SpaceX - Diskussion

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Offline Sensei

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6150 am: 02. September 2016, 23:53:35 »
Ja, du hast recht. Aber was willst du mir damit sagen?

Die Prozedur lief schon immer so ab? Das ist kein gutes Argument.

Und die Statistik reicht auch noch längst nicht um zu beweisen dass ein einsteigen in eine befüllte Rakete sicherer ist als in einer Rakete in einem LAS zu sitzen während dann erst die Rakete befüllt wird.

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Offline MR

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6151 am: 03. September 2016, 00:33:59 »
Eigentlich war es wertungsfrei. Es kann so oder so besser sein, das kommt immer auf die Situation an. Aber grundsätzlich dürfte es für die Crew sicherer sein, wenn sie vor dem Beginn des Tankens einsteigt.  Dann kann beim Tanken bereits das LAS scharf geschaltet sein. Sofern das LAS schnell genug reagiert, hat die Crew dabei beste Chancen, falls während oder nach dem Tanken etwas schief geht.

Schneefüchsin

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6152 am: 03. September 2016, 03:13:09 »
Warum bei den anderen nach dem Tanken eingestiegen wird ist recht klar, wenn man sich das Tanken selbst ansieht.
Beim Shuttle dauerte es mehrere Stunden. Bei anderen Raketen war es wohl auch nicht viel besser. Auch die Falcon 9 brauchte bis zum neuesten Upgrade mehrere Stunden.
Das Astronauten diese lange Zeit darin warten ist eine extreme Belastung für sie, im Gegensatz von vielleicht einer Stunde.

Das Space Shuttle im speziellen, darf man hier eh nicht als Vergleich herranziehen. Durch Ermangelung eines LAS bestand dort zu keiner Zeit ein Schutz, also nicht vergleichbar mit einer Rakete mit LAS.

Grüße aus dem Schnee.

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Online Duncan Idaho

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6153 am: 03. September 2016, 07:56:19 »
Aha, also acht Minuten vor Zündung, nicht drei. Das erklärt warum der Strongback noch nicht zurückgefahren war.

Und das ist genau das das was ich nicht verstehe, T-3 oder T-8 (T=Test).
So weit ich mich entsinnen kann, fahren sie doch den Strongback (TLE=TransportLaunchErektor) nicht weg beim StaticFire?.
Oder hab ich da was verpasst?

Ich glaube die wissen schon mehr.
Marcus

#I NEVER WANT TO HOLD/SCRUB AGAIN. \\//_

Schneefüchsin

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6154 am: 03. September 2016, 10:35:31 »
Hallo,
in dem Newsupdate wird zumindest noch davon gesprochen, dass das Launch Complex 39A in der Lage ist Falcon 9 und Falcon Heavy Starts durchzuführen.
Macht Sinn.
Wenn sie eh groß dran arbeiten müssen können sie auch gleich upgrades durchführen. Für diese upgrades hätten sie das Pad eh irgendwann eine Weile außer Dienst nehmen müssen.
Das ist dann Wohl "das Beste aus einer blöden Situation machen".

Grüße aus dem Schnee

DerPete

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6155 am: 03. September 2016, 11:09:03 »

Die Idee einer Überlagerung der Katastrophe mit einem Test der Dragon Rettungseinheit fand ich auch sehr gut gedacht und umgesetzt.

Mario

Da bin ich anderer Meinung.
Wirkt auf mich total unseriös, solche Aussagen zu machen, gerade wenn überhaupt noch nicht die Ursache des Unfalls bekannt ist.

Wir hatten in den letzen zwei Abenden im Bekanntenkreis viel diskutiert, darunter auch über die Auswirkungen dieses Unfalls.
Die Meinungen gingen sehr weit auseinander, von "halb so wild, SpaceX wird daraus nur lernen und besser werden" bis zu "das ist der Anfang vom Ende von SpaceX"

Ich muss sagen ich bin nur Hobby - Interessierter (lese hier schon seit Jahren mit) aber habe mal einige "Prognosen" aufgestellt. Ist natürliche vollkomme Spekulation, aber mich würde schon mal interessieren wie realistisch ihr das haltet.

1. SpaceX wird jetzt mindestens 6 Monate keinen Flug mehr durchführen, auch von den intakten Pads nicht.

2. Die Falcon F9 wird die Zulassung für den Crewtransport nicht mehr erhalten

3. Die Dragon V2 wird nicht mehr verwendbar sein, da nicht auf andere Träger adaptierbar (oder geht das vielleicht?)

4. SpaceX wird sich in Zukunft auf sein Kerngeschäft konzentrieren müssen, zuverlässigen Nutzlasttransport, Landungen von Stufen, Marspläne, bemannte Raumfahrt sind die nächsten Jahre kein Thema.

Bin ich da zu schwarzmalerisch oder sind das realistische Szenarien?
Ich wünsche es mir natürlich nicht aber ich kann mir einfach nicht vorstellen dass man so schnell zur "Tagesordnung" übergehen wird, egal was letztendlich die Ursache dieses Unfalls gewesen ist.

Eine Frage habe ich an die Experten noch auf die Auswirkungen dieses Unfalls und eine Zertifizierung für den F9 Crewtransport zur ISS: Geschieht das auch durch die Nasa oder wer ist zuständig?
Nasa ist ja einerseits Behörde als auch Kunde, ist das nicht ein ziemlicher Interessenkonflikt?

Einerseits haben sie als Kunde ein Interesse an zügiger Durchführung ihrer gebuchten Flüge, als Behörde dürfen sie sich aber nicht nachsagen lassen, zu nachlässig gehandelt zu haben.
Oder ist für die Zulassung eine ganz andere Behörde zuständig?

GalacticTraveler

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6156 am: 03. September 2016, 11:15:46 »
Macht Sinn.
Wenn sie eh groß dran arbeiten müssen können sie auch gleich upgrades durchführen. Für diese upgrades hätten sie das Pad eh irgendwann eine Weile außer Dienst nehmen müssen.
Das ist dann Wohl "das Beste aus einer blöden Situation machen".

Nein, da hat sich nichts geändert. Das war von vornherein schon so geplant gewesen, von dort auch die Heavy zu starten.

GalacticTraveler

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6157 am: 03. September 2016, 11:28:38 »
Bin ich da zu schwarzmalerisch oder sind das realistische Szenarien?

Ich denke das derzeit vieles "realistisch" denkbar ist. Sicherlich wäre das die eher pessimistische Variante, aber denkbar, sprich "realistisch" ist das alles. Zum jetzigen Zeitpunkt kann man die Konsequenzen einfach noch gar nicht überblicken. Das wird unter anderem auch davon abhängen, was letztlich die Ursache war.

Auch ich sehe die Konsequenzen - leider! - eher sehr gravierend. Ich gehe auch davon aus, dass es eine lange Flugpause geben wird, mindestens ein halbes Jahr. Allein das in Kombination mit der notwendigen Reparatur des Pads hat erhebliche finanzielle Konsequenzen. Das Problem für SpaceX ist jetzt, dass es unvermeidlich zu einer Kettenreaktion an Konsequenzen kommen wird. Verzögerung von weiteren Startaufträgen, finanzielle Budget- und Resourcenkürzungen für andere Projekte, Verzögerungen und möglicherweise gravierende Probleme für das Man-Rating der Falcon 9, Absage der Mars-Präsentation und weitere Verzögerung der damit verbundenen Projekte inkl. der Red-Dragon Mission 2018 (kann mir nicht mehr vorstellen, dass da 2018 schon irgendwas stattfinden wird) und und und... Und das sind jetzt alles keine an den Haaren herbeigezogenen Konsequenzen.

Ich glaube nicht, dass SpaceX "auf der Kippe" steht, dazu sind sie mittlerweile gefestigt genug. Aber der Vorfall von vorgestern wird langfristig bleibende Spuren in allen Bereichen hinterlassen, vermutlich noch wesentlich mehr als der Fehlstart letztes Jahr. Es wird offensichtlich, dass SpaceX nach wie vor ein eklatantes Zuverlässigkeits-Problem hat. Ein Fehlstart pro Jahr kann man sich nicht leisten, schon gar nicht, wenn man irgendwann Crew transportieren möchte. Hier sehe ich übrigens einen sehr wunden Punkt. Aktuell scheint mir das Vertrauen in die F9 als bemannten Träger mehr als nur in Frage gestellt. Ich will mir gar nicht ausmalen, was passiert, wenn daran der komplette Commercial-Crew-Auftrag scheitert. Ich halte das für möglich, und dann wird es düster für die Zukunft der Firma.

Hoffen wir, dass sie den Kopf aus der Schlinge ziehen können. Wir kommen jetzt so langsam in einen Bereich, wo man sich keinen weiteren solchen Vorfall mehr leisten kann, ohne dass es doch Existenz bedrohend wird. Ich halte den Vorfall von vorgestern für den mit Abstand gravierendsten der Firmengeschichte, seit den drei F1-Fehlstarts.

Schneefüchsin

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6158 am: 03. September 2016, 11:41:56 »
Hups, danke GalacticTraveler, hatte nicht aufgepasst, dachte es ging um die Wiederaufbaupläne für LC40, weil es sonnst ja nicht wirklich News wären.
Nicht gründlich genug gelesen.

Bei meiner geplanten Grundaussage bleibe ich aber: Wenn sie das Pad bei der Reperatur gleich upgraden würden, könnten sie sich ein späteres pausieren für ein Upgrade sparen
Wie man ja sah, sind redundate Launch Sites sehr sinnvoll.

GalacticTraveler

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6159 am: 03. September 2016, 12:07:59 »
Bei meiner geplanten Grundaussage bleibe ich aber: Wenn sie das Pad bei der Reperatur gleich upgraden würden, könnten sie sich ein späteres pausieren für ein Upgrade sparen
Wie man ja sah, sind redundate Launch Sites sehr sinnvoll.

Grundsätzlich ja, ich glaube aber nicht dass sich die Investitionen für die sehr geringe Startfrequenz der Heavy rechnen. Ich glaube nicht dass sie das machen werden.

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Offline Sensei

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6160 am: 03. September 2016, 12:10:52 »
Zitat
1. SpaceX wird jetzt mindestens 6 Monate keinen Flug mehr durchführen, auch von den intakten Pads nicht.

2. Die Falcon F9 wird die Zulassung für den Crewtransport nicht mehr erhalten

3. Die Dragon V2 wird nicht mehr verwendbar sein, da nicht auf andere Träger adaptierbar (oder geht das vielleicht?)

4. SpaceX wird sich in Zukunft auf sein Kerngeschäft konzentrieren müssen, zuverlässigen Nutzlasttransport, Landungen von Stufen, Marspläne, bemannte Raumfahrt sind die nächsten Jahre kein Thema.

1. Letztes mal hat der RTF keine 6 Monate gedauert - und da mussten sie die Rakete umkonstruieren. Sollte es diesmal ein Problem an der Start Hardware sein könnte es auch ne ecke weniger als ein halbes Jahr bis zum RTF dauern

2. Die Crew hätte wohl beide Unfälle überstanden. Aber 2 Fehlstarts in 15 Monaten sind natürlich trotzdem kein Ruhmesblatt.

3. Die Dragon V2 kann nicht nur zum Crewtransport eingesetzt werden ;)

4. Interpunktionsfehler: was ist jetzt für dich alles das Kerngeschäft von SpX?

Außerdem: Sie werden sich erst dann auf das Kerngeschäft zurück ziehen wenn das Geld für die Entwicklung in andere bereiche nicht mehr reicht.
Andere Unternehmen können Spx nicht vorschreiben was sie alles mit ihrem Geld tun oder lassen sollen. Und gerade EM wird so lange auf ein Marsprogram hinarbeiten wie es geht.


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http://www.manager-magazin.de/unternehmen/industrie/verkauf-von-israelischer-spacecom-an-chinas-xinwei-auf-der-kippe-a-1110662.html

Die Auswirkungen für Spacecom  sind wohl, trotz Versicherung, noch gravierender als für SpX

EDIT: Hugo war schneller. Auch wenn ich mir selber noch nicht sicher bin, dass es wirklich nichts mit der Rakete zu tun hat. Aber die Hoffnung bleibt.

Schneefüchsin

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6161 am: 03. September 2016, 12:24:15 »
Die Frage ist hier wohl, wie viel mehr aufwändig es ist das Pad für die FH herzurichten.

Ist es ein überschaubarer mehraufwand, so werden sie es wohl machen.
Ist der Unterschied signifikant, lassen sie es wohl eher.

Ich persönlich tippe darauf, das sie das Pad größer machen, sollte mehr nötig sein, als es nur zu reparieren.

Grüße aus dem Schnee.

Schneefüchsin

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6162 am: 03. September 2016, 12:25:00 »
1. SpaceX wird jetzt mindestens 6 Monate keinen Flug mehr durchführen, auch von den intakten Pads nicht.

2. Die Falcon F9 wird die Zulassung für den Crewtransport nicht mehr erhalten

3. Die Dragon V2 wird nicht mehr verwendbar sein, da nicht auf andere Träger adaptierbar (oder geht das vielleicht?)

4. SpaceX wird sich in Zukunft auf sein Kerngeschäft konzentrieren müssen, zuverlässigen Nutzlasttransport, Landungen von Stufen, Marspläne, bemannte Raumfahrt sind die nächsten Jahre kein Thema.

Bin ich da zu schwarzmalerisch oder sind das realistische Szenarien?
Etwas.

1.: 6 Monate Pause sind realistisch. Aber wenn man bedenkt, So lange brauchten, weil sie sich um vergleichbaren Fehlerquellen in der gesammten Rakete gekümmert haben und ein neues Upgrade gleich mit eingeführt haben, halte ich es für sehr realistisch, das sie früher wieder fliegen. Vorrausgesetzt es entpuppt sich nicht als ein grundsätzliches Problem, das in vielen Stellen der Rakete auftreten kann. Damals hatten sie übrigens noch 1 Woche Zeit, bis zur 6 Monatsmarke.

2.: Warum sollte sie die Zulassung nicht kriegen? Die Zulassung hängt von formalen Faktoren ab, die eine Rakete erfüllen muss. Etwa konstruktion mit Sicherheitsfaktor 1,4, wenn ich mich nicht irre. RUDs sind sogar einkalkuliert, wenn auch seltener als aktuell der Fall, dafür gibt es ja das LAS. Wichtig ist nur, ds bekannte Designmängel sofort abgestellt werden.

3.: Das Unglück sollte keien Auswirkungen für die Dragon V2 haben. Ich verstehe deine Sorge in Bezug auf den Personentransport, siehe hierzu meine Antwort 2. Dragon 2 ist aber noch mehr, als nur ein Personentransporter. Sie ist ein starkes Upgrade zur Dragon V1. Sie ist nach den Plänen fähig als planetarer Länder, aber auch als wiederverwendbare Frachtkapsel einsetzbar.
Adaptirbarkeit auf andere Träger sehe ich persönlich als möglich. Für bemannte Flüge gäbe es noch die Einschränkung, dass Starts mit Feststoffgetriebenen Raketen wohl wegfallen, da hierfür das LAS nicht ausgelegt ist.

4.: Sie konzentrieren bereits ihr Kerngeschäft auf den normalen Flugbetrieb. Sie haben aber einige Forschungsprogramme. Bei der Landung haben sie schon so viel reingesteckt und sind so weit, dass es fahrlässig wäre nur wegen des Unglücks mit dem Vorhaben aufzuhöhren. Ähnlich sieht es bei der Bemannten Raumfahrt aus. Für die Marspläne sehe ich aber die Wahrscheinlichkeit von deutlichen Verzögerungen als recht hoch.

Hoffe ich konnte dir helfen.

Eine Frage noch von mir an alle.
Hatte SpaceX nicht mal als Flight Termination System geplant, dass ein Ventil eine Durchmischung der Treibstoffe erlaubt, was dann zur Sprengung der Rakete führt, aber die Airforce als Rangeprovider weiter auf die Explosivbänder bestand?
Bei einer Treibstoffdurchmischung würde ich durch den Temperaturunterschied der Treibstoffe erwarten, dass das Kerosin im Kontaktbereich fast sofort gefriert, gleichzeitig aber der Sauerstoff durch die Erwärmung verdampft, sich ausdehnt und das gefrorene Kerosin wieder bricht und dies ein paar mal so abläuft, bis der Tankdruck zu hoch ist, und alles auseinaderreißt. Es sei den vorher erfolgt schon die Zündung durch das gefrorene Kerosin. Wenn es vom Sauerstoff wieder aufgebrochen wird und aneinander reibt könnte es für statische Entladungen, ähnlich wie in einem Gewitter, sorgen.

Grüße aus dem Schnee

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Offline MR

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6163 am: 03. September 2016, 12:41:10 »
Hoffen wir, dass sie den Kopf aus der Schlinge ziehen können. Wir kommen jetzt so langsam in einen Bereich, wo man sich keinen weiteren solchen Vorfall mehr leisten kann, ohne dass es doch Existenz bedrohend wird. Ich halte den Vorfall von vorgestern für den mit Abstand gravierendsten der Firmengeschichte, seit den drei F1-Fehlstarts.

Wenn ich ehrlich bin, dann ist dieser Vorfall für mich noch gravierender. Die Falcon 1 war eher eine Testrakete, es hing nicht so viel davon ab. Bei der Falcon 9 dagegen sieht das anders aus, da hängt jetzt die komplette Firma dran.

Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6164 am: 03. September 2016, 12:42:10 »
@ Schneefüchsin
Das wurde auch bereits bei NSF besprochen. Antwort dazu:
Zitat
LC-40 as built for Titan had two holes for the Titan III SRM flame trench. The Titan core was airlit in flight and did not need or have a flame trench. The Falcon 9 only uses one of those holes.  To convert LC-40 for Falcon Heavy a large amount of concrete needs to be removed to add a flame trench for the center core.
http://forum.nasaspaceflight.com/index.php?topic=30981.280
Das Pad wurde ursprünglich für die Titan gebaut und hat 2 flame trenches (also etwa Flammengräben, mir fällt grad das deutsche Wort nicht ein...) für die SRBs der Titan, die Corestufe wurde erst in der Luft gezündet. Aktuell benutzt die F9 wohl einen dieser beiden Löcher, die für die SRBs vergesehen waren.
Für eine FH braucht man aber 3 Stück, da alle Stufen am Boden gezündet werden. Dafür müsste eine Menge Beton entfernt werden und ein neuer Graben hinzugefügt werden.

Meine Interpretation: Das würde einem kompletten Abriss + Neubau gleichkommen...
"Dragon 2 is designed to be able to land anywhere in the solar system. Red Dragon Mars mission is the first test flight." - Elon Musk

Schneefüchsin

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6165 am: 03. September 2016, 12:44:06 »
Hoffen wir, dass sie den Kopf aus der Schlinge ziehen können. Wir kommen jetzt so langsam in einen Bereich, wo man sich keinen weiteren solchen Vorfall mehr leisten kann, ohne dass es doch Existenz bedrohend wird. Ich halte den Vorfall von vorgestern für den mit Abstand gravierendsten der Firmengeschichte, seit den drei F1-Fehlstarts.

Wenn ich ehrlich bin, dann ist dieser Vorfall für mich noch gravierender. Die Falcon 1 war eher eine Testrakete, es hing nicht so viel davon ab. Bei der Falcon 9 dagegen sieht das anders aus, da hängt jetzt die komplette Firma dran.

Die ganze Firma hing damals auch an der Falcon 1. Auch wenn sie ein kleines Vögelchen war, so wäre SpaceX fast deswegen untergegangen, da sie sich nicht bewesen konnten.


@Stilles Wasser: Es würde auch reichen, die 2 Flammenschächte zusammenzulegen und einen Teiler unter den Zentralboster zu setzen, dann würde jeder Schacht das Feuer von 1,5 Bostern aufnehmen.

Grüße aus dem Schnee

D.H.

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6166 am: 03. September 2016, 12:47:05 »
Wegen dem Pad, wollten sie als alternative zu LC-40 nicht ihren Komplex in Texas bauen? Auf LC-39 war ja "nur" FH und Crew geplant, wenn ich mich richtig erinnere. Von Erweiterung von LC-40 hatte ich nach dem Baubeginn in Texas nichts mehr gehört. Wobei wie diese Pläne jetzt realisiert werden, ist eine andere Frage.

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Offline MX87

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6167 am: 03. September 2016, 13:42:12 »
Wegen dem Pad, wollten sie als alternative zu LC-40 nicht ihren Komplex in Texas bauen? Auf LC-39 war ja "nur" FH und Crew geplant, wenn ich mich richtig erinnere. Von Erweiterung von LC-40 hatte ich nach dem Baubeginn in Texas nichts mehr gehört. Wobei wie diese Pläne jetzt realisiert werden, ist eine andere Frage.

LC-39A ist jedenfalls viel weiter als der Platz in Texas. Einen Start dieses Jahr von dort kann ich mir vorstellen. In Texas ist bislang wenig mehr als Erde aufgeschüttet (der Boden dort ist alles außer fest).
"Whoopie! Man, that may have been a small one for Neil, but that's a long one for me."

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Offline Sensei

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6168 am: 03. September 2016, 13:47:34 »
B. Leitenberger war mal wieder fleißig, hat zwei Blogposts verfasst und kehrt zurück zu alten Qualitäten.

Wer mutig ist schau doch mal hier vorbei:

http://www.bernd-leitenberger.de/blog/2016/09/02/hab-ich-es-nicht-schon-immer-gesagt/

DerPete

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6169 am: 03. September 2016, 14:08:14 »

1. Letztes mal hat der RTF keine 6 Monate gedauert - und da mussten sie die Rakete umkonstruieren. Sollte es diesmal ein Problem an der Start Hardware sein könnte es auch ne ecke weniger als ein halbes Jahr bis zum RTF dauern

Gerade weil es vor kurzer Zeit schon mal einen Unfall gegeben hat, werden sie es sich nicht leisten können diesmal schneller zum RTF zu kommen. Unabhängig von der Ursache.

2. Die Crew hätte wohl beide Unfälle überstanden. Aber 2 Fehlstarts in 15 Monaten sind natürlich trotzdem kein Ruhmesblatt.

Mir kommen solche Aussagen unseriös vor, vor allem wenn man keine Erkenntnisse zur Ursache hat.
Knackpunkt wird doch sein, ob die Sensorik des LAS eine Fehlfunktion rechtzeitig erkennt und auslösen kann.
Manuell, alleine aufgrund der Livebilder, kann ich mir eine solche Auslösung nicht so ganz vorstellen.
Ich denke eine Garantie für den worst case wird das LAS nie bieten können.

3. Die Dragon V2 kann nicht nur zum Crewtransport eingesetzt werden ;)

Guter Punkt, aber würde das wirtschaftlich Sinn machen?
War die V2 wirklich jemals als alleinige Frachtkapsel in Erwägung gezogen?

4. Interpunktionsfehler: was ist jetzt für dich alles das Kerngeschäft von SpX?

Das, womit sie bisher Geld verdient haben. Frachttransporte mit "nicht - wiederverwertbaren" - Trägern.
Wenn das Geschäft ins Stocken gerät, denke ich wäre es sinnvoll zunächst einmal diese Sache wieder in Ordnung zu bringen, bevor man andere hochtrabende Pläne publik macht. Mir kommt das ganze gerade so vor, als hätte man den zweiten Schritt vor dem ersten machen wollen, leider.

2.: Warum sollte sie die Zulassung nicht kriegen? Die Zulassung hängt von formalen Faktoren ab, die eine Rakete erfüllen muss. Etwa konstruktion mit Sicherheitsfaktor 1,4, wenn ich mich nicht irre. RUDs sind sogar einkalkuliert, wenn auch seltener als aktuell der Fall, dafür gibt es ja das LAS. Wichtig ist nur, ds bekannte Designmängel sofort abgestellt werden.

Weil SpaceX durch derartige Vorfälle in der Öffentlichkeit angezählt ist. Und die Öffentlichkeit (Steuerzahler) finanziert die bemannten Missionen. Formale Faktoren hin oder her, Politiker entscheiden doch über die Budgets der Raumfahrt. Und die Politiker müssen sich dann auch wieder rechtfertigen, warum sie Unternehmen beauftragen, welche in der jüngeren Vergangenheit durch spektakuläre Fehlschläge aufgefallen sind.
Auch das LAS ist sicherlich nur eine zusätzliche Sicherheit, keinesfalls ein Ersatz für das Versagen grundlegender Systeme.
Mein TUEV - Pruefer gibt mir ja auch keine Plakette aufs KFZ, weil der Airbag funktioniert, dafür aber die Bremse öfter mal  aussetzt.


4.: Sie konzentrieren bereits ihr Kerngeschäft auf den normalen Flugbetrieb. Sie haben aber einige Forschungsprogramme. Bei der Landung haben sie schon so viel reingesteckt und sind so weit, dass es fahrlässig wäre nur wegen des Unglücks mit dem Vorhaben aufzuhöhren.

Ja, aber sollte nicht erstmal das Tagesgeschäft beherrscht werden, bevor man sich komplizierteren Dingen zuwendet?
Ich will nicht behaupten, dass es einen Zusammenhang gibt, aber es besteht natürlich die Möglichkeit, dass wenn eine Firma die Resourcen sehr stark auf Dinge wie "Landungen der Stufen" setzt, andere Dinge , von denen man vielleicht schon längst glaubt man würde sie sicher beherrschen, vernachlässigt werden.
Keine Anklage oder Beschuldigung, eher eine von vielen Möglicheiten...

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Offline Sensei

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6170 am: 03. September 2016, 14:31:17 »
Hier ein Artikel der in deine Richtung geht http://arstechnica.com/science/2016/09/we-love-spacex-and-we-hope-it-reaches-mars-but-we-spacex-to-focus/

-

Zitat
Ja, aber sollte nicht erstmal das Tagesgeschäft beherrscht werden, bevor man sich komplizierteren Dingen zuwendet?
Ich will nicht behaupten, dass es einen Zusammenhang gibt, aber es besteht natürlich die Möglichkeit, dass wenn eine Firma die Resourcen sehr stark auf Dinge wie "Landungen der Stufen" setzt, andere Dinge , von denen man vielleicht schon längst glaubt man würde sie sicher beherrschen, vernachlässigt werden.
Keine Anklage oder Beschuldigung, eher eine von vielen Möglicheiten...

Verstehe schon dass es keine Anklage ist. Aber so funktioniert es doch überwiegend nicht.

Hätte SpX kein Dragonfly program, würde die Ingenieure nicht an Raptor und BFS arbeiten, würden SpX Mitarbeiter nicht auf dem Atlantik Erststufen einfangen
..selbst DANN hätte dass Null,Nichts an dem CRS-7 Fehlstart geändert.

Und es gibt keinerlei Anzeichen dass eine derartige 'Verzettelung' irgendwie am AMOS Fehler beteiligt war.

IMO - aber du kannst mir gerne sagen wo ich falsch liege.

Schneefüchsin

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6171 am: 03. September 2016, 15:20:55 »
1. Letztes mal hat der RTF keine 6 Monate gedauert - und da mussten sie die Rakete umkonstruieren. Sollte es diesmal ein Problem an der Start Hardware sein könnte es auch ne ecke weniger als ein halbes Jahr bis zum RTF dauern
Gerade weil es vor kurzer Zeit schon mal einen Unfall gegeben hat, werden sie es sich nicht leisten können diesmal schneller zum RTF zu kommen. Unabhängig von der Ursache.
Diese Aussage ist etwas seltsam. Es spielt keine Rolle, wie lange sie beim vorherigen Mal gebraucht haben. Wichtig ist, dass sie die Ursache finden, diese abstellen und den Kunden nachweisen, das sie das gemacht haben. Plus Schäden Reparieren natürlich noch.
Sollen sie danach Däumchen drehen, bis 6 Motate rum sind?

2. Die Crew hätte wohl beide Unfälle überstanden. Aber 2 Fehlstarts in 15 Monaten sind natürlich trotzdem kein Ruhmesblatt.
Mir kommen solche Aussagen unseriös vor, vor allem wenn man keine Erkenntnisse zur Ursache hat.
Knackpunkt wird doch sein, ob die Sensorik des LAS eine Fehlfunktion rechtzeitig erkennt und auslösen kann.
Da er die Aussage mit einem "wohl" als reine Vermutung klasifiziert ist kann sie, sehe ich eine Beurteilung als seriös oder unseriös etwas weit hergehohlt.
Zum erkennen und Auslösen.
Beim Vorfall vor 15 Monaten hätte das LAS lange Zeit gehabt, um auszulösen und durch den auslaufenden Sauerstoff gab es im Tank höchstwarscheinlich einen derartigen Druckabfall, dass es eindeutig gewesen wäre, das etwas faul ist.
Beim neuesten Vorfall ist es gut möglich, das Hitzesensoren das Feuer und Bewegungssensoren die Explosionserschütterung erfasst hätten, vom Wegfall von Sensordaten durch die die Zerstörung der Oberstufe ganz zu schweigen. Wenn es keine vorherigen Anzeichen gegeben hätte wäre das LAS sehr rasch nach eintreten der Explosion ausgelöst worden. Da es in 0,1 Sekunden anscheinen zünden kann wären sie auch rasch weg gewesen. Natürlich besteht tatsächlich die Möglichkeit, das Trümmer in dem Sekundenbruchteil, bis es los geht die Kapsel treffen. Es ist aber davon auszugehen, das die Kabsel wenigesten etwas aushällt.

Das, womit sie bisher Geld verdient haben. Frachttransporte mit "nicht - wiederverwertbaren" - Trägern.
Wenn das Geschäft ins Stocken gerät, denke ich wäre es sinnvoll zunächst einmal diese Sache wieder in Ordnung zu bringen.
Ganz genau, "wenn das Geschäft ins Stocken gerät". Dies muss sich erst noch zeigen.
Die Crew Entwicklung einzumotten wäre wohl auch dann nicht das Beste, da hier ein Großteil von der Nasa finanziert wird und sie daraus recht Zeitnah gewinn in Form von Flügen ziehen könnten.

Weil SpaceX durch derartige Vorfälle in der Öffentlichkeit angezählt ist. Und die Öffentlichkeit (Steuerzahler) finanziert die bemannten Missionen. Formale Faktoren hin oder her, Politiker entscheiden doch über die Budgets der Raumfahrt. Und die Politiker müssen sich dann auch wieder rechtfertigen, warum sie Unternehmen beauftragen, welche in der jüngeren Vergangenheit durch spektakuläre Fehlschläge aufgefallen sind.
Schön wäre es, wenn die Öffentlichkeit wirklich so viel Wirkung hat, dies kommt aber selten vor. Politiker machen so oft ihr eigenes Ding und ernsthaft rechtfertigen müssen sie sich auch selten. Die Zulassungsentscheidung liegt übrigens bei der Nasa und nicht den Politikern, die haben nur die Hand auf dem Geldhahn und hier mache man sich lieber sorgen um Lobismus.

Ja, aber sollte nicht erstmal das Tagesgeschäft beherrscht werden, bevor man sich komplizierteren Dingen zuwendet?
Ich will nicht behaupten, dass es einen Zusammenhang gibt, aber es besteht natürlich die Möglichkeit, dass wenn eine Firma die Resourcen sehr stark auf Dinge wie "Landungen der Stufen" setzt, andere Dinge , von denen man vielleicht schon längst glaubt man würde sie sicher beherrschen, vernachlässigt werden.
Ich stimme dir soweit zu, wenn sie für ihr anderen Projekte ihr Tagesgeschäft wirklich vernachlässigen.
Wenn man aber mehr Mitarbeiter hat, als im Tagesgeschäft nötig, ist es kein Schaden, einige an andere Projekte zu setzen.

Grüße aus dem Schnee

GalacticTraveler

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6172 am: 03. September 2016, 16:54:02 »
Wenn ich ehrlich bin, dann ist dieser Vorfall für mich noch gravierender. Die Falcon 1 war eher eine Testrakete, es hing nicht so viel davon ab. Bei der Falcon 9 dagegen sieht das anders aus, da hängt jetzt die komplette Firma dran.

Das hing sie damals auch. Wenn der vierte F1-Flug gescheitert wäre, hätte Musk die Bude sofort zu gemacht.

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Offline MR

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6173 am: 03. September 2016, 17:11:39 »
Das hing sie damals auch. Wenn der vierte F1-Flug gescheitert wäre, hätte Musk die Bude sofort zu gemacht.

Ja, ich hab mich etwas falsch ausgedrückt. Wenn die Falcon 1 gescheitert wäre, und Musk SpaceX geschlossen hätte, dann wäre das schlimm gewesen, aber damals hing von der Firma noch nicht so viel ab. Heute sieht das anders aus. Abgesehen von all den Innovationen hat SpaceX dafür gesorgt, das die Preise für Nutzlasten weltweit sinken. Dazu kommt die unbemannte Versorgung der ISS und die Bedeutung der Firma bei CCDev. Heute ist SpaceX wohl DER Ideenschmied in der ganzen Branche. Alle westlichen Startanbieter mussten wegen SpaceX massive Änderungen vornehmen. Zum ersten Mal macht man sich wirklich Gedanken über Wiederverwendung.

Sie werden auch diesen Fehlschlag überstehen, aber es wird sie zurückwerfen. Bei CCDev mindestens ein Jahr. Egal was letztlich passiert ist, sie müssen einige Prozeduren ändern, zb den Hot-Fire ohne Nutzlast. Dadurch dauert zwar die Startvorbereitung länger, aber so schrottet man nicht wieder die Nutzlast, wenn noch mal beim Test etwas schief geht.

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Offline Klakow

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #6174 am: 03. September 2016, 17:27:19 »
@MR: Nehme mal an das Ereignis nichts mit der Rakete selber zu tun hat, wieso sollte dies CCDev den überhaupt verzögern?
Meinst du ernsthaft man stellt daran die Entwicklung ein, hat den die Entwicklung der Dragon 2 irgendwas mit dem PAD zu tun.
Zahlt die NASA nicht diese Entwicklung.
Wenn überhaupt wird das nur dann Einfluss haben wenn es direkt was mit der F9 zu tun hat und dann auch nur wenn die Ursache massive Änderungen an der F9 nötig machen würde.
Das ist ziemlich unwahrscheinlich aber wissen tust du das sicher auch nicht, oder hast du "deine Spione" bei SpaceX?

Ob irgendwas am Startablauf geändert wird muss man sehen.