...Ich wollte nur aufzeigen, dass Aktionäre Mitbesitzer des Unternehmens sind und somit Elon nicht mehr alles machen darf was er wil.
Und nein, auch wenn er die Mehrheit hat, darf er das Geld nicht nach seinem gutdünken ausgeben.
Und genau das stimmt nicht. Solange er die Mehrheit selber besitzt oder zumindest die Mehrheit hinter sich hat und er keine vertraglichen Vereinbarungen mit den Investoren/Anteilseignern eingegangen ist (und er sich an geltende Gesetze hält), darf er mit dem Geld praktisch tun und lassen was er will. Kauf dir mal ein paar Aktien von BMW und versuch dann auf der Hauptversammlung eine deiner Ideen durchzubringen. Obwohl du dann auch Mitbesitzer von BMW bist wirst du scheitern, ausser du hast die Mehrheit auf deiner Seite.
Elons Marspläne bieten keine Möglichkeit Geld zu verdienen...
Woher weißt du das? Nur weil heute noch kein Markt für Transporte auf den Mars existiert, bedeutet das nicht, dass sich damit kein Geld verdienen lässt. Genau so könnte man sagen, mit dem Mond lässt sich kein Geld verdienen und doch ist es so, das ausgerechnet so ein asiatischer Milliardär Musk das Starship (mit-)finanziert. SpaceX verdient also aktuell schon Geld mit dem Starship! Und zwar mit einer Mission, die Zivilisten (keine Wissenschaftler sondern Künstler) um den Mond führen soll.
Elons Marspläne bieten keine Möglichkeit Geld zu verdienen, sind also mit einer normalen Kapitalgeselschaft unvereinbar.
Wieso sollte das so sein? Ah, du denkst, weil ein kommerziell orientiertes Unternehmen auch Gewinn machen muss, oder? Auch das stimmt so nicht direkt. Wäre es so, wäre jede Art von riskanter Innovation (und echte Innovation ist immer riskant) in einem kommerziellen Unternehmen per Definition ausgeschlossen. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Nur dann, wenn ein Unternehmen richtig innovativ ist, also Dinge tut die kein Unternehmen vorher gemacht hat, hat es das Potenzial richtig groß zu werden (aber auch das Potenzial, krachend zu scheitern).
Ich bin nicht gegen Elons Pläne. Wenn aber z.B. ein Fond oder eine Beteiligungsgesellschaft einsteigt, dann dürfen diese solche Pläne nicht unterstützen. Es besteht dadurch die möglichkeit, dass Elon aus seinem eigenen Unternehmen herausgeschmissen wird.
Diese Gefahr besteht nur dann, wenn er so dumm ist, mehr als 50% der Stimmanteile abzugeben bzw. wenn er es zulässt, dass eine Fond- oder Beteiligungsgesellschaft einsteigen
darf, welcher nicht hinter seinen Plänen steht. Es ist ja nicht so, dass sich eine Beteiligungsgesellschaft einfach ohne Erlaubnis der Eigner in ein Unternehmen einkaufen kann. Dazu muss es immer eine beiderseitige Vereinbarung geben. Wenn ein Unternehmen an der Börse ist, dann kann sich zuerst einmal jeder Anteile kaufen, der bereit ist den Kurspreis pro Aktie zu zahlen. Das bedeutet aber nicht, dass jedes Unternehmen an der Börse automatisch feindlich übernommen werden kann. Das ist nur dann möglich, wenn mehr als 50% der Aktien an der Börse gehandelt werden, sich also im sogenannte Free Float befinden. Das muss aber nicht so sein. Es ist absolut möglich, dass beispielsweise 80% der Anteile eines Unternehmens im Besitz eines Aktionärs sind und NICHT an der Börse gehandelt werden, sondern nur die verbleibenden 20%. In diesem Fall ist eine feindliche Übernahme unmöglich. Will sich in so einer Konstellation eine Beteiligungsgesellschaft einkaufen
und mitreden, muss gleichzeitig der eine Hauptaktionär dem zustimmen in dem er einen signifikanten Anteil seiner Aktien an die Beteiligungsgesellschaft verkauft. Tut er das nicht, kann die Beteiligungsgesellschaft maximal die 20% der Aktien an der Börse erwerben (und hat nichts mitzureden).
Wie viel % gehören ihm denn noch? Oder sind die Finanzierungsrunden nur Unternehmensanleihen, dann kann er weitestgehend tun was er vor hat.
Tja, wie viel Anteile und wie viel Stimmrechte er noch hat, muss er nicht veröffentlichen. Das eine ist aber nicht gleich das andere. Wie gesagt gibt es Aktientypen, die keine Stimmrechte haben genau so wie es Aktien gibt, die beispielsweise 10 Stimmen pro Aktie haben. Kauft man so eine Aktie, verhält sie sich bei Kursgewinnen oder -verlusten genau so wie eine normale Aktie, aber die Stimmrechte sind entsprechend anders. Mark Zuckerberg hat so beispielsweise 60% der Stimmrechte von Facebook obwohl ihm nur noch 15% des Unternehmens gehören. Eine feindliche Übernahme ist damit ausgeschlossen.
Hier Details dazu:
https://www.manager-magazin.de/digitales/it/facebook-warum-zuckerberg-den-verkauf-seiner-aktien-gestoppt-hat-a-1246503.htmlNur ein Beispiel:
Hat Elon selbst nicht die Gründer von Tesla aus dem Unternehmen gedrängt, nachdem er die Mehrheit erworben hat?
Das kann man so oder so sehen, ist aber das gleiche Spiel wie oben schon beschrieben. Wenn die beiden Gründer mehr als 50% ihrer Anteile an Musk verkaufen, ist das "rausdrängen" möglich, wenn nicht, dann nicht. Aber nur weil Musk mit einem Geldkoffer vor einer Firma steht bedeutet das noch lange nicht, dass die Inhaber der Firma ihre Anteile verkaufen müssen. Das ist ihre eigene Entscheidung.
Ich weiß nicht wie viel Anteile die beiden Gründer von Tesla noch haben, aber hätten sie beispielsweise jeweils nur noch 1% am Unternehmen, hätte jeder einzelne aktuell ein Vermögen von ca. 5,5 Milliarden USD. Nicht das schlechteste Schmerzensgeld, wenn man von einem Musk aus seinem Unternehmen "gedrängt" wird, oder. ;-)
Mane