Aber definiere mal für diese Thema "sinnvoll".
Ariane 6 soll die Startkosten senken. Das wollen die anderen Konzepte auch. Aber Ariane 6 soll das mit möglichst begrenztem Risiko und derzeit machbaren Entwicklungskosten erreichen. Das ist bei Skylon aber anders, das Risiko ist viel höher, weil quasi alle Technologien heute so nicht existieren, und demzufolge sind die Entwicklungskosten immens. Du nennst 10 Mrd Euro, das ist ja mehr als dreimal soviel wie für Ariane 6 angesetzt wird. Wenn alle Ariane-Länder bei ihren Beiträgen bleiben müsste dann GB 7 Mrd Euro beisteuern. Daran glaube ich erst wenn es eine offizielle Info der britischen Regierung gibt, daß die dazu bereit sind. Die heutigen Ariane-Länder wollen nicht mehr Geld ausgeben, auch wenn es über mehr Jahre verteilt ist.
Mein Fazit ist, daß Skylon derzeit als Trägerprogramm bei der ESA nicht durchsetzbar ist, selbst wenn es technisch interessanter zu sein scheint. Nach Ariane 6 mag das anders sein.
Aber ich habe nichts gegen Deine Petition, die bringt zumindestens mal die Denkerei darüber in mehr Schwung.
Ein sinnvolles Ariane 6-Konzept stelle ich mir so vor, dass es eine Flüssighauptstufe mit zwei kostengesenkten, wiederverwendbaren Vulcain-2+ gibt. Die Rakete ist ähnlich wie die Angara oder die Atlas V modular aufgebaut, es gibt also verschiedene Booster und Oberstufen. Die Erststufe ist wiederverwendbar, über das Konzept, wie das genau aussehen soll, können wir uns streiten. So eine Rakete würde in einer 8t Nutzlast-Variante etwa 55 Mio ohne Wiederverwendung kosten, mit nochmal 20 Mio weniger.
Dadurch, dass es etwa 10 Jahre braucht, bis man SKYLON entwickelt hat, betragen die jährlichen Entwicklungskosten 1 Milliarde Euro. Das sind gerade mal 300 Mio Euro jährlich mehr als die Ariane 6 und meiner Meinung nach bei der sich verbessernden wirtschaftlichen Situation in der EU absolut tragbar. Natürlich übernimmt GB nicht den Rest, sondern alle Länder erhöhen ihren Anteil an den jährlichen Entwicklungskosten um 30%.
Natürlich ist SKYLON schwer durchsetzbar, aber versucht sollte man es haben. Und dass es kritische Stimmen gibt, sollten die Entscheidungsträger auf jeden Fall berücksichtigen. Nach Ariane 6 ist es zu spät: Der wirtschaftliche Misserfolg mit der Ariane 6 wird tief sitzen, sodass eine große Investition in die Raumfahrt, wie sie bei SKYLON nötig ist, unmöglich sein wird.