Da muss ich für die ESA jetzt aber mal eine Lanze brechen.
1. Was die Versicherung angeht, sehe ich zwar die Logik hinter diesem Einwand, aber eine Versicherung ist im Fall von immatrikulierten Studenten oder Schülern ohnehin schon gegeben. (Das Praktikum kann man versicherungstechnisch ja auch dem Studium zurechnen.) Sie für ein halbes Jahr extra zu wechseln wäre völlig unverhältnismäßiger administrativer Aufwand für beide Seiten.
2. Ich habe während meines Studiums selber ein Praktikum gemacht, in einem großen deutschen Konzern. Ich hatte gar keine Wahl, es war Pflicht im Rahmen meines Studienganges (1. HF: Industriewirtschaft, 2. HF: Politik) Verdient habe ich damals auch nicht viel, und ich war auch angefressen, das stimmt. Aber- womit ich nie gerechnet hätte: Der Konzern hat mir im Anschluss daran noch vor Ende meines Studiums ein Jobangebot gemacht. Das ist selten, ja. War es wahrscheinlich auch 1994 schon. Aber die Chance ist allemal gegeben. Bei der ESA wahrscheinlich sogar viel eher als in der freien Wirtschaft, denn denen kommt es sehr darauf an zu wissen, wie ihre Kandidaten so "ticken".
3. Gerade bei dieser Praktikumsstelle weiß ich zufällig inzwischen, mit wem der Praktikant es zu tun bekommen wird. Ich habe über mehrere Tage hinweg erlebt, wie diese Person und sämtliche ihrer Kollegen
a) mit Stress und Druck,
b) mit einer ganzen Reihe von Missgeschicken und Nachlässigkeiten ihres Umfeldes sowie
c) mit Menschen jeglichen Hintergrundes und beruflicher Stellung umgegangen sind.
Absolut ruhig, stets menschlich, engagiert, effizient, flexibel, humorvoll. Und immer - buchstäblich rund um die Uhr! - mit einem offenen Ohr für alle Fragen und Nöte, egal von wem und egal wie es ihnen selbst gerade ging. Professioneller geht's wirklich nicht.
Ich habe allerhöchsten Respekt vor der gesamten Truppe und kann mir ernsthaft keinen besseren Praktikumsplatz vorstellen.
Klar, sich von der kleinen Entschädigung zu ernähren ist schwierig, und ich ahne, dass diese Frage so manchen gut geeigneten Kandidaten ausschließt. Das ist für beide Seiten extrem schade, keine Frage. Andererseits ist in solchen Angelegenheiten das Budget jener Abteilung bzw. der ESA insgesamt höchstwahrscheinlich auch nicht so hoch, wie sie es selbst gerne hätten. Unter idealen Umständen ginge da sicher noch was. Aber die herrschen eben nun mal leider nicht. :-/
Wer diesen Fachbereich interessant findet und mit dem Geld klarkommen könnte, sollte sich jedenfalls unbedingt bewerben. Ich bin sicher, dass es das wert sein wird und wünsche viel Glück!