Den Ruf, den ein Raketenbauer hat, ist immer ein fragiles Gebilde. Den Nimbus der Zuverlässigkeit muss man sich mühsam über einen langen Zeitraum aufbauen, und ein Fehlstart bringt ihn wieder ins Wanken. Die Startversager von Lockheed Martin und Boeing alias United Launch Alliance sind ebenso wie die von Arianespace nicht vergessen, aber zumindest vergeben. SpaceX kämpft gerade mit dem RTF, ebenso wie Konkurrent OSC, der bekanntlich nicht nur mit den russischen Uralttriebwerken, sondern bei einer anderen Rakete mit den Fairing Probleme hatte. Die Bilanz der russischen Konkurrenz ist auch ziemlich durchwachsen.
Den Status eines Konstrukteurs einer zuverlässigen Rakete zu erlangen, ist für SpaceX nicht unmöglich, aber zurzeit ist man davon weit entfernt. Und solange das nicht geschafft ist, bleibt der Verdacht bestehen, dass man bei SpaceX an der einen oder anderen Stelle zu sehr spart. Überall sonst in der Wirtschaft läuft es schließlich genauso: Wer zu billig produziert, liefert schlechte Qualität oder zumindest ab und an Ausschuss. Eine Trägerrakete kann man aber nicht in den Laden zurück tragen wie einen defekten Fernseher oder damit in die Werkstatt fahren wie mit einem Montagsauto.
Nun ja, wie heißt es so schön? Am Ende entscheidet der Markt.