Alles was du ansprichst ist völlig normal und wird überall so gehandhabt. Alle Start-/Integrationsbereiche weltweit sind durch Zäune und etliche Sicherheitsschleusen "abgeschottet" und werden bewacht. Da kommt niemand hinein, der dazu nicht berechtigt ist. D.h. du brauchst überall spezielle Genehmigungen. Egal ob in Kourou, Cape Canaveral oder Vandenberg. Von Russland oder China ganz zu schweigen.
Zurück nach Kourou: Dort ist die französische Fremdenlegion für das gesamte CSG zuständig, außerdem auch für die allg. Sicherheit in den Orten Kourou und Cayenne. Alle ELA-Startanlagen sind einzeln "abgeschottet" und man braucht spezielle Ausweise. Niemand, der dort nicht benötigt wird kommt in die Nähe der Raketen oder der Nutzlasten. Das wird sehr streng gehandhabt.
Als ich 2010 drüben war, konnten wir - natürlich in russischer Begleitung - das MIK, also das Integrationsgebäude und die Startrampe besichtigen. Was wir wissen wollten, wurde beantwortet. Und selbst das Berühren der Sojus-Rakete war erlaubt.
Für jeden Start werden hunderte Spezialisten eingeflogen. Für die Rakete, die eigentliche Mission und natürlich für die Nutzlasten der verschiedenen Hersteller, die ja ständig wechseln. Das ist viel billiger, als alle Leute dort zu belassen. Denn sie alle bekommen Tagesgelder extra, müssen in Hotels oder angemieteten Wohnungen wohnen, brauchen jeder einen Mietwagen, usw. Und der Flug Paris-Cayenne mit Air France ist ein franz. Inlandsflug und damit kostengünstig.
Deshalb gibt/gab es für die Sojus und Ariane-5 nur eine kleine Kernmannschaft, die ständig vor Ort ist. Zumal zwischen den einzelnen Starts meist mehrere Monate Pause ist.
Hinzu kommt noch eines: das Klima in Guayana ist sehr "unangenehm" für Europäer, Russen oder Amerikaner. Ständig sehr hohe Temperaturen bei extremer Luftfeuchtigkeit. 40°/95% und mehr sind durchaus üblich, man schwitzt wie verrückt. Da ist man froh, wenn man nach einigen Wochen weg kann.
Gruß
roger50