SpaceX - Diskussion

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tobi

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6175 am: 03. September 2016, 17:33:20 »
Ich denke, man kann noch nicht sagen, wie lange das dauert bis die F9 wieder fliegt. Es hängt auch mit der Usache zusammen, die noch unbekannt ist. Aber ich schätze mal 3-6 Monate.

Der T/E von LC40 ist auch speziell, wurde mehrmals überarbeitet, während an LC39A und in Vandenberg ein etwas anderes Design steht, was das Problem von LC40 vielleicht auch garnicht hat, je nachdem, was die Ursache ist.

Das Ende von SpaceX ist das nicht, aber nochmal sollte das besser nicht passieren.

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Offline MR

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6176 am: 03. September 2016, 17:40:20 »
Nein, man wird die Entwicklung an CCDev nicht einstellen, aber aktuell hat man erst mal dringendere Probleme zu lösen. Je nachdem was die Ursache des Unfalls war, muss man den Träger oder das Pad modifizieren. Zudem muss LC-40 wieder aufgebaut werden. Man muss das Vertrauen der Kunden wiederherstellen. Unter Garantie wird man auch eine neue Sicherheitsbeurteilung für eine  bemannten Einsatz erstellen und eventuell Änderungen vornehmen. Es ist durchaus möglich, das die NASA erst mal eine weitere Reihe erfolgreicher Flüge verlangt, ehe man die F9 bemannt mit NASA-Astronauten fliegen lässt. Dabei wird es mit Sicherheit zu weiteren Verzögerungen bei CCDev kommen, etwas anderes Anzunehmen wäre unrealistisch. SpaceX muss jetzt auch sehr aufpassen, ein weiterer Fehlstart in den kommenden 2 - 3 Jahren könnte bei der NASA zu ernsthaften Zweifeln an der Eignung der F9 für einen bemannten Einsatz führen.
Natürlich sind das keine offiziellen Aussagen, sondern nur meine eigenen Vermutungen.

Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6177 am: 03. September 2016, 17:42:14 »
@MR: Nehme mal an das Ereignis nichts mit der Rakete selber zu tun hat, wieso sollte dies CCDev den überhaupt verzögern?
Weil eine Rakete ohne funktionierendes GSE nur sehr teures Altmetall ist. Rakete und Pad funktionieren nur als gemeinsames System und dieses System ist nur so stark, wie das schwächste Glied. Wenn also das GSE angepasst werden muss, ist das vollkommen analog dazu, ob die Rakete angepasst werden muss. Und wenn man Pech hat, muss das Interface - und damit beide Teilsysteme - angepasst werden.
Außerdem muss jetzt getestet werden, wie das LAS auf die Situation reagiert hätte, also müssen ausgiebig Simulationen mit der vorhandenen Telemetrie gefüttert werden und vorher wahrscheinlich erstmal ein Teil der Telemetrie rekonstruiert werden. Daraus muss dann eine komplett neue Risikoabschätzung gemacht werden, das geht aber teilweise erst, sobald man die Ursache gefunden hat. Dazu muss dann noch die Software angepasst und durchgetestet werden, eventuell muss auch neue Sensorig verbaut werden. Dazu kommen wahrscheinlich noch einige zeitintensive Beantwortungen von Fragen, die die NASA stellen wird.
Daher kann man als Außenstehender absolut nicht sagen, welchen Einfluss das auf CCDev hat, solang man die kritischen Projektpfade nicht kennt!
"Dragon 2 is designed to be able to land anywhere in the solar system. Red Dragon Mars mission is the first test flight." - Elon Musk

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Offline MR

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6178 am: 03. September 2016, 17:52:22 »
Daher kann man als Außenstehender absolut nicht sagen, welchen Einfluss das auf CCDev hat, solang man die kritischen Projektpfade nicht kennt!

Aber auch als Außenstehender kann man sagen, das der optimistische Zeitplan für 2017 nach diesem Vorfall nicht mehr eingehalten werden kann. Es gab ja schon vorher Gerüchte von weiteren Verzögerungen bis 2018. Diese Gerüchte kann man jetzt wohl als fundiert ansehen. Mich jedenfalls würde es sehr positiv überraschen, wenn es noch 2017 zum ersten bemannten Dragon 2-Flug kommen sollte. Leider halte ich das mittlerweile für sehr unwahrscheinlich.

Schneefüchsin

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6179 am: 03. September 2016, 18:18:16 »
Naja, was aber recht sicher ist, ist, dass in den nächsten Tagen und Wochen die Entwicklungen größten Teils ruhen, weil alle mit der Fehlersuche beschäftigt sind, ob sich dass als Verzögerung auswirkt wäre dann die Frage, auf die wir wohl nie eine Antwort bekommen.

@Stilles Wasser:
Du meinst, das die Nasa jetzt nach dem Return to Flight ein paar Beweisflüge sehen will?
Gehen wir mal davon aus, das sie jetzt wirklich 6 Monate nicht starten (ich tippe auf weniger), dann ist es Anfang 2017. Wenn sie dann ihre aktuelle Quote von gut 1 Start pro Monat beibehalten hätten sie schon bis Ende 2017 einige Starts in der Tasche, um sie der Nasa vorzulegen, ohne das daraus eine Verzögerung entstünde.

Wieso bist du dir so sicher, das sie die Software anpassen müssen und die Sensorik erweitern müssen?
Es ist gut möglich, dass das LAS genug informationen erhalten hätte mit den Sensoren und der Software, die es jetzt hätte, das können wir nicht beurteilen.
Übrigens ist für das LAS sogar der Start von der auf dem Pad explodierenden Rakete vorgesehen, also darf davon ausgegangen werden, das sie entsprechende Sensoren schon vorgesehen haben. Die Frage ist also nur noch, ob diese Sensoren es bemerkt haben, da etwas schief läuft.
Übrigens, der Aboarttest letztes Jahr, war eine Simulation genau für das aktuelle Ereignis mit Dragon 2.

Wir dürfen in dem Zusammenhang nicht verwechseln zwischen, "Daten zeigen, es läuft etwas schief" und "Daten zeigen, was die Ursache ist".
SpaceX sagt, sie wissen nicht, was die Ursache ist, aber das ihre Telemetriedaten keien Probleme gezeigt haben sagen sie nicht.


Ganz erlich, die Explosion hätte noch ein paar Monate warten können, bis zum MaxQ Aboarttest. Da würden sie zwar nicht zeigen, das der MaxQ Aboard funktioniert, aber vom Pad hätten sie es nochmal beweisen könne. peinlich wäre dann nur, wenn das LAS beim HotFire deaktiviert wäre.

Grüße aus dem Schnee

GalacticTraveler

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6180 am: 03. September 2016, 18:40:43 »
Was ich nicht verstehe: Warum hier einige die Ursache auf das Pad schieben wollen und so tun, als ob man damit nur ein halb so großes Problem hätte, nach dem Motto "der Träger ist ja in Ordnung". Das ist meiner Meinung nach ein schwerer Trugschluss, ganz im Gegenteil. Wenn es am Pad lag, macht es die Lage für SpaceX tendenziell sogar schlimmer. Es zeigt, dass man sogar in Bereichen, die man eigentlich längst unter "erledigt" eingestuft hätte - wie das Pad-Handling - offenbar noch gravierende Sicherheits-Probleme hat. Letztes Jahr war es der Träger. Dieses Jahr ist es das Pad. Was ist es denn dann nächstes Jahr? Jetzt kann man natürlich wieder sagen: Jeder Fehler macht danach alles sicherer. Aber was vorgestern passiert ist zeigt einfach, dass es offenbar in den verschiedensten Bereichen noch große Probleme gibt. Und wenn es Tote geben sollte, dann ist letztendlich auch egal, ob es nun "das Pad" oder "der Träger" war. Die gesamte Prozesskette und sämtliche Hardware und Infrastruktur muss für eine Mission funktionieren. An welcher Stelle etwas zum Totalverlust führt, spielt in der Endabrechnung kaum eine Rolle.

Die Zeit nach dem RTF wird für SpaceX nun zu einem absoluten Spießroutenlauf. Wenn es nächstes Jahr wieder einen Totalverlust geben sollte, sehe ich den Commercial Crew Vertrag mehr als auf der Kippe. Und dann wird das Eis extrem dünn. Das wird jetzt ein Eiertanz mit angehaltenem Atem sondergleichen nächstes Jahr. Man wird sich nichts mehr erlauben können.

xwing2002

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6181 am: 03. September 2016, 19:01:11 »
Wegen dem von Dir erwähnten dünnen Eis... ich bemühe jetzt mal die Kanzlerin und verwende "alternativlos".
Wer soll's denn machen?
SpaceX ist 40% unter dem Preis von ULA. Das macht kein Budget mit da umzuschwenken. Die SpaceX Auftragsbücher sind proppevoll - die anderen Anbieter langweilen sich aber auch nicht. Zu wem also sollte man die Auftragslage umschichten, falls man das will?
In welchen Startkalender soll Regierung und Wirtschaft die SpaceX Aufträge denn stopfen?
Das ist doch unrealistisch. Das ist ein schwerer Schlag für SpaceX, ganz sicher. Aber kein Abgesang.

GalacticTraveler

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6182 am: 03. September 2016, 19:03:48 »
Wegen dem von Dir erwähnten dünnen Eis... ich bemühe jetzt mal die Kanzlerin und verwende "alternativlos".
Wer soll's denn machen?
SpaceX ist 40% unter dem Preis von ULA. Das macht kein Budget mit da umzuschwenken. Die SpaceX Auftragsbücher sind proppevoll - die anderen Anbieter langweilen sich aber auch nicht. Zu wem also sollte man die Auftragslage umschichten, falls man das will?
In welchen Startkalender soll Regierung und Wirtschaft die SpaceX Aufträge denn stopfen?
Das ist doch unrealistisch. Das ist ein schwerer Schlag für SpaceX, ganz sicher. Aber kein Abgesang.

Wer es machen soll? Die Russen, mit Sojus, zum Beispiel. Wenn SpaceX keinen Träger hinstellen kann, der zuverlässig genug ist, Crew zur Station zu bringen, dann wird sich jemand anderes finden, egal ob teurer oder nicht. Der potenzielle Verlust des Commercial Crew Vertrags jedenfalls wäre ein Desaster, nicht nur für die Firmen-Finanzen. Ob es der Abgesang wäre weiß ich nicht.

xwing2002

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6183 am: 03. September 2016, 19:14:59 »
Es ist aber das Bestreben der NASA bemannte Raumfahrt made in USA zu fördern. Und wieder eine Redundanz zur Sojus herzustellen ist ohnehin dringend notwendig.
Und weder die NASA selbst noch ein anderes Unternehmen ist in Fragen des Crew Transports so weit wie SpaceX, Rückschläge hin oder her.
Die Sojus ist toll, sie ist ein Arbeitspferd der bemannten Raumfahrt, nichts gegen sie. Aber sie kann auf Dauer nicht die einzige Lösung sein.
Der Bedarf an Raketenstarts wächst. Auf einen Player wie SpaceX kann niemand verzichten.

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Offline MR

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6184 am: 03. September 2016, 19:20:04 »
Wer soll's denn machen?
SpaceX ist 40% unter dem Preis von ULA. Das macht kein Budget mit da umzuschwenken. Die SpaceX Auftragsbücher sind proppevoll - die anderen Anbieter langweilen sich aber auch nicht. Zu wem also sollte man die Auftragslage umschichten, falls man das will?

Boeing und ULA stehen mit dem Starliner bereit. Die sind nicht weniger weit als SpaceX, vor allem weil die Atlas 5 bisher extrem zuverlässig ist.  Das ist zwar teurer, aber einige Leute konnten dann auch argumentieren, das bei dem niedrigeren Preis von SpaceX irgendetwas auf der Strecke bleiben muss. Vielleicht die Sicherheit? Letztlich ist das aber egal, SpaceX hat ein Angebot abgegeben, jetzt müssen sie zu diesem Preis auch liefern. Können sie das nicht, weil die Technik immer wieder Ärger macht, dann kann es durchaus tatsächlich passieren, das die NASA den Vertrag kündigt. Sollte die F9 in den kommenden 3 Jahren noch einen Fehlstart haben, dann wird man bei der NASA definitiv sagen, die F9 ist für den bemannten Einsatz nicht geeignet.

jetzt darf absolut nichts mehr passieren. Die NASA hat mit dem Starliner auf Atlas 5 noch eine Alternative in petto. Ehe sie noch endlos Geld in die F9 stecken, um sie bemannt einsatzfähig zu machen, kann es genau so passieren, das sie SpaccX den Geldhahn zudrehen und das Geld an Boeing geben, damit die schneller einsatzbereit sind. Für SpaceX wird es jetzt richtig eng, es darf nichts mehr schief gehen. Drücken wir die Daumen. Es wird Zeit, das wieder Amerikaner in eigenen Raumfahrzeugen ins All fliegen!

Schneefüchsin

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6185 am: 03. September 2016, 19:40:18 »
Sollte die F9 in den kommenden 3 Jahren noch einen Fehlstart haben, dann wird man bei der NASA definitiv sagen, die F9 ist für den bemannten Einsatz nicht geeignet.
Vorsicht mit solchen Faktaussagen bitte, oder gibts dafür eine Quelle?

Ja, Ich stimme dir zu, wenn da bald wieder etwas schief geht, haben sie richtig üble Probleme am Hals, bezüglich NASA und Rigierungsstarts.
Aber wichter Als die Zeit zwischen RUDs ist wohl eher die Startzahl. Wenn sagen wir in den nächsten 10 oder 20 Starts etwas richtig schief läuft ist das nochmal anders, als wenn in 50 Starts erst etwas schief läuft. Vorrausgesetzt erreicht auch nur Halbwegs die Startkadenz, die sie anstreben sind die 50 Starts in den 3 Jahren Möglich, aber hier ist auch einiges Hoffen mit dabei.

Übrigens kann die Nasa nicht die entwicklungsgelder einfach von SpaceX an Boing geben, das ist meines Wissens schon aus den Verträgen nicht drinn. Da hätten sie wohl sofort eine dicke Klage am Hals.

Bezüglich der Satelitenindustrie dürfte es weniger kritisch sein.
Die Proton verliert in den letzten Jahren jedes Jahr einen Satelliten, bei weniger starts als SpaceX und wird anscheinend immer noch gebucht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Proton-Raketenstarts

Grüße aus dem Schnee

xwing2002

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6186 am: 03. September 2016, 19:45:23 »
@MR
Über ein zukünftiges System die Aussage zu treffen, dass es besser funktioniert als ein bereits in der Praxis operierendes ist sehr schwierig.
Ich wünsche keinem Raumfahrtunternehmen technische Probleme, aber ob der Starliner ganz ohne Kinderkrankheiten auskommt ist nicht vorhersehbar.
Er wird sich frühestens 2017 im orbitalen Testflug beweisen müssen. Dann wird er demonstrieren dürfen, dass er sich der ISS überhaupt nähern kann und darf. Und dann sehen wir weiter.

Edit: 2017 fliegt SpaceX dann schon bemannt... Daumen drücken... ;)


Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6187 am: 03. September 2016, 19:48:02 »
Eine Menge Spekulationen. Erst mal abwarten woran es wirklich lag. Und ja, für mich macht es einen Unterschied ob es an der Rakete lag, oder am Pad, Prozeduren usw.

Vielleicht war SpaceX ob der Eigenschaften Kerosins etwas zu sorglos. Um Kerosin zu entzünden braucht es schon einiges. Immerhin werden jährlich Millionen Fugzeuge abgefertigt ohne in Flammen aufzugehen. Macht die Sache umso rätselhafter.

So etwas sollte nicht passieren keine Frage. Aber jeder der meint dass Ariane, ULA frei von Fehlern sind kann schon beim nächsten Start eines Besseren belehrt werden. Space Business wird immer riskant bleiben.

DerPete

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6188 am: 03. September 2016, 19:51:51 »

Ganz genau, "wenn das Geschäft ins Stocken gerät". Dies muss sich erst noch zeigen.
Die Crew Entwicklung einzumotten wäre wohl auch dann nicht das Beste, da hier ein Großteil von der Nasa finanziert wird und sie daraus recht Zeitnah gewinn in Form von Flügen ziehen könnten.



Entschuldigung, aber wie naiv ist es zu glauben, die geplanten Starts könnten jetzt noch termingerecht durchgeführt werden?

Natürlich gerät das Geschäft jetzt ins Stocken, was denn sonst?
Da muss sich gar nichts mehr zeigen, das wird so kommen.
Der nächste Start ist ja schon für 2 Wochen geplant, glaubst Du echt die werden den durchführen?

Das glaubt doch nicht mal Musk selber...

GalacticTraveler

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6189 am: 03. September 2016, 19:56:09 »
Edit: 2017 fliegt SpaceX dann schon bemannt... Daumen drücken... ;)

Ehrlich gesagt ist meine Sorge mittlerweile weniger, dass sie das theoretisch könnten, als dass das ohne einen weiteren Totalverlust bis dahin passieren kann. Und das ist aus meiner Sicht sogar das größere Problem. Aber auch da gilt natürlich... Daumen drücken...  ;)

xwing2002

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6190 am: 03. September 2016, 20:07:18 »
Ehrlich gesagt ist meine Sorge mittlerweile weniger, dass sie das theoretisch könnten, als dass das ohne einen weiteren Totalverlust bis dahin passieren kann. Und das ist aus meiner Sicht sogar das größere Problem. Aber auch da gilt natürlich... Daumen drücken...  ;)
Die Kriterien, die bemannte Raumfahrt erfüllen muss, sind hochgesteckt. Niemand will oder wird sie beugen oder vernachlässigen. Ich würde das auch nicht wollen. Bloß damit 2017 eingehalten wird bestimmt nicht. ;)

Schneefüchsin

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6191 am: 03. September 2016, 20:08:13 »
Ganz genau, "wenn das Geschäft ins Stocken gerät". Dies muss sich erst noch zeigen.
Die Crew Entwicklung einzumotten wäre wohl auch dann nicht das Beste, da hier ein Großteil von der Nasa finanziert wird und sie daraus recht Zeitnah gewinn in Form von Flügen ziehen könnten.
Entschuldigung, aber wie naiv ist es zu glauben, die geplanten Starts könnten jetzt noch termingerecht durchgeführt werden?

Natürlich gerät das Geschäft jetzt ins Stocken, was denn sonst?
Da muss sich gar nichts mehr zeigen, das wird so kommen.
Der nächste Start ist ja schon für 2 Wochen geplant, glaubst Du echt die werden den durchführen?

Das glaubt doch nicht mal Musk selber...
Ok, da hab ich mich blöd ausgedrückt, weil ich es mit deinen Worten sagen wollte. Ohne dein Zitat welches in meinem Post davor stand, klingt das wahrlich blöd.
Das, womit sie bisher Geld verdient haben. Frachttransporte mit "nicht - wiederverwertbaren" - Trägern.
Wenn das Geschäft ins Stocken gerät, denke ich wäre es sinnvoll zunächst einmal diese Sache wieder in Ordnung zu bringen.

Natürlich, Terminlich wird es stocken, wie leider bisher auch schon viel zu oft und zu sehr.
Worum es aber ging, war das ins Stocken geraten des gesammten Businessplans. Sprich das ihnen die Gelder knapp werden und sie sich dann auf ihr Primärgeschäft konzentriren müssen, bis sie wieder genug Cash für anderes haben.

Falls ich deine Worte aber falsch verstanden habe und du damit aussagen willst, dass sie sich jetzt erstmal auf die Fehlerbehebung konzentrieren sollen. Tja, da bin ich mir recht sicher, dass sie es so halten, wie beim letzten mal. Alles Personal, welches die entsprechenden Fähigkeiten hat für die interne Fehlersuche abstellen. Vorrausgesetzt meine Errinerung läst mich nicht im Stich.

Grüße aus dem Schnee

Offline T.D.K.

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6192 am: 03. September 2016, 20:21:58 »
Ich habe da mal einen Gedanken wegen des Prinzips -> Test inklusive Nutzlast:

Ich sehe jetzt eigentlich nicht das Problem das man aus Zeitgründen die Nutzlast beim Hot Fire Test auf der F9 hat, würde man bei SpaceX auf den Test verzichten wäre der gleiche Unfall beim Betanken zum eigentlichen Start passiert und das Ergebniss wäre das Selbe gewesen. Verlußt der Nutzlast und der F9.
Die machen ja den Test um zu schauen das alle Tiebwerke beim Start einwandfrei laufen; das beim betanken ein solcher Fehler passiert, damit haben sie ja nicht gerechnet, sonst hätten sie das Problem schon früher erkannt und behoben.

Fehler sind dazu da um daraus zu lernen und solange niemand dabei zu schaden kommt, kosten sie halt nur Geld.
Deshalb Fehler finden, Startrampe reparieren/neu bauen und Back to business.  :)
Ist denn der Mond auch da wenn niemand hinsieht?

jok

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6193 am: 03. September 2016, 20:32:05 »
B. Leitenberger war mal wieder fleißig, hat zwei Blogposts verfasst und kehrt zurück zu alten Qualitäten.

Wer mutig ist schau doch mal hier vorbei:

http://www.bernd-leitenberger.de/blog/2016/09/02/hab-ich-es-nicht-schon-immer-gesagt/

Hallo,

Wie immer sehr amüsant  ;)
Von
Zitat
SpaceX der Chinese unter den Raketenbauern
bis
Zitat
SpaceX Fanboys
  ;D ;D ;D

SpaceX beschäftigt eben die Gemüter !Für meinen Geschmack viel zu viel ;)

Gruss jok

DerPete

  • Gast
Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6194 am: 03. September 2016, 20:32:26 »

Natürlich, Terminlich wird es stocken, wie leider bisher auch schon viel zu oft und zu sehr.
Worum es aber ging, war das ins Stocken geraten des gesammten Businessplans. Sprich das ihnen die Gelder knapp werden und sie sich dann auf ihr Primärgeschäft konzentriren müssen, bis sie wieder genug Cash für anderes haben.

Da sie wohl ausser den shareholdern niemand Rechenschaft schuldig sind, kennt auch niemand ihren "Businessplan".
Was sie dann später machen und wie sie es begründen ist ja ihre Sache und kann man dann glauben oder nicht.
Absichtlich in die Karten gucken lassen werden sie sich nicht

Falls ich deine Worte aber falsch verstanden habe und du damit aussagen willst, dass sie sich jetzt erstmal auf die Fehlerbehebung konzentrieren sollen. Tja, da bin ich mir recht sicher, dass sie es so halten, wie beim letzten mal. Alles Personal, welches die entsprechenden Fähigkeiten hat für die interne Fehlersuche abstellen. Vorrausgesetzt meine Errinerung läst mich nicht im Stich.

Grüße aus dem Schnee

Ich finde einfach gewisse Aussagen, selbst nach solchen Fehlschlägen, sehr überheblich.
Z.B. dass das LAS bei beiden Fehlschlägen natürlich die Crew gerettet hätte.
Musk hat noch nicht einmal den In Flight Test bestanden, aber das System hätte natürlich funktioniert, das weiss er.
Oder beim aktuellen Unfall: Niemand kennt bisher die Ursache, aber Musk weiss jetzt schon: Für die Crew hätte keine Gefahr bestanden, die wären ja im LAS gewesen.
Es gibt bis auf einen einzigen Test, keinerlei Erfahrungswerte mit dem System, warum dann also solche Aussagen machen?

Der Pad Abort wird ja auch - korriegiere mich wenn ich falsch liege - einfach nur ausgelöst, und es werden keine Fehlfunktionen simuliert auf die das LAS reagieren muss.
Würde man das machen wären wohl zahlreiche Tests möglich was Kosten und Zeitplan immens in die Hühe treiben würde.
Schon alleine deswegen wird man sich kaum auf das LAS verlassen können.

Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6195 am: 03. September 2016, 20:54:12 »
Der Pad Abort wird ja auch - korriegiere mich wenn ich falsch liege - einfach nur ausgelöst, und es werden keine Fehlfunktionen simuliert auf die das LAS reagieren muss.
Würde man das machen wären wohl zahlreiche Tests möglich was Kosten und Zeitplan immens in die Hühe treiben würde.
Schon alleine deswegen wird man sich kaum auf das LAS verlassen können.

Ich bin kein LAS Experte aber ich bin mir sicher das LAS hängt an Sensorwerten. Da muss nichts simuliert werden oder auf manuelle Eingaben warten. Druckanstieg X + Temperatur Y + Redundanzen = LAS.

Schneefüchsin

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6196 am: 03. September 2016, 20:55:09 »
Ich finde einfach gewisse Aussagen, selbst nach solchen Fehlschlägen, sehr überheblich.
Z.B. dass das LAS bei beiden Fehlschlägen natürlich die Crew gerettet hätte.
Als du vorhin diesen Puntk zitiertest und als unseriös bezeichnetest, war es eindeutig als Vermutung bezeichnet, also nichts mit "natürlich"
Ebenfalls habe ich in meiner Begründung danach dargelgt, warum wir der Meinung sind.
Ich bitte dich darum, klare Vermutungen nicht als Faktbehauptungen zu betitteln.

Der Pad Abort wird ja auch - korriegiere mich wenn ich falsch liege - einfach nur ausgelöst, und es werden keine Fehlfunktionen simuliert auf die das LAS reagieren muss.
Würde man das machen wären wohl zahlreiche Tests möglich was Kosten und Zeitplan immens in die Hühe treiben würde.
Schon alleine deswegen wird man sich kaum auf das LAS verlassen können.
Ja, das LAS wurde damals einfach per Signal ausgelöst.
Die Fehlfunktionssimulation findet wohl nur über Computer statt. Der Computer simuliert Sensordaten eines Fluges und das LAS muss Alarm schlagen, wenn es eine kritische Anomalie entdeckt. Da das LAS im Bereich der Problemerkennung nur aus Sensoren und einem Analyseprogramm besteht ist das auch ausreichend.
Die wirklich kritische Frage ist, ob sie die Fehlfunktionen im Computer richtig Simulieren. Mitlerweile kennt man sich aber mit Physik und Chemie so gut aus, dass ich mir hier keine Sorgen mache.

PS.: Wenn jemand eine persönliche Vermutung als Fakt darstellt, ärgert mich das auch und ich hinterfrage es dann auch, aber sobald klar ist, das die Aussage eindeutig eine persönliche Meinung oder Vermutung ist, ist die Sache eine ganz andere.

Grüße aus dem Schnee

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Offline MR

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6197 am: 03. September 2016, 23:11:44 »
@MR
Über ein zukünftiges System die Aussage zu treffen, dass es besser funktioniert als ein bereits in der Praxis operierendes ist sehr schwierig.
Ich wünsche keinem Raumfahrtunternehmen technische Probleme, aber ob der Starliner ganz ohne Kinderkrankheiten auskommt ist nicht vorhersehbar.

Oh, ich bin nicht der Meinung, das der Starliner besser ist. Boeing mag historisch mehr Erfahrung mit der bemannten Raumfahrt haben, aber die Dragon hat schon eine ganze Reihe erfolgreicher Flüge durchgeführt. Das wiegt das mehr als auf. Aber es ist auch nicht die Dragon, die mir Sorgen macht. Es ist der Träger dafür. Was nützt die tollste bemannte Kapsel, wenn sie es wegen Sicherheitsproblemen mit dem Träger nicht in den Orbit schafft?

Aber zumindest für SpaceX gehören Dragon und Falcon 9 zusammen. Damit leidet dann natürlich auch die Dragon bei Problemen mit der F9 mit. Aber Kapseln sind auch kein Space Shuttle. Sie sind weitaus einfacher. Von daher glaube ich auch nicht, das Boeing größere Probleme mit dem Starliner hat. Kinderkrankheiten wird er natürlich haben, aber das kann der Dragon 2 auch passieren, immerhin hat sich da auch viel im Vergleich zur Dragon 1 geändert. Aber wie schon gesagt, die Kapseln machen wir keine Sorgen. Bei den Trägern hat ULA im Moment die Nase vorn. Das muss nicht so bleiben. Auch die Atlas 5 kann einmal einen Fehlstart haben. Aber bei der Falcon 9 ist die Situation kritischer, mit zwei Totalverlusten in 15 Monaten. Wenn bei den nächsten Starts noch mal was passiert, dann wird es richtig eng.

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Offline MR

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6198 am: 03. September 2016, 23:22:17 »
Sollte die F9 in den kommenden 3 Jahren noch einen Fehlstart haben, dann wird man bei der NASA definitiv sagen, die F9 ist für den bemannten Einsatz nicht geeignet.
Vorsicht mit solchen Faktaussagen bitte, oder gibts dafür eine Quelle?

Ja, Ich stimme dir zu, wenn da bald wieder etwas schief geht, haben sie richtig üble Probleme am Hals, bezüglich NASA und Rigierungsstarts.

Nein, ich hab dafür keine Quelle, aber dafür brauch ich auch keine. Seit der Columbia versucht man bei der NASA, keinerlei Risiko mehr einzugehen. Bei den Shuttles ist man zu viel Risiko eingegangen, jetzt geht man gar keins mehr ein, koste es was es wolle. Man hat damals bei Orion Weiterentwicklungen der Atlas und Delta abgelehnt, weil ein LOC von 1:1000 nicht genug erschien.

Jetzt müssen sie sich mit Kapseln zufriedengeben, die lediglich ein LOC von 1:200 erreichen (Quelle CCDev-Thread hier im Forum). Da werden sie garantiert keinen Träger akzeptieren, der alle 15 Starts einen Totalverlust hat. Muss man kein Prophet sein, um das zu wissen. Ich vermute mal, das schon der jetzige Verlust einige Probleme mit der NASA verursachen wird.

Schneefüchsin

  • Gast
Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6199 am: 04. September 2016, 00:00:07 »
Man hat damals bei Orion Weiterentwicklungen der Atlas und Delta abgelehnt, weil ein LOC von 1:1000 nicht genug erschien.

Jetzt müssen sie sich mit Kapseln zufriedengeben, die lediglich ein LOC von 1:200 erreichen (Quelle CCDev-Thread hier im Forum). Da werden sie garantiert keinen Träger akzeptieren, der alle 15 Starts einen Totalverlust hat. Muss man kein Prophet sein, um das zu wissen. Ich vermute mal, das schon der jetzige Verlust einige Probleme mit der NASA verursachen wird.
Im laufe von Constelation hat man aber gemerkt, das 1:1000 unmöglich ist und es auf 1:270 gesenkt. Unterschied zwischen politischem Wunsch und sinnvoll technischer Machbarkeit.
Dieser Wert war auch dann in den Vorgaben von CCDev.
Und ja, es heist,das sowohl Dragon 2, als auch CST-100 das nicht erreichen werden.
https://www.nasaspaceflight.com/2015/05/nasa-evaluating-commercial-loss-crew-mishap/

Das LOC teilt sich aber in verschiedene Bereiche. Start, Orbitmission und Landung.
Start und Landung sieht man hierbei als relativ unproblematisch. Beim Start vor allem, wegen dem LAS. Ich meine irgendwo gelesen zu haben, das hier das LOC sehr gering ist.
Versaut wird es für alle aber durch Weltraummüll und Mikroasteroide.

Sprich, was die Nasa eher durch die Trägerprobleme bedroht sehen dürfte, ist das LOM (Loss of Mission).

Übrigens hallte ich persöhnlich deren Einschätzung für deren LOC Angaben für recht seltsam. Allein deswegen schon, weil alle LOC-Fälle bishher komplet anderer Natur waren, als Weltraumschrott und Mikroasteroide.

Grüße aus dem Schnee