Wörner ist jetzt neuer ESA-Chef und hier gibts ein hörenswertes Interview (auf deutsch) mit vielen aktuellen Aspekten zur Zukunft der ESA (wobei das EU/ESA-Verhältnis nicht vorkommt).
Ich will das gar nicht zusammenfassen, aber einzelne Punkte herausgreifen.
1. Er will die ESA als Agentur fit machen für den Trend zur Kommerzialisierung
2. Er will die ESA öffnen zur Gesellschaft (Stichwort Open Science). Durch Jam-Sessions soll mehr Kreativität entstehen.
3. Ein ISS-Folgeprojekt soll internationale Kooperation weiterführen. (Stichwort Moon Village).
http://resonator-podcast.de/2015/res063-raumfahrer-jan-woerner/#t=27:46.496Zwischen 1 und 2 scheint hier ein Widerspruch zu bestehen. Einerseits meint er, wer bezahlt, soll auch die (Bild-)Rechte haben, andererseits sollen Bilder auch öffentlich sein, wenn Steuergelder das bezahlt haben.
Die Vorliebe für Jam-Session kann ich nachvollziehen, weiß aber nicht, ob ausgerechnet bei der ESA für so etwas viel Potential ist. Sofern damit Öffentlichkeitsarbeit gemeint ist, stellt sich auch hier die Umsetzungsfrage, denn den europäischen Wissenschaftbürger gibts noch weniger als den europäischen Bürger.
Den Vorschlag "Moon-Village", also eine Mondstation auf der Rückseite, soll in erster Linie eine Idee für ein sichtbares, internationales Projekt sein. ("Wenn jemand eine bessere Idee hat, würde er es genauso unterstützten"). Den Einwand, dass das sehr viel Geld kosten würde, begegnet er, da er es für Modula organisierbar hält. (Das habe ich im Vergleich zur ISS nicht verstanden.)
Also weitergedacht würde ich meinen, er entläßt die bisherigen ESA-Direktoren und stellt jemanden ein für Internationale Kooperation, für Kommerzialisierung und für Öffentlichkeitsarbeit.