessant. Das wußte ich nicht, ist aber irgendwie logisch, kann man da wirklich so viel mehr transportieren? Bleibt das Volumen, wie sieht es damit aus?

Eine neue Raumstation würde nicht wie die ISS aussehen, sie bräuchte viel mehr Volumen, vielleicht geht das mit aufblasbaren Modulen.

Re: Skylon / SABRE
« Antwort #247 am: 12. November 2013, 11:48:14 »
Aufblasbare Module wie die von Bigelow sind aber auch zu groß für Skylon, und der Trend geht eher zu noch massiveren Einheiten.
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

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Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

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Offline MX87

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Re: Skylon / SABRE
« Antwort #248 am: 12. November 2013, 16:37:05 »
Was ist eigentlich die derzeitige anvisierte Nutzlast von Skylon in den LEO bzw. GTO?

Ich denke wenn Skylon verwirklicht wird, dann als europäisches Projekt unter starker UK-Führung. Ich schließe auch nicht aus, dass Ariane 6 und Skylon parallel existieren werden. Wieso?`Weil ich vermute, dass Skylon wenn dann als halbprivates Projekt verwirklicht wird. Partner und Geldgeber scheint man bereits jetzt zu finden (man hat ja jetzt schon mehr Geld zur Verfügung als erhofft, daher gleich der Sprung zu SABRE). Wird interessant...

Bevor jetzt das "Der Markt ist zu klein"-Gekreische losgeht: Wenn jedes Auto mind. 200.000 € kosten würde, dann wäre der Automarkt sehr klein. Umso kleiner der Preis von etwas, desto größer der Markt. Umso geringer die Startkosten, desto mehr Nutzlasten wird es geben. Seien es Technik oder Menschen (Touristen).
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Führerschein

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Re: Skylon / SABRE
« Antwort #249 am: 12. November 2013, 17:04:25 »
Was ist eigentlich die derzeitige anvisierte Nutzlast von Skylon in den LEO bzw. GTO?

15t in den LEO. Höher kann Skylon nicht. GTO wird dann mit Booster für die Nutzlast erreicht. Die Leistung ist abhängig vom Booster. Aber sicher ausreichend auch für schwere Com-Sats.