Russische Raumfahrt

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Offline Rücksturz

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4650 am: 12. April 2023, 13:35:28 »
"Russland begeht Tag der Raumfahrt mit Volksbelustigungen und Start einer neuen Interkontinentalrakete

Auftritt Putins am Abend. Ein Beitrag vor Gerhard Kowalski."



Juri Alexejewitsch Gagarin
(Bild: Roskosmos)

Weiter im Beitrag von Gerhard Kowalski:
https://www.raumfahrer.net/russland-begeht-tag-der-raumfahrt-mit-volksbelustigungen-und-start-einer-neuen-interkontinentalrakete/

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Offline Rücksturz

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4651 am: 13. April 2023, 19:37:31 »
"GK Roskosmos-Chef: Projektierung der superschweren Trägerrakete wird 2024 wieder aufgenommen

Arbeit war im Februar 2021 eingestellt worden. Ein Beitrag von Gerhard Kowalski."



(Bild: Roskosmos)

Weiter im Beitrag von Gerhard Kowalski:
https://www.raumfahrer.net/gk-roskosmos-chef-projektierung-der-superschweren-traegerrakete-wird-2024-wieder-aufgenommen/

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Offline jdark

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4652 am: 13. April 2023, 19:48:15 »
"GK Roskosmos-Chef: Projektierung der superschweren Trägerrakete wird 2024 wieder aufgenommen

Arbeit war im Februar 2021 eingestellt worden. Ein Beitrag von Gerhard Kowalski."



(Bild: Roskosmos)


Ähm die N1 auf dem Bild ist aber nicht das aktuelle Design der superschweren Trägerrakete oder?
Und wer ist schuld?....

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Offline Rücksturz

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4653 am: 14. April 2023, 08:19:02 »
Ich denke das Bild ist etwas ironisch gemeint und soll zeigen wie lange Russland/Sovietunion schon keine Schwerlast- bzw Mondrakete mehr entwickelt haben, zumindest soweit, dass auch was auf dem Pad stand.

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tonthomas

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4654 am: 14. April 2023, 10:08:17 »
Ich denke das Bild ist etwas ironisch gemeint ...
Ich hätte auch ein Bild der Energia nehmen können, die ist immerhin zwei mal erfolgreich geflogen.

Gruß   Pirx

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Offline Rücksturz

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4655 am: 14. April 2023, 17:21:51 »
"Russland hat neuen Aufbruch zum Mond verschlafen

Borissow übt Selbstkritik. Ein Beitrag von Gerhard Kowalski."


(Foto: NASA)

Weiter im Beitrag von Gerhard Kowalski:
https://www.raumfahrer.net/russland-hat-neuen-aufbruch-zum-mond-verschlafen/

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Offline alepu

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4656 am: 14. April 2023, 18:40:50 »
Hätte mich auch gewundert, wenn Towarischtsch Putin die Raumfahrt nicht bei der erstbesten Gelegenheit erneut zur Chefsache erklärt hätte, an die alte diesbezügliche Vormachtstellung erinnert und erneut alles daransetzen wird eine der großen Raumfahrtnationen zu bleiben. Ist halt nur die Frage inwieweit ihm das gelingen wird. Teuer wird's auf jeden Fall und besonders schnell wird's auch nicht gehen.
Bis es da einen entsprechenden Schwerlastträger für eigene bemannte Mondlandemissionen gibt, haben die USA und China wohl schon (ständig?) bemannte Mondstationen und möglicherweise hat auch schon der erste Mensch auf dem Mars gestanden.
Nicht, daß ich es ihnen micht gönnen würde, jedenfalls zigtausendmal besser als einen Krieg zu führen.

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Offline James

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4657 am: 27. April 2023, 13:36:30 »
Juri Borissow: Raketen- und Raumfahrtbranche Russlands nicht in sehr gutem Zustand

Neuauflage des Buran-Programms angekündigt. Ein Beitrag von Gerhard Kowalski.



Weiter im Portalartikel von Gerhard Kowalski  =>  Link zum Portalartikel

Viele Grüße, James

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Offline alepu

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4658 am: 27. April 2023, 16:44:41 »
Und nicht nur!

- Bis 2028 wollen sie die neue Großraumrakete "Jenisej" mit 108 t Frachtkapazität in Dienst stellen.
- Die neue eigene Raumstation "ROS" errichten.
- Ein Multisatelliten-Netz bauen.
- Sich wesentlich am chinesischen Mondprogramm u.a. mit bemannbarer Station beteiligen.
- Einen Atomantrieb für den Raumschlepper "Zeus" entwickeln, der insbesondere ab 2030 diese noch zu errichtende chinesisch-russische Mondstation versorgen soll.
- Einen wiederverwendbaren Raumgleiter "a la Buran" spez. zum Rücktransport aus dem All einsetzen.
- Die Jugend für die Raumfahrt begeistern und beteiligen.
- Mindestens bis 2028 zumindest den russ. Part der ISS weiter betreiben, mit entsprechenden bemannten und unbemannte Anflügen.

Also praktisch das Gleiche wie auch die USA und China anstreben, und evtl. auch noch Anderes mehr, allerdings mit schon jetzt viel zuwenig Mitteln, sowohl an Geld, wie an bestausgebildetem jungem Personal und benötigter Hardware und vermutlich auch ohne zivile Hilfe von Seiten der "Privatindustrie" (?)

Ist ja auch verständlich, im Angesicht der alten Größe und der jetzt davoneilenden Amerikaner, Chinesen und von hinten nach vorne drängenden Indern und Europäern (?), da will man schließlich nicht den Anschluß an die Spitzengruppe verlieren, oder zumindest versuchen diesen wiederzuerlangen (!), veloren haben sie ihn ja wohl eh längst.

Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4659 am: 27. April 2023, 17:25:55 »
Beim jetzigen Kurs von ca. 75 Rubel für einen US$ ... Innerrussische Inflation und möglicher weiterer Wertverfall  gegenüber dem $ nicht bedacht.
Jetzt bekommt man für 1 $ schon 81 Rubel. Im ersten Quartal ist das russische Staatsdefizit (nach Angaben des russischen Finanzministeriums) schon so groß wie für das gesamte Jahr 2023 prognostiziert. Das bedeutet, dass ab Ende des Jahres die Arbeitslosigkeit in Russland nicht künstlich bei etwa 4 % gehalten werden kann, da dann der Wohlfahrtsfonds (u.a. die Rentenkasse) aufgebraucht ist.

Wie will Russland da Großprojekte stemmen?
Qualifizierte Jugendliche für Raumfahrtprojekte zu finden wird zunehmend schwieriger, da die demografischen Problemen zunehmend schlimmer werden. Die Jahrgänge unter 20 Jahren sind kleiner als die von 20 bis 40 Jahren.
Eine Alterspyramide ist im Wiki-Artikel zur Russischen Föderation.
Ob China es zulässt, dass Russland eine wesentliche Beteiligung an den Großprojekten erhält, sei auch in Frage gestellt.
Seit Apollo und Star Trek Classic Astronomie, Raumfahrt und SciFi-Fan.

TWR genügt als Anrede

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Offline Schillrich

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4660 am: 27. April 2023, 19:13:07 »
Seltsame Formulierung „nicht sehr guter Zustand“ … da musste offenbar „sehr gut“ in die Phrase rein, anstatt „schlecht“ sagen zu können …
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4661 am: 27. April 2023, 22:07:01 »
Die Meldung zu dem Raumgleiter sollte man nicht falsch verstehen.
1. Wird das vermutlich nicht wieder so ein großes und komplexes Fahrzeug wie Buran. Die Entwicklung wäre zu teuer und der Betrieb nicht wirtschaftlich. Man bedenke nur, dass man dafür wieder eine Energia bräuchte.
2. Es gibt in der russischen Raumfahrt unendliche viele Schubladenprojekte und dieses könnte am Ende auch als solches Enden. Im Moment wird nur an Konzepten gearbeitet und die kosten nicht viel. Warten wir mal ab ob die Finanzierung zur Entwicklung und zum Prototypenbau je bewilligt wird.
3. Man muss es vielleicht auch als das sehen was es zunächst ist. Eine öffentliche Meldung. Damit soll die Öffentlichkeit angesprochen werden und man will vielleicht auch Druck für die nächste Finanzierungsrunde aufbauen.

Abwinken würde ich aber nicht. Die Russen haben grundsätzlich das Know How und den Willen. Mit dem politischen (Finanz) Ok kann das durchaus was werden. Wird aber lange dauern. Die Frage für mich ist eher, was genau das Aufgabengebiet sein soll. Speziell die Aussage, dass man Material auf die Erde zurück bringen möchte lässt mich da ein wenig an den Mond denken.

Und nicht nur!

- Bis 2028 wollen sie die neue Großraumrakete "Jenisej" mit 108 t Frachtkapazität in Dienst stellen.
- Die neue eigene Raumstation "ROS" errichten.
- Ein Multisatelliten-Netz bauen.
- Sich wesentlich am chinesischen Mondprogramm u.a. mit bemannbarer Station beteiligen.
- Einen Atomantrieb für den Raumschlepper "Zeus" entwickeln, der insbesondere ab 2030 diese noch zu errichtende chinesisch-russische Mondstation versorgen soll.
- Einen wiederverwendbaren Raumgleiter "a la Buran" spez. zum Rücktransport aus dem All einsetzen.
- Die Jugend für die Raumfahrt begeistern und beteiligen.
- Mindestens bis 2028 zumindest den russ. Part der ISS weiter betreiben, mit entsprechenden bemannten und unbemannte Anflügen.

Also praktisch das Gleiche wie auch die USA und China anstreben, und evtl. auch noch Anderes mehr, allerdings mit schon jetzt viel zuwenig Mitteln, sowohl an Geld, wie an bestausgebildetem jungem Personal und benötigter Hardware und vermutlich auch ohne zivile Hilfe von Seiten der "Privatindustrie" (?)

Ist ja auch verständlich, im Angesicht der alten Größe und der jetzt davoneilenden Amerikaner, Chinesen und von hinten nach vorne drängenden Indern und Europäern (?), da will man schließlich nicht den Anschluß an die Spitzengruppe verlieren, oder zumindest versuchen diesen wiederzuerlangen (!), veloren haben sie ihn ja wohl eh längst.

Ideen und Wünsche haben alle die gleichen und die sind auch nicht neu. Im Grunde greift das alles mehr oder weniger auf die Konzepte der 60/70er Jahre zurück als man sich fragte was nach der Mondlandung als nächstes kommt. Wie wir wissen kam da viel weniger als man sich gewünscht hatte aber nun macht sich die Welt wieder zu neuen Ufern auf und es stehen nun auch neue Technologien zur Verfügung. Da will nun niemand den Anschluss verlieren, vor allem die Russen nicht. Sie haben sich bei der bemannten Raumfahrt nun lange auf ihren Lorbeeren ausgeruht und merken nun, dass ihnen die Zeit davon läuft. Schaden kann das nicht.

In deiner Liste hast du noch das neue Raumschiff Orjol vergessen sowie den Aufbau des neuen Raumbahnhofs in Wostotschny.
Ja, die Russen haben viel vor und das wird alles nicht so schnell gehen und einige Projete werden vielleicht auch versanden. Das ist aber nichts neues in der Raumfahrt generell und auch nicht bei den Russen.

- Die neue Schwerlastrakete ist ein Dauerthema und bei den vielen alten und neuen Projekten kann man schnell die Übersicht verlieren. Abwarten bis da wirklich etwas gebaut wird. Im Moment stehen Angara, Sojuz 5 und vermutlich Amur im Vordergrund.
- An Ros wird schon lange gearbeitet und ich denke das ist auch konkret. Die ISS machts nicht mehr lange und Russland hat derzeit keine andere Option.
Entscheidend ist das NEM Modul. Das muss fertig werden und dann kann es los gehen. Ich würde da aber von Verzögerungen ausgehen. Theoretisch kann Nauka dann zu Ros dazu stoßen. Ob das wirklich passiert muss man abwarten aber theoretisch ist das erste ROS Modul schon im All ;)
- Das Satelitennetzwerk planen gerade alle. Wird lustig wenn man dann noch versucht zwischen den vielen Sateliten in den Orbit vorzustoßen :)
Ich denke hier könnte Russland auch eine Kooperation mit Indien oder China eingehen. Es wird aber etwas kommen. Allein schon wegen der militärischen Komponente. Ähnlich wie bei Glonass.
- Die Pläne zur Mondstation haben alle Staaten die irgendwas mit bemannter Raumfahrt machen. Die Idee mit den Chinesen zusammenzuarbeiten ist auch schon alt. Ich bin mir nur nicht sicher ob das wirklich was wird. Solche Kooperationsprojekte zwischen China und Russland  haben bisher nicht so viele Früchte getragen. Ich fürchte das Problem ist, dass China Russland nicht wirklich braucht und zeigen will, dass sie es alleine könne. Russland braucht aufgrund der mangelnden Wirtschaftsleitung aber China wobei Russland gleichzeitig in der Raumfahrt nicht den Juniorpartner spielen will.
Bei diesen Mondstationsprojekten bin ich aber generell noch sehr skeptisch. Mir ist das Nutzungskonzept dieser Stationen noch nicht klar. Ich denke daher es wird ohnehin noch lange bei eher konzeptionellen Ideen bleiben. Wer weiss wann wir da eine ernsthafte Umsetzung sehen. Am ehesten würde ich tatsächlich den Chinesen zutrauen das durchzuziehen. Einfach als Statement "hier kommt China".
- An dem Atomantrieb arbeiten die Russen allederings schon lange und durchaus ernsthaft. Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass die Russen dabei schon am weitesten von allen sind. In den letzten Jahren hat das Projekt aber an Unterfinanzierung und vermutlich auch technischen Problemen gelitten. An Details kommt man da schwer ran. Den Vorsprung könnten sie auch schnell wieder verlieren. Der Atomantrieb hat aber vor allem für die Erkundung des Sonnensystems oder als Marsshuttle seinen Nutzen. Rechnet sich aber vielleicht auch für den Mond. Bin mir nur nicht so sicher ob ich das Ding regelmäßig im LEO sehen möchte. Wird sich aber vermutlich nicht vermeiden lassen. Die andere interessante Nutzung ist ja fürs Militär.
- Zum Raumgleiter hab ich ja schon geschrieben. Das mit der Jugend ist aber ein ernstes Problem. Um 1990 hat man händeringend versucht das alte Personal in der Raumfahrt zu halten damit diese Kräfte mit ihrem Know How nich in andere Länder gehen und vielleicht noch irgendwelchen Schurkenstaaten in den Weltraum oder zu Interkontinentalraketen verhelfen. Dadurch hat die russiche Raumfahrt auch diese enorme Größe bezogen auf die Anzahl der Angestellten. Sie war im Grunde überbesetzt und für Junge Einsteiger war da wenig Platz. Nun droht man in einen Personal- und Know How Mangel zu fallen wenn die alten alle in den Ruhestand gehen. Das Problem ist aber altbekannt und wird regelmäßig addressiert. Das scheint aber bis heute nicht ausreichend gefruchtet zu haben. Ob dieser neue Aufruf was bringt, wir werden sehen.
- Die ISS ist und bleibt bis auf weiteres das wesentliche Aushängeschild der russischen Raumfahrt. Und dabei kann man auch noch Geld einnehmen. An der Stelle werden wir solange eine Einschränkungen sehen bis es wirklich nicht mehr geht und ROS den Dienst aufnehmen kann.

Also da ist viel auf der Liste aber wenig neues und viele dieser Punkte sind, wie häuft in der Raumfahrt, Ideen- und Konzeptentwicklung und Hochglanzprospekte. Ein paar dieser Dinge werden aber sicher kommen.
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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4662 am: 27. April 2023, 22:29:06 »
Jetzt bekommt man für 1 $ schon 81 Rubel. Im ersten Quartal ist das russische Staatsdefizit (nach Angaben des russischen Finanzministeriums) schon so groß wie für das gesamte Jahr 2023 prognostiziert. Das bedeutet, dass ab Ende des Jahres die Arbeitslosigkeit in Russland nicht künstlich bei etwa 4 % gehalten werden kann, da dann der Wohlfahrtsfonds (u.a. die Rentenkasse) aufgebraucht ist.

Der Rubel liegt aktuell eigentlich eher auf einem Langzeitnieveau. Das Auf und Ab durch den Krieg ist überwunden. Zu prognostizieren wie es weiter geht traue ich mir nicht zu.
Da Russland aber in Sachen Raumfahrt größtenteils Selbstversorger ist spielt die Währung keine direkte Rolle. Eher die Wirtschaftskraft und die ist aktuell relativ stabil. Wobei sich hier die Russen natürlich eher Wachstum wünschen. Das gabs in der Vergangenheit und wie sich das zukünftig entwickelt, nun wir werden sehen.

Das russische Staatsdefizit ist übrigens im Vergleich zu vielen anderen Staaten gering. Es ist in den letzten Jahren gestiegen aber immernoch auf einem niedrigem Niveau.  Das hilft aber bei der Einschätzung wenig denn der russische Staat wird anders geführt als viele andere Staaten daher helfen solche Vergleiche nur bedingt weiter. Fakt ist, sollte Russland sich für die Raumfahrt verschulden wollen haben sie dafür recht viel Spielraum. Im Moment hat aber die Rüstung eher Priorität und es werden wohl vor allem die Raumfahrprojekte finanziert die auch der Rüstung helfen. Die Forscher werden sich im Zweifelsfall hinten anstellen müssen.

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Offline alepu

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4663 am: 27. April 2023, 22:51:11 »
Denke auch, daß das eher ein "Dream Chaser" als ein "Space Shuttle" werden wird, wenn überhaupt. Falls Orjol früh genug kommt, wäre er wohl nicht mehr dringend notwendig, aber verlockend ist so ein Raumgleiter schon, mit seiner Landung auf Flugplätzen und der relativ schnellen Wiederverwendung. Ist aber halt eine ganz andere Technik und ist die Frage inwiefern sie auf die Erfahrungen mit Buran aufbauen können.

Und wenn das alles irgendwann mal tatsächlich was werden sollte, sind die anderen Staaten halt inzwischen wohl schon wieder mindestens einen Schritt weiter.

So hat die USA schon heute u.a.
- mehrere große Sat.-Netze
- mehrere neue Crew-Raumschiffe
- Raumgleiter soll noch in diesem Jahr fliegen
- wiederverwendbare Rakete(n)
- mit dem Starship einen großen Trumpf im Ärmel


Darüberhinaus sind USA und China auch am Mars bereits stark vertreten, wovon in Russland auch für die Zukunft anscheinend überhaupt nicht die Rede ist.

Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4664 am: 01. Mai 2023, 12:06:41 »
Es ist typisch für die russische Raumfahrt, dass andauernd grandiose Zukunftspläne formuliert werden und der Eindruck erweckt wird, dass man daran ernsthaft arbeitet. Diese Projekte kommen dann aber selten über das CAD-Modell oder Mockup-Stadium heraus. So verhielt es sich schon vor 2022 und auch vor 2014, als die erste Welle von Sanktionen verhängt wurde. In der absehbaren Zukunft sind die Bedingungen für die zivile und auch militärische russische Raumfahrt deutlich schlechter.

1) Russland ist von vielen westlichen Messgeräten, Werkzeugmaschinen, Industriedienstleistungen etc. abgeschnitten.
2) Das sowjetische Erbe ist mittlerweile aufgebraucht, Technologieverkäufe and Europa, USA, China, Indien, Korea gehen zurück und damit fehlen der Industrie wichtige Aufträge.
3) Der russische Staatshaushalt gerät auf der Einnahmenseite unter Druck und auf der Ausgabenseite beanspruchen das Militär und vor allem "innere Sicherheit" immer größere Anteile des Budgets.
4) Durch den Krieg hat sich der Brain-Drain beschleunigt. Junge Menschen mit Qualifikationen wandern natürlich am ehesten aus.
5) Die Raumfahrt im Allgemeinen und die zivile Raumfahrt im Speziellen konkurrieren direkt mit der sonstigen Rüstungsbranche um Mittel, Maschinen und Personal. Die Rüstungsbranche wird dabei immer Priorität haben.

Es wäre schon ein Erfolg, wenn die Orjol-Kapsel in den 2020ern ihren bemenschten Jungfernflug hat, derzeit soll der etwa 2026 erfolgen.

Unter der Annahme, dass die politische Situation in Russland stabil bleibt, stelle ich mir die 2020er wie folgt vor:
1) Angara wird weiter eingeführt, Sojuz-5 aufgegeben
2) Orjol wird weiterentwickelt und fliegt erstmals in den 2030ern, Ausstieg aus der ISS Mitte bis Ende der 2020er, Baikonour wird aufgegeben, sobald die Sojuz (Raumschiff)-Startplätze nicht mehr benötigt werden.
3) Zivile wird Raumfahrt vor allem in Computeranimationen stattfinden, die Industrie konzentriert sich auf militärische Satelliten.
4) Eventuell einige Kooperationen mit China, wobei Russland der Juniorpartner ist. Angeblich soll es ja eine gemeinsame Mondbasis geben, aber in Anbetracht der chinesischen Fortschritte und der russischen Rückschritte ist unklar, was China von einer Kooperation hätte.
5) Die Raumfahrtindustrie ist damit beschäftigt, auf die andauernden Schocks aus Budgetkürzungen, Braindrain und Sanktionen zu reagieren, und wird insgesamt schrumpfen.

Zum Ausgleich mausern sich ja gerade die Inder zu einer neuen Weltraummacht :-)

Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4665 am: 01. Mai 2023, 15:27:42 »

Und wenn das alles irgendwann mal tatsächlich was werden sollte, sind die anderen Staaten halt inzwischen wohl schon wieder mindestens einen Schritt weiter.

...

Darüberhinaus sind USA und China auch am Mars bereits stark vertreten, wovon in Russland auch für die Zukunft anscheinend überhaupt nicht die Rede ist.

Man sollte dabei die Verhältnismäßigkeiten nicht aus dem Auge verlieren.
Russlands Wirtschaftskraft liegt kaufkraftbereinigt bei ca. 20% der der USA oder 17% Chinas oder 90% Deutschlands.
Gemessen daran ist das russische Raumfahrtprogramm erheblich. Was leistet Deutschland nochmal oder die ESA?
Tatsächlich hat die Russische Raumfahrt auch unter schwierigsten Umständen den Betrieb aufrecht erhalten und waren für eine erheblich lange Zeit die einzigen die überhaupt regelmäßig bemannt in den Weltraum geflogen sind. Darum würde ich die Russen nie abschreiben.
Aber es ist auch klar, dass die Russen nicht mit den USA oder China mithalten können wenn diese sich entscheiden größere Summen bereitzustellen.

Die derzeitige tatsächliche Schwäche der russischen Raumfahrt hast du aber in deinem letzten Satz zum Mars angesprochen. Bei den Russen läuft seit Jahren nicht mehr viel bei der unbemannten Erkundung des Sonnensystems. Das ist in der Tat entteuschend. Man hat hier scheinbar die unbemannte Raumfahrt zugunsten der bemannten Raumfahrt erheblich eingeschränkt. Ob das eine gute Entscheidung war wird man noch sehen.

Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4666 am: 01. Mai 2023, 19:08:48 »

Und wenn das alles irgendwann mal tatsächlich was werden sollte, sind die anderen Staaten halt inzwischen wohl schon wieder mindestens einen Schritt weiter.

...

Darüberhinaus sind USA und China auch am Mars bereits stark vertreten, wovon in Russland auch für die Zukunft anscheinend überhaupt nicht die Rede ist.

Man sollte dabei die Verhältnismäßigkeiten nicht aus dem Auge verlieren.


Russlands Wirtschaftskraft liegt kaufkraftbereinigt bei ca. 20% der der USA oder 17% Chinas oder 90% Deutschlands.
Gemessen daran ist das russische Raumfahrtprogramm erheblich. Was leistet Deutschland nochmal oder die ESA?



Tatsächlich hat die Russische Raumfahrt auch unter schwierigsten Umständen den Betrieb aufrecht erhalten und waren für eine erheblich lange Zeit die einzigen die überhaupt regelmäßig bemannt in den Weltraum geflogen sind.

 Bei den Russen läuft seit Jahren nicht mehr viel bei der unbemannten Erkundung des Sonnensystems. Das ist in der Tat entteuschend. Man hat hier scheinbar die unbemannte Raumfahrt zugunsten der bemannten Raumfahrt erheblich eingeschränkt. Ob das eine gute Entscheidung war wird man noch sehen.

Roskosmos hat für die Jahre 2006-15 9 MRD € zur Verfügung gehabt.

Deutschlands Anteil an der ESA stieg von 2012 mit 714 Mio € auf 2023 1047 Mio €.
Seit Apollo und Star Trek Classic Astronomie, Raumfahrt und SciFi-Fan.

TWR genügt als Anrede

Offline Sirkuv

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4667 am: 01. Mai 2023, 20:08:37 »
Vielleicht etwas OT, aber andererseits macht es auch auf weitere personelle Probleme an anderen Stellen aufmerksam. Vor einiger Zeit gab es ein Interview mit russ. POW auf dem Kanal von Zolkin. Da berichtete eine Person das er mit mehreren Kameraden eigentlich zum Servicepersonal von Plessezk gehörte(erzählte Stolz vom Angarastart) und in die Ukraine geschickt wurde. Er war wohl der einzige Überlebende. Wenn zu OT bitte entfernen.

Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4668 am: 02. Mai 2023, 15:47:00 »

Und wenn das alles irgendwann mal tatsächlich was werden sollte, sind die anderen Staaten halt inzwischen wohl schon wieder mindestens einen Schritt weiter.

...

Darüberhinaus sind USA und China auch am Mars bereits stark vertreten, wovon in Russland auch für die Zukunft anscheinend überhaupt nicht die Rede ist.

Man sollte dabei die Verhältnismäßigkeiten nicht aus dem Auge verlieren.
Russlands Wirtschaftskraft liegt kaufkraftbereinigt bei ca. 20% der der USA oder 17% Chinas oder 90% Deutschlands.
Gemessen daran ist das russische Raumfahrtprogramm erheblich. Was leistet Deutschland nochmal oder die ESA?
Tatsächlich hat die Russische Raumfahrt auch unter schwierigsten Umständen den Betrieb aufrecht erhalten und waren für eine erheblich lange Zeit die einzigen die überhaupt regelmäßig bemannt in den Weltraum geflogen sind. Darum würde ich die Russen nie abschreiben.
Aber es ist auch klar, dass die Russen nicht mit den USA oder China mithalten können wenn diese sich entscheiden größere Summen bereitzustellen.

Die derzeitige tatsächliche Schwäche der russischen Raumfahrt hast du aber in deinem letzten Satz zum Mars angesprochen. Bei den Russen läuft seit Jahren nicht mehr viel bei der unbemannten Erkundung des Sonnensystems. Das ist in der Tat entteuschend. Man hat hier scheinbar die unbemannte Raumfahrt zugunsten der bemannten Raumfahrt erheblich eingeschränkt. Ob das eine gute Entscheidung war wird man noch sehen.
Wie die Russen in dem Chaos nach 1991 den Raumfahrtbetrieb am Laufen gehalten haben, verdient absolut Respekt. Nach meinem Eindruck lief es überall dort gut, wo das gewaltige sowjetisches Erbe weiterbetrieben, ins Ausland verkauft oder behutsam modifiziert werden konnte. Allerdings wurde wenig investiert und wenn, dann gab es ziemliche Probleme.
Schon vor dem Krieg war das Erbe zunehmend aufgebraucht. Sojuz(Raumschiff)-Starts, Raketentriebwerke und Satellitenstarts wurden immer weniger verkauft.
Das Geschäft mit Technologietransfers wird wohl noch etwas weiter laufen bis Indien völlig flügge ist, siehe AstronautInnentraining für Indien oder auch https://www.wionews.com/india-news/exclusive-india-russia-discuss-tech-transfer-making-of-rd-191-semi-cryo-rocket-engines-581784
Und der Schaden den der Krieg anrichtet, kann kaum überschätzt werden.

Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4669 am: 04. Mai 2023, 19:17:31 »
Das russische GPS ist in Moskau gestört. Laut RIA Novosty zeigen Yandex Systeme falsche Koordinaten an.
Seit Apollo und Star Trek Classic Astronomie, Raumfahrt und SciFi-Fan.

TWR genügt als Anrede

Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4670 am: 04. Mai 2023, 20:41:46 »
Das russische GPS ist in Moskau gestört. Laut RIA Novosty zeigen Yandex Systeme falsche Koordinaten an.
Das russische System läuft unter dem Kürzel GLONASS.  ;)

GPS ist die Abkürzung des auch unter dem Namen NAVSTAR bekannten Systems der USA. *duck*

PS: Hat es die USSF etwa geschafft, GPS in Moskau zu jammen? ???
Flinx

Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4671 am: 04. Mai 2023, 21:18:50 »
In einem anderen Forum hat mir jemand geantwortet, dass seit Montag massive Fehlfunktionen bei Yandex sind.
Seit Apollo und Star Trek Classic Astronomie, Raumfahrt und SciFi-Fan.

TWR genügt als Anrede

Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4672 am: 05. Mai 2023, 01:27:00 »
Das russische GPS ist in Moskau gestört. Laut RIA Novosty zeigen Yandex Systeme falsche Koordinaten an.
Das russische System läuft unter dem Kürzel GLONASS.  ;)

GPS ist die Abkürzung des auch unter dem Namen NAVSTAR bekannten Systems der USA. *duck*

PS: Hat es die USSF etwa geschafft, GPS in Moskau zu jammen? ???

Das ist nahezu sicher eine Reaktion auf den Drohnenangriff auf den Kreml, dessen Urheber noch ungeklärt ist.

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Offline Schillrich

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4673 am: 11. Mai 2023, 22:25:34 »
Das russische GPS ist in Moskau gestört. Laut RIA Novosty zeigen Yandex Systeme falsche Koordinaten an.
Das russische System läuft unter dem Kürzel GLONASS.  ;)

GPS ist die Abkürzung des auch unter dem Namen NAVSTAR bekannten Systems der USA. *duck*

PS: Hat es die USSF etwa geschafft, GPS in Moskau zu jammen? ???

Es ist doch wohl eher so, dass die Russen das amerikanische GPS über Moskau stören, zumindest die „public“ Signale, damit man es am Boden nicht mehr nutzen kann.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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Offline James

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4674 am: 27. Mai 2023, 21:29:43 »
Russland: Gagarin-Orden, eine neue staatliche Auszeichnung

Putin stiftet Gagarin-Orden. Ein Beitrag von Gerhard Kowalski.


Juri Alexejewitsch Gagarin (Bild: Roskosmos)

Weiter im Portalartikel von Gerhard Kowalski  =>  Link zum Portalartikel

Viele Grüße, James